Markus Heitz - Schatten über Ulldart

  • Woran lag es nur, dass ich bei Tarpol die ganze Zeit irgendwie an Sibirien denken musste? Vielleicht am dortigen Klima, wahrscheinlich aber eher an den Namen. Das ist aber kein Mangel, vielleicht ist das ja sogar gewollt. Schließlich holt sich Lodrik irgendwann sogar seinen Tee aus einem Samowar. :wink:

    Ich freue mich einfach immer wieder wenn jemand diese Bücher für sich entdeckt da ich sie einfach super finde :applause: .


    Ich habe irgendwo mal gelesen das Markus Heitz diese Bücher in einer "Russland-Phase" geschrieben hat was, wie ich finde, ziemlich gut raus kommt.

    "Er liebte sie so unbändig. So unbändig, dass er niemals wieder um ihre Lippen bat und ohne sie ins Grab gehen würde " (Die Bücherdiebin)

  • Ich habe irgendwo mal gelesen das Markus Heitz diese Bücher in einer "Russland-Phase" geschrieben hat was, wie ich finde, ziemlich gut raus kommt.

    Ja, das merkt man ziemlich deutlich, aber wie gesagt: es stört mich überhaupt nicht :wink: .

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Kurz und knapp: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Die erzählte Geschichte gefiel mir ingesamt sehr gut. Der extreme Wandel Lodriks und die sehr künstliche Prophezeiung haben mich zunächst gestört, danach wurde es aber wirklich spannend und vor allem stellenweise sogar blutig und düster.
    Warum gebe ich trotzdem nur 3 Sterne?
    - Der Ausdruck ist eine Katastrophe. Besonders in den Dialogen. So etwas - je nach Passage - hölzernes, gestelztes oder künstliches zu Lesen habe ich bisher kaum jemals das Vergnügen gehabt.
    - Manche Aussagen in den Dialogen ergeben schlicht keinen Sinn.
    - Die Rechtschreibung. Jeder 5. Klässler kriegt das besser hin.
    - Die Grammatik. s.oben.


    Werde ich die Fortsetzungen lesen? Auf jeden Fall! Werde ich auch nur einen Cent in eine frisch gedruckte Ausgabe stecken? Auf gar keinen Fall! Entweder werde ich die Bücher leihen oder zu Flohmarktpreisen ersteigern. Mehr Geld darf der Piper Verlag auf gar keinen Fall mit diesem miesen Lektorat verdienen, sonst gewöhnen sie sich das noch an.. -.-
    Gleiches gilt für Heitz "Schreibe". Ich habe mehr von ihm erwartet, wo er immer so hoch gelobt wird.

    „Die Zeit nimmt alles. Ob man will oder nicht. Die Zeit nimmt alles, die Zeit trägt es von einem fort, und am Ende ist dort nichts als Finsternis. Manchmal treffen wir andere in dieser Finsternis. Und manchmal verlieren wir sie dort auch wieder.“
    Stephen King - The Green Mile

  • Verlagsinfo


    Kurz vor seinem Tod prophezeit ein Mönch, dass die Dunkle Zeit den Kontinent Ulldart erneut mit Leid und Zerstörung überrollen werde. Der verwöhnte Prinz Lodrik wird unterdessen in die Provinz gesandt, um die Stelle des neuen Statthalters einzunehmen. Noch ahnt Lodrik nicht, dass er das Schicksal seiner Welt entscheiden wird – denn die Dunkle Zeit droht zurückzukehren, und er wird der Retter oder Zerstörer Ulldarts sein …


    Meine Meinung


    Das ist ein wirklich großartiger und unterhaltsamer Auftakt zu einer phänomenalen High Fantasy Reihe, der mir super viel Spaß gemacht hat und den ich kaum aus der Hand legen konnte!


    Besonders genial fand ich den erstmal eher unsympathischen Protagonisten Lodrik. Er ist der Thronfolger des Königs von Tarpol, eines der Königreiche auf dem Kontinent Ulldart - und seinem Vater Dorn im Auge. Etwas aus der Art geschlagen ist der dickliche und nur am Essen interessierte Prinz ein verzogener, weinerlicher Jungspund, der im Laufe der Geschichte aber eine sehr radikale Veränderung durchlebt.


    Die Handlung spielt hauptsächlich in Granburg - dorthin wird Lodrik inkognito geschickt, um endlich die Eigenschaften eines Herrschers zu lernen. Begleitet nur von seinem Erzieher und Vertrauten Stoiko sowie dem Leibwächter Waljakov. Das Leben des jungen Erben ist nicht nur wichtig, um irgendwann die Nachfolge des Königs anzutreten: eine Prophezeiung sagte voraus, dass sein Tod wieder die dunkle Zeit in Ulldart einläuten würde. Eine Zeit des Krieges und Blutvergießens, wie sie schon vor über 400 Jahren mithilfe des bösen Gottes Tzulans hinweggefegt war.


    Während man den Fortschritt der Ausbildung von Lodrik in Granburg folgt, erfährt man einiges über das Land und die Leute, die Gepflogenheiten und Intrigen, die sich immer wieder um Macht und Geld drehen und an die Lebensweise vom Mittelalter erinnert.
    Gleichzeitig begegnet der Freibeuter Torben Rudgass einem geheimnisvollen Reisenden, der auf seinem Schiff untergekommen ist, und dessen Auftrag noch weitreichende Kreise ziehen wird.


    Von Anfang an kommt man wunderbar mit dieser neuen Welt zurecht - es gibt ein paar Eigennamen der Titel, mit denen ich recht schnell zurechtkam und auch die Schreibweise ist einfach, aber anschaulich und schwungvoll, ohne ausschweifend zu wirken. Alles baut gut aufeinander auf, bietet interessante Charaktere und spannende Momente, wobei einiges natürlich noch im Dunkeln bleibt.


    Etwas Licht in die Zusammenhänge bringen die Auszüge aus dem ulldartischen Geschichtsallmanach, die immer am Anfang eines Kapitels stehen. Hier wird nach und nach aufgedeckt, wie der damalige Krieg um den Kontinent entstanden ist und wie sich einige Ereignisse bin in die heutige Zeit hin auswirken. Die Prophezeiung spielt dabei auch eine große Rolle und als Leser kann man sich noch nicht wirklich sicher sein, wie sie tatsächlich zu deuten ist.


    Die Magie in der Geschichte spielt sich eher am Rande ab, denn besondere Fähigkeiten haben nur die wenigen "Cerêler", die sie nur zur Heilung einsetzen. Aber es gibt auch einige bizarre Kreaturen, böswillig und Überbleibsel aus den Armeen des teuflischen Gottes Tzulans, die zwar nur kleinere Auftritte haben, aber sicher noch eine größere Rolle spielen werden.


    Es gab zwar keine großen Spannungsbögen, aber die hab ich auch nicht vermisst, da mich die Handlung an sich immer wieder weiter anspornt hat, weiterzulesen. Rundum gelungen mit ausgefallenen Charakteren, einer ausgewogenen Handlung und aufgeweckten Ideen - perfekte Unterhaltung!
    Ich freu mich sehr, dass ich hier noch einige Bände vor mir habe :)


    Für alle Fans von High Fantasy, bei der nicht Magie im Vordergrund stehen muss.


    Fazit: 5 Sterne


    © Aleshanee
    Weltenwanderer


    Ulldart - Die dunkle Zeit


    1 - Schatten über Ulldart
    2 - Der Orden der Schwerter
    3 - Das Zeichen des dunklen Gottes
    4 - Unter den Augen Tzulans
    5 - Die Magie des Herrschers
    6 - Die Quellen des Bösen


    Ulldart - Zeit des Neuen


    1 - Trügerischer Friede
    2 - Brennende Kontinente
    3 - Fatales Vermächtnis