Klappentext:
ZitatAlles anzeigenKurze Zeit später standen die Polizisten und die Soldaten allein vor der Ruine.
>Die Kleine wurde erwürgt<, berichtete der Beamte, der die Leiche in Augenschein genommen hatte.
>Hiermit?< fragte der andere und hielt ihm das Koppel entgegen.
>Könnte sein. Wo hast du das her?<
>Zwei Männer haben es mit dem Schal der Toten in dem Graben dort gefunden.<
Mit deutlichem Akzent, aber gut verständlich sagte der französische Offizier: >Die Gegenstände sind beschlagnahmt. Geben Sie her.<
>Das ist ein Mordfall<, antwortete der jüngere Polizist. >Dafür ist die deutsche Polizei zuständig.<
>Jetzt nicht mehr<, stellte der Franzose fest.
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Weimarer Republik, Januar 1923: Im französisch besetzten Ruhrgebiet wird eine junge Frau ermordet. Zwei Soldaten geraten in Verdacht, werden aber vom französischen Militärgericht freigesprochen. In Berlin will man das nicht auf sich beruhen lassen. Die oberste Polizeibehörde schickt Peter Goldstein an die Ruhr, damit er die Mörder überführt. Kein ungefährlicher Auftrag, denn sowohl die Besatzer als auch die heimlichen Widerstandskämpfer werden auf Goldstein aufmerkssam ...
Eigene Beurteilung:
Ein Roman, der in einer sonst eher wenig beachteten Zeit spielt, was ihn für sich genommen bereits interessant macht. Hier sieht man einige der Gründe, warum die NSDAP in bestimmten Gegenden relativ großen Zulauf bekommen konnte, aber auch, wie sich die Besetzung in Folge des Versailler Vertrages auf die deutsche Bevölkerung in den besetzten Gebieten auswirkte - besonders auch durch die gallopierende Inflation und die durch Berlin gegebenen Vorgaben zum passiven Widerstand. Als Krimi und als historischer Roman überaus lesenswert. :thumright: