Anna Minnari - Warum Ich?

  • Hallo, an alle!


    bin neu hier und finde es toll, dass auch diese themen hier angesprochen werden.
    Bin beim lesen eurer Beiträge immer wieder über die Worte "die Kraft des positiven Denkens" gestolpert oder auch wie unser Denken unser Leben beeinflussen kann. Ob positiv oder negativ.


    Auch ich selbst habe Erfahrungen mit Depressionen gemacht und möglichen Hilfestellungen durch Psychiater oder Psychologen... durch Tabletten oder Gesprächstherapien. Eines weiß ich heute ganz genau: Weder meine kleinen Pillen ( die ich während meiner Therapie einfach absetzte) noch die dauernden Gespäche mit meinen Ärzten haben mir aus diesem "Loch" geholfen. Denn irgendwann kam ich selbst zu dem Punkt an dem sich mein Denken umstellte. Ich wollte wieder lebenslustig, froh, heiter und voll Energie sein um das Leben mit all seinen schönen Seiten zu ERleben. Meine Gedanken drehten sich immer mehr und mehr um dieses Thema (Lebenslust, Lebensqualität) und wie ich diese beiden Dinge steigern konnte.


    Lese auch gerade ein Buch über diese Dinge! Vielleicht kennt es ja jemand von euch: Das LOLA-Prinzip von Rene Egli.


    Freu mich schon auf eure nächsten Beiträge!


    Liebe Grüße

    Schönen tag
    lg Gauggi


    Ich :study: gerade: Philippe Djian " Schwarze Tage, Weiße Nächte"

  • Liebe Emuna, danke für deine lieben Wünsche. Ich bin zum Glück wieder auf der Höhe. Habe erst heute wieder einloggen können und Gauggis Beitrag gelesen, dem ich mich voll und ganz anschließen möchte. Zu diesem Thema ist auch in der aktuellen "Welt der Wunder" etwas geschrieben, die Fachliteratur nennt es "Psychoneuroimmunologie". Jeder muss für sich raus finden, wie er am besten mit bestimmten Situationen klar kommt. Blindheit wird man selbstverständlich nicht mit Gedanken in Sehen umwandeln können, aber die möglichen Depressionen, die aus einer Blindheit entstehen, kann man schon damit beeinflussen. Was die Tabletteneinnahme betrifft, da habe ich auch einiges durch, auch betreffs der Ärzte. Es gibt nur noch wenig Ärtze, die den Patienten als Ganzheit sehen - Körper-Geist und Seele - ist nun einmal eine Ganzheit. Wer das "Ärztehasserbuch" gelesen hat, weiß wo die Probleme der heutigen Ärzte liegen, denn auch diese Berufsgruppe besteht aus einem Menschen, der genauso Probleme etc. hat, wie wir alle (der eine mehr, der andere weniger). Was die Schuldgefühle betrifft, die hatte ich insofern, dass ich immer allen anderen die Schuld an meiner Situation gegeben habe, nur nicht mir selbst. Aber, was und woran ich denke, kann nun mal nur ich selbst beeinflussen. Und ehrlich gesagt, darüber bin ich echt froh, denn auch wenn die Botenstoffe im Körper durcheinander geraten, so liegt es trotzdem an mir, womit ich meinen Kopf gedanklich belaste. Ich wünsche jedem, der in eine Krise gerät, dass er so schnell wie möglich, seine Gedanken auf die Reihe bekommt, so wie es für ihn am Besten ist.
    Dir, lieben Emuna, wünsche ich noch einen schönen Abend und danke nochmals für die lieben Zeilen - LG Anna

  • Hallo Gauggi, danke für deinen Beitrag, ich bin voll und ganz deiner Meinung. Mir ist durchaus bewusst, dass das Problem der "Depressionen" ein weltweites ist, m. E. wird dies auch mal so eine Art "Volkskrankheit", das haben mir auch schon einige Ärzte aus meinem Bekanntenkreis bestätigt. Da ich allerdings weiß, wie schwer es ist, zu erkennen, dass man zu viel grübelt und manchmal gar nicht bewusst merkt, dass man sich mehr als 50 % im negativen Gedanken-Bereich bewegt, habe ich mein Buch "Warum Ich?" herausgebracht. Schon allein das Prozedere, dieses marktgerecht zu veräußeren, wäre wieder ein Grund in negative Verhaltensmuster zu fallen. Aber ich habe gelernt, geduldig zu sein, denn auch dass ist ein Phänomen, welches man mit seinen Gedanken beeinflussen muss. Aber ist wahrlich schwer. Ich wünsche jedem, dass er das wirklich Wahre für sein Leben wieder erkennt.
    Allen, die schwere Zeiten durchmachen, wünsche ich von Herzem, dass sie es nicht verlernen, an sich zu glauben und ihr Selbstvertrauen wieder finden.
    Euch allen liebe Grüße - Anna

