Andrzej Sapkowski - Der letzte Wunsch / Ostatnie Zyczenie

  • Der letzte Wunsch. Geralt-Saga 01 von Andrzej Sapkowski


    Aufmerksam geworden bin ich auf den Autoren durch einen Artikel in eine Computerspiele Zeitschrift.
    Die Gerald-Saga die Grundlage für das Computerspiel "The Witcher".


    Klapptext:
    Der Hexer Geralt von Rivien verdient sein Geld mit Kämpfen gegen Ungeheuer aller Art. Über einen Mangel an Aufträgen kann er sich nicht beklagen, denn es gibt genügend Leute, die dringend Hilfe gegen Vampire, Drachen und andere dämonische Wesen brauchen. Als Geralt eines Tages einen Luftgeist befreit, schlägt ihn dieser mit der verhängnisvollen und quälenden Liebe zu der schönen Zauberin Yennefer. Und dann wird Geralts bester Freund schwer verletzt und braucht seine Hilfe ...


    Andrzej Sapkowski:
    Andrzej Sapkowski, geboren 21. Juni 1948 in Lodz.
    Sapkowski studierte Wirtschaftswissenschaften und arbeitete als Kaufmann, bevor er als Schriftsteller berühmt wurde.
    Er gilt als führender Fantasy Schriftsteller Polens und wurde 1998 für die Gerald Sage mit dem Literaturpreis der Politiyka ausgezeichnet.


    Gerald Saga:
    Im Original umfasste die Gerald Saga 3 Bände.
    * Wiedźmin („Der Hexer“ – 1990)
    * Ostatnie życzenie (Der letzte Wunsch – 1993)
    * Miecz przeznaczenia (Das Schwert der Vorsehung – 1992)
    Der erste Band wurde nicht ins deutsche Übersetzt.
    Jedoch sollen die Inhalte desen in den beiden anderen Bänden wiederkehren.
    Die Sage wurde erst von Heyne veröffentlicht, allerdings wieder eingestellt.
    Nun hat sich der dtv der Sage angenommen und neu aufgelegt.
    "Das Schwert der Vorhersehung" soll im Juni 2008 erscheinen.


    Nach dem Erfolg der Saga verfasste Sapkowski 5 weitere Bände der Saga.
    * Krew Elfów („Das Blut der Elfen“ – 1994)
    * Czas pogardy („Die Zeit der Verachtung“ – 1995)
    * Chrzest ognia („Die Feuertaufe“ – 1996)
    * Wieża Jaskółki („Der Schwalbenturm“ – 1997)
    * Pani jeziora („Die Herrin vom See“ – 1999)
    Diese sollen (lt.wikipedia) vom dtv noch übersetzt und veröffentlicht werden.
    Allerdings habe ich auf der Verlagsseite dazu keine weiteren Infos gefunden.


    Der letzte Wunsch:
    Der Aufbau des Buches ist schon recht interessant.
    Es ist in 14 Kapitel unterteilt.
    Wobei es mit "Der Stimme der Vernunft" beginnt und von einem Herxerauftrag gefollgt wird.
    Dann wieder "Die Stimme der Vernunft" und wieder ein neues Abenteuer.
    So zieht es sich duch das gesammte Buch.


    Die Abenteuer, die Gerald bestehen muß sind zusammhangslos und können daher als Kurzgeschichte angesehen werden.
    Ein dünner Faden zieht sich mit der Stimme der Vernunft durch das Buch.
    Während dieser Kapitel befindet sich Gerald zur Heilung in einem Tempel.


    Scherge, Teufel, Werwesen......Allesmögliche lebt in der Welt und wird von Hexern gegen Bezhalung beseitigt, oder aber auch geheilt.
    Denn nicht immer sind die Wesen böse. Manchmal liegt nur ein Fluch auf ihnen.
    Geralds Job ist es dies zu unterscheiden und entsprechend zu handeln.


    Eine Bettszene und 3 Tote auf den ersten 5 Seiten. So schnell es anfängt (und ich mich auf ähnliches Tempo im Verlauf des Buchs gefreut habe), lässt es auch wieder nach.
    Die Geschichten plätschern so vor sich hin.
    Es ist sehr einfach geschrieben, die Dialoge sind kurz und prägnant.
    Nur in der Beschreibung der Unwesen und deren Geschichten lässt sich Sapkowski Zeit und wird ausführlicher.
    Mit Gerald wurde ich nicht wirklich warm. Er ist eher schweigsam und wirkt teilweise arogant und überheblich.
    Trotzdem gab es immer mal wieder etwas zu lachen.


