• da ist es natürlich kein Wunder, wenn Dich auch bösartige Clowns in Gullys erquicken...

    Ich konnte Clowns noch nie leiden. Stephen King hat mir dann nur noch erklärt, warum das so ist :clown:

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Nun ja... ich hab "ES" im zarten Alter von 40+ gelesen. Es war mein erster King und von da an war ich "infiziert". Was sagt das jetzt über mich aus?

    Da ich dein Papa bin, mein liebes Wichtelkind, wundert es mich überhaupt nicht. Wir sind eben beide wesentlich jünger, als es äußerlich den Anschein hat. Quasi jung im Geiste, oder wie es @Mara so treffend ausdrückt: ...jung genug, um daran Spaß zu haben. :loool:


    Und damit mein Post hier nicht ganz so off-topic ist sag ich, dass ich ES/IT aich noch lesen möchte, da ich bisher nur den Film kenne. Außerdem finde ich Clowns auch nicht sonderlich lustig, aber ich freue mich immer, wenn sie die Kinder zum Lachen bringen können und die dann ihren Spaß mit ihnen haben. Einen gruseligen Clown zu erschaffen finde ich von Stephen King einen gute Idee für ein Buch, denn warum sollte etwas, das augescheinlich lieb und gut ist, nicht gleichzeitig abgrundtief böse sein können? Ich denke, das mir IT gefallen könnte und freue mich drauf, es im nächsten Jahrzehnt irgendwann zu lesen. Ist ja inzwischen auch schon ein Klassiker. :clown:

  • Ich konnte Clowns noch nie leiden.

    Leidest Du etwa unter Coulrophobie?
    Ich habe keine Angst vor Clowns, bzw. habe nichts gegen sie, aber ich konnte auch nie über sie lachen. Allerdings finde ich gewollt Lustiges ohnehin meist nicht lustig und lache eher über makabere Dinge.
    Über den ES-Clown soll man wohl gar nicht erst lachen.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ich denke, das mir IT gefallen könnte

    Das glaube ich allerdings auch, lieber Wichtelpapa.

    Leidest Du etwa unter Coulrophobie?
    Ich habe keine Angst vor Clowns, bzw. habe nichts gegen sie, aber ich konnte auch nie über sie lachen. Allerdings finde ich gewollt Lustiges ohnehin meist nicht lustig und lache eher über makabere Dinge.

    Nein. Mir geht es wie dir: ich kann einfach nicht drüber lachen und fand die schon immer eher nervig und peinlich. Das mit dem schwarzen Humor haben wir wohl gemeinsam :mrgreen:

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • und fand die schon immer eher nervig und peinlich.

    Das sind genau die Adjektive, die es auch für mich passend bezeichnen. :thumleft: Und so empfinde ich auch manche "humoristischen" Auftritte mancher Fernsehkomödianten.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
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  • Ich habe ES in gebundener Ausgabe zu meinem 12ten Geburtstag geschenkt bekommen (nicht von meinen Eltern). Als meine Mutter das Cover sah, wollte sie mich das Buch zuerst nicht lesen lassen. :lol:
    Ich habe das Buch dann innerhalb der nächsten 14 Tage regelrecht verschlungen. Es war mein erster, aber nicht mein letzter King Roman. Aber mit diesem Buch begann meine Leidenschaft für Stephen King.


    Mich hat das erste Lesen dieses Buches damals sehr geprägt. Nach der Lektüre dieses Buches habe ich mich vor NICHTS mehr geekelt - bis heute. :wink:


    Das Zusammengehörigkeitsgefühl dieser sieben Kids, hat mich unheimlich fasziniert. Zu Beginn haben wir hier sieben Kinder die alle über nicht allzu viel Selbstvertrauen verfügen und im Grunde alle Außenseiter sind. Erst durch die Freundschaft, die sie zueinander entwickeln, und die gemeinsame "Aufgabe" (ES zu besiegen) werden sie stark, bekommen Selbstvertrauen und wachsen an dieser Aufgabe.


    Sowohl als Kind, als auch jetzt im Erwachsenenalter, liebe ich dieses Buch noch immer. Ich habe inzwischen fast alle King Bücher gelesen, doch ES ist und bleibt mein absoluter Favorit. :thumleft:


    Im Gegensatz zu dem Buch finde ich den Film jedoch sehr enttäuschend und eher langweilig. An das Buch kommt er absolut nicht ran.

