1. Teil (Kapitel 1 - 6): Seite 1 bis 42

  • Sooo, ich hab ja schon gestern mit dem Buch angefangen und den Rest der ersten sechs Kapitel heute im Wartezimmer meines Arztes gelesen. Da ich das Buch ja sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch habe (und schon einmal las), gab/gibt es ja nicht wirklich Überraschungen für mich.
    Ich weiß aber noch vom 1. Lesen, dass ich es sehr lobenswert fand, dass Anthony Swafford in seiner Sprache schreibt, so wie Marines eben reden - das Buch wäre mir absurd, befremdlich und nicht authentisch vorgekommen, hätte er auf literarischen Schreibstil Wert gelegt! :idea:
    In einem Kommentar meinte er ja auch, dass er schockieren wollte und mit der Sprache ist ihm das ebenfalls gelungen, weil keiner wahr haben will, dass die braven amerikanischen Soldaten so denken, geschweige denn solche Ausdrücke benutzen! :mrgreen:


    Zum Inhalt:
    Man bekommt ja gleich am Anfang einen guten Eindruck, aus welchen Familienverhältnissen Swafford kommt und es wird auch immer wieder darauf verwiesen, wie er zur Army kam bzw. was er im Nachhinein von seiner Entscheidung hält. Ich finde es lobenswert, dass er unverblümt über die "Erziehungsmaßnahmen" vor den Einsätzen spricht, aber auch von den eher privaten und intimen Seiten.
    Geschockt bin ich immer wieder über die Geschichte seines Vaters (keine Sorge, wird noch schlimmer) und dessen körperlicher bzw. auch seelischer Zustand nach dem Vietnam-Krieg. :shock:
    Was mich stutzig gemacht hat, war, dass Swafford immer wieder von den Freundinnen redet und dabei im Nebensatz erwähnt, dass man als Marine nie sicher sein kann, dass sie treu sind! Gleichzeitig erzählt er aber auch, dass es vergebene Marines gibt, die trotzdem Huren aufsuchen, während ihrer Stationierung (u.a. vermutlich auch sein eigener Vater). Also falls er den Freundinnen daheim (z.B. denen, die nicht schreiben) Vorwürfe machen will, dann muss ich sagen, dass die Verteidigung "... , maybe srew a whore in the ville. (What happens overseas stays overseas ...)." (Seite 39) zumindest für mich null und nichtig ist, denn das ist ja wohl ... das ist ... *ausrast*! :evil:
    Schockierend ist auch immer wieder der sogenannte "field-fuck" und wie er ihn erklärt, denn die Sache ist meiner Ansicht nach fast logisch, immerhin müssen die Soldaten (wie er ja auch anschaulich beschreibt) total fertig sein vor Angst, Langeweile und Verzweiflung.
    Lustig hingegen finde ich immer wieder, wenn er sich über die Einfachheit der Weltanschauung von Marines lustig macht: "Grunt mathematics: ruck minus ten pounts equals happy grunt. What else can I burn?" :lol: (Seite 18 )

  • @ FallenAngel


    Ich hoffe jetzt ist nichts an mir vorbeigegangen, aber wo steht das mit seinem Vater? :scratch: Ich hab den ganzen ersten Teil gerade nochmal durchgeblättert. 8-[

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • @ FallenAngel


    Ich hoffe jetzt ist nichts an mir vorbeigegangen, aber wo steht das mit seinem Vater? :scratch: Ich hab den ganzen ersten Teil gerade nochmal durchgeblättert. 8-[

    Na auf Seite 39-42! Das letzte Kapitel unseres ersten Teiles. Ohoh, ich hoffe, ich habe nicht doch eine andere Aufteilung als ihr! :shock:
    Da steht doch, dass sein Vater ebenfalls gedient hat und zwar von 1969-1970 in Vietnam (So beginnt das Kapitel). Und bei mir auf der selben Seite fast ganz unten steht dann die Stelle, die ich oben zitiert habe - das Kapitel (nur als Gegenkontrolle) endet bei mir mit dem Satz "Of course the world ignored him.".

  • @ FallenAngel


    Oh ich glaube, da haben wir verschiedene Kapitelaufteilungen.


    Mein letzter Satz ist folgender:


    " I had daydreams of running into Burke in a bar of Okinawa, where I´d apologize to him for geing a waek, ask for forgiveness, and let him beat on me more, as I assumed he´d have liked to that second night at boot camp."


    Mein Kapitel endet auch schon auf Seite 41. Auch im nächsten Kapitel steht nichts von seinem Vater. :shock:






    edit:


    Ich glaube wir haben sogar verschiedene "Anfänge" des Buches.


    Edit edit:


    Das mit dem Vater kommt auf Seite 52.

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    Einmal editiert, zuletzt von Suspiria ()

  • WAS?! Oh nein! Das ist doch wohl hoffentlich nicht doch eine gekürzte Ausgabe? Bei mir sind es sechs Kapitel bis zur Seite 42. Das mit Burke ist ja nur bis zum Boot Camp! Ich hab danach noch ganze zwei Kapitel bis Seite 42. :pale:
    Wie ist denn euer Anfang?

  • Mein Anfang des Buches:


    "I go to the basementand open my ruck. The basement is in Iowa, after a long, harsh winter, and deep in the ruck where I reach for my cammies."



    Ich hab auch nur 4 Kapitel bis Seite 42. :shock:


    Ich glaube wir müssen also immer 2 Kapitel mehr lesen, oder so.

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Ah, da bin ich ja erleichtert, so fängt mein Buch auch an. Hab auch eben nochmal schnell nachgesehen: Es sind identische Bücher, aber durch die unterschiedliche Größe stimmen die Seitenzahlen nicht mehr überein. Also müssen wir uns an die Anzahl der zu lesenden Kapitel halten - sorry, dachte, es würde besser passen. :-?

  • Okay, da lesen wir nach Kapiteln :D , denn Strandläuferin hat ja - glaube ich - das gleiche Buch wie ich. :loool:

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    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


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  • Okay, da lesen wir nach Kapiteln :D , denn Strandläuferin hat ja - glaube ich - das gleiche Buch wie ich. :loool:

    Jo, hat sie, nur ich tanze mal wieder aus der Reihe :loool: aber ich hab das Buch ja auch schon länger.

  • :loool: :mrgreen: :loool:


    Aber wir haben ja eine Lösung gefunden :D . Jetzt muss ich nur fein zählen, denn die Kapitel sind nicht nummeriert. :loool:


    Puh, bin ich jetzt aber froh...ich hab schon arg an mir gezweifelt. ;)

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    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • :loool: :mrgreen: :loool:


    Aber wir haben ja eine Lösung gefunden :D . Jetzt muss ich nur fein zählen, denn die Kapitel sind nicht nummeriert. :loool:


    Puh, bin ich jetzt aber froh...ich hab schon arg an mir gezweifelt. ;)

    :mrgreen: :loool: :mrgreen:
    Muss/soll ich mich dazu jetzt wirklich äußern?! :twisted:


    Nein, im Ernst: Ich bin froh, dass alle Exemplare inhaltlich gleich und vollständig sind und wir somit nur eine kleinere Schwierigkeit wegen dem Zählen haben!

  • Ich habe gerade erst angefangen zu lesen und schaue deswegen jetzt erst in den Thread. Ja, ich habe dieselbe Ausgabe wie du, Suspiria. :) Denke auch, dass wir das hinbekommen.
    Ich hätte das Buch von mir aus nie gekauft, weil mich das Thema immer eher abschreckt. Ich habe auch erst die beiden ersten Kapitel gelesen, aber ich kann schon jetzt sagen, dass ich die Sprache des Autors auch wirklich interessant finde. Das Ganze liest sich wirklich eher wie eine mündliche Erzählung. Keine komplizierten Sätze, keine Verschnörkelungen - ja, ich stimme zu, das hätte auch nicht gepasst. :) Gerade eine Anmerkung des Autors hat das Buch für mich schon jetzt sehr viel interessanter gemacht:

    Zitat

    Thus what follows is neither true nor false but what I know. (S. 3)

    Genau das, muss ich sagen, macht einen Reiz des Buches aus. Ich will keine Statistiken lesen, ich will nichts Fiktionales über den Krieg lesen, ich will keine Ansammlung von Fakten. Aber Erinnerungen, das, was jemanden, der das erleben musste, wirklich bewegt hat, das finde ich spannend und faszinierend, weil ich denke, dass mich das am meisten berühren wird. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt!

  • Ich habe gerade erst angefangen zu lesen und schaue deswegen jetzt erst in den Thread. Ja, ich habe dieselbe Ausgabe wie du, Suspiria. :) Denke auch, dass wir das hinbekommen.
    Ich hätte das Buch von mir aus nie gekauft, weil mich das Thema immer eher abschreckt. Ich habe auch erst die beiden ersten Kapitel gelesen, aber ich kann schon jetzt sagen, dass ich die Sprache des Autors auch wirklich interessant finde. Das Ganze liest sich wirklich eher wie eine mündliche Erzählung. Keine komplizierten Sätze, keine Verschnörkelungen - ja, ich stimme zu, das hätte auch nicht gepasst. :) Gerade eine Anmerkung des Autors hat das Buch für mich schon jetzt sehr viel interessanter gemacht:

    Genau das, muss ich sagen, macht einen Reiz des Buches aus. Ich will keine Statistiken lesen, ich will nichts Fiktionales über den Krieg lesen, ich will keine Ansammlung von Fakten. Aber Erinnerungen, das, was jemanden, der das erleben musste, wirklich bewegt hat, das finde ich spannend und faszinierend, weil ich denke, dass mich das am meisten berühren wird. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt!

