Walter Moers - Der Schrecksenmeister
Kurzbeschreibung (von Amazon.de):
Jeder Buchling kennt Hildegunst von Mythenmetz' fabelhaften Roman über Echo, das Krätzchen - eine zamonische Kratze unterscheidet sich übrigens von unserer Katze lediglich dadurch, daß sie sprechen kann: In Sledwaya, der traurigsten Stadt Zamoniens, ist Echo dermaßen in Schwierigkeiten geraten, daß er gezwungen ist, mit dem Schrecksenmeister Succubius