    Bevor du urteilst, über mich oder mein Leben,
    ziehe meine Schuhe an und laufe meinen Weg,
    durchlaufe die Straßen, Berge und Täler,
    fühle die Trauer,
    erlebe den Schmerz und die Freuden
    ... und erst DANN urteile. :wink:

  • Meine Meinung:


    Ich habe ähnlich wie bei "The Stand" das Buch "Es" gelesen und als Hörbuch gehört. Ich habe die vollständige, überarbeitete Version gelesen und gehört und ich muß dem Vorleser David Nathan auch in der Rezi erwähnen, weil er es wirklich hervorragend macht und unnachahmlich gut betonen kann, was vor allem bei Stotter-Bills Stimme und auch bei Richie Toziers verschiedenen Stimmen auffällt. Das Buch ist vom Inhalt der Wahnsinn. Die Charaktergestaltung, der Inhalt inklusive Message (zumindest habe ich das Gefühl das es durchaus eine Message gibt). Außenseitertum, Freundschaften, Zusammenhalt sind nur einige Punkte. Der Horror und Grusel detailliert beschrieben und teilweise sehr blutig, brutal und schonungslos. Ich hatte "Es" schon damals gelesen, aber auch diesesmal konnte ich mich nicht mehr an vieles erinnern.
    Es gibt jede Menge rassistische, homophobe Beleidigungen und sinnlose, wie gewaltigtätige Misshandlungen, damit muss man im Buch rechnen und trotzdem ist Stephen King ein großartiger Erzähler und Autor.


    Was mich allerdings trotzdem interessiert ist:



    Fazit:


    Werde sicherlich noch das eine oder andere Buch von Stephen King lesen. Dieses Buch bekommt natürlich alle Sterne. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study: 13 Gebote (Mortimer Müller) 274 / 426 Seiten

    :study: Einfach Mensch sein (Sy Montgomery) 32 / 208 Seiten


    SUB: 857

  • Ich glaube, ich bin so ziemlich die einzige hier, die mit diesem Buch gar nichts anfangen konnte.
    ES war mein erstes Buch von King und eigentlich dachte ich, ich würde noch mehr von ihm lesen, da ja alle immer so davon schwärmen. Falsch gedacht. Ich glaube für mich ist es einfach das falsche Genre und war mir zu "übernatürlich". Andererseits muss ich zugeben, dass es doch irgendetwas gehabt haben muss, denn sonst hätte ich es wohl nicht zu Ende gelesen ... Vielleicht der Schreibstil, der mich doch immer wieder dazu trieb die nächste Seite umzuschlagen.

  • Vielleicht der Schreibstil, der mich doch immer wieder dazu trieb die nächste Seite umzuschlagen.

    Tatsächlich finde ich, dass Stephen King ein ganz fantastischer Geschichtenerzähler ist, dass man allerdings seine Geschichten nicht mag, kann ich nachvollziehen. Sie sind oft sehr speziell - aber für mich macht gerade das den Reiz aus. Ich habe Stephen King als Jugendliche viel gelesen und wenn jetzt von ihm ein Buch zur Hand nehme, fühle ich mich sofort geborgen und mitgenommen.

    Isenhart musste grinsen, ihre Blicke begegneten sich. "Du hast nur tausend Mal", wisperte er.
    Konrads müdes Schmunzeln wuchs sich zu einem breiten Grinsen aus. "Ich verrat dir was", flüsterte er zurück, "das ist Mumpitz."


    Mein Angebot bei booklooker

  • Tatsächlich finde ich, dass Stephen King ein ganz fantastischer Geschichtenerzähler ist, dass man allerdings seine Geschichten nicht mag, kann ich nachvollziehen. Sie sind oft sehr speziell - aber für mich macht gerade das den Reiz aus. Ich habe Stephen King als Jugendliche viel gelesen und wenn jetzt von ihm ein Buch zur Hand nehme, fühle ich mich sofort geborgen und mitgenommen.

    Mir geht es ähnlich. Ich habe mit 14 oder 15 King für mich entdeckt und zwar war mein erstes von ihm "Friedhof der Kuscheltiere". Bis dahin wusste ich nicht wirklich, dass King Horror schreibt und war begeistert. Dann las ich direkt danach "Shining" und alle seiner bis dahin erschienenen Bücher. Und mein Papa schenkte mir dann immer die neuen von ihm zu Weihnachten oder zum Geburtstag. :D "Es" gehört auch zu meinen Favoriten, ebenso "The Stand", "Der Talisman" und "Brennen muss Salem".


