Wolfgang Wallner F. - Elihu, Hinterlassene Aufzeichnungen aus der Ewigkeit

  • „Elihu; Hinterlassene Aufzeichnungen aus der Ewigkeit“
    von Wolfgang Wallner F.

    Dem Leser bietet sich eine literarische Erzählung dar, die ihn, auf Grundlage neuerer physikalisch-naturwissenschaftlichen Implikationen, mit auf die Suche nach dem Urgrund des Seins nimmt.
    Elihu ist eine Figur aus dem Alten Testament, dem Buch Ijob (Hiob), der in seiner Person die Weisheit versinnbildlicht, sein Name bedeutet ‚ER ist Gott’. Im Buch stellt Elihu das Bewusstsein des Menschen dar. Dieses Bewusstsein ist die Einheit, die der Schöpfung des Universums zugrunde liegt, die aber auch deren Spaltung bewirkte. Um deutlich zu machen, dass wir diese unterliegende Einheit nicht wirklich stören oder ändern können, wird im Vorwort des Buches eine Parallele zu dem so genannten ‚Spineffekt’ gezogen (Versuch des Physikers A. Aspect), der in der Teilchenphysik entdeckt wurde. Was wir Ordnung nennen ist im Grund die Spaltung durch unser Bewusstsein gerade dieser Einheit.
    Stellvertretend für die Suche des Bewusstseins nach ‚dem eigenen Selbst’, seinen Möglichkeiten - positiv und negativ - manifestiert durch die Verschmelzung von Geist und Materie in allen Erscheinungen, werden Erlebnissen des Elihu erzählt. Seine jeweiligen Manifestationen in verschiedenen Zeitebenen, sowohl der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft sind genauso wie sein Erleben der verschiedenen Religionen ein Weg zur Rückkehr in ein schon verloren geglaubtes Paradies. Dessen Pforten schienen nach dem biblischen Sündefall Adam und Evas für immer geschlossen, doch Elihu zeigt mit seiner ‚Rundreise’ eine Möglichkeit auf, eben dieses Verlorene wieder zu finden.
    Das Buch enthält neben zusammenhängenden Erzählungen vom Leben und Leiden gewöhnlicher Leute in verschiedenen Stadien der Geschichte der Menschheit. Der Weg, den der Mensch zurücklegt, wird anhand der Weisheit Elihus damit zur Rückkehr durch das Bewusstsein in den Zustand des Paradieses. Das Phänomen der Spaltung, mit anderen Worten ‚das Böse’, ist während des Weges wegen des Genusses der Frucht vom Baum der Erkenntnis unvermeidlich.


    Der Weg und die Weisheit Elihus werden in einer besonderen literarischen Form dargestellt. Fragmente einer Geschichte und philosophische Betrachtungen, wurden zusammen mit einem ausrangierten Computer auf einer Mülldeponie angeblich auf Floppies vorgefunden und geordnet. Da die Aufzeichnungen Elihus auf den Floppies angeblich unvollständig und teilweise beschädigt waren, tragen Ergänzungen aus verschiedenen Wissensgebieten zur Verständlichkeit bei.


    Elihus Zweifel an sich und der Menschheit sind ebenso beschrieben wie seine Triumphe. Mal komisch - die Pervertierung einer Lehre durch Adepten, mal tragisch - die quantenphysikalische Theorie der multiplen Universen (Martins Tod), wird ein großer Bogen um das Thema Geist, Materie und Zeit gezogen.



    Wolfgang Wallner zur ‚Wahrheit’ über die Floppies:
    „Der Name ‚Elihu’ bedeutet ‚Er ist Gott’.
    Nehmen wir an, Elihu schrieb die Disketten.
    Wenn ich sie nicht gefunden hätte, wäre seine Botschaft - oder die Anleitung zum Empfang der Botschaft, das kann es ja auch sein – nicht bekannt geworden, er hätte seinen Auftrag nicht erfüllt.
    Genau genommen ging der Auftrag auf mich über.
    Bin ich jetzt Elihu?
    Natürlich, die Aufgabe ging doch an Elihu, vielleicht bin ich eine weitere ‚Inkarnation’ Elihus?
    Nun, wenn das Buch ‚Elihu’ niemand liest, erfülle ich die Aufgabe doch auch nicht!
    Tatsächlich erhält der Leser die Aufgabe Elihus, so ist der Leser also Elihu! Auch der Leser könnte eine Inkarnation des Elihu sein. Also ändert sich die Bedeutung des Namens von ‚Er ist Gott’ auf etwa ‚Der Leser ist Gott’, also noch immer ‚Er ist Gott’.
    Er ist nur wer anderer geworden.
    Ich sehe da nicht mehr die Wichtigkeit darin, ob die Geschichte mit den Disketten wahr ist oder nicht.
    Da erscheint es mir wichtiger, wie im Buch zum Beispiel eine Antwort darauf zu finden, warum der Engel, der den Weg zum Baum des Lebens bewacht, im Osten steht, oder warum Gott sagt: ‚Und selbst wenn ich das gesamte Universum eines Menschen vernichte, verursacht das nicht einmal ein Kräuseln auf der Oberfläche der Schöpfung!’
    Im Buch verschwinden die Grenzen zwischen Elihu, mir als Autor aber auch dem Leser wegen der logischen Auswirkungen der geschilderten Ereignisse immer mehr, so dass am Ende nicht mehr eindeutig die Person Elihus festzumachen ist.
    Wer ist Elihu?
    Vielleicht sogar der Leser selbst?“


    Ich jedenfalls hatte viel Freude beim Lesen
    Ferdinand Niehammer