    Mit einer Beurteilung habe ich so meine Schwierigkeiten.
    Denn ich war auf ein zusammenhängende Geschichte mit Blut und Frauengeschichte eingestellt.
    Denn so wird das Buch oft beschrieben.
    Zu lesen bekam ich allerdings eine Sammlung von Kurzgeschichten die auch chronologisch nicht zusammenpassen und sich nicht ernstaft mit Geralds "Privatleben" beschäftigen.
    Aber um es von anderen Bücher abzugrenzen, kann ich diesem Buch nicht mehr als :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: geben.
    Es war nett zu lesen. Wenn ich viel Zeit habe, werde ich mir auch den 2. Band holen. Aber der hat keinerlei Priorität.

    Im Leben kann man auf vieles verzichten. Außer auf Katzen und Bücher!


    :study: Der Drachenbeithron von Tad Williams
    :musik: Die Bücherdiebin von Markus Zusak


    mb-db

  • Geralt ist ein Hexer und genau um ihn geht es in diesem ersten Band von Andrzej Sapkowski, einem mir bis dahin unbekannten Autor. Geralt reist durch die Lande und tötet allerhand unliebsame Geschöpfe wie Vampire oder Ungeheuer. Nicht immer einfach, aber damit verdient er nun einmal sein Geld.


    Der Autor hat hier einen ganz spannenden Fantasyroman geschrieben. Es macht total viel Spaß, dem Hexer auf seinen Wegen zu folgen. Die Dialoge und der Schreibstil des Autors im Allgemeinen lassen keine Langeweile aufkommen, nichts ist überflüssig oder zieht sich in die Länge. Geralt ist eine sympathische Hauptfigur und auch seine Welt lohnt es sich doch einmal näher zu betrachten. Also, ich empfehle dieses Buch uneingeschränkt weiter

  • Oha, zwei so unterschiedliche Meinungen... Mag nicht noch wer anderes sich zu diesem Buch äußern? Bin nämlich grad total hin und her gerissen, ob ichs mir holen soll.... :scratch:

  • Habe "Der letzte Wunsch" soeben beendet und gleich mal meine Meinung dazu niedergeschrieben, ich bitte um Kommentare :wink: .


    INHALT
    „Der letzte Wunsch“ enthält 13 Kurzgeschichten um den undurchsichtigen Hexer Geralt, wovon sieben mit dem Titel „Die Stimme der Vernunft“ eine zusammenhängende Geschichte und eine Art Rahmenhandlung bilden.
    In den anderen sechs Einzelgeschichten werden Abenteuer des Hexers Geralt erzählt. Ein Hexer ist hier eine Person, die gegen Bezahlung Monster tötet oder auch von einem auf ihnen lastenden Fluch befreit, und so begegnet Geralt in den Geschichten allen möglichen und unmöglichen Ungeheuern. Die Geschichten können dabei meist einige unvorhergesehen Wendungen und einen überraschenden Schluss aufweisen.

    KRITIK
    Die Kurzgeschichten um Geralt haben es geschafft, mich zu fesseln, obwohl ich kein großer Freund von Kurzgeschichten bin. Der Hexer gerät meist mehr oder weniger zufällig an ein Ungeheuer, das es aus der Welt zu schaffen gilt, doch des Öfteren entpuppen diese sich als gar nicht so unmenschlich oder böse wie gedacht und Geralt tötet die Monster auch nur in einem Teil der Geschichten. Das ist einer der größten Pluspunkte der Geschichten: unerwartete Wendungen, ungewöhnliche Charaktere. Allerdings kamen manche Wendungen und Enden in meinen Augen zu sehr aus heiterem Himmel und waren nicht völlig nachvollziehbar oder glaubhaft. Die Rahmenhandlung „Die Stimme der Vernunft“ erzählt auf ruhigere Art und Weise, wie Geralt in einem Heiligtum von Verwundungen behandelt wird und leitet manche der Geschichten ein.

    Der Hexer selbst ist eine sehr schweigsame und undurchschaubare Figur, eigentlich kein sonderlich sympathischer Mensch. Trotzdem kann der Leser erstaunlich gut mit ihm mitfühlen, auch wenn seine Beweggründe oft verborgen bleiben. Geralt versucht oft, sich aus Streitigkeiten herauszuhalten und will keine Partei ergreifen, letztlich ist er aber doch meist dazu gezwungen, was nicht immer zum guten Ende führt. Man bekommt das Bild eines einsamen, manchmal verbitterten Mannes, der versucht, mit seinem ungeliebten Schicksal als Hexer so gut wie möglich zu leben.
    Auch die anderen auftretenden Figuren faszinieren: sie verhalten sich im Lauf der Geschichten oft anders als erwartet, und auch wenn diese Gesinnungswechsel den Leser überraschen, wirken sie meist glaubwürdig. Leider bleibt für charakterliche Entwicklung oder allzu vielschichtige Charaktere in Kurzgeschichten kaum Platz.

    Sapkowskis Stil hat mich begeistert. Der polnische Autor versteht sich sehr gut darauf, viele Dinge nur vage anzudeuten, hauptsächlich in den Dialogen der Figuren, bei denen der Leser oft das Gefühl hat, ein Außenstehender zu sein und viele unterschwellige Andeutungen der Figuren nicht zu verstehen, das macht die Dialoge und damit die beteiligten Figuren aber nur umso glaubhafter und realistischer. Man hat es mit echten Menschen zu tun, deren Charakter und Motivation man auf den ersten Blick eben nicht vollständig verstehen und ergründen kann.

    Die Welt des Hexers ist düster und bedrohlich, bevölkert mit unzähligen Ungeheuern und Fabelwesen, gleichzeitig magisch-phantastisch und unheimlich realistisch. Zudem bringt Sapkowski sehr geschickt Sagen und Märchen in die Geschichte ein, so wird zum Beispiel eine ähnliche Geschichte wie Grimms Märchen um Schneewittchen und die sieben Zwerge erzählt, in einer düsteren und sehr realistischen Abwandlung. Der kurze, knappe Erzählstil des Autors, der bei der Beschreibung von Monstern und Kampfszenen aber sehr ins Detail geht, und trotzdem auch sarkastische oder ironische Kommentare bereithält, untermalt die tolle Atmosphäre des Buches weiter.

    FAZIT
    „Der letzte Wunsch“ ist ein fabelhaftes, düsteres, und faszinierendes Werk, das mit ungewöhnlichen Geschichten und tollen Charakteren zu begeistern weiß, auch wenn die Geschichten in meinen Augen manche Schwächen aufweisen. Zusammen mit der sprachlich und stilistisch phantastischen Umsetzung macht dies die Kurzgeschichten daher absolut lesenswert.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    "Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele." - Marcus Tullius Cicero
    :study: Tad Williams - Die Hexenholzkrone 2

  • Habs mir eben völlig spontan bei Amazon bestellt. Ich hoffe es ist gut, aber die Leseprobe hat mir schon richtig gut gefallen :)

    Ein Wort, ein Buch, ein Autor sind nichts als einzelne Wassertropfen.
    Alle zusammen ergeben den Strom, der alles hinwegreisst und den keine Kraft zurückfliessen lassen kann.


    -Adalbert de Chamisso-

  • Ich habs dann wieder abbestellt, weil mich "Kurzgeschichten" dann doch irgendwie abgeschreckt hat. Hab noch nie welche gelesen (nur als Kind natürlich mal, da sind die meisten ja Kurzgeschichten..) aber ich bin mir nicht sich, ob mir sowas gefällt.

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    -Adalbert de Chamisso-

  • Gwendoline
    Ich bin normalerweise auch kein allzu großer Kurzgeschichten-Fan, aber die Kurzgeschichten um den Hexer fand ich grandios. Im Nachhinein fand ich in mancher Hinsicht die Kurzgeschichten sogar besser als die Romane ...
    Daher würde ich dir empfehlen, es einfach zu versuchen. Wenn du bisher nicht wirklich Kurzgeschichten gelesen hast, ist der Hexer sicherlich eine gute Möglichkeit, um das mal auszuprobieren :wink: .

