5. Teil (Kapitel 22 - 26): Seite 168 bis 215

  • Jetzt wird es ernst. Der "echte" Krieg, also inklusive Kampfeinsätzen beginnt - wenn letztendlich auch anders als erwartet/gewünscht. Es geht u.a. auch um Begegnungen mit Irakern und den Unterschied der Aufgaben von Swoffords' STA Platoon und den "normalen" Jarheads.

  • Ja, der "echte" Krieg... schon komisch, denn beim Lesen hatte ich erst gar nicht gemerkt, dass jetzt Krieg ist. Irgendwie fand ich, dass er ein bisschen komisch und undramatisch daherkommt.
    Interessant fand ich die "dog tags". Ich dachte ehrlich gesagt immer, dass man nur eine bekommt :uups: und dann immer bei sich tragen muss! (Ich habe gerade meinen Freund gefragt und er sagte, dass man bei der Bundeswehr wirklich nur eine bekommt...) Ich fand aber die Idee von Swofford und den anderen Marines interessant, dass man möglichst viele irgendwo platziert und dadurch auf eine - nicht unkreative Weise ;) - eine Art Unsterblichkeit erlangt. Gut, das Beispiel, eine "dog tag" in der Matratze der Lieblingsnutte zu verstecken, war mal wieder typisch Swofford, aber bitte! :eye:

  • Ja, der "echte" Krieg... schon komisch, denn beim Lesen hatte ich erst gar nicht gemerkt, dass jetzt Krieg ist. Irgendwie fand ich, dass er ein bisschen komisch und undramatisch daherkommt.
    Interessant fand ich die "dog tags". Ich dachte ehrlich gesagt immer, dass man nur eine bekommt :uups: und dann immer bei sich tragen muss! (Ich habe gerade meinen Freund gefragt und er sagte, dass man bei der Bundeswehr wirklich nur eine bekommt...) Ich fand aber die Idee von Swofford und den anderen Marines interessant, dass man möglichst viele irgendwo platziert und dadurch auf eine - nicht unkreative Weise ;) - eine Art Unsterblichkeit erlangt. Gut, das Beispiel, eine "dog tag" in der Matratze der Lieblingsnutte zu verstecken, war mal wieder typisch Swofford, aber bitte! :eye:

    :mrgreen: Für gewöhnlich kriegt man bei den Amis zwei. Mehr nicht. Aber das wird ich wohl irgendwann eingebürgert haben.

  • Suspiria: Bist du noch dabei oder hast du aufgegeben? ;)


    Ich kämpfe mich inzwischen durch die letzten hundert Seiten. Erstaunlicherweise finde ich, dass die Beschreibungen der Zeit vor dem Krieg irgendwie eindringlicher waren. Ich kann das selber gar nicht erklären, aber hier sind nur selten noch Textstellen, bei denen ich das Gefühl habe, dass sie wirklich Eindruck bei mir machen.
    Dafür hat mich die Stelle mit den Pillen, die die Soldaten schlucken sollen, echt... hm, wie soll ich sagen... beeindruckt hat, weil ich Swoffords Gefühle hier einmal nachvollziehen konnte und dachte: "Genauso hätte ich mich auch gefühlt!"

    Zitat

    Me, I'm afraid. I rarely if ever disobey orders. I believe that the Iraqi army has tens of thousands of artillery rounds filled with chemical weapons. In my dark fantasies, the chemicals are gassy and green or yellow and floating around the warhead, the warhead on its way to me, my personal warhead, whistling its way to the earth, into my little hole.
    Seite 259

  • Suspiria: Bist du noch dabei oder hast du aufgegeben? ;)


    Ich kämpfe mich inzwischen durch die letzten hundert Seiten. Erstaunlicherweise finde ich, dass die Beschreibungen der Zeit vor dem Krieg irgendwie eindringlicher waren. Ich kann das selber gar nicht erklären, aber hier sind nur selten noch Textstellen, bei denen ich das Gefühl habe, dass sie wirklich Eindruck bei mir machen.
    Dafür hat mich die Stelle mit den Pillen, die die Soldaten schlucken sollen, echt... hm, wie soll ich sagen... beeindruckt hat, weil ich Swoffords Gefühle hier einmal nachvollziehen konnte und dachte: "Genauso hätte ich mich auch gefühlt!"

    Ja, die Beschreibungen vom Krieg sind, nunja, ich würde sagen simpler. Erstens gab es nie den harten Kontakt, von dem einige Soldaten "geträumt" haben und zweitens geht alles ja so schnell, weil sie letztendlich doch nicht darauf vorbereitet waren, dass sie es selber gar nicht wirklich realisieren konnten. :-?

  • Ja, ich bin auch noch mit dabei. Keine Angst, hätte ich aufgegeben, hätte ich Bescheid gesagt! :)

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Ich kämpfe mich inzwischen durch die letzten hundert Seiten. Erstaunlicherweise finde ich, dass die Beschreibungen der Zeit vor dem Krieg irgendwie eindringlicher waren. Ich kann das selber gar nicht erklären, aber hier sind nur selten noch Textstellen, bei denen ich das Gefühl habe, dass sie wirklich Eindruck bei mir machen.


    Ja, so ging es mir auch. Ich habe auch zuerst garnicht richtig realiesiert, dass überhaupt Krieg ist. Aber richtig beeindruckt? :-k
    Ich finde Swofford beschreibt den Krieg zu nü+chtern.
    Liegt es daran dass er schon so abgestumpft ist? Ich weiss es nicht, aber es kam mir so vor, als schreibt er über den Kriegwie über alltägliche Dinge. :-k


    Ja, die Beschreibungen vom Krieg sind, nunja, ich würde sagen simpler. Erstens gab es nie den harten Kontakt, von dem einige Soldaten "geträumt" haben und zweitens geht alles ja so schnell, weil sie letztendlich doch nicht darauf vorbereitet waren, dass sie es selber gar nicht wirklich realisieren konnten.


    Hm, aber wenn sie die ganze Zeit schon dort waren, mussten sie ja irgenwie vorbereitet gewesen sein, oder? 8-[

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:


  • Ja, so ging es mir auch. Ich habe auch zuerst garnicht richtig realiesiert, dass überhaupt Krieg ist. Aber richtig beeindruckt? :-k
    Ich finde Swofford beschreibt den Krieg zu nü+chtern.
    Liegt es daran dass er schon so abgestumpft ist? Ich weiss es nicht, aber es kam mir so vor, als schreibt er über den Kriegwie über alltägliche Dinge. :-k

    Hm, aber wenn sie die ganze Zeit schon dort waren, mussten sie ja irgenwie vorbereitet gewesen sein, oder? 8-[

    Weißt du, es ist eine Sache, sozusagen "Trockenübungen" beim Schießen auf dem Schießstand zu machen, sich einzubuddeln, ohne dass ein wirklicher Feind versucht, einen umzubringen und sich den Rest des Tages zu Tode zu langweilen. Aber dann wirklich im Gefecht zu sein und mit dem Adrenalin kämpfen zu müssen, das ist was völlig Anderes! :idea:
    Auf sowas kann man meiner Meinung nach gar nicht 100%ig vorbereitet werden. - Lediglich Erfahrung in Kampfeinsätzen kann einen das richtige Verhalten in solchen Situationen lehren.


    Ich vermute, dass Swofford mehr mit den zwischenmenschlichen Beziehungen zu kämpfen hat/hatte, als mit dem Krieg.
    Mein Verwandter sagt auch oft: "Krieg ist einfach. Du auf der einen Seite, dein Gegner auf der anderen. Wer überlebt, hat gewonnen. Es ist ehrlicher, weil man genau weiß, was der andere von einem will - man kann es richtig einschätzen."
    Bei Beziehungen zu Menschen, muss man daran arbeiten, sie pflegen etc. Außerdem gibt es keinen Verhaltenskodex und jede Schwierigkeit ist anders als die vorangegnagene.
    Deshalb wird seine Beschreibung des Krieges so anders sein.

  • Auf sowas kann man meiner Meinung nach gar nicht 100%ig vorbereitet werden. - Lediglich Erfahrung in Kampfeinsätzen kann einen das richtige Verhalten in solchen Situationen lehren.


    ja, damit hast du natürlich Recht. Sowas kann man nicht üben.
    Und (gerade im Film kommt das glaube ich besser rüber), mitunter haben sie ihre Übungen ja auch ins Lächerliche gezogen.
    Und dann wird es auf einmal Ernst.