  • hallo!


    weiß nicht genau ob das hierher passt, aber ich hab das gefühl dass ich gut mit euch darüber sprechen kann...


    eine sehr gute freundin von mir fällt immer weiter in dieses "loch", das einige von uns kennen! die Ärzte sagen sie is manisch-depressiv (zweite stufe, oder so) kenn mich da leider nicht so aus. auch bekommt sie tabletten und geht zur therapie bei einem psychiater und einem Psychologen.
    naja auf jeden fall is es ziemlich schwer die freundschaft mit ihr aufrecht zuerhalten.
    Sie redet wirres Zeug, hüpft von einem thema in das nächste, kann nie richtig bei der sache bleiben und hört einem auch nicht richtig zu.... Zur Arbeit kann sie auch bis aufs weitere nicht gehen. Sie will die Welt verbessern und es allen um sich rum recht machen. versuchen das Leben der anderen in richtige Bahnen zu bringen... anstatt sich auch ihr Leben zu konzentrieren.


    soweit gut.... was ich weiß ist dass ich ihr nicht helfen kann... sie muss das alleine in den griff bekommen... will mich nicht in ihr leben einmischen... und trotzdem daran teilhaben...
    und genau das ist mein problem... ich weiß bald nicht mehr wie ich mit ihr umgehen soll... ich seh die lösung der probleme die sie hat vor meinen augen,mische mich aber nicht ein.... dadurch entferne ich mich aber immer mehr von ihr... was ich eigentlich ja gar nicht will...


    so nun meine frage.... ward ihr auch schon mal in so einer situation??? wie habt ihr das gemeistert???


    Vielen dank

    Schönen tag
    lg Gauggi


    Ich :study: gerade: Philippe Djian " Schwarze Tage, Weiße Nächte"

  • Hallochen, Gauggi, ich war mehr in der Situation deiner Freundin, ich kann mir aber vorstellen, dass du jetzt in der Situation bist, in der meine Familie & Freunde damals mir gegenüber gesteckt haben. Ein Teil hat sich echt distanziert (war aus heutiger - meiner - Sicht auch fast nicht mehr auszuhalten mit mir). Da ich auch nicht so recht weiß, ob das hier so in dieses Forum gehört, wäre es schön, wenn mir Rita mal einen Tip gibt, wo wir uns evtl. über dieses Thema ausführlicher unter(halten)schreiben, können.
    Hier sollen ja Bücher rezensiert werden. Ich kann dir nur soviel sagen, sag ihr, dass du da für sie bist, wenn sie dich braucht, aber dass es dir momentan echt schwer fällt, mit ihr umzugehen und frag sie, ob sie nicht doch langsam wieder nach vorn schauen möchte. Dir heute einen intensieveren Rat zu geben, wäre nicht i.O., da jeder, der solch eine Krankheit hat, aus anderen Gründen in diese hinein gerät. Da ist manchmal auch Sensibilität und Konsequenz in gesundem Maße erforderlich. Wichtig ist, dass sie zu sich selbst ehrlich zu sein, lernt.
    Dir und allen Lesern guter Bücher noch einen schönen Sonntag - LG Anna

  • Hallo!


    Was Gauggi beschreibt hört sich wirklich nach Elementen aus einer manischen Phase an, also dass die Diagnose schon in die richtige Richtung geht.


    Ich denke nicht, dass DU die Lösung hast und haben kannst, zumindest nicht die/eine formulierbare Antwort. In ihrem Zustand ist sie für Gesprochenes kaum mehr offen. Du mußt bereit sein, ohne Feedback, ohne scheinbares Echo Deine Freundschaft zu leben. Dass Du da bist, einfach da bist, warst, das wird sie langfristig sicherlich merken...

  • Hallo Tom - danke für deinen Beitrag. Es ist wichtig, dass man Freunde in der beschriebenen Situation hat, aber auch Freunde sind Menschen und haben ebenso nur eine Seele, die alles um sie herum verarbeiten muss, genau wie der Kranke; denn nicht nur ich alleine habe gelitten in dieser schweren Phase. Das wurde mir allerdings erst später klar, als ich aufgehört habe , mich nur mit mir selbst und meinen Sorgen gedanklich zu beschäftigen. Jeder Mensch ist vom Typ her anders, deshalb geht jeder anders mit solchen Dingen um. Deswegen würde ich mir auch nie anmaßen, zu sagen, dass es nur eine Lösung für jeden gibt. Das Entscheidende ist immer das, was man daraus macht und ob man dazu bereit ist.
    Wie gesagt, ich wünsche jedem, dass er es auf seine Weise schafft!!! Es ist leichter, mit einem gebrochenen Bein zu leben, als mit einer gebrochenen Seele!
    LG Anna

  • Hallo Anna Minnari!


    Wollte dich fragen, ob es auch eine Leseprobe von deinem Buch gibt!
    Würde mich sehr interessieren! Vielleicht kannst du mir da weiterhelfen.


    Danke

    Schönen tag
    lg Gauggi


    Ich :study: gerade: Philippe Djian " Schwarze Tage, Weiße Nächte"

  • Hallo Gauggi, hier die gewünschte Leseprobe: „ ... Gedanken, die mir Angst machten, die mir den Schweiß aus den Hautporen trieb, die meine Augen trübe machten und mich letztendlich unendlich viel Kraft kosteten.
    Ständig diese wiederkehrende Angst vor dem nächsten Schub.
    Gedanken: Es soll aufhören! Hilft mir denn niemand ?! ...


    ... ich schreib dir ein paar Schlaftabletten und etwas zur Beruhigung auf“, hörte ich ihn sagen. Er kannte mich ja schon seit ich noch ein Teenager war.
    Schnell in die Apotheke und das Rezept eingelöst.
    Voller Erwartung, dass ich die Tablette am Abend nehmen und durchschlafen kann, vergaß ich für ein paar Stunden, dass ich ja eigentlich Angst hatte.


    Phase 1 - Tabletten


    Das Wasserglas in einer Hand,
    sitzt man im Bett und starrt es an.
    Voll Erwartung und gespannt,
    ob man heut' Nacht wohl schlafen kann?


    In diesem kleinen runden Stück
    da soll nun diese Nacht heut liegen?
    Was ist es doch für ein großes Glück,
    dass wir die Medizin hier kriegen!


    Die Augen zu und schluck sie weg,
    der Körper wird sie doch vertragen?
    Eigentlich sind Benzo's großer Dreck
    und schlagen doch nur auf den Magen.


    Abhängig sollen die auch machen -
    sowas hat man doch schon gehört.
    Egal, will schlafen und nicht wachen
    und plötzlich wird man wie betört.


    Die Augen schließen wie von selbst
    keine Angst, kein eigner Wille.
    Vor Tagesmitte kein Erwachen
    was für ein Wunder diese Pille. ..."


    Anmerkung: "Ich habe bewusst einen neuen Stil (ich bezeichne ihn als den Sach-Lyrik-Stil) benutzt, da es sich von den anderen Büchern unterscheiden soll. Vielleicht spricht es ja einige Kritiker an. Ich bezeichne mein Buch als eine Art Erste-Hilfe-Buch für "Übers-Leben-Nachgrübler".

  • Hallo Anna!


    Vielen Dank für die Leseprobe! Hat mir sehr gut gefallen... so gut dass ich gleich auf deiner homepage war und das Buch bestellt habe.... ;)


    Hab auch dein Foto gesehen... Darf ich fragen wann und wo das gemacht wurde??

    Schönen tag
    lg Gauggi


    Ich :study: gerade: Philippe Djian " Schwarze Tage, Weiße Nächte"

  • Habe gerade die ganzen Beiträge gelesen, teils auch nur überflogen und habe das Gefühl, dass ich mich da mal einklinken muss. Ich habe das Buch bereits
    g e l e s e n und hatte nicht den Eindruck, dass die Autorin hier ein psychologisches Fachbuch schreiben wollte.


    Vielmehr lässt sie den Leser tief einblicken in die Gedankenwelt eines Depressiven . Sie teilt ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Leser und rät auch dazu, fachmännische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es soll ein erster Anstoss sein, sich Hilfe zu suchen.


    Ich habe das Buch an einem Nachmittag "verschlungen" und habe es dann an den nachfolgenden Tagen immer mal wieder zur Hand genommen, um einige Stellen nochmal zu lesen.


    Ich bin übrigens nicht der große Gedichte-Leser, fand die Lyrik-Teile des Buches jedoch passend, da es ja um jede Menge Gefühl geht.


    Also, wer eine wissenschaftliche Abhandlung zum Thema sucht, ist hier falsch. Als Erste-Hilfe-Buch finde ich es sehr gut. Es geht den Dingen auf den Grund, regt zum "besseren" Denken an und macht Mut. Auch für Leser, die sonst keinen Einblick haben, was es heisst, Depressionen zu haben, finde ich es empfehlenswert.


    Dieses Buch bietet aus meiner Sicht Lebenshilfe ohne viel Fachchinesisch.

  • Hallo Devoty, ich bin erfreut, dass es jemanden gibt, der mal auf den Inhalt zu sprechen kommt und nicht über den Preis von 6,90 schimpft, die er für so ein kleines Buch bezahlt hat. Es tut gut, so wie es aussieht, verstanden worden zu sein. Für dieses Buch habe ich 3 Entwürfe geschrieben, die waren alle viel länger und ausführlicher. Als ich dann noch einmal über meine damalige (ungesunde) Situation nachgedacht habe und über die Leute, die daraufhin privat bei mir in ähnlichen Situationen Rat gesucht haben, erkannte ich, dass alle das gleiche Grundproblem (Gedanken) + ähnliche Symptome (Angst, Schweißausbrüche etc.) hatten. Da kam die Idee auf, dieses "Erste-Hilfe-Buch" auf den Markt zu bringen. Die bürokratischen Wege, die damit verbunden sind und die der Leser nicht sieht zwingen einen unbekannten Autor dann leider bei der Kalkulation doch zu "Tante Emma-Läden-Preisen". Bin froh, wenn ich dir vielleicht doch ein wenig helfen kann/konnte, denn ich gehe mal davon aus, dass du das Buch sonst nicht gekauft hättest.
    Wäre nett, wenn Gauggi sich evtl. auch noch einmal meldet.
    Allen einen lieben Gruß - Anna

  • Hallo liebe Anna Minnari!


    sobald ich das Buch erhalten und gelesen habe nehme ich natürlich gerne Stellung dazu! bin schon richtig gespannt...


    Ps: Überweisung hab ich auch schon durchgeführt!!


    wünsche euch allen einen schönen Tag!

    Schönen tag
    lg Gauggi


    Ich :study: gerade: Philippe Djian " Schwarze Tage, Weiße Nächte"

  • Hallo Anna!


    möchte mich zuerst entschuldigen dass es solange gedauert hat, bis ich mich jetzt endlich wieder retour melde... war leider krank und kurz darauf im krankenstand...
    hab leider kein internet zuhause und so kann ich dir eben nur schreiben wenn ich in der arbeit bin...


    hab dein buch natürlich erhalten und auch gelesen....
    möchte mich für die lieben, persönlichen worte deinerseits bedanken... wirklich sehr schön...


    nun gut also zu deinem Buch:


    habe es sofort nach erhalt in einem rutsch durchgelesen... kann mich der meinung von devoty größtenteils nur anschließen... sehe es auch als eine art erste hilfe buch, doch mehr für einen angehörigen als für den oder die betroffene selbst...
    dein schreibstil hat mir sehr gut gefallen, es liest sich sehr flüssig, vorallem haben mir deine gedichte sehr imponiert... sehr schön wie du deine persönlichen eindrücke dieser zeit schilderst...


    hast du denn vor wieder einmal was zu schreiben???


    schönen tag an alle

    Schönen tag
    lg Gauggi


    Ich :study: gerade: Philippe Djian " Schwarze Tage, Weiße Nächte"

  • Hallo Gauggi, erst einmal ein vor allem gesundes Neues Jahr dir und auch den anderen, die diese Seite anklicken. Sorry, dass auch ich dich auf Antwort warten lassen habe, aber ich war wie du krank, dann musste ich auch noch zw. Weihnachten/Neujahr arbeiten und hab mir als guten Vorsatz für 2008 vorgenommen, intensiv an meiner Internetkommunikation dran zu bleiben, da ich vor habe, in der Richtung weiterzumachen, somit auch ein Folgebüchern. Allerdings darf dabei auch die Familie, das Lesen anderer Bücher ff. nicht zu kurz kommen und vor allem meine Arbeit, denn damit finanziere ich momentan das Weiterkommen.
    Zurück zu deiner Rezension. Erst einmal danke, dass du dich gemeldet hast. Bin froh, dass es dir soweit gefallen hat. Da ich beruflich ständig mit "geschwollenen Formulierungen" zu tun habe, die der Normalbürger nicht versteht, lag mir daran, allgemein und einfach zu schreiben, denn so ist das Leben eigentlich, wenn wir Menschen es (aus welchem Grund auch immer) nicht so verkomplizieren würden.
    Du kannst mir aber glauben, die Gefühle die ich darin beschrieben hab, sind alle aus meiner Sicht und der selbst erlebten Symptome entstanden. Ähnliche haben aber sicher auch die Angehörigen durchgemacht. Ich erlebe alltäglich die ich nenne es mal "Klassifizierungen" dieser Krankheit sowie deren Auswüchse und Behandlunsmöglichkeiten, aber letztlich muss der Patient sich immer selbst den Anstoss zur Genesung geben, da können Ärzte und Personal noch so gut sein.
    Welche Erfahrungen hast du eigentlich gemacht?


    Auf Antwort hoffend liebe Grüße - Anna