    @Kerst2607 Wenn Horror nicht dein Genre ist, ist King sicher auch der falsche Autor für dich. Wobei ich sagen muss, die neueren Bücher sind auch nicht mehr so mein Fall. Ich glaube, das letzte von ihm war "Das schwarze Haus", die Fortsetzung von "Der Talisman" und das gefiel mir gar nicht, keinerlei Spannung.

  • Wobei ich sagen muss, die neueren Bücher sind auch nicht mehr so mein Fall.

    :-? Oh, von denen habe ich beisher noch keines gelesen... Na, mal sehen, was ich so denke. Mein letztes Buch von ihm war Duddits, das ja auch schon ein wenig älter ist, und The Stand habe ich nochmal gelesen, das hatte ich komplett vergessen. :wink: Joyland, der Anschlag und Revival warten noch auf mich. Allerdings habe ich auch noch ein paar von seinen "alten" Büchern, die ich noch gar nicht gelesen habe - fing bei mir schon sehr früh an, die Sache mit dem SUB-Aufbau.... :loool:

    Isenhart musste grinsen, ihre Blicke begegneten sich. "Du hast nur tausend Mal", wisperte er.
    Konrads müdes Schmunzeln wuchs sich zu einem breiten Grinsen aus. "Ich verrat dir was", flüsterte er zurück, "das ist Mumpitz."


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  • Die erste Auflage war 1986 ... da war ich 11 - ich denke also, dass ich mit ungefähr 13-14 das Buch zum ersten - und bisher letzten Mal - gelesen hab. Was hatte ich damals Albträume!!! Aber das war meine Stephen King Zeit und ich habe alles von ihm verschlungen, was ich in die Finger bekommen habe. Allerdings gab es danach auch eine lange Zeit ohne King; aber da jetzt die Neuverfilmung von Es ins Kino kommt, musste ich in den Klassiker natürlich nochmal intensiv eintauchen, damit ich bereit bin!


    Tja, wo fange ich jetzt an - wie soll man so ein Werk beschreiben?
    King baut wie meistens alles recht langsam auf. Zuerst wird man gleich mit der Ermordung von Georgie konfrontiert, der als erster 1958 dem Clown zum Opfer fällt; der Beginn einer Reihe von Morden, die jedoch nach ca. 1 Jahr wieder versiegt.


    Georgie ist der Bruder von Bill, einem der sieben "Verlierer", der Loser sozusagen, der sich in dem Sommer mit 6 anderen Kindern zusammenschließt, um Es zu bekämpfen. Wie die Kids zueinander gefunden haben wird sehr speziell aufgebaut. Jeder von ihnen hat ein Kapitel, das aus seiner Perspektive geschrieben ist während der Verlauf weitergeht.
    Sie alle sind Außenseiter und haben ihre Defizitie, wie Bill das Stottern, Ben sein Gewicht, Stan ist Jude, Mike ein Schwarzer, Richie hat eine zu große Klappe, Eddie hängt an seinem Asthma Spray und Beverly ist ein Fall für sich. Das Zusammenspiel zwischen ihnen ist einfach nur perfekt, da können sicher viele heute noch was lernen, denn wie Kinder denken, fühlen und glauben - haben wir das Erwachsene tatsächlich alles vergessen?


    Gleichzeitig erlebt man die Charaktere aber auch 1985 - 27 Jahre später, wo erneut der Zyklus des Clowns beginnt. Ein neuer Mord, ein neuer Anfang des Grauens, der die Stadt Derry in Maine heimsucht und die sieben Freunde wieder zusammenführen wird.


    Diese Wechsel aus Gegenwart und Vergangenheit hat King grandios zusammengeführt! Anfangs ist man vielleicht etwas irritiert und erkennt nicht alle Zusammenhänge, aber gerade das macht es aus! Die Stimmung ist von Beginn an subtil und steigert sich immer mehr, das Grauen nimmt zu und dem Leser werden nach und nach die Geschehnisse aufgezeigt, die zu einem phänomenalen Showdown führen. Es gibt eine Unmenge an Details und King schwadroniert wirklich gerne und zeichnet damit ein unglaublich anschauliches Bild von den Umständen, den Charakteren, der Atmosphäre der damaligen Zeit ... das muss man mögen. Manch einem wird das zuviel sein, aber ich hab mich keinen Moment gelangweilt!


