Agatha Christie: Der Todeswirbel: Scherz Verlag München 1977; 190 Seiten; ISBN: 3-502-51814-9
"Gordon Cloade stirbt kurz nach seiner Heirat mit Rosaleen. Daher schießen die Gerüchte wie Pilze aus dem Boden. Schließlich ist die junge Witwe die Alleinerbin des riesigen Vermögens. Was dem Cloade-Clan ganz und gar nicht gefällt. "Rosaleens erster Mann ist gar nicht tot. Er ist nur verschwunden," lautet ein Gerücht. Also bittet das Cloade - Clan den belgischen Meisterdetektiv, den Verschollenen herbeizuzaubern," berichtet die Inhaltsangabe.
Das Original stammt aus dem Jahre 1950. Die zeitgeschichtlichen Bezüge (2. Weltkrieg, englisches Kolonialreich) sind offensichtlich. Sie sind gewissermaßen Bestandteil der Handlugn. Gleichzeitig ist die Handlung aber auch zu banal und belanglos, um wirklich zu überzeugen.
Hinzu kommen haarsträubende Fehler bei der Übersetzung. So wird Poirot beispielsweise zu einem Franzosen (!). Leider ist nicht angegeben, wer den Text aus dem Englischen übertragen hat. Das ist vielleicht auch ganz gut so. Sonst müßte ich mich schon wundern, wo diese Person ihr Handwerk gelernt hat. Aber ich merke, daß ich abschweife.
"Der Todeswirbel" gehört bestimmt nicht zu den bekanntesten Büchern von Agatha Christie. Da ist auch leicht verständlich. Dem Buch fehlt jegliche atmosphärische und inhaltliche Dichte, jeglicher Überraschungsmoment und jegliche Spannung - also sämtliche Grundvoraussetzungen für einen guten Krimi.
Reichtlich enttäuscht lege ich das Buch beiseite. Würde ich Agatha Christie nicht schon längere Zeit kennen und ihr Werk gelesen haben, müßte ich mich schon deutlich fragen, ob ich weitere Bücher von ihr lesen soll.