Gabriella Wollenhaupt: Grappa im Netz

  • Gabriella Wollenhaupt: Grappa im Netz; grafit - Verlag Dortmund 2003; ISBN: 3-89425-278-2; 248 Seiten


    "Die Reporterin Maria Grappa soll aushilfsweise ein Flirtshow für das Regionalfernsehen konzipieren. Das macht ihr gar keinen Spaß. Viel lieber würde sie Bierstadts Oberbürgermeister Jakob Nagel suchen, der ihm Jemen verschollen ist, oder wenigstens die Frau stellen, die fremdgehende Männer ins Hotelzimmer lockt und vergiftet," berichtet die Inhaltsangabe auf dem hinteren schwarzen Buchdeckel.
    Ich staune ein wenig über dieses Buch. Es bewegt sich so jenseits aleln Krawalljournalismus', den wir bislang von einer Maria Grappa gewöhnt sind. Über weite Strecken bietet das Buch sogar gute Unterhaltung. Dafür ist das Ende reichlich mißlungen. Die Begründung die Morde wirkt reichlich konstruiert; hinzu kommt: Wollenhaupt hält sich nicht an den klassischen Dreisprung Aufgabenstellugn (z. B. Mord oder Entführung) - Arbeit des Detektiv - Lösung. Es fehlt schlichtweg die Zusammenfassung, was wann warum passiert ist. Gerade dies gehört aber - zumindest für meinen Geschmack - in jeden guten Krimi. Wie die Entführung des Oberbürgermeisters beendet wird, schildert die Autorin mit keinem einzigen Wort. Entweder ist die Entführung ein Thema in dem Buch (dann wird sie auch komplett durchgezogen) oder kein Thema (dann wird es auch komplett weggelassen).