Kurzbeschreibung
Farbenprächtig und voller Sprachwitz - ein wahrer Genuss für jeden Buchliebhaber.
Die 12-jährige Mosca wächst in einer Welt auf, in der unzensierte Bücher und Geschichten verboten sind. Ihr Vater jedoch, ein verstoßener Schriftgelehrter, weckt in ihr die Leidenschaft für die magische Welt der Worte. Noch ahnt Mosca nicht, wie gefährlich diese Leidenschaft ist ...
Eines Tages beschließt sie, die Enge ihres Heimatdorfes hinter sich zu lassen. Sie trifft auf den alten Gauner und Poeten Wortmeister Clent, der so wundervoll erzählen kann, dass Mosca keine Sekunde zögert, sich ihm anzuschließen. Gemeinsam begeben sich die beiden auf eine abenteuerliche Reise und geraten unversehens in eine gefährliche Verschwörung zwischen den Mächtigen des Landes. Jetzt kann Mosca nur noch auf eines zählen: auf ihren wachen Verstand und ihre Fähigkeit zu lesen!
»Ich will kein glückliches Ende. Ich will mehr Geschichten.« Mosca Mye
Kurzbeschreibung (von mir):
Moscas Mutter ist bei ihrer Geburt gestorben, und so wächst das kleine Mädchen, das am Tag der Schutzheiligen der Stubenfliegen geboren wird und deswegen zu ihrem ungewöhnlichen Namen kommt (Stubenfliege = Mosca domestica), allein bei seinem Vater auf. Federkiel Mye ist ein Schriftsteller, der zu einer Zeit, in der jedes gedruckte Wort strengster Zensur unterliegt, aus der Hauptstadt flüchten musste, wo seine Bücher verbrannt werden, da sie angeblich volksverhetzendes Gedankengut verbreiten. Bei ihrem Vater lernt das kleine Mädchen lesen und schreiben, obwohl eigentlich nur Jungen dieses Privileg genießen - doch Federkiel hofft, dass seine Tochter ihre Kenntnisse eines Tages nützen werden, wenn sie alt genug ist, die Wahrheit zu verstehen...
Doch eines Tages stirbt Moscas Vater plötzlich und sie muss von nun an bei ihrem Onkel und der Tante leben, die keinen Hehl daraus machen, dass das Mädchen bei ihnen nicht willkommen ist.
Und so schnappt sich Mosca eines Tages den "Sarazenen", eine kampflustige Gans, die ihr einziger Freund ist, und beschließt, aus dem Dorf zu fliehen. Wohin, das weiß sie noch nicht so genau, aber dann hat sie eine Idee: Die Bewohner des Dorfes haben einen Schriftsteller wegen der Verbreitung von Lügen gefangen genommen: wenn sie ihn befreit und er flieht, wird er sie doch sicher zum Dank für seine Rettung mitnehmen... und Mosca kann sich nichts Schöneres vorstellen, denn Wortmeister Clent kennt so viele faszinierende Wörter, die sie zuvor noch nie gehört hat...
Wirklich "schön" wird die Reise der beiden zwar nicht, aber dafür geraten Clent und Mosca schon bald mitten hinein in einen Kampf der verschiedenen Fürsten und Gilden des Landes. Dieser Kampf wird für Mosca mehr als ein Abenteuer - denn sie muss sich entscheiden, worauf es ihr im Leben ankommt...
Meine Meinung:
Das Buch ist sehr schön geschrieben. Vor allem Mosca ist eine wundervolle Figur. Sie ist klug, mutig - und doch manchmal eben auch einfach nur ein zwölfjähriges Mädchen. Das hat mir an ihr sehr gut gefallen und macht sie als Charakter glaubwürdig.
Die Handlung ist spannend und die Welt, die die Autorin auf "Basis" des Englands des 18. Jahrhunderts erschaffen hat, ist sowohl schön als auch erschreckend. Zum Teil hat das Ganze märchenhafte Züge, was mir sehr gut gefallen hat.
Ähnlich wie bei der "Unendlichen Geschichte" beginnt jedes Kapitel mit einem anderen Buchstaben des Alphabets (allerdings geht das Alphabet hier nur bis V ;) ). Aber das ist nicht das Einzige, das sprachlich auffällig ist. Die Handlung ist in einer sehr atmosphärischen, wortgewandten, bildhaften Sprache erzählt - allein dafür lohnt es sich schon, einige Passagen mehrfach zu lesen...
Meiner Meinung nach ein sehr schönes, märchenhaftes und lesenswertes Buch.