    Teilweise ist schon ein sehr niederdrückendes Bild, denn (nicht nur) damals geht es zum einen um die Kinder, die kein leichtes Leben hatten. Aber wann hat man das schon? Die Eltern sind teilweise wirklich fürchterlich und sie leiden sehr unter ihnen; dadurch werden sie aber auch stärker - es ist immer wieder unfassbar wie widerstandsfähig Kinderseelen sind, vor allem, wenn sie Freunde haben, auf die sie sich verlassen können! Und dadurch aus sich herauswachsen! Aber es prägt sie natürlich auch und welche Auswirkungen das ganze bis ins Erwachsenenalter hat, wird hier sehr gut verdeutlicht!
    Aber auch der Hass auf Homosexuelle und Schwarze wird thematisiert, der ja zu der Zeit noch viel intensiver und ein gängiges Bild der Gesellschaft war - da hat sich zum Glück ja schon vieles getan - auch wenn es leider noch immer Parallelen zur heutigen Zeit gibt.


    Es ist wirklich ein langsamer, stetiger Aufbau von Spannung und Gruselelementen, wobei ich tatsächlich ziemlich abgehärtet scheine, denn richtige Gänsehautmomente hatte ich nur 2-3 Mal und auch nicht so schlimm, wie ich erwartet hatte. Gegen Ende wirds dann ziemlich abgefahren, aber das ist man von King ja gewöhnt ... ich frag mich dann immer, wie man nur auf solche irren Ideen kommen kann :D


    Wer den Kampf gegen das Böse aufnehmen will und sich nicht scheut, die wirklich umfangreiche Geschichte der sieben Freunde und ihren Widerstand gegen ES mitzuerleben, der Eintauchen will in eine Zeit aus der Vergangenheit, die die abscheulichen menschlichen Abgründe ans Licht zerrt in einer Stadt, die das Grauen selbst zu sein scheint ... der sei eingeladen und gewarnt, denn ihr werdet das Buch nicht mehr aus der Hand legen können!


    Fazit: 5 Sterne


    © Aleshanee
    Weltenwanderer

  • Autor: Stephen King
    Titel: Es
    Seiten: 1534
    ISBN: 978-3-453-50403-5
    Verlag: Heyne
    Übersetzer: Alexandra von Reinhardt und Joachim Körber / bearbeitet und teilw. neu übersetzt von Anja Heppelmann

    Autor:
    Stephen Edwin King wurde 1947 in Portland, Maine, geboren und ist ein US-amerikanischer Schriftsteller. Unter verschiedenen Pseudonymen und unter seinem eigenen Namen verfasste er vor allem Horror-Literatur, aber auch zahlreiche Kurzromane. Seine Bücher wurden in über 50 Sprachen übersetzt, womit King zu den meistgelesensten und kommerziell erfolgreichsten Autoren der Gegenwart zählt. Nach der Schule studierte er Englisch, unterrichtete in diesem Fach und arbeitete in verschiedenen Berufen, bevor er seinen ersten Roman veröffentlichte. Sein Werk „Carrie“ erschien 1974 in deutscher Übersetzung als erstes Werk von King. Zahlreiche seiner Werke wurden verfilmt.

    Inhalt:
    Es. Das Böse in Gestalt eines namenlosen Grauens.


    In Derry, Maine, schlummert das Böse in der Kanalisation: Alle 28 Jahre wacht es auf und muss fressen. Sieben Freunde entschließen sich, dem Grauen entgegenzutreten und ein Ende zu setzen.
    Stephen Kings Meisterwerk über die Mysterien der Kindheit und den Horror des Erwachsenseins.
    (Klappentext)


    Rezension:
    Wenn es so etwas wie ein Urwerk des modernen Schauer- oder Horror-Romans gibt, ist es sicherlich die Erzählung "Es". Geschrieben vom Großmeister des Horror-Genres selbst, Stephen King. Zum 70. Geburtstag und zum Auftakt der Neuverfilmung des Klassikers, der in den 90er Jahren für Furore sorgte, hat der Heyne-Verlag dem Roman ein neues Cover spendiert und lässt eine neue Generation den Gruselklassiker neu erleben. Das umfangreiche und ausschweifende Werk erzählt die Geschichte einer Gruppe von Kindern, die allesamt in Außenseiter-Rollen gedrängt, ums physische und psychische Überleben kämpfen. Egal, ob nun der Brillenträger, Asthmatiker oder Übergewichtige, sie alle haben ihr Päkchen an Schmähungen zu tragen, die ihnen von der Erwachsenenwelt, mehr noch aber von ihren Altersgenossen entgegen gebracht werden.


    Dies bessert sich nicht, als im Jahrer 1958 plötzlich Kinder und Jugendliche verschwinden. Darunter Georgie, der kleine Bruder des stotternden aber charismatischen Bill, der später einmal ein erfolgreicher Schriftsteller sein wird. Bill und seine Freunde begeben sich auf Spurnsuche und begegnen einem Grauen, welches ihre schlimmsten Alpträume zum Leben erweckt. 28 Jahre später, der Kampf beinahe vergessen, längst sind aus den Kindern von einst gestandene Frauen und Männer geworden, holt sie der Schrecken wieder ein. Es ist immer noch lebendig und gefährlich. Bill und seine Freunde schicken sich an, dem Monster erneut entgegen zu treten. Wird es gelingen, Es erneut zu besiegen?


    Sprunghaft erzählt, in einander fließenden Abschnitten, wechselt die Erzählung zwischen den Jahren und den Charakteren hin und her. Ein stilmittel, was für Spannung sorgt und diese auch bis zur letzten Seite hält, insgesamt aber über Gebühr benutzt wird und zur Verwirrung beitragen kann. Wer sich jedoch auf die Geschichte einlässt, erlebt eine wundersame Erzählung, in der es Stephen King Zeile für Zeile gelingt, den Gegensatz zwischen Kindehit und Erwachsenen-Welt im Detail herauszuarbeiten und die Charaktere fortlaufend zu entwickeln. Der Leser, auch der, der keine der beiden Verfilmungen vor Augen hat, spielt die Geschichte vor eben diesen ab und kann sich der Faszination von Pennywise nicht entziehen, ebenso wenig wie die Kinder, die ihrem Verderben entgegen gehen und dagegen ankämpfen müssen.


    Ein klarer Schreibstil, durchsetzt mit, trotz des Genres oder gerade deswegen, unglaublich viel Witz und Humor, lassen einem die Charaktere ans Herz wachsen, die alle vielschichtig beschrieben werden. Auch Nebenprotagonisten kommt ein hoher Stellenwert zu, der diese manchmal noch interessanter scheinen lässt, als es die Hauptfiguren tun. Der Autor beschreibt auch die Umgebung sehr anschaulich, fast als stünde man selbst in einer verstaubten aber dennoch lebendigen amerikanischen Kleinstadt der 1950er bzw. 1980er Jahre.


    Freunde des Horrorgenres kommen wahrscheinlich nicht umhin, dieses Großwerk zu lesen, doch sollte man dies vielleicht, trotz seines Umfangs als Einstieg in diese Welt verwenden. Ansonsten könnte das Ende leicht enttäuschen, welches nicht so stimmig passen möchte, wie der überwiegende Part der Geschichte. Tatsächlich ist es beinahe zu abgedreht und unwirklich, wo doch die Geschichte sonst sehr harmonisch im Stil wirkt.Dennoch, die Phantasien der Kindheit, Alpträume in vielerlei Gestalt, liebenswert, teilweise auch herrlich verrücke Protagonisten (Piep-Piep!) machen den Wälzer zu einem Kleinod des Horror-Romans, den man durchaus frönen sollte.

  • Alle 27 oder 28 Jahre hält in Derry, Maine, das Böse Einzug. Dann geschehen schreckliche Unglücke, Kinder verschwinden spurlos, man traut sich kaum noch auf die Straße.


    1958 ist eines dieser schrecklichen Jahre. Eines der ersten Opfer des Bösen in Gestalt des Clowns Pennywise ist der kleine Georgie Denbrough. Dessen älterer Bruder Bill wünscht sich nichts sehnlicher, als „ES“ besiegen zu können. Er ist zwar nur ein stotternder Elfjähriger, der, genau wie seine Freunde, die allesamt auch in irgendeiner Weise Außenseiter sind, von einer kleinen Bande etwas älterer Kinder terrorisiert wird, doch die ganze Clique wächst im Angesicht des Bösen immer wieder über sich hinaus und stellt sich mutig immer wieder neuen unheimlichen Situationen.


