Maarten `t Hart - Gott fährt Fahrrad

  • Man vermutet eigentlich einen ganz anderen Ausgang, und stellt sich eine Konfliktbewältigung vor, aber es kommt alles anders …



    Diese autobiographische Erzählung schildert die letzten Monate des
    Pau ´t Hart, der Vater des Autors. Im Krankenhaus wird ein
    Pankreaskopfkarzinom festgestellt, er wird operiert und nach Hause
    entlassen. Von dieser Diagnose erfährt der rüstige Endfünfziger
    allerdings nichts. Maarten wird vom Arzt unterrichtet und beide
    beschließen, dass Pau seine letzte Monate ohne Trübsal und Schatten
    genießen soll.


    Doch an diesem Wissen zerbricht Maarten fast. Er sieht nur noch den Tod
    vor Augen. Nicht nur den des Vaters, auch seinen eigenen, denn wenn
    diese Barriere überwunden ist; zuerst der Vater, dann der Sohn; steuert
    man unmittelbar auf den Tod hinaus. Maarten kann mit diesem Geheimnis
    nicht mehr richtig schlafen, und dann wächst auch noch eine unsagbare
    Wut in ihm: Der Tod allgegenwärtig. Er kommt aus diesem Fluch nicht
    mehr heraus, denn von überall scheint der Tod aus seinen Fugen zu
    kriechen.


    Diese Erzählung beinhaltet darüber hinaus noch viele wunderbare
    Erinnerungen an Maartens Kindheit mit seinem Vater. Als er vorne auf
    dem Fahrrad seines Vaters sitzt, und die Welt an ihm vorbei läuft. Wie
    geborgen er sich dort gefühlt hat, obwohl er ein ruppiger und rauer
    Zeitgenosse ist.


    Mich hat dieses Buch tief bewegt, und wenngleich ich mir einen
    anderen Ausgang gewünscht hätte, war es eine faszinierende Lektüre
    voller Wehmut und Melancholie.

  • Hallo Buchkrümel,


    danke für deine Rezension! Das Buch klingt gut und es kommt auf jeden Fall auf meine Wunschliste. Also nochmal danke für deine Vorstellung! =D>

  • So, habe das Buch inzwischen gelesen und kann mich Buchkrümel nur anschließen. Die autobiografische Erzählung von Maarten t´Hart über seine Kindheit und sein Verhältnis zu seinem Vater ist sehr anrührend und bewegend. Man erfährt viel über das Leben des Autors und dessen Familie. Maarten t´Hart zeichnet das Bild seines Vaters zum einen liebevoll, aber zum anderen auch schonungslos.
    Es hat mir nach "Das Wüten der ganzen Welt" wieder einmal Maarten t´Harts Qualitäten als Autor vor Augen geführt. :thumleft: