Seiten 301 - 448: Vater unser in der Hölle

  • So Ihr Lieben, Buch beendet....... Ich bin froh, dass ich fertig bin, ich wollte, wie ich schon sagte, mehrmals aufhören zu lesen, habe auch sehr oft nur "überflogen". Ich konnte nicht alles Wort für Wort ertragen. Ich habe mir ständig gewünscht, dass jetzt jemand sagt, "ist alles nicht wahr, oder maßlos übertrieben", aber keiner sagte es, dieses Buch erschüttert einen und macht einen zutiefst traurig und auch irgendwie hoffnungslos...
    Wieso kann es in "unserer Gesellschaft" solch ein organisiertes Verbrechen geben, wieso macht nicht einer den Mund auf, wieso gibt es so viele Drahtzieher, gibt es sooooooooooo viele Perverse in dieser Welt? Dieses Buch greift sämtliche Emotionen in einem an, man schwankt zwischen Wut, Mitleid, Fassungslosigkeit, Zweifel, Trauer, - ach einfach allem!!!
    Trotz dieser grenzenlosen Brutalität, dieses Buch sollte man gelesen haben!!!
    Bin jetzt ganz schön down...
    Liebe Grüße von Sandra :cry:

  • Ich habe noch ein paar Seiten vor mir - bin jetzt bei dem Kapitel angekommen, wo beschrieben wird, wie es nach dem Erscheinen der 1. Auflage weiterging.


    @ Sandra 1003
    Was ich noch vom letzten Lesen weiß, und ich denke, dieses Mal wird es mir nicht anders gehen: ich fand, nachdem ich das Buch ausgelesen hatte, kein passendes Anschlussbuch, da "Vater unser in der Hölle" noch sehr lange nachwirkt... Es fällt schwer, zur Tagesordnung überzugehen...

  • Hallo ihr Lieben!


    So, ich bin durch. Gott sei Dank.


    In diesem Teil, der eigentlich harmloser "schien", wie die 300 Seiten davor, wurde ich eines besseren belehrt. Ich war geschockt über die "Programmierungen" und "Seminare" von Onkel Paul! (ich will denen, die noch nicht so weit sind, nicht alles vorwegnehmen, deshalb schreibe ich nur diese Anhaltspunkte um nichts zu verraten)
    Ebenso zutiefst geschockt war ich von Grete und dem Baby und der Tatsache, dass man gewartet hat, bis sie eine Beziehung zu ihrem Kind hat!
    Befreiend, entsetzlich und doch wunderbar war der Pastor, der Saturia erlöst hat und für sie, mit ihr, das "Vater Unser" gebetet hat. Gott, habe ich beim Lesen gedacht, gibt es ihn, der sowas zulässt? Und doch hat "er" hier geholfen, einen Menschen zu befreien. (Da fiel mir dann ein Dialog aus Dornenvögel ein, wo Drogeada niederbrennt und Pater Ralph sagt: "Sieh, Gott schickt den Regen" und Maggy giftet ihn an und sagt: "Und wer hat das Feuer geschickt?") Ihr seht, ich bin hin- und hergerissen von meinen Gefühlen...
    Und die Krönung dieses Kapitels war für mich, dass Angela doch tatsächlich zu ihrer Mutter fährt, zu ihrer Familie. Und diese sie auch noch empfängt, als wäre nie etwas gewesen. Wie konnte sie diesem Menschen, bzw. diesen Menschen in die Augen schauen ohne sie umbringen zu wollen?


    Ich bin froh, dass ich das Buch ausgelesen habe und ich werde sofort ein neues beginnen. Ich muss das tun, sonst werde ich verrückt, sonst komme ich nicht von Angela und dem Buch los. Ich brauche sofort Ablenkung. Ich möchte nicht, dass es bewusst nachhallt - ich weiß ja eh, dass es das unterbewusst tun wird... Ich weiß auch nicht, ob ich das Buch so uneingeschränkt weiterempfehlen möchte/soll. Das muss jeder für sich entscheiden. Aber ich kann nur raten, dass man sich vorher diese Leserundenthreads durchliest um dann entscheiden zu können, ob oder ob besser nicht!

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Ja, ich habe auch das Buch zugeklappt und sofort mit "Die Säulen der Erde" weitergelesen. Geht zwar nicht so leicht, da das Buch nachhallt, aber ich möchte mich meiner Vorrednerin anschließen, ich möchte mich nicht zu sehr, zu bewusst mit diesem komplexen Thema beschäftigen. Wie gesagt, ich musste auch während dem Lesen einige Stellen "überfliegen". Das Buch zieht einen schon sehr runter!!!
    Liebe Grüße von Sandra

  • Ich habe es auch eben ausgelesen, werde aber erst morgen oder übermorgen zu einem neuen Buch greifen (können), weil es zu sehr arbeitet.


    Auch mir ging es an vielen Stellen so, dass ich dachte, dass Buch zuschlagen zu müssen, weil es zu heftig wurde. Oder aber ich hatte Befürchtungen, die eintraten (wie zum Beispiel, als Angela die kleine Katze im Garten streichelte und gefragt wurde, ob das ihre Lieblingskatze sei - da war mir klar, dass etwas Grausamens folgen wird, was ich eigentlich nicht lesen möchte). Aber irgendwie, mag es auch komisch klingen, hatte ich immer das Gefühl, dass ich es Angela und den vielen anderen Personen schuldig war, weiter zu lesen!


    Ich bin auch froh, dass es eine Neuauflage des Buches gibt, so dass noch viel mehr Menschen über das Schicksal von Angela Lenz stellvertretend für viele andere multiple Personen informiert werden.


