Lee Child - Outlaw / Nothing to Lose

  • Klappentext:


    Zwei kleine Städte in Colorado: Hope und Despair. Zwischen ihnen nichts als zwölf Meilen leerer Straße. Jack Reacher kann keine Mitfahrgelegenheit finden und so läuft er. alles, was er möchte ist eine Tasse Kaffee. Was er bekommt sind vier rotnackige Hilfspolizisten, eine Anzeige wegen Landstreicherei und eine Trip zurück zur Ortsgrenze.


    Fehler.


    Sie haben sich den falschen Kerl ausgesucht. Reacher ist ein großer Mann und er ist gut in Form. Kein Job, keine Adresse, kein gepäck. Nichts, außer kompromißloser Neugier. Was sind das für Geheimnisse, die die "Eingeborenen" unbedingt verbergen wollen?


    Ein harter Mann ist leicht zu finden. Lee Childs Ex-Militärpolizist Jack Reacher ist einer der suchterzeugendsten Helden unserer Zeit. Nun zieht er an einem kleinen losen Faden und rippelt ein verwobenes Gewebe verschiedener Verschwörungen auf, das die schockierenden Wahrheiten hinter den größten Skandalen Amerikas aufdeckt.


    Denn schließlich hat Jack Reacher nichts zu verlieren.


    Eigene Beurteilung:


    Dies ist wirklich ein erstaunlich komplexer Roman, wenn er zu Beginn auch mehr an eine Variante von "First Blood" erinnert. Aber schnell geht es um einen Konflikt zwischen einem seltsamen Sheriffdepartment und einem exmilitärischen Streuner hinaus und greift stark in das moderrne amerikanische Selbstverständnis und speziell in die Betrachtung der Streitkräfte in den USA und global ein. Dadurch ist dies ein sehr überraschender Roman und politisch sicherllich der aggressivste, den Lee Child bisher geschrieben hat. Jack Reachers Sicht des Irak-Krieges, der anderen Auslands"abenteuer" der US-Streitkräfte und des Umgangs mit dem Militär im Inland ist überraschend und auch die hier aufgeführten Skandale in diesem Zusammenhnag - die durchaus reale Pendants haben - machen dies in den USA sicherlich zu einem überaus unbequemen Buch.


    Es spielt auch ein religiöser Aspekt mit hinein, der sich auf eine bestimmte Richtung des apokalyptischen Christentums bezieht, der dem Roman leider ein wenig den Biss nimmt, da er zum einen nicht so gründlich ausgeführt ist und zum anderen von den wirklich wichtigen Themen im Buch ablenkt und den Handlungsverlauf bremst. Aber davon abgesehen ein sehr lesenswertes Buch. Interessant ist dabei, dass auch Hannes Nygaards neues Buch Todesküste zum Teil ähnliche Themen bearbeitet (und dass es mir direkt nach Nothing to lose in die Hände fiel).

  • Danke für die interessante Rezension! Bin schon lange ein Fan von Lee Child und Jack Reacher, obwohl mir nur die englischen Fassungen der Romane zusagen. Das Buch ist natürlich gleich auf meine Wunschliste gewandert! :)


    valorien :dwarf:

  • Warum ein englischer Originaltitel bei der deutschen Übersetzung wieder englisch ist bleibt wohl ein Geheimnis :loool: und erschließt sich nicht meiner Logik...


    Zuerst dachte ich dieser Reacher ist noch nicht rezensiert, doch dann habe ich den Thread doch gefunden und hänge mich hier mit der deutschen Übersetzung an - ich hoffe das ist in Ordnung.


    Wie alle Krimis über Jack Reacher hat mir auch dieser sehr gut gefallen, ich mag diesen charismatischen, draufgängerischen, harten und doch sensiblen Einzelgänger :uups: .
    In Outlaw geht es nicht so brutal und übermenschlich zu, Reacher wird nicht alleine zur Kampfmaschine sondern er muss Machenschaften des Militärs aufdecken die zum nachdenken anregen.
    Wie schon K.G.Beck-Ewe beschrieben hat dürfte dieses Thema (und damit das Buch) in Amerika nicht gerade beliebt sein.


    Sehr schön finde ich immer wieder die menschliche Seite von Reacher, so wie er in diesem Buch z.B. die Deserteure nicht verurteilt.
    Außerdem gefallen mir die detailierten Beschreibungen von Einzelheiten, z.B. wie Reacher im stockdunkeln eine Leiche findet und nur mit den Tastsinn versucht alles zu erkennen.


    Ich vergeben :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
    deine Bibliothek ist der beste Keller!"
    Jean Cocteau