Man, ich bin ja total verwundert, dass es noch keine Buchrezension über diese gigantische Reihe gibt?! (Ich habe wirklich fleißig gesucht und auch im Rez.index geforstet!)
Also werde ich das mal in Angriff nehmen, obwohl ich noch nicht alle Bücher gelesen habe.
Ulldart - Die dunkle Zeit 01 - Schatten über Ulldart
Inhalt (Amazon):
"Ein Mönch in einem Kloster des Königreichs Tarpol hat eine Vision: "Tadc ... Gefahr ... jemand töten ... die Dunkle Zeit kehrt zurück." Diese Worte stößt er aus, bricht zusammen und stirbt. Der "Tadc" ist der Thronfolger von Tarpol. Er heißt Lodrik und ist ein fetter, verwöhnter, nichtsnutziger Jüngling von 15 Jahren. Als die Todesdrohung den Herrscher erreicht, beschließt er, seinen Sohn (der ihm ohnehin sehr peinlich ist) in die Verbannung zu schicken. Von einem vertrauten Diener und einem martialischen Leibwächter begleitet muss Lodrik inkognito in die entlegene Provinz Granburg ziehen. Dort soll er einen unwichtigen Gouverneursposten übernehmen, eine Aufgabe, auf die er nicht im Mindesten vorbereitet ist.
Die "Dunkle Zeit" liegt über 400 Jahre zurück -- damals hatte sich ein machthungriger Herrscher mit Tzulan, dem Geist des Bösen, verbündet und Krieg, Verwüstung, Finsternis und Elend über Ulldart gebracht. Nun droht eine neue Zeit der Dunkelheit, und es ist nicht klar, welche Rolle Lodrik dabei zugedacht ist. Die Worte des toten Visionärs sind zweideutig: Sie könnten auch bedeuten, dass er getötet werden muss, um die drohenden Schatten über Ulldart abzuwenden.
Was zu Anfang als relativ unbeschwerte Geschichte der Entwicklung eines Jünglings zum Mann daherkommt, gewinnt im Verlauf des Buches immer mehr Dimensionen hinzu. Man erfährt viel über die Geschichte Ulldarts, über soziale Probleme in Tarpol und über mögliche Konflikte mit anderen Ländern. Die Charaktere sind gut herausgearbeitet, die Orte sind lebendig beschrieben, Nebenstränge der Handlung sind niemals zu ausführlich und führen schnell zur zentralen Handlung zurück. Das Lesevergnügen wird nur durch etliche Fehler in Grammatik und Rechtschreibung getrübt. Das Lektorat sollte da etwas gründlicher sein, um dieser guten Geschichte den letzten Schliff zu geben. Denn dieses Buch hat eine besondere Qualität: Man möchte die Seiten fast schneller umblättern, als man sie lesen kann. Es gibt keinen Augenblick der Langeweile, und was kann man Netteres über ein Buch sagen? Die Fortsetzung wird mit Spannung erwartet. --Ute Wimhöfer"
(Quelle )
Meine Meinung:
Ich kann mich im Großen und Ganzen der Dame, die ich zitiert hab, nur anschließen.
Im Hinblick auf die nächsten Bücher möchte ich noch sagen, dass es Herrn Heitz wirklich ausgezeichnet gelungen ist, Figuren symphatisch oder unsymphatisch darzustellen, was den Leser später anfangen lässt zu zweifeln ob man die jeweilige Figur nach wie vor als "gut" oder "schlecht" einschätzen kann... sollte?
Mir gefällt der Wechsel zwischen den verschiedenen Schauplätzen, weil man gerade in spannenden Momenten aufhören und einer scheinbar nicht dazugehörenden Handlung erstmal folgen muss (und man diese Handlung dann auch gespannt verfolgt!). Bis man begreift, dass alles ineinander eingreift, wie ein Zahnrad, und am Ende erstaunt man über soviel Komplexität. (Jedenfalls erging es mir so *g*)
Alle möglichen Aspekte werden aufgegriffen und wunderbar eingearbeitet, es gibt lustige wie traurige Stellen, Momente in denen man anfängt nachzudenken (weil man gewisse Züge verstehen möchte), man taucht in eine völlig neue Welt ein mit unterschiedlichen Wesen und Gesellschaftsformen. Es ist niemals langweilig oder schleppend erzählt, alles reißt einen in irgendeiner Form mit.
Auf jeden Fall empfehlenswert! :thumright: