1. Teil (Kapitel 1 - 6): Seite 1 bis 42

  • Ja, man hat auch beim Lesen das Gefühl, dass es für die Rekruten dazugehört. Swofford selbst sagt ja auch, dass er fast erwartet, noch mehr fertiggemacht zu werden. Man kennt ja all diese Geschichten auch - und irgendwie ist es dann klar, dass die Rekruten so etwas auch erwarten. Sie wohl erst recht. Sind ja auch Sachen, die man dann hinterher zu Hause erzählen kann. Dieser ganze verquere Army-Mist ist echt nichts für mich. [-(

  • Ich habe den ersten Teil vorhin beendet :D .
    Und ich gebe zu, dass ich noch ein bisschen hin - und hergerissen bin von dem Buch. Es gefällt mir gut, aber so richtig gepackt hat es mich noch nicht.


    Zuerst einmal finde ich den Spachstil aus sehr gut. Es wirkt einfach identisch und glaubhaft, wie Swooford sich ausdrückt. Diese kurzen Satze - gerade am Anfang - haben mir sehr gut gefallen. Das wirkt glaubhaft, denn es werden ja wirklich nur die "Fakten" genannt.


    Am heftigsten fand ich die Szene mit Burke. Vorallem, weil man von solchen Sachen ja auch so immer und immer wieder hört. Du hast Recht, FallenAngel, die Ausbilder werden zwar dafür verurteilt, aber es gehört dazu. Für mich auch sehr unverständlich, aber ich denke die Army hat da so ihre eigenen Methoden. Traurig.


    Zitat


    Original von FallenAngel


    Naja, aufgrund einiger Bekannte/Verwandte, die Soldaten sind (der Grund, warum ich das Buch damals las), wusste ich über die Pressesperre und die vorgekauten Phrasen nur zu gut Bescheid. Umso mehr hat es meine Wut mal wieder hervorgebracht, als ich davon las.


    Das hat mich auch wütend gemacht. Aber für mich war dies wieder ein typisches Beispiel für die ...ja wie drücke ich es jetzt am Besten aus...amerikanische "Kriegstreiberei". Alles soll "schön" geredet werden, bloss die Wahrheit soll nicht unbedingt an Licht kommen. War jedenfalls so mein Gefühl (kam bei mir im Film sogar noch stärker rüber).


    Zitat


    Original von FallenAngel


    Ich finde es in einem weiteren Hinblick auch ein wertvoller Einblick in die Seele eines solchen Soldaten: Nehmt mal die Stellen, an denen Swafford den "Field-Fuck" beschreibt und all die Wut und wie sie den Feind sehen/sehen sollen. Erinnert nur mich das an die schrecklichen Greueltaten amerikanischer Soldaten in den irakischen Gefängnissen und in Guantánamo?! :idea:


    Auf jeden Fall erinnern diese Stellen an die Taten amerikanischer Soldaten in den irakischen Gefängnissen, Guantánamo und sicher auch Vietnam. :|


    Über die Geschichte seines Vaters war ich auch sehr geschockt :shock: . Oje, und wenn es noch schlimmer wird...ich mag noch garnicht daran denken :pale:

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Ja, man hat auch beim Lesen das Gefühl, dass es für die Rekruten dazugehört. Swofford selbst sagt ja auch, dass er fast erwartet, noch mehr fertiggemacht zu werden. Man kennt ja all diese Geschichten auch - und irgendwie ist es dann klar, dass die Rekruten so etwas auch erwarten. Sie wohl erst recht. Sind ja auch Sachen, die man dann hinterher zu Hause erzählen kann. Dieser ganze verquere Army-Mist ist echt nichts für mich. [-(

    Also erstens dürfen sie nichts davon erzählen, auch zu Hause nicht und zweitens erwarten sie es zwar (können sich also halbwegs drauf vorbereiten), mögen es aber nicht. Mir hat einer mal gesagt, es sei psychologisch (wenn es den richtigen Soldaten erwischt) gar nicht so schlecht, denn es bereitet einen auch auf die Situation des Gefangenseins vor (in gewisser Weise). Man lernt, seinen Willen nicht brechen zu lassen.

  • Dass sie es nicht erzählen dürfen, ist eine Sache... dennoch dringen solche Geschichten ja durchaus an die Öffentlichkeit.
    Dass sie "es nicht mögen", ist glaube ich auch klar :wink: . Ich kann mir zwar denken, dass solche Sachen wie "es bereitet einen auf die Gefangenschaft vor" durchaus stimmen können, in meinen Ohren klingt sowas dennoch wie eine einfache Rechtfertigung - nicht mehr und nicht weniger. Denn gerade im Militär leben einige Menschen ihre Machtpositionen doch einfach auch gern aus, genießen es, dass sie "die Stärkeren" sind... :-?


    Lesen wir eigentlich nur zu dritt? Ich dachte immer, wir wären mehr?

  • Man muss aber auch sehen, dass die Leute daheim (nicht nur in den USA, sondern weltweit) die Realität auch gar nicht sehen wollen würden! Bedingt verstehe ich es daher schon, aber eben nur bedingt. Was passiert, wenn die Leute daheim erfahren, was Soldaten zum Teil durchmachen müssen und was sie sich selbst und anderen antun müssen, damit wir daheim unsere Freiheit genießen und unser schönes Leben leben können, hat man ja schon öfters gesehen. Meine Wut richtet sich also nicht nur gegen die Army, sondern auch gegen die Heuchelei vieler Zivilisten. :pukel:

  • Dass sie es nicht erzählen dürfen, ist eine Sache... dennoch dringen solche Geschichten ja durchaus an die Öffentlichkeit.
    Dass sie "es nicht mögen", ist glaube ich auch klar :wink: . Ich kann mir zwar denken, dass solche Sachen wie "es bereitet einen auf die Gefangenschaft vor" durchaus stimmen können, in meinen Ohren klingt sowas dennoch wie eine einfache Rechtfertigung - nicht mehr und nicht weniger. Denn gerade im Militär leben einige Menschen ihre Machtpositionen doch einfach auch gern aus, genießen es, dass sie "die Stärkeren" sind... :-?


    Lesen wir eigentlich nur zu dritt? Ich dachte immer, wir wären mehr?

    Natürlich gibt es immer wieder machtgeile Ärsche (entschuldigt, aber genauso ist es), die die Situation und ihren Rang ausnutzen. Das war aber schon immer so und leider sind alle Versuche, etwas dagegen zu tun, gescheitert. Das einzig Gute/Tröstliche ist, dass nicht komplett alle so sind.


    Ja, ich dachte auch, es würden noch einige mehr kommen, aber von den anderen hat sich dann keiner mehr gemeldet.

  • Typisches Leserunden"problem" also... :wink: Na ja, zu dritt haben wir es ja auch ganz nett.

    Man kennt es ja, oder? :-# Da machen wir es uns eben zu dritt gemütlich. :loool:


    Man muss aber auch sehen, dass die Leute daheim (nicht nur in den USA, sondern weltweit) die Realität auch gar nicht sehen wollen würden! Bedingt verstehe ich es daher schon, aber eben nur bedingt. Was passiert, wenn die Leute daheim erfahren, was Soldaten zum Teil durchmachen müssen und was sie sich selbst und anderen antun müssen, damit wir daheim unsere Freiheit genießen und unser schönes Leben leben können, hat man ja schon öfters gesehen. Meine Wut richtet sich also nicht nur gegen die Army, sondern auch gegen die Heuchelei vieler Zivilisten.


    Und genau das finde ich falsch. Ich würde selbst als Angehöriger der Realität ins Auge blicken wollen.
    Werden Angehörige der Soldaten eigentlich irgendwie betreut? In Deutschland gibt es sowas ja teilweise.



    Ach ja, und endlich habe ich das auch mit dem zitieren kapiert. :loool:

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    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Ich bin stolz auf dich. :mrgreen:
    Ja, es gibt eine Betreuung, aber genau wie in Deutschland, dürfen die ebenfalls keine Details verraten. Die meisten Ehepartner (Soldaten) erzählen ihren Frauen aber durchaus von den Einsätzen (wenn diese das packen).
    Ich bin da wie du: Ich würde es ebenfalls wissen wollen - unbedingt sogar. Denn meiner Meinung nach kann man so die Erlebnisse (im Gespräch) viel besser verarbeiten und den Angehörigen unterstützen. Außerdem halte ich nix von Angst- und Scheuklappenpolitik.

  • Ich bin stolz auf dich.
    Ja, es gibt eine Betreuung, aber genau wie in Deutschland, dürfen die ebenfalls keine Details verraten. Die meisten Ehepartner (Soldaten) erzählen ihren Frauen aber durchaus von den Einsätzen (wenn diese das packen).
    Ich bin da wie du: Ich würde es ebenfalls wissen wollen - unbedingt sogar. Denn meiner Meinung nach kann man so die Erlebnisse (im Gespräch) viel besser verarbeiten und den Angehörigen unterstützen. Außerdem halte ich nix von Angst- und Scheuklappenpolitik.


    Danke :flower:
    Das glaube ich, dass auch da keine Details verraten werden. Ich kenne das von meinem Ex-Freund, er durft auch nie über seine Einsätze reden. Eine Bekannte von mir ist (wegen ihrem Sohn) in so einem Betreuungsprogramm, aber ich denke hir wird natürlich auch sehr viel verschwiegen.


    Ich finde diese Scheuklappenpolitik für beide Seiten (Soldat - Angehöriger) schrecklich. Die Soldaten "fressen" alles in sich hinein, und die Angehörigen wissen nicht ob und wie sie helfen können. Denn ich denke, gerade bei solchen Auslandseinsätzen ist das Gespräch wichtig. Wahrscheinlich auch ein Grund mehr, warum viele Frauen/Freundinnen damit dann nicht klar kommen.