    So sehe ich das auch. Freut mich, dass das Buch auch dich fesseln kann, denn ich weiß, dass die Thematik meist wirklich eher abschreckend ist (zumindest für die meisten). Aber als ich das Buch (zugegebenermaßen aus persönlicher Betroffenheit und aktuellem Anlass) las, fühlte ich mich Swafford gleich verbunden. :thumleft:

  • Das dritte Kapitel ist ja etwas länger und hat mich deswegen gestern auch noch eine Weile beschäftigt. Ich fand es - wenn auch eigentlich nicht überraschend - schon sehr eindringlich. Zum einen das Verhalten der Vorgesetzten in Bezug darauf, was man zu den Reportern sagen darf und was nicht, auch wenn man sich das ja eigentlich schon denken konnte, dass es da Vorschriften gibt:

    Zitat

    "You do as you're told. You signed the contract. You have no rights, you can't speak out against your country. We call that treason. You can be shot for it. Goddammit, we're not playing around. Training is over. I'm sick of hearing your complaints. Tell your complaints to Saddam Hussein. See if he cares."
    I want to come to the defense of free speech, but I know it will be useless. We possess no such thing. The language we own is not ours, is not a private language, but derived from Marine Corps history and lore and tactics. (S. 17)


    Aber davon mal ganz abgesehen, fand ich zwei Sachen an diesem Kapitel unvergesslich: dass die Soldaten sich diese Kriegsfilme ansehen. Schon komisch, wenn auch nicht uneinleuchtend, dass sie Hollywood als Quelle heranziehen. Das war schon etwas, das ich mir so nicht gedacht hätte. Und die Sache, woher die Darmerkrankungen der Soldaten am Ende des Kapitels kamen - da ist mir richtig schlecht geworden. Es ist ja nicht nur der Krieg selbst, es sind insgesamt alle Umstände dort, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen.

  • Strandläuferin:
    Naja, aufgrund einiger Bekannte/Verwandte, die Soldaten sind (der Grund, warum ich das Buch damals las), wusste ich über die Pressesperre und die vorgekauten Phrasen nur zu gut Bescheid. Umso mehr hat es meine Wut mal wieder hervorgebracht, als ich davon las.
    Was die Darmerkrankungen etc. betrifft, so war das zwar "interessant" (im Sinne von gut, weil er auch das nicht verschweigt), aber ich hätte gut und gerne darauf verzichten können. :wink:
    Ich finde es in einem weiteren Hinblick auch ein wertvoller Einblick in die Seele eines solchen Soldaten: Nehmt mal die Stellen, an denen Swafford den "Field-Fuck" beschreibt und all die Wut und wie sie den Feind sehen/sehen sollen. Erinnert nur mich das an die schrecklichen Greueltaten amerikanischer Soldaten in den irakischen Gefängnissen und in Guantánamo?! :idea:

  • Ich muss mich übrigens entschuldigen, denn wie mir JuleBule gerade gezeigt hat, hat sich da bei mir ein ehemaliger Tippfehler "eingebürgert"! Der Autor heißt mit Nachnamen natürlich Swofford! 8-[

  • Oh weh, seit wann muss man sich denn für Tippfehler entschuldigen? :wink:
    Ich komme nur kapitelweise voran, aber immerhin. Ich glaube, für mich ist das ein ganz guter Weg, das Buch zu lesen, weil es so bestimmte Eindrücke stärker hinterlässt. Ich habe vorhin das vierte Kapitel gelesen und es hat mich noch mehr geschockt als das vorige. Ich fand es total heftig zu lesen, wie dieser Burke den Rekruten beschimpft hat. Und die Reaktion des Mannes so wie den Kommentar Swoffords fand ich sehr eindringlich...

    Zitat

    Burke punched the recruit square on the forehead. He swayed but his knees did not give. The recruit had made the mistake of using personal pronouns, which the recruit is not allowed to use when referring to the drill instructor or to himself. The recruit is the recruit. The drill instructor is the drill instructor or sir.


    Bei der Szene ist mir echt fast schlecht geworden. Wenn ich mir vorstelle, dass jemand so über die verstorbene Mutter eines anderen redet und ihm dann noch Gewalt antut, weil dieser sie verteidigt... :shock: Richtig schlimm. Und enttäuscht war ich ein bisschen, als Burke nur versetzt wurde, ihm aber offenbar nichts Schlimmeres passierte. Na ja, im wahren Leben gibt es die berühmte "poetic justice" eben nicht... :thumbdown:

  • Strandläuferin:
    Das komische ist ja auch, dass die Ausbilder zwar verurteilt werden (im moralischen Sinn), wenn sie sowas machen, aber andererseits weiß jeder, der in die Army/Navy/Air Force eintritt, dass ihm sowas bevorsteht - es gehört dazu! ](*,)


    Hab am Freitag Im Fadenkreuz angesehen (immer wieder bewegend) und kann dieses Zitat am Ende von Edmund Burke nicht vergessen: "The only thing necessary for the evil to win, is for good men to do nothing!"
    Und dann fällt mir noch dieses Zitat von General George Patton ein: " The object of war is not to die for your country but to make the other poor bastard die for his."