    "Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele." - Marcus Tullius Cicero
    :study: Tad Williams - Die Hexenholzkrone 2

  • Das sind gar keine Kurzgeschichten. Ich würde es eher als einen Episodenroman bezeichnen. Denn die Kapitel bauen ja schon aufeinander auf und müssen auch in der Reihenfolge gelesen werden, wie sie im Buch stehen. Wenn es Kurzgeschichten wären, könnte man sie ja durcheinander lesen, wie's beliebt....


    Also bitte nicht abschrecken lassen, nur weil diese nicht ganz zutreffende Bezeichnung so oft genannt wird. Es sind Episoden, aber eben keine in sich abgeschlossenen Kurzgeschichten.
    Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Genau mein Geschmack.
    Der Hexer zieht durchs Land und lebt von Auftragsarbeiten. Das ist sein Beruf. Er bekämpft Waldschrate, Striegen, Werwölfe, Vampire und dergleichen Ungeziefer mehr. Dabei läßt er sich aber nicht instrumentalisieren, etwa um unschuldige Wesen zu töten, die vielleicht sogar geheilt werden können.
    Mir hat besonders gut gefallen, dass man sofort in jede Episode hineingesogen wurde. Oft kommen Wesen vor, die man aus Märchen zu kennen meint. Das übt eine besondere Anziehungskraft auf mich aus. Die Erzählweise ist präzise und läßt doch genügend Raum für die eigene Vorstellungskraft. Auch das gefällt mir.
    Von mir bekommt das Buch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    “Bücher sind Feunde, die stets für uns Zeit haben.“
    “Und Phantasie, Phantasie vor allem, ohne deren Hilfe sich keine Probleme lösen lassen, die kleinen nicht und die großen erst recht nicht.“

    Otfried Preußler 20.10.1923 - 18.2.2013

  • Ich bin durch das PC-Spiel "The Witcher" auf das Buch aufmerksam geworden und war leider nicht ganz davon überzeugt.


    Einerseits gibt es lustige Stellen, düstere Handlung, irgendwie tolle Charaktere... Aber andererseits sind sie eben nur irgendwie toll. Sehr schön fand ich die Einbindung klassischer Märchen in die Kurzgeschichten.


    Jetzt müsste ich eigentlich die Kurzgeschichten einzeln bewerten, da sie sehr unterschiedlich waren, was die Qualität anbelangt. Aber es ist jetzt schon ein paar Wochen her, mein Gedächtnis eher unzuverlässig und daher spare ich mir das ;-)


    Ich würde das Buch jedenfalls weiterempfehlen, wenn man düstere Fantasy mag.


    Kurz: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    „Die Zeit nimmt alles. Ob man will oder nicht. Die Zeit nimmt alles, die Zeit trägt es von einem fort, und am Ende ist dort nichts als Finsternis. Manchmal treffen wir andere in dieser Finsternis. Und manchmal verlieren wir sie dort auch wieder.“
    Stephen King - The Green Mile

  • Geralt von Riva. Ein Name, der mir lange Zeit nur aus dem Computerspiel "The Witcher" bekannt war. Der Mann, der sich dahinter verbarg, hatte auf mich eine ziemlich faszinierende Wirkung. Auf der einen Seite grob und brutal im Kampf, auf der anderen Seite nachdenklich und loyal denen gegenüber, die er zu seinen Freunden zählt. Bald stieß ich auf die Information, dass die Spielreihe auf einer Buchserie basiert, und mir war klar, dass ich mehr über Geralt erfahren wollte. Zu Weihnachten zog daher dank meines Liebsten der erste Band "Der letzte Wunsch" bei mir ein.


    Was sofort auffällt, ist die Gliederung des Buches in mehrere Geschichten und deren Verknüpfung mithilfe der "Stimme der Vernunft"-Abschnitte. Genau diese Einteilung war es aber auch, die das Lesen sehr angenehm machte. Ich fiel sofort in die Geschehnisse hinein, in die Abenteuer voller Monster, Mythen und Zauberwesen. Besonders schön fand ich übrigens, dass in den einzelnen Erzählungen immer wieder bekannte Märchen thematisiert und ver- beziehungsweise bearbeitet wurden.