    27 Jahre später beginnt der Zyklus erneut. Wieder ist Derry Schauplatz von Gewaltverbrechen und rätselhaftem Verschwinden von Kindern, und Mike, der einzige aus der Clique, der noch in Derry lebt, trommelt seine alten Freunde zusammen, in der Hoffnung, „ES“ diesmal endgültig den Garaus machen zu können. Ein schwieriges, gefährliches, wenn nicht gar unmögliches Unterfangen, das auch bedeutet, Erinnerungen ins Auge sehen zu müssen, die man lieber vergessen würde, aber auch eine Chance, die man eigentlich nicht verstreichen lassen darf.


    Die Urteile über diesen King-Klassiker fallen sehr unterschiedlich aus und rangieren von „gähnend langweilig und viel zu dick“ bis zu „ziemlich genial“. Nachdem ich es nun endlich gewagt habe, diesen großformatigen Klotz von über 800 Seiten anzupacken, kann ich mich auf der Seite der „Es“-Fans einreihen.


    Ja, King erzählt ausschweifend, detailverliebt, führt eine Unmenge von Figuren ein, verschachtelt die Zeitebenen ineinander. Es gibt sicherlich deutlich tempo- und actionreichere Horrorromane, obwohl man hier über einen Mangel an Spannung, Grusel und Ekelszenen auch nicht klagen kann. Der King of Horror versteht es ausgezeichnet, Urängste und typische Abneigungen aufzugreifen und seinen Lesern mal subtil, mal blutig kalte Schauer über den Rücken zu jagen.


    Mit einem großen Herzen für Außenseiter erschafft King außerdem wunderbar lebensechte Charaktere, allen voran die kleine Clique um den stotternden Bill, den Afroamerikaner Mike, den ängstlichen Asthmatiker Eddie, dessen Mutter eine galoppierende Krankheitsphobie hat, den adipösen Ben, den stets akkurat gekleideten Stan, der als Jude gehänselt wird, obwohl seine Familie nicht einmal sonderlich gläubig ist, Richie mit der dicken Brille und Beverly, die unter einem gewalttätigen Vater leidet. Sicherlich alles gewissermaßen Außenseiter-Stereotypen, aber ausgesprochen gut gezeichnet, wie auch viele kleine Szenen aus dem Leben einer kleinen Großstadt/großen Kleinstadt, wie Derry im Buch gerne genannt wird.


    Neben der eigentlichen Handlung um das personifizierte Böse ist Freundschaft eines der ganz großen Themen des Buches. Wie ein Häuflein von Kindern, die alleine weder besonders mutig noch besonders stark sind, zusammensteht, die Macht der Gedanken und des Zusammenhalts erkennt und gemeinsam imstande ist, viel zu bewältigen und zu bewegen, war für mich das Spannendste an diesem Buch.


    Für Leser mit langem Atem auf jeden Fall eine Empfehlung!


  • @Kerst2607 Wenn Horror nicht dein Genre ist, ist King sicher auch der falsche Autor für dich. Wobei ich sagen muss, die neueren Bücher sind auch nicht mehr so mein Fall. Ich glaube, das letzte von ihm war "Das schwarze Haus", die Fortsetzung von "Der Talisman" und das gefiel mir gar nicht, keinerlei Spannung.

    Für mich ist King ein richtig guter Erzähler und Beobachter. Ich würde seine Bücher auch mögen, wenn sie null Spannung oder Horror enthalten würden, weil er so einen akribischen Blick fürs Zwischenmenschliche hat.

  • Wenn das so weiter geht, mutiere ich doch noch zum Stephen King-Fan :pray:

    Gestern habe ich ES beendet. Was für eine Geschichte. Wow :thumleft:


    Bei King bin ich immer vorsichtig, da mir sein ausufernder Schreibstil häufig auf die Nerven geht. Dementsprechend habe ich mich an diesen unfassbar dicken Roman bisher nie rangewagt, da ich genau das erwartet habe. Trotzdem hat es mich immer irgendwie gereizt, immerhin ist das schon ein Klassiker und ich kenne mehrere Leute, die eigentlich überhaupt keine Bücher lesen, aber ES gelesen haben und begeistert waren.


