Ian Rankin : Die Tore der Finsternis/Resurrection Men

  • Der Wurf mit einem Teebecher während einer Besprechung bringt Ian Rankins Detective Inspector John Rebus die Suspendierung vom Dienst ein. Er muss auf einem Polizei-College in Tulliallan wieder die Schulbank drücken und soll dort Teamgeist und korrektes Verhalten lernen. Als Teamlektion sollen die Kursteilnehmer sich den alten Mordfall Lomax vornehmen. Warum Übungsleiter Tennant genau den ungelösten Fall Lomax ausgesucht hat, bleibt Rebus zunächst ein Rätsel, war er doch in diesen Fall verwickelt.
    Dann bittet der Polizeipräsendent John Rebus, Informationen über schwarze Schafe in den eigenen Reihen zu beschaffen. Seine Nachforschungen bringen ihn in Gefahr, führen aber auch zur Lösung des Mordfalles und Entlarvung korrupter Kollegen.


    Endlich mal wieder ein guter Krimi. Die Tore der Finsternis waren mein erster Ian Rankin/John Rebus – Krimi. Ich hatte nach dem Lesen einfach Lust auf mehr und habe mir gleich 2 weitere Bücher von Ian Rankin gekauft. Der Krimi ist spannend und unterhaltsam geschrieben und kommt ohne zuviel bildhafte, eher filmgewaltige Actionszenen wie bei manch anderem Krimi-Autor aus. Ian Rankin schildert nicht nur den Haupt-Handlungsstrang, sondern durch die Erzählweise und die diversen Nebenhandlungen schafft er eine stimmige Atmosphäre.

  • Originaltitel: Resurrection Man; 13. Teil der John-Rebus-Reihe


    Seit Monaten habe ich keine Krimis mehr gelesen, obwohl es vor einiger Zeit noch eins meiner Lieblingsgenre war. Sie gingen mir alle auf die Nerven, die betulichen englischen Ermittlerpärchen mit ihren Landhausmorden, die eingleisigen blutrünstigen Serienkiller-Krimis, die einander gleichen wie die sprichwörtlichen Eier, und die trübsinnigen Skandinavier, die in Mankells und Fossums Kielwasser schwimmen. (Ich pauschalisiere hemmungslos, ich weiß.)


    Glücklicherweise gibts Ian Rankin. Und John Rebus, die einem den Glauben an das Gute des Genres wiedergeben können.


    Der Fall ist verwickelt, denn eigentlich sind es vier Fälle, die nach typischer Rankin-Manier ineinandergreifen. Das macht das Lesen nicht leicht, vor allem, weil auf einer Vielzahl von Szenerien eine beinah unüberschaubare Menge an Personen agiert. Mittendrin Rebus, der Antiheld, der Querulant und Einzelgänger, versoffen, beziehungs- und teamunfähig und ihm zur Seite Siobhan Clarke, die auf dem besten Weg ist, sich Verhaltensweisen ihres Chefs anzueignen.
    Manchmal fällt es nicht leicht, den roten Faden zu behalten; schnell hat man sich zwischen den verschiedenen Fällen und Ermittlergruppen verzettelt, doch darin geht es dem Leser ebenso wie dem Protagonisten: Auch Rebus weiß oft nicht mehr, wo er dran ist und was der nächste Schritt sein kann und wohin er sich letzten Endes verrannt hat. Trotzdem gelingt es dem Autor, die Stränge am Ende logisch und nachvollziehbar zu verknüpfen.


    2007 hat Rankin mit "Exit Music", dem 18. Band der Reihe, seinen Rebus in Pension geschickt, lässt sich aber die Option offen, die Reihe evtl. weiterzuführen. Im Januar 2009 kommt "Bis aufs Blut" bei uns neu heraus. Ich vermute, dass es sich um die Übersetzung von "Exit Music" handelt.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Der Fall ist verwickelt, denn eigentlich sind es vier Fälle, die nach typischer Rankin-Manier ineinandergreifen.


    Im Prinzip gefällt es mir, dass hier mehrere Fälle gleichzeitig behandelt werden, da das viel realistischer ist als in anderen Krimis (Bücher und TV), in denen mehrere Beamte Tage/Wochen mit einem einzigen Fall beschäftigt sind. Allerdings ist der häufige Wechsel zwischen den Fällen auch ziemlich anstrengend zu lesen, vor allem, wenn man nicht mit der Serie vertraut ist. Deshalb muss ich dieser Aussage zustimmen:


    Manchmal fällt es nicht leicht, den roten Faden zu behalten; schnell hat man sich zwischen den verschiedenen Fällen und Ermittlergruppen
    verzettelt,


    Der Wechsel zwischen den verschiedenen Kriminalfällen geht zu Lasten der Spannung und wirkte auf mich gelegentlich ermüdend.