    Leicht und locker ließ sich das Buch auch deswegen lesen, weil der Autor einen herrlichen Sinn für Humor hat. Dies kommt vor allem in den Unterhaltungen der Charaktere zum Ausdruck, in denen kein Blatt vor den Mund genommen wird und die ab und an gern mal in einem regelrechten Schlagabtausch enden. Die Figuren selbst wurden ebenfalls sehr schön gezeichnet mit all ihren Macken, Ecken und Kanten, aber auch ihren Reizen, mit denen selten gegeizt wird. Durch diese realistische Vielfalt erhält das Erzählte Tiefe und Natürlichkeit und machte es mir nur noch leichter, in Geralts Welt einzutauchen.


    Die Abenteuer, auf denen ich Geralt begleiten durfte, haben mir alle sehr gut gefallen. Ebenso wie die Charaktere waren sie abwechslungsreich, spielten mal im Wald und mal in einem Schloss, berichteten von wahren Ungeheuern und dann wieder von traurigen Schicksalen. Gemein hatten sie alle, dass stets mit meiner Neugier gespielt wurde, interessante Wendungen in die Handlung eingewebt worden sind und so kaum Platz für Langeweile blieb. Wirklich nur sehr vereinzelt kam es zu der einen oder anderen Länge.


    Alles in allem kann ich daher sagen, dass mir der Einstieg in die Bücherserie um Hexer Geralt sehr gut gefallen hat. Ich habe viel über ihn erfahren können, was mir auch die Figur im Computerspiel näher brachte und einiges erklären konnte. Es war spannend für mich, in seine Vergangenheit einzutauchen, und ich freue mich schon auf den nächsten Band der Reihe. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: gibt es von mir für diese gute und kurzweilige Unterhaltung.


    ~ Was mich im Alltag auffängt, ist die Möglichkeit, mich einfach mal fallen lassen zu können. ~

  • Ich habe viel über ihn erfahren können, was mir auch die Figur im Computerspiel näher brachte und einiges erklären konnte.

    Das ist für mich auch ein großes Plus, denn in "Der letzte Wunsch" wird einiges an Hintergrundstory geliefert, die Spieler der Witcher-Reihe bereits am Rande mitbekommen haben, aber nicht so ausführlich. Ich stecke immer noch im Game fest (The Wild Hunt) und habe mich beim Lesen sehr gefreut über die Passagen, die mir die Figuren näherbrachten. Da wäre z. B. die Begebenheit, wie Geralt eigentlich dazu kam, seine "Ziehtochter" Ciri bei sich aufzunehmen. Oder die langanhaltende faszinierte Verbundenheit zur Zauberin Yennefer, zumal die gute Yen nicht gerade lieblich vom Wesen her ist. Sehr amüsiert habe ich mich auch bei den Geschichten mit Geralts lebenslustigen Dichter-Freund Rittersporn. Einen besseren Gegenpol zum besonnenen, wortkargen Geralt hätte der Autor wirklich nicht finden können.
    Ich muss auch sagen, dass dies ein Episodenroman ist, der sich schlüssig aufbaut und bei dem man nicht andauernd aus den Tiefen der Geschichte rausgerissen wird.
    Der Schreibstil gefällt mir total: aufs Wesentliche konzentriert, sehr humorvoll (aber nicht lächerlich übertrieben) und mit einem urigen Flair, welches durch die vielen alten Ausdrücke, die hier Verwendung finden, entsteht. Die Dialoge sind schnell, auf den Punkt und für viele Überraschungen gut.
    Da ich kein Neuling in der düsteren, märchenhaften Witcher-Welt bin und das Spiel den Stil das Buches glasklar widerspiegelt, fand ich mich schnell zurecht in Band 1.
    Und ich bin eben ein Fan von Geralt, seinen Spezis und abwechslungsreichen Abenteuern.
    Deshalb von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Geralt von Riva. Ein Name, der mir lange Zeit nur aus dem Computerspiel "The Witcher" bekannt war.

    Das ist für mich auch ein großes Plus, denn in "Der letzte Wunsch" wird einiges an Hintergrundstory geliefert, die Spieler der Witcher-Reihe bereits am Rande mitbekommen haben, aber nicht so ausführlich. Ich stecke immer noch im Game fest (The Wild Hunt) und habe mich beim Lesen sehr gefreut über die Passagen, die mir die Figuren näherbrachten

    Ihr nehmt Bezug auf ein Computerspiel. Ich kann das Buch bzw. die Reihe aber auch lesen, wenn ich das Spiel nicht kenne, oder?