    Und ich muss sagen, ich fand hier kein Wort zu viel. Jede noch so kleine Nebengeschichte über Derry oder seine Einwohner brauchte man, um die Kleinstadt Derry und alles was sie ausmacht und zu was sie geworden ist, verstehen zu können. Die vielen kleinen Nebengeschichten über die Kinder, die auf den ersten Blick scheinbar nichts mit der Hauptstory zu tun haben, haben eben doch etwas damit zu tun, denn sie ergeben ein Gesamtbild, sodass man die Worte und Handlungen der Kinder nachvollziehen kann.

    An einigen Stellen habe ich mich ziemlich gegruselt. Die unterschwellige gruselige Atmosphäre war für mich jedoch die ganze Zeit über spürbar.

    Wenn man in der Kindheit mit dem Thema Mobbing schonmal Bekanntschaft schließen durfte, werden einem die Kinder erst recht ans Herz wachsen.

    Und so sind die ersten 1.200 Seiten nur so dahin geflogen und ich habe unglaublich mit den Kindern - und auch mit den Erwachsenen mitgefiebert - egal vor welchen Problemen oder Kämpfen sie gerade standen. Die Kapitelverknüpfungen sind der Hammer, in der Art habe ich das auch - glaube ich zumindest - noch nie gelesen.

    Die letzten 300 Seiten gefielen mir dann leider nicht mehr ganz so gut. Irgendwie ging mir dann doch alles zu schnell und auch zu einfach, und die Erklärung was ES ist - sagen wir: ich hätte da einfach irgendwie mehr erwartet.


    Die Stelle über die schon andere hier gesprochen haben gefiel mir ebenfalls überhaupt nicht und war absolut überflüssig meiner Meinung nach:


    Aber zu erleben, wie die Freundschaft der Kinder entsteht und wächst und dann auch die Freundschaft zwischen den Erwachsenen erneut entfacht wird, war einfach schön.

    Ich weiß definitiv, dass ich dieses Buch noch einmal lesen werde, weil ich mir sicher bin, dass man beim zweiten Lesen noch viel mehr entdecken kann.


    Von mir gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:, ein halber Stern Abzug für das schnelle Ende.

  • Ich weiß definitiv, dass ich dieses Buch noch einmal lesen werde, weil ich mir sicher bin, dass man beim zweiten Lesen noch viel mehr entdecken kann.

    Ich mag es, solche Lobeshymnen auf einen meiner all-time-favorites zu lesen. :love:


    Nachdem ich das Buch (geschätzt) 1990 gelesen habe, habe ich mir immer vorgenommen, es nochmal zu lesen. Jedoch ist es wirklich ein unglaublich dickes Buch und es fehlte mir leider die nötige Lesezeit dafür, weil es ja auch so viel Neues zu erlesen gibt. Daher habe ich letztes Jahr zum Geburtstag das Hörbuch bekommen und ich muss sagen, David Nathan setzt dem ohnehin schon grandiosen Buch die Krone auf.


    Unbedingt empfehlenswert, wenn es dir auch so geht, dass du die Geschichte nochmal erleben, aber keine Lesezeit dafür "opfern" willst. Hörbücher beim Sport und/oder im Auto sind super!


    Es freut mich, dass dich "Es" so begeistert hat - du wirst sehen, das schafft Stephen King dann auch mit anderen Büchern. :)

  • Heute habe ich das Buch auch beendet.

    Und wow, was für eine Reise.


    Ich mochte es, in die Hintergründe von Derry einzutauchen, die Leute kennenzulernen - das sind auch meine Lieblingsgeschichten in Perry Rhodan.

    Geschichten, in denen sich die großen Räder des Schicksals oder der Hauptgeschichte drehen und in denen jede kleinere Person fugenlos hineinpasst.

    Das füllen dieser einen kleinen Stelle, welche zwar nicht weltbewegend ist, aber Sinn macht.

    So hat sich dieser Roman angefühlt, und in seiner Fülle fand ich ihn großartig.

    In gewisser Hinsicht hat es mich an die Parallelen in "Stranger Things" erinnert.


    Mein Fazit: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:


    Einen halben Stern Abzug für