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Danke :flower:
    Das glaube ich, dass auch da keine Details verraten werden. Ich kenne das von meinem Ex-Freund, er durft auch nie über seine Einsätze reden. Eine Bekannte von mir ist (wegen ihrem Sohn) in so einem Betreuungsprogramm, aber ich denke hir wird natürlich auch sehr viel verschwiegen.


    Ich finde diese Scheuklappenpolitik für beide Seiten (Soldat - Angehöriger) schrecklich. Die Soldaten "fressen" alles in sich hinein, und die Angehörigen wissen nicht ob und wie sie helfen können. Denn ich denke, gerade bei solchen Auslandseinsätzen ist das Gespräch wichtig. Wahrscheinlich auch ein Grund mehr, warum viele Frauen/Freundinnen damit dann nicht klar kommen.

    Andererseits kenne ich leider auch Weiber, die die Vorstellung mit einem Soldaten zusammen zu sein einfach cool fanden und es dann nicht aushalten wollten, weil er oft nicht zu Hause war. ](*,) Das weiß man vorher!
    Ich denke auch, dass ein Gespräch wichtig ist und die können noch so oft sagen, "es gibt ja Psychologen", das hilft wenig. Ich würde an der Stelle eines Soldaten auch lieber mit meiner Frau/Mutter/Schwester oder meinem Vater/Bruder etc. reden wollen, als mit so einem dahergelaufenen Doktor! :thumbdown:

  • Andererseits kenne ich leider auch Weiber, die die Vorstellung mit einem Soldaten zusammen zu sein einfach cool fanden und es dann nicht aushalten wollten, weil er oft nicht zu Hause war. Das weiß man vorher!
    Ich denke auch, dass ein Gespräch wichtig ist und die können noch so oft sagen, "es gibt ja Psychologen", das hilft wenig. Ich würde an der Stelle eines Soldaten auch lieber mit meiner Frau/Mutter/Schwester oder meinem Vater/Bruder etc. reden wollen, als mit so einem dahergelaufenen Doktor!


    Ja, solche Weiber kenne ich auch. ](*,)
    Du hast Recht. Eigentlich eine schlimme Vorstellung...mit einem Psychologen kannst du reden, aber bloss nicht mit einem Angehörigen. Ich muss sagen, ich käme damit nicht klar wenn mein Freund/Mann Soldat wäre und ich wüsste, es ist etwas und er würde es mir nicht sagen (dürfen). Ähnlich war es bei meinem Ex - Freund. Nicht in diesem Maße, aber für eine Beziehung ist sowas nicht gerade toll.

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Ja, solche Weiber kenne ich auch. ](*,)
    Du hast Recht. Eigentlich eine schlimme Vorstellung...mit einem Psychologen kannst du reden, aber bloss nicht mit einem Angehörigen. Ich muss sagen, ich käme damit nicht klar wenn mein Freund/Mann Soldat wäre und ich wüsste, es ist etwas und er würde es mir nicht sagen (dürfen). Ähnlich war es bei meinem Ex - Freund. Nicht in diesem Maße, aber für eine Beziehung ist sowas nicht gerade toll.

    Deshalb finde ich es gut, wenn manche ihr Schweigen brechen.

  • Deshalb finde ich es gut, wenn manche ihr Schweigen brechen.


    Ja, finde ich auch.
    ....und ein Buch darüber schreiben.

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Ich bin jetzt mit dem ersten Teil unserer Einteilung fertig. Bei dem Buch muss ich sagen, dass es schnell dazu führt, dass man über das Thema an sich redet und nicht über das Buch selbst. Das will ich jetzt mal ein bisschen ändern. :wink: Ich fand die Stelle Ende des vierten (?) Kapitels schön, als Swofford von seinen Briefen an Yumiko erzählt:

    Zitat

    And with each letter I wrote an sealed, parts of me escaped the Kingdom of Saud. At times I thought I might write myself away, fit my entire body and mind into a few thick envelopes, and that way, as a stow-away, escape the ghastly end that awaited me.


    Diese Textstelle wird mir glaub ich lang in Erinnerung bleiben, weil man sie sich so gut bildlich vorstellen kann. Und die Gedanken, die er mit jedem Schreiben und Abschicken des Briefes hatte, kann man ebenso nachvollziehen. :thumleft:

  • Ich bin jetzt mit dem ersten Teil unserer Einteilung fertig. Bei dem Buch muss ich sagen, dass es schnell dazu führt, dass man über das Thema an sich redet und nicht über das Buch selbst. Das will ich jetzt mal ein bisschen ändern. :wink: Ich fand die Stelle Ende des vierten (?) Kapitels schön, als Swofford von seinen Briefen an Yumiko erzählt:



    Diese Textstelle wird mir glaub ich lang in Erinnerung bleiben, weil man sie sich so gut bildlich vorstellen kann. Und die Gedanken, die er mit jedem Schreiben und Abschicken des Briefes hatte, kann man ebenso nachvollziehen. :thumleft:

    Ja, die Stelle hat irgendwie was. Da kann er richtig nett sein.