    Mein Verwandter sagt auch oft: "Krieg ist einfach. Du auf der einen Seite, dein Gegner auf der anderen. Wer überlebt, hat gewonnen. Es ist ehrlicher, weil man genau weiß, was der andere von einem will - man kann es richtig einschätzen."
    Bei Beziehungen zu Menschen, muss man daran arbeiten, sie pflegen etc. Außerdem gibt es keinen Verhaltenskodex und jede Schwierigkeit ist anders als die vorangegnagene.


    Die Meinung von deinem Verwandten finde ich sehr interessant. Natürlich, jede Partei weiss, was die andere von ihr will. Das ist ganz anders als Zwischenmenschliches. Ich denke viele denken so. Und da liegt es nahe, dass Swofford so distanziert schreibt.

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Suspiria:
    Ich finde, es kommt im Buch eigentlich ebenfalls rüber, dass sie die Übungen ins Lächerliche ziehen (wir erinnern uns an den Field-Fuck, der eigentlich als sportliche Betätigung anfing oder die Übung mit den Anzügen gegen chemische Angriffe, wo sie alles gemacht haben, nur nicht das, was sie sollten - was sicher auch an der kaputten Ausrüstung lag). :idea:

  • Irgendwie finde ich in diesem Teil besonders interessant, wie Swofford beschreibt, wie der Kontakt zur Außenwelt vonstatten geht. Zum Einen natürlich das Verbrennen der Sachen, die den Familien nicht in die Hände fallen sollen, wenn einem was passiert... irgendwie unehrlich, aber andererseits auch verständlich.
    Spannend fand ich irgendwie eher den Bezug zur Familie. Zum einen den Bruder, der sich "opfern" will - oder zumindest so tut, und dann auch den Vater, bei dem man die ganze Zeit dachte, er wäre einfach nur ein Arschloch. :wink: Aber als er zu seinem Sohn sagt, dass er ihn nicht zu den Marines lassen wird, solange er noch für die Sicherheit des "Kindes" verantwortlich ist, fand ich ihn ganz sympathisch - und verstehen konnte ich ihn auch. Er wusste schließlich, was seinen Sohn beim Militär erwarten würde! =;

  • Heftig finde ich übrigens auch den Patriotismus, der einem zwischen den Seiten entgegenschlägt. Ich meine, einerseits lassen sie die jarheads in Tarnfleck durch die Wüste laufen, sodass diese de facto ja gar nicht getarnt sind, tausend andere Sachen laufen auch noch schief, aber die jarheads sind immer noch totale Patrioten. Bemerkenswert.

    Zitat

    This is war, I think. I'm walking through what my father and his father walked through - the epic results of American bombing, American might. The filth is on my boots. I am one of a few thousand people who will walk this valley today. I am history making. Whether I live or die, the United States will win this war. I know that the United States will win any war it fights, against any country. If colonialism weren't out of style, I'm sure we'd take over the entire Middle East, not only safeguard the oil reserves, but take the oil reserves: We are here to announce that you no longer own your country, thank you for your cooperation, more details will follow. (p. 314)

  • Strandläuferin:
    Jup, das ist schon krass. Vor allem fragte ich mich oft, wer das Ganze denn bitteschön organisiert hatte?! ](*,)
    Was den Vater betrifft, so dachte ich mir von Anfang an, dass da mehr dahintersteckt und er nicht einfach nur ein Arschloch sein konnte. Vermutlich war ich davon deshalb überzeugt, weil so ein Hintergrund nahe lag, immerhin war er im Vietnam-Krieg.

  • Ja, das stimmt schon. :) Aber das fand ich wirklich mal gut. Ich finde es ein bisschen schade, dass Swofford und sein Vater sich nie über ihre Erfahrungen austauschen... oder kommt das noch?

    :mrgreen: Das verrate ich nicht. Müsste aber von der bisherigen Beschreibung der beiden Charakter klar sein.

  • Also nein! :mrgreen: Ich rechne jedenfalls nicht damit. Noch zehn Seiten, dann komme ich - endlich! - zum letzten Teil des Buches.

    :loool: Erstaunlich, wie sich dieses Buch hingezogen hat! Und das, obwohl es euch gar nicht so schlecht zu gefallen scheint.