Meine erste Rezension. Auf ins Getümmel!
Inhalt:
Hannahs Vater heiratet nach dem Tod seiner Frau erneut. Seine zweite Frau, Roswitha, ist Zeugin Jehovas. Durch sie kommt Hannah zu dieser Religionsgemeinschaft. Jahrelang fühlt sie sich dort geborgen und ist fest davon überzeugt, das einzig Richtige zu glauben. In der Schule ist sie eine Außenseiterin, ein Platz, den wohl keiner gerne hätte. Hannah fühlt sich aber ihren Schulkameraden gegenüber überlegen. Jedoch bröckelt die Fassade ihrer eigenen perfekten Welt immer mehr, je älter sie wird. Mit 15 will sie so sein wie andere auch. Sie widersetzt sich den strengen Regeln und versucht, den Zeugen Jehovas zu entfliehen.
Aufbau:
Die Ich-Erzählerin ist Hannah selbst. Die Geschichte fängt mit dem Kennenlernen ihrer Eltern an, dann geht es chronologisch bis zu Hannahs Jugend weiter. Zum Schluss gibt es einige Informationen, was später noch passiert ist, z.B. über Hannahs weiteren Kontakt zu ihrer Familie. Der Stil ist schlicht, aber das passt gut zum Buch. Manchmal ist man froh darüber, dass die Erklärungen nicht zu detailliert sind, etwa wenn Hannah sich selbst "bestraft".
Z.B. tut sie das für "sündige Gedanken" mit Reißzwecken.
Meine Meinung:
Hannah gibt es tatsächlich, die Geschichte ist so passiert. Genau das hat mich am meisten erschüttert, denn was dem Mädchen passiert, ist alles andere als angenehm. Sie wird völlig von ihrer Familie und den anderen Zeugen Jehovas kontrolliert. Ich empfand beim Lesen Mitleid mit Hannah und Wut, vor allem auf ihre Stiefmutter, die anfangs immer sehr nett zu Hannah war. Das Buch hab ich innerhalb weniger Stunden gelesen, aber darüber nachdenken werde ich wohl noch lange.
Was mir allerdings zu denken gab, war, dass die Zeugen Jehovas, die ich selber kenne, ganz anders sind. Daher schere ich die Zeugen Jehovas auch nach diesem Buch nicht alle über einen Kamm.