Franz Hohler - Das verspeiste Buch

  • Diese Geschichte begann damit, dass mein Urgrossvater, den ich selbst noch kannte, einmal nach Basel reiste…


    So beginnt die humorvolle Beschreibung der Reise des Urgrossvaters nach Basel zur Herbstmesse, mit Unterbrüchen in verschieden Lokalen, bis er sich einem Lokal in Basel hungrig niederlässt und „Schüblig mit Buchbrot“ bestellt- Buchbrot anstelle von „Ruchbrot“ deswegen, weil er nicht mehr sehr gut sieht und somit die Buchstaben auf der Speisekarte verwechselt. Der Kellner nun, erlaubt sich einen Streich und serviert dem Gast in einer Schüssel, ein „Buch“ nebst dem Schüblig (zu Erklärung ein Schüblig ist in der Schweiz eine währschafte Wurst) Na ja der Urgrossvater lässt sich nichts anmerken denn er wollte sich ja nicht lächerlich machen vor den anderen Gästen, die nur darauf warteten und begann nun Seite um Seite des Buches zu verspeisen. Dazu behauptet er selbstbewusst:

    Zitat

    „Wer ein Buch isst, der weiss nachher alles, was drin steht!"


    Was er auch unter Beweis stellt…
    Das Buch dessen Seiten er verspeist, ist übrigens ein italienisches Kochbuch und der Urgrossvater kann plötzlich italienisch, er der bis dahin kein Wort italienisch sprach.


    Wieso der Urgrossvater plötzlich eine Fremdsprache spricht, und wie die Geschichte weitergeht kann ich natürlich nicht erzählen, denn das Buch welches sehr schön illustriert ist hat nur 85 Seiten.
    Ein heiteres Buch, mit Witz und Esprit, das zudem noch liebvoll gestaltet ist, um zwischendurch mal zu lesen.


    Franz Hohlers kleine Geschichte über große Scherze erschien ursprünglich ab 1987 in sieben Fortsetzungen in dem jährlichen Almanach „Von Menschen und Büchern". 1996 veröffentlichte sie der Verlag Schöffling und Co. (Frankfurt/M.) als Buch mit Zeichnungen von Hans Traxler.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Dann stosse ich diesen Thread mal wieder an, auch wenn es @serjenas guter Rezi eigentlich nichts weiter hinzuzufügen gibt. Eine pfiffige, freche Geschichte für zwischendurch mit etwas Basler Lokalkolorit und liebevoll gestalteten Zeichnungen.
    Derzeit lieferbar ist diese Ausgabe von Luchterhand (und für den Kindle)