    Aber ich muss auch Tanni recht geben: das Buch ist nicht etwas, was man uneingeschränkt empfehlen sollte. Vor allem labile Personen sollte Abstand wahren, da man mit dem Gelesenen auch umgehen können muss.

  • Sandra

    Zitat

    Ich habe mir ständig gewünscht, dass jetzt jemand sagt, "ist alles nicht wahr, oder maßlos übertrieben",
    aber keiner sagte es, dieses Buch erschüttert einen und macht einen zutiefst traurig und auch irgendwie hoffnungslos...


    Leider...
    Vor einigen Jahren habe ich eine Fernsehsendung gesehen, ein Bericht, in dem es um die Ereignisse ging, die Ulla Fröhling in ihrem Buch schildert.
    Nich in Worte zu fassen. Aber es ist geschehen.

    2024: Bücher: 99/Seiten: 43 438

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Macdonald, Helen/Blaché, Sin - Prophet

  • Ich bin noch nicht ganz fertig, werde das Buch aber spätestens heute Abend zuende gelesen haben. Es fällt mir doch recht schwer, dieses Buch tatsächlich zu beenden. Ich denke die ganze Zeit, dass die Täter an sich ja normal aussehen. Wer weiß wie vielen von ihnen man schon im Supermarkt, im Restaurant, beim Bummeln in der Innenstadt oder im Kino begegnet ist und noch begegnen wird. Ohne, dass man es weiß. :-# :-x =; :pray:

  • Hallo!


    Ich denke die ganze Zeit, dass die Täter an sich ja normal aussehen. Wer weiß wie vielen von ihnen man schon im Supermarkt, im Restaurant, beim Bummeln in der Innenstadt oder im Kino begegnet ist und noch begegnen wird. Ohne, dass man es weiß.

    Ja, da darf man gar nicht dran denken, sonst beäugt man in Zukunft alles und jeden und sieht hinter allem und jedem etwas, was natürlich auch falsch ist - aber mir geht es auch so, dass ich überlege, wer in meiner Nachbarschaft nach Außen hin den treusorgenden Ehemann und die liebevolle Mutter mimt und in Wirklichkeit... :pale:

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Ich denke die ganze Zeit, dass die Täter an sich ja normal aussehen.


    @Gänseblümchen
    Da sprichst du mir aus der Seele, ich dachte auch ganze Zeit, sollche Ungeheuer sollte man doch erkennen können, aber nein.
    Vor allem in dem Buch oder auch in der Sendung dazu, ich kann mich, leider nicht mehr genau erinnern, wurde der Ort des Geschehens genannt.
    Das machte die Geschichte noch reeler. Es ist schockierend, weil man die Täter tatsächlich nie von dem Äußeren her, erkennen kann.

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  • Nun bin ich doch erst heute mit dem Buch fertig geworden, vor einer Minute, und möchte auch direkt meine Gedanken niederschreiben.


    Es gibt spannende Bücher, die man trotzdem zwischendurch immer wieder weglegen muss, weil einem die Tränen kommen aus Mitgefühl, Trauer und Empörung.
    Susanne Geiger
    Stimmen zum Buch
    Seite 436


    Besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können!
    Es ist wirklich traurig und deprimierend, was Kinder auf dieser Erde aushalten, erleben und über sich ergehen lassen müssen. Einerseits wäre ich manchmal gerne in das Buch hinein gestiegen um Angela zu helfen, andrerseits sind Angelas Kindheit, Vergangenheit und Erlebnisse so grausam, dass ich das Buch manchmal nur weglegen konnte und eine Weile meine Ruhe finden musste. Ich habe auch wirklich großen Respekt vor ihrer Therapeutin Nina, dass sie sich so um Angela und die Persönlichkeiten gekümmert hat, ihnen zuhörte und half.


    Ich glaube dieser Lebensgeschichte.
    Es gibt auch noch genug andere Menschen, die solche Erlebnisse wie Angela hatten. Leider! Natürlich ist es einerseits unfassbar, man möchte die Geschichte am Liebsten wirklich nicht glauben, sie wieder vergessen, andrerseits sind solche Bücher einfach nur lesenswert, man sollte hinschauen, zuhören, und die Augen nicht verschließen. Der Gedanke daran, dass es solche Taten, missbrauchte Kinder, jeden Tag irgendwo unter uns, in unserer Nähe gibt, ist wirklich grausam, aber trotzdem real. Es gibt genug andere Bücher, Berichte, Filme, Dokumentationen, die über missbrauchte, vergewaltige und misshandelte Kinder berichten.


    Vor vielen Jahren habe ich mal ein anderes Buch zum Thema Sekten gelesen, es heißt Vier Jahre Hölle und zurück von Lukas. Auch Lukas schrieb über Tiertötung und Menschenopfer. Damals musste ich das Buch auch häufiger mal beiseite legen, und trotzdem ist es mir noch gut in Erinnerung. Gerade deswegen, weil es mein erstes Buch zum Thema Sekten war und ich den Bericht einfach unheimlich traurig fand.


    Ich kann einigen von Euch nur zustimmen: das Buch von Angela wird mir sicherlich noch eine Weile im Kopf bleiben. Wahrscheinlich ist es sogar so, dass es mir niemals wieder aus dem Kopf heraus gehen wird, genau wie das Buch von Lukas. Ich denke nicht jeden Tag, nicht jede Woche daran, aber ab und zu kommt es mir doch wieder in den Sinn. Es macht mich einfach traurig, dass es solche Schicksale überhaupt auf dieser Welt gibt. :cry: