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  • Zitat

    Original von Christinale
    Doch eine Frage habe ich: Warum spricht der Vater immer davon, dass die Familie auf der Flucht vor der Gestapo wäre? Was genau hat es damit auf sich? :scratch: Ich nehme an, sie ziehen umher, weil sie Rechnungen und dergleichen nicht bezahlt haben. Und Gestapo kling halt sehr abenteuerlich.


    Das nehme ich auch an...
    Der Vater will den Kindern sicherlich nicht sagen: "Wir können (oder wollen) die Rechnungen nicht bezahlen, deswegen hauen wir lieben ständig ab." Stattdessen macht er eine abenteuerliche Geschichte daraus, vielleicht auch, um den Kindern damit das 'wegreisen' zu erleichtern. Ich an seiner Stelle würde auch nicht zugeben wollen, dass ich die Rechnungen nicht bezahlen kann. Es ist ihm sicherlich peinlich, vor allem vor den Kindern, denn dort will er als Held dastehen, nicht als Versager der kein Geld hat. :-k

  • Zitat

    Zitat von Christinale
    Warum spricht der Vater immer davon, dass die Familie auf der Flucht vor der Gestapo wäre? Was genau hat es damit auf sich? Am Kopf kratzen Ich nehme an, sie ziehen umher, weil sie Rechnungen und dergleichen nicht bezahlt haben. Und Gestapo kling halt sehr abenteuerlich.


    Sie sind auch angeblich auf der Flucht vor FBI. Der Vater denkt sich stets interessante Geschichten aus. Ich vermute ebenfalls, dass es sich hierbei um Geldeintreiber oder Jugendamt handelt.


    Was ich noch ganz schlimm fand, ist die Art wie der Vater Jeannette schwimmen "beigebracht" hat. [-o<


    Eins verstehe ich nicht: wie konnte die Mutter überhaupt Lehrerin werden, wenn sie weder korrekt schreiben noch rechnen konnte?

  • Zitat

    Zitat von Gänseblümchen
    Ich an seiner Stelle würde auch nicht zugeben wollen, dass ich die Rechnungen nicht bezahlen kann.


    Vielleicht will er es nicht zugeben, ich glaube jedoch nicht dass er sich deswegen schämt. Die Kinder merken doch auch, dass sie nichts zu essen haben. Und wie soll der Vater das erklären?

  • Ich vermute nicht, dass es dem Vater peinlich ist, wenn er Rechnungen nicht bezahlen kann. Schließlich tut er ja nicht wirklich etwas, um diesen Zustand zu ändern. Deutlich geht dies hervor, als der Vater selbst dafür gesorgt hatte, dass er rausgeschmissen wird (Battle Mountain), weil er mehr Zeit für die Goldsuche haben wollte. #-o


    Bei der Art des Schwimmunterrichtes konnte ich auch nur den Kopf schütteln.

    Jede Minute, die man lacht, verlängert das Leben um eine Stunde. (Chinesisches Sprichwort)

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere. (Erich Kästner)

  • Zitat

    Original von Gänseblümchen


    Das nehme ich auch an...
    Der Vater will den Kindern sicherlich nicht sagen: "Wir können (oder wollen) die Rechnungen nicht bezahlen, deswegen hauen wir lieben ständig ab." Stattdessen macht er eine abenteuerliche Geschichte daraus, vielleicht auch, um den Kindern damit das 'wegreisen' zu erleichtern. Ich an seiner Stelle würde auch nicht zugeben wollen, dass ich die Rechnungen nicht bezahlen kann. Es ist ihm sicherlich peinlich, vor allem vor den Kindern, denn dort will er als Held dastehen, nicht als Versager der kein Geld hat. :-k


    Das denke ich auch, dass er vor seinen Kindern nicht zugeben möchte, kein Geld zu haben, und er sich dabei die abenteurlichsten Geschichten einfallen lässt. Welcher Vater möchte vor seinen Kinder schon gerne als Versager dastehen? Ein schönes Beispiel ist da auch, die Geschichten welche er sich einfallen lässt, weil die Eltern kein Geld für Weihnachtsgeschenke haben. Obwohl ich hier, die Idee den Kindern einen Stern zu schenken, schöner und einfallsreicher finde, als etwas materielles zu schenken.

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Zitat

    Original von DaDi
    Was ich noch ganz schlimm fand, ist die Art wie der Vater Jeannette schwimmen "beigebracht" hat. [-o<


    Stimmt, das fand ich auch schlimm... [-(
    Jeannette hatte in dem Moment jegliche Freude daran verloren, das Schwimmen gelernt zu haben.

    Liebe Lesegrüße
    Eure Süße
    :study::)


    Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren.

    Einmal editiert, zuletzt von Süße ()

  • Zitat

    Original von Suspiria
    Ein schönes Beispiel ist da auch, die Geschichten welche er sich einfallen lässt, weil die Eltern kein Geld für Weihnachtsgeschenke haben. Obwohl ich hier, die Idee den Kindern einen Stern zu schenken, schöner und einfallsreicher finde, als etwas materielles zu schenken.


    Ja, das finde ich auch.
    Ich mein, es gibt auch genug Menschen in Deutschland, die sich an Weihnachten nicht großartig beschenken können weil ganz einfach das Geld fehlt. Aber Geschenke machen Weihnachten ja eigentlich auch nicht aus...


    Zitat

    Was ich noch ganz schlimm fand, ist die Art wie der Vater Jeannette schwimmen "beigebracht" hat.


    Schlimm fand ich das auch, aber ich habe schon häufiger von dieser Methode gehört oder gelesen. :-&


    Ich bin jetzt auch fertig mit den ersten 130 Seiten (also wer noch nicht bis hier ist, bitte nicht weiterlesen). Das so eine Geschichte mit Billy Deel am Ende heraus kommen würde, konnte ich mir schon denken. Als er Jeannette seinen betrunken Vater zeigte dachte ich schon, er hätte sie nur ins Haus gelockt um sie zu vergewaltigen (wie erleichert ich war, dass es dann doch nicht passiert ist). Doch am Ende ging es dann ja doch noch ziemlich wild zu (mit dem Wandschrank und der Pistole, obwohl mich Beides nicht wirklich überrascht hat). Trotz allem war ich sehr erleichert, dass Billy nicht noch weiter gehen konnte (habe die ganze Zeit mitgefiebert und gehofft und gebetet).

  • Ich habe ebenfalls den ersten Teil beendet.
    Die Geschichte mit Billy aber vor allem die Schießerei hat mich doch etwas schockiert.
    Dass die Familie noch in der gleichen Nacht aufbricht, war für mich absehbar.
    Erleichtert war ich, dass Jeannette und Billy rechtzeitig von den anderen im Schuppen gefunden wurden, bevor Billy sein Vorhaben zu Ende bringen konnte.

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    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere. (Erich Kästner)

  • Oh ja, vielen herzlichen Dank für den Link.
    Es ist wirklich sehr interessant Jeannette Walls mal zu sehen, auch ihre Mutter und ein paar Bilder der Mutter. Bin jetzt richtig froh, dass ich in den letzten Wochen fleißig mein Englisch verbessert habe, so konnte ich wenigstens zu den Bildern auch noch etwas verstehen. :loool:

  • Ich habe jetzt - leider vergeblich - versucht, das Geburtsdatum der Autorin herauszufinden. Leider fand ich keine Hinweise.


    Ich möchte nämlich wissen, in welcher Zeit (50-er? 60-er?) diese Kindheitsgeschichte spielt. Ist es wirklich so "einfach" für die Behörden unfassbar zu sein und der Aufenthalt nicht nachvollziehbar? Ich habe da schon so meine Bedenken, ob das alles so "wahr" ist wie es hier beschrieben wird....

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • @ Rosalita
    Ich habe das Geburtsdatum gefunden - allerdings auf einer englischen Seite. Jeannette Walls wurde 1960 geboren.


    Hier ist der Link zur Seite: Klick mich!


    :thumright:

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    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

    Einmal editiert, zuletzt von Suspiria ()

  • Hallo Rosalita!


    Du sprichst genau die gleichen Punkte an, die mir auch schon durch den Kopf gingen (nur habe ich sie beim anderen Thread angesprochen):


    Zitat

    Es fällt mir auch zunehmend schwerer zu glauben, dass das Buch auf wahren Begebenheit ruht


    Zitat

    Weiß eigentlich jemand von Euch, wie alt Jeannette Walls heute ist?


    Mir fällt es einerseits nämlich auch sehr schwer zu glauben, dass tatsächlich alles den Tatsachen entspricht. Andrerseits geschieht ja sehr vieles auf dieser Welt, ich habe schon bei vielen Dingen gestaunt und war erschrocken. Bin momentan irgendwie hin und her gerissen...


    In dem Video von YouTube sieht Jeannette Walls zumindest noch nicht sehr alt aus, zumindest nicht so alt, dass sie aus den 50er Jahren sein könnte (obwohl ich sowieso nicht gut im Schätzen des Alters bin).


    Edit: Danke, Suspiria. :cheers:

    2 Mal editiert, zuletzt von Gänseblümchen ()

  • na, das war dann Gedankenübertragung. Da ich noch in diesem Teil "stecke" - wenn auch schon am Ende - habe ich den nächsten Thread noch gar nicht gelesen.


    aber stimmt, mit dem Video kann man sich abhelfen ... das Buch erschien 2005 - für Mitte 40 würde ich sie schon einschätzen im Video ... wären wir irgendwo in den 60-er Jahren.

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


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  • Zitat

    Original von Rosalita
    Ich möchte nämlich wissen, in welcher Zeit (50-er? 60-er?) diese Kindheitsgeschichte spielt.


    Genau dies habe ich mich auch beim Lesen dauernd gefragt. Und auch immer wieder, wie alt Jeannette bei diesem und jenen Ereignis war. Manchmal hat sie ja ihr Alter geschrieben.
    Danke Suspiria

    Jede Minute, die man lacht, verlängert das Leben um eine Stunde. (Chinesisches Sprichwort)

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere. (Erich Kästner)

  • danke Suspiria, Deine Antwort sehe ich erst jetzt :roll:


    na, dann bin ich mit meiner Vermutung ja gar nicht so schlecht gelegen. ;)

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


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  • Ich habe während dem Lesen auch öfter überlegt oder nachgerechnet, wie alt Jeannette zu diesem oder jenem Zeitpunkt gerade war bzw. gewesen sein müsste.


    Misfit
    Danke für den Link! :thumleft:

    Liebe Lesegrüße
    Eure Süße
    :study::)


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    Einmal editiert, zuletzt von Süße ()

  • Was ich auch ganz erschreckend fand ist, als die Kinder Margarine mit Zucker essen müssen, weil nichts anderes mehr im Haus ist.
    Oder wo Jeanette beschreibt, wie sie anderen Kindern ihre Pausensnacks stiehlt, oder bei Nachbarn Essen mopst, weil sie so Hunger hat.
    Ich finde, soweit sollte es einfach nicht kommen. Kinder sollten für Essen zu lügen oder gar stehlen müssen.
    Zwischenzeitlich mag ich die Eltern (für die ich wirklich viele Ausreden hatte) nicht mehr. Sie wirken auf mich sehr egoistisch.


    Ich finde das Buch erschreckend.

  • Natürlich hast Du Recht, Tweety. Kinder sollten wirklich nicht für ihr Essen stehlen und lügen müssen, aber es kommt leider trotzdem überall auf der Welt vor. Ich war beispielsweise als Kind viele Jahre in einem Kinderhort und muss aus heutiger Sicht sagen, dass so gut wie kein Kind aus normalen Verhältnissen kam. Es gab dort diesen Jungen, er aß manchmal den Inhalt von drei Tellern am Mittagstisch, beklaute andere Kinder und stahl Süßigkeiten aus dem Erzieherraum. Trotzdem war er viel zu dünn, hatte kaum ein Gramm Fett (häufig auch schmitzige, kaputte Kleidung). Es war ein offenes Geheimnis das er aus einer armen Familie kam, er hatte viele Geschwister und die Eltern sicherlich nicht das Geld, jeden von ihnen satt zu machen.