Dieter Ebels - Helene. Eine Kriegskindheit

  • Deutschland in den Jahren des Zweiten Weiltkrieges. Besonders in den großen Industriestädten zermürben ständige Bombenangreiffe die Bevölkerung. Not und Elend sind allgegenwärtig. Die Geschichte schildert die Kriegsjahre aus der Sicht des Mädchens Helene. Während sich ihr Vater als Soldat im Krieg befindet, erlebt Helene, gemeinsam mit ihrer Mutter und ihren vier Geschwistern, all die Grausamkeiten des Krieges. Als Helene durch die Kinderlandverschickung auf einen Bauernhof in Bayern kommt, kann sie die Kriegswirren für einige Zeit verdrängen, doch kaum kehrt sie nach Hause zurück, überschatten tragische Ereignisse ihre eigene Familie.


    Das Buch beruht auf einer wahren Begebenheit. Der Autor hat die Geschichte so niedergeschrieben, wie sie ihm von der alten Dame, die ihm ihre Kindheit offenbahrt hatte, geschildert wurde, in einer Ich-Perspektive, gesehen mit den Augen des Mädchens Helene. Das Mädchen erzählt ganz unverblümt davon, wie sie von einem Erwachsenen sexuell missbraucht wurde, ohne dass es ihr damals bewusst war, sie berichtet, was sie als Kind empfunden hatte, als sie zitternd im Schutzraum saß, während die Bomben draußen alles in Schutt und Asche legten und von den vielen Toten und Verletzten. Der Leser erfährt von ihrer Kinderlandverschickung nach Bayern, bei der sie sogar Hitlers berühmtes Kehlsteinhaus besuchen durfte und er erfährt von den zahlreichen Kinderstreichen, die Helenes Bruder immer wieder anstellte. Das Buch geht beim Lesen oft tief unter die Haut und weckt oft sehr emotionale Gefühle.


    Sehr fließend und mit meist einfachen Sätzen, wie sie eben von einem Kind erzählt werden, geschrieben, wird das Buch auf wundersame Weise in den Händen des Lesers regelrecht lebendig. Trotz des Themas Krieg hat der Autor es geschafft, einen Roman zu verfassen, der die dunklen Schatten des Dritten Reiches beim Lesen so in den Hintergrund stellt, dass dieses Buch zu einer wunderschönen Familiengeschichte wird. Es ist ein Buch, welches begeistert. Meiner Meinung nach gehört es zu den besten Neuvorstellungen der letzten Frankfurter Buchmesse.


    "Helene - Eine Kriegskindheit", ein Buch, das ich unbedingt weiterempfehlen möchte.


    :pr: :D :pl:

  • Eigentlich bin ich ja dem Genre History verfallen, doch als ich das Buch "Helene - Eine Kriegskindheit" angelesen hatte, konnte ich es nicht mehr weglegen. Hinter diesem Titel verbirgt sich nicht irgendein Buch, welches Kriegsdetails beschreibt, sondern die beeindruckende Geschichte eines Mädchens. Das Buch macht bewusst, dass ein Kind seiner Zeit in wenigen Jahren mehr durch- und mitmachen musste, als ein heutiges Kind in seiner gesamten Kindheit.


    Beschreibung Buchrücken:


    Deutschland in den Jahren des Zweiten Weltkrieges. Besonders in den großen Industriestädten zermürben ständige Bombenangriffe die Bevölkerung. Die Stadt Duisburg ist von diesen Angriffen am meisten betroffen. Not und Elend sind allgegenwärtig. Die Geschichte schildert die Kriegsjahre in Duisburg aus der Sicht des Mädchens Helene. Während sich ihr Vater als Soldat in Paris befindet, erlebt Helene, gemeinsam mit ihrer Mutter und ihren vier Geschwistern, all die Grausamkeiten des Krieges. Das Mädchen muss miterleben, wie die Bomben um sie herum alles in Schutt und Asche legen. Überall gibt es Tote und Verletzte und schließlich trifft ein schwerer Schicksalsschlag sogar ihre eigene Familie. Als Helene durch die Kinderlandverschickung nach Bayern kommt, kann sie die Kriegswirren für einige Zeit verdrängen, doch kaum kehrt sie nach Hause zurück, überschatten tragische Ereignisse ihr Leben.


    Obwohl das Buch auch einige amüsante Anekdoten aus dem Leben des Mädchens Helene schildert, so ist es doch geprägt von den alles zermürbenden Grausamkeiten des Krieges. Es ist eine Schilderung, die unter die Haut geht und für allzu sensible Gemüter eher nicht geeignet ist.


    Das Buch hat mich von Anfang an gefesselt und es geht an einigen Stellen so sehr unter die Haut, dass es auf die Tränendrüsen drückt. Dieses Buch, welches in einer der wohl schlimmsten Zeiten spielt, ist unglaublich ergreifen und man möchte es einfach nicht mehr aus der Hand geben.


    Meine Meinung: Super!