    Mittendrin Rebus, der Antiheld, der Querulant und Einzelgänger, versoffen, beziehungs- und teamunfähig


    Die ständige Sauferei, nicht nur von Rebus, sondern auch von den anderen Kriminalbeamten, ging mir ziemlich auf den Senkel. Es wirft kein gutes Licht auf die Polizei (die Schotten allgemein?), wenn allabendliche Besäufnisse als normal und üblich präsentiert werden und ausgerechnet Polizeibeamte nach mehreren Bieren und Whiskys noch mit dem Auto herumfahren. :roll:
    Ich wüsste gern, wie realistisch diese Darstellung ist.


    Insgesamt vergebe ich für diesen thematisch interessanten, aber meiner Meinung nach nicht optimal umgesetzten Roman :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: .

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Die Tore der Finsternis – der 13. Fall


    von


    • Ian Rankin (Autor)
    • Claus Varrelmann und Annette von der Weppen (Übersetzer)

    Verlag: Goldmann Verlag


    Bindung: Taschenbuch


    ISBN: 9783442458331


    2001 erschienen im Original, 2003 die deutsche Übersetzung


    Zu Informationen über den Autoren Ian Rankin möchte ich gerne auf dessen deutsche Homepage www.ian-rankin.de verweisen, auf der man neben Informationen zu Ian Rankin zu bekommennatürlich auch über seine Bücher lesen kann.



    Klappentext:


    Inspector John Rebus steckt bis zum Hals in Schwierigkeiten. Er wurde vom Dienst suspendiert und muss einen Kurs auf dem Scottish Police College absolvieren, um endlich Teamgeist und korrektes Verhalten zu lernen. Gemeinsam mit fünf weiteren schwarzen Schafenaus den Reihen der Polizei soll er dort aber auch einen ungelösten Fall untersuchen: den Jahre zurückliegenden Mord an Eric Lomax – in den, was niemand erfahren darf, Rebus selbst tragisch verstrickt war…



    Meine Meinung:


    Und wieder eine Rezension, mit der ich mich schwer tue.


    Die Zusammenhänge in dieser Story erscheinen mir etwas verworren, was aber bestimmt daran liegt, dass ich das Buch mit Pausen von 1-2 Tagen gelesen habe. Ich kam nicht so wirklich in den Fluß der Story hinein, die zudem auch noch zwei Stränge bzw. Fälle parallel behandelt. Zum einen den im Klappentext erwähnten alten Fall und natürlich gibt es auch noch einen aktuellen Fall, der ermordete Galerist Edward Marber, von dem Rebus nicht wirklich seine Finger lassen kann und natürlich hindert ihn seine Kollegin Siobahn nicht wirklich daran – bis sie dann irgendwie gemeinsame Sache machen.


    Ich gebe zu, ich habe in der Hoffnung auf eine Rezension von @Marie eben hier im BT gespickt und bin auch tatsächlich fündig geworden! Sowohl @Marie als auch @€nigma beschreiben diesen Roman als etwas schwer zugänglich und schwer zu durchschauen – das gibt mir Hoffnung! Zum einen! Zum Anderen frage ich mich, wie Rankin es dann schafft, die Kurve zu bekommen, so dass ich auf den letzten Seiten das Buch nicht aus der Hand legen kann und am Ende denke: WOW, was für eine Geschichte! Spricht eigentlich deutlich für den Autoren!


    Ich komme zu folgendem Fazit: auch wenn die Geschichte vielleicht etwas verworren ist – die Interaktion der Charaktere ist es auf jeden Fall wert, am Ball zu bleiben und über „Schwieriges“ hinweg zu lesen.


    Besser vermag ich es nicht auszudrücken.


    ****

    Isenhart musste grinsen, ihre Blicke begegneten sich. "Du hast nur tausend Mal", wisperte er.
    Konrads müdes Schmunzeln wuchs sich zu einem breiten Grinsen aus. "Ich verrat dir was", flüsterte er zurück, "das ist Mumpitz."


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