Jaap ter Haar - Behalt das Leben lieb

  • Deutscher Taschenbuch Verlag / lesen, nachdenken, mitreden


    Klappentext:
    Durch einen Unfall verliert der 13jährige Beer sein Augenlicht. In der nächsten Zeit durchlebt er Phasen der tiefsten Niedergeschlagenheit, aber auch Augenblicke der Hoffnung. Seine Familie wird vor Probleme gestellt, die nur mit viel Einfühlungsvermögen zu bewältigen sind. Doch trotz aller Verzweiflung und Angst, in die Beer gestürzt wird, eröffnen sich ihm neue Wege und Möglichkeiten, dieses veränderte Leben zu meistern.


    Das Buch stand 1978 in der Auswahlliste zur "Silbernen Feder", vergeben vom Deutschen Ärztinnenbund, und wurde mit dem "Buxtehuder Bullen" sowie mit dem "Goldenen Griffel", dem höchsten holländischen Jugendbuchpreis, ausgezeichnet.




    Das Buch umfasst 125 Seiten und ist eine Kurzgeschichte. Die Geschichte ist leicht und flüssig zu lesen und gut zu "verdauen". Für Jugendliche also sehr geeignet.
    Der Autor Jaap ter Haar beschreibt einen Jungen, welchem etwas passiert, was man niemandem wünscht: er erblindet durch einen Unfall. Doch Beer nimmt sein Schicksal an und versucht das Beste aus seiner Situation zu machen. Das Buch beschreibt den Weg vom Tag des Unfalls, die Tage im Krankenhaus (der erste Kontakt mit Menschen nach dem Unfall), die Tage und Wochen zu Hause - welche sehr schwer für Beer sind, denn nicht nur er muss sich erst an seine Blindheit gewöhnen, bis hin zu dem Tag, an dem er den "Umstand" akzeptiert und sich für sein zukünftiges "blindes" Leben stärkt.


    Ich finde das Buch ist sehr gelungen. Man versucht sich in den vermeintlich "armen" Jungen hineinzuversetzen und wird eines besseren belehrt. Blind sein ist schlimm, ja, aber es gibt andere Krankheiten oder Umstände die noch schlimmer sind. Mir selbst wurde während des lesens mal wieder klar, wie gut es mir/uns eigentlich geht. Das man sein Leben in vollen Zügen genießen sollte - denn im nächsten Moment kann es schon vorbei sein.
    Meine Einstellung zu Blinden bzw. Sehbehinderten hat sich komplett verändert und meine Einstellung wurde schon gestern auf die Probe gestellt. Ich stand an einer Ampel und ein Blinder stellte sich neben mich. Vor dem Buch hätte ich den Mann bedauert, ich habe ihn mir stattdessen genau angesehen (nicht gegafft :wink: ) er drehte seinen Kopf leicht in meine Richtung und lächelte. Der Gedanke "der Arme" kam mir gar nicht in den Sinn - mein Gedanke war "mensch, der Mann ist blind und lächelt, als ob er den Sonnenschein sehen könnte - was für ein schöner Tag". Er lief dann über die Straße und ich war so in Gedanken, dass ich es verpasst habe bei Grün drüber zu gehen :-,

  • Es ist schon ganz, ganz lange her, dass ich dieses Buch gelesen habe. Ich hatte es so mit 12 oder 13 Jahren bei uns in der Bücherei ausgeliehen und weiß noch, dass es mich damals sehr beeindruckt hat. Vielleicht weil ich vorher eben auch nur Mitleid hatte und durch dieses Buch eines Besseren belehrt worden bin. Mittlerweile habe ich es mir auf einem Flohmarkt gekauft und werde es demnächst wohl noch einmal lesen, denn durch die Rezension sind bei mir einige Erinnerungen wieder wach geworden.

  • Wir habens in der Schule gelesen und ich muss sagen, dass das das beste Buch ist was wir bis jetzt in der Schule gelesen haben. Jedoch endet das Buch sehr plötzlich und man hat kaum genügend Zeit sich in Beer hineinzuversetzten.