    :cheers:

  • Das hört sich auch sehr bewegend an.


    Aurelie


    „Die Kultur der Menschheit besitzt nichts Ehrwürdigeres als das Buch,
    nichts Wunderbareres und nichts, das wichtiger wäre.´
    Gerhart Hauptmann
    * 15. 11. 1862 - Obersalzbrunn in Niederschlesien
    † 06. 06. 1946 - Agnetendorf [/size]
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  • Sorry, ich wusste nicht, dass das Buch hier schon einmal vorgestellt wurde.


    Ich freue mich, dass Daniela70 meine Begeisterung teilt. Ich wusste auch nicht, dass das Buch auf einer wahren Begebenheit beruht. Diese Tatsache macht es aber noch beeindruckender.

  • :winken:
    Als ich erfahren habe, dass Dieter Ebels mit "Helene - Eine Kriegskindheit" endlich wieder ein neues Buch herausgebracht hat, war meine Freude groß. Ich konnte es kaum erwarten, dieses Buch zu lesen und ich bin begeistert. Wie nicht anders erwartet, hat der Autor es wieder geschafft, mich als Leserin zu fesseln. Er hat es geschafft, dass dieses Buch in meinem Händen lebendig wird. Die Geschichte, auch wenn sie etwas anders war, als ich erwartet hatte, führte mich in die Welt des Mädchens Helene, eine Welt, in der es zwar Höhen gab, in der aber die unendlichen Tiefen die Dominanz übernahmen. Gefühlvoller kann man ein Buch nicht schreiben. Es hat mir so manche Träne entlockt.


    Ich bin vor 14 Jahren von Duisburg nach Würzburg gezogen und hatte kurz vor meinem Umzug die Gelegenheit, den Autor kennen zu lernen. Er brachte damals sein erstes Buch "NU-GORRA Das fürchterliche Geheimnis" heraus. Dieses Buch, ich werde hier im Forum darüber schreiben, ließ mich zum Fan des Autors werden. Ich hoffe sehnlichst auf weitere Werke aus seiner Feder.


    "Helene - Eine Kriegskindheit" bekommt von mir 10 von 10 möglichen Punkten.
    :applause: :cheers::cheers::cheers::applause:

  • Zunächst wundere ich mich, dass dieses Buch unter "Historische Romane" aufgeführt wird. Der zweite Weltkrieg ist zwar zum Glück Vergangenheit, aber irgendwie finde ich, dass das Buch in der falschen Abteilung gelandet ist.




    Nun zum Buch: Ich kann die Schwärmerei über diesen Roman sehr gut verstehen. Trotz des schrecklichen Themas schaffte der Autor es, eine Familiengeschichte aufs Papier zu bringen, die so, wie sie beim Lesen rüberkommt, ihresgleichen sucht. Das der Roman auf einer wahren Begebenheit beruht, macht ihn noch beeindruckender. Da diese Geschichte von einem Mädchen erzählt wird, bleibt die Politik außen vor, was bei einem Buch, welches im Dritten Reich spielt, nicht immer einfach ist. Das Buch wäre gut für den Schulunterricht geeignet, denn man könnte den Schülern damit den Schrecken des Krieges vermitteln.




    Meine Meinung zu dem Buch: Genau wie Jubel gebe ich 10 von 10 möglichen Punkten.

  • Zunächst wundere ich mich, dass dieses Buch unter "Historische Romane" aufgeführt wird. Der zweite Weltkrieg ist zwar zum Glück Vergangenheit, aber irgendwie finde ich, dass das Buch in der falschen Abteilung gelandet ist.


    Brummi


    Das finde ich auch, und habe daher den Thread zu den >Kriegs-/Politromane(n)< verschoben... :wink:

  • Ich hatte mich ebenfalls darüber gewundert, dass das Buch unter Historische Romane aufgeführt war.


    :D Meiner Begeisterung von diesem Buch tat ich ja bereits kund.


    Zitat von Brummi:

    Zitat

    Das Buch wäre gut für den Schulunterricht geeignet, denn dann könnte man den Schülern den Schrecken des Krieges vermitteln.


    Ein Teil des Buches wird bereits im Schulunterricht verwendet, denn der Klett-Verlag nahm einen kompletten Originalauszug aus "Helene - Eine Kriegskindhet" in das aktuelle Geschichtsschulbuch "Mitmischen3"(9.Schuljahr) auf.


    Ich lag einige Zeit im Krankenhaus. Dort habe ich das Buch noch einmal gelesen und ich war genauso angetan, wie beim ersten Mal. Nachdem ich es gelesen hatte, überließ ich es einer Krankenschwester zum Lesen. Als sie mir das Buch zurück brachte, schwärmte auch sie davon. Sie gab mir aber auch zu verstehen, dass sie beim Lesen viel geweint hat. Nun, das kann ich gut verstehen.

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Dieter Ebels: Helene - Eine Kriegskindheit“ zu „Dieter Ebels - Helene. Eine Kriegskindheit“ geändert.