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Interessant...ich komme aus Polen-bis jetzt habe ich aber noch nichts von diesem Autor gelesen, obwohl man eigentlich viel von ihm gehört hat und er ist einer der wenigen polnischen Schriftstellern , die man so in Bibliothek vorfindet. Muss ich nachholen!!
    Und es gibt gibt es ja so viele gute, wie nur um einen zu nennen: Henryk Sienkiewicz mit seinem Epos "Quo vadis?"-ein grandioser Roman mit Nobelpreis ausgezeichnet.

  • Der Hexer Geralt von Riva verdient sein Geld mit Kämpfen gegen Ungeheuer aller Art. Über einen Mangel an Aufträgen kann er sich nicht beklagen, denn es gibt genügend Leute, die dringend Hilfe gegen Vampire, Drachen und andere dämonische Wesen brauchen.


    Als Geralt eines Tages einen Luftgeist befreit, schlägt ihn dieser mit der verhängnisvollen und quälenden Liebe zu der schönen Zauberin Yennifer. Und dann wird Geralts bester Freund schwer verletzt und braucht seine Hilfe ...


    Persönliche Meinung:


    Mehr gibt es zum Inhalt tatsächlich nicht zu sagen. Trotzdem habe ich ein paar Dinge zu bemängeln.


    Der Inhalt beginnt ohne jegliche Hintergrundinformationen.


    Dass Geralt weißes Haar und ein Silberschwert besitzt, wird zwar erwähnt, aber nicht, dass er zudem noch über ein Stahlschwert verfügt.
    Zusätzlich besitzt Geralt von Riva magische Fähigkeiten. Die im Verlauf namentlich genannt werden, jedoch nicht die Eigenschaft, die sich dahinter verbirgt.


    Man beginnt zu lesen... erfährt was von einem Silberschwert. Darüber, dass Geralt seine Magie gebraucht und der Feind ganz plötzlich einige Meter weit durch die Luft geschleudert wird.
    Geralt nimmt einen Trank zu sich, der ihm über kurze Zeit zusätzlich andere Fähigkeiten verleiht. Fertig.


    Jemand, der noch nie davon gehört hat, wird mit den seltsamen Namen für irgendwelche Kräuter nichts anfangen können, weil auch nicht erwähnt wird, dass es sich um Kräuter handelt. Welche Kraft hinter Aard steckt, wird kurz erwähnt, aber weiter wird darauf nicht eingegangen.


    Was ich damit sagen will ist einfach, dass hier alles sehr oberflächlich ist. Dass Dinge, die wirklich wichtig sind, um den Inhalt besser zu verstehen, nicht erklärt werden. Dass dadurch jemand, der mit all dem nichts anfangen kann, ganz schön ins Blaue hineinliest, ist wirklich schade. Denn erst mit diesem Hintergrundwissen, sind die Kurzgeschichten in diesem Buch auch interessant.


    Ich bin sehr froh darüber, dass mir zumindest das Spiel The Witcher 3 bekannt ist und ich dadurch mit all den Dingen, die ich hier bemängel, tatsächlich selbst etwas anfangen konnte. Dieses Wissen hat mir so einiges erleichtert.
    Trotzdem kann ich mir gut vorstellen, dass diese Art eine Geschichte zu erzählen, dem ein oder anderen tatsächlich gefällt. Ich jedoch werde diese Kurzgeschichten bzw. die Saga, die im Anschluss daran kommt, nicht weiter verfolgen.


    Mag sein, dass meine Meinung sehr vom Spiel abhängig ist, aber ich schließe nicht aus, dass ich ohne dieses ganze Hintergrundwissen, dass Buch nicht tatsächlich abgebrochen hätte.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Tja, was soll ich zu Sapkowskis Hexer noch groß sagen?
    Als vermutlich letzter Mensch habe ich die ersten Vorgeschichten zur Hexer-Sage nun auch gelesen. Die Mischung aus neu erzählten Märchen und slawischen Sagen hat mir sehr gut gefallen. Nicht zuletzt natürlich, da ich beides aus meiner Kindheit kenne. Durch Sapkowskis Version zieht sich eine beständige Ironie, manchmal als beißender Spott, manchmal eher leise und melancholisch.


    Das Computerspiel kenne ich nur von Hörensagen und Screenshots, habe es selbst nie gespielt. Ich hatte aber keine Probleme, in die Geschichte hineinzufinden. Die Episoden sind sehr dialoglastig, die Dialoge nutzt Sapkowski, um seine Fantasy-Welt und die Sagengestalten näher zu erklären. Eigentlich mag ich diese Form des Info Dumbs nicht, hier aber sind die Dialoge so unterhaltsam, dass es mich nicht weiter gestört hat.


    Geralt ist ein interessanter Charakter, ein Hexer, der seinem eigenen Kodex folgt, dabei aber immer wieder erkennen muss, dass es in vielen Situationen einfach kein Richtig und kein Falsch gibt, kein "kleineres Übel", und ein Kodex nicht immer weiterhilft. "Das kleinere Übel" ist auch der Titel der meiner Meinung nach stärksten Episode in diesem Roman, einer bitterbösen, zynischen, aber leider nur allzu realistischen Nacherzählung eines sehr bekannten Märchens. Leider sind nicht alle Episoden von gleicher Qualität. Die ersten drei - wenn ich es richtig verstanden habe, sind das auch die älteren - sind wesentlich stärker, hintergründiger. Darauf folgen zwei Geschichten, die mir einfach zu übertrieben waren, zu viel Slapstick, dann auch noch Moral mit dem Holzhammer ("Der Rand der Welt"). Die letzte Episode, die Titelgeschichte "Der letzte Wunsch", hat mir dann wieder besser gefallen, ebenso wie die verbindenden Szenen aus "Die Stimme der Vernunft".


    Außer Geralt und vielleicht Rittersporn bleiben die Figuren leider etwas eindimensional und alle Charaktere sprechen mit mehr oder weniger derselben Stimme. Immerhin ist diese Stimme recht humorvoll.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Ich bin ja mal auf die Umsetzung - und BEsetzung - der Netflix-Serie gespannt.

    "Selber lesen macht kluch."


    If you're going to say what you want to say, you're going to hear what you don't want to hear.
    Roberto Bolaño

  • Ich schicke voraus, dass ich die Kurzgeschichten Bände nicht gelesen habe, sondern mir die Netflix Serie anschaue, damit ich sobald wie möglich lesetechnisch mit der Buchreihe (Band 1 "Das Erbe der Elfen" ) beginnen kann.

    Ich bin sehr froh darüber, dass mir zumindest das Spiel The Witcher 3 bekannt ist und ich dadurch mit all den Dingen, die ich hier bemängel, tatsächlich selbst etwas anfangen konnte. Dieses Wissen hat mir so einiges erleichtert.
    Trotzdem kann ich mir gut vorstellen, dass diese Art eine Geschichte zu erzählen, dem ein oder anderen tatsächlich gefällt. Ich jedoch werde diese Kurzgeschichten bzw. die Saga, die im Anschluss daran kommt, nicht weiter verfolgen.


    Mag sein, dass meine Meinung sehr vom Spiel abhängig ist, aber ich schließe nicht aus, dass ich ohne dieses ganze Hintergrundwissen, dass Buch nicht tatsächlich abgebrochen hätte.

    Ich kenne das Spiel nicht, aber ich vermisse auch nichts. Mir muss ein "Zaubertrank" nicht erklärt werden, weil ich ihn nicht irgendwo abspeichern muss für eine spätere Verwendung. :wink:

    Als vermutlich letzter Mensch habe ich die ersten Vorgeschichten zur Hexer-Sage nun auch gelesen. Die Mischung aus neu erzählten Märchen und slawischen Sagen hat mir sehr gut gefallen. Nicht zuletzt natürlich, da ich beides aus meiner Kindheit kenne. Durch Sapkowskis Version zieht sich eine beständige Ironie, manchmal als beißender Spott, manchmal eher leise und melancholisch.

    Du bist bestimmt längst nicht der letzte :wink: Ich freue mich sehr auf die Bücher, denn die Erzählweise gefällt mir gut. (Kann ich sagen, weil ich ein bisschen in den Büchern quer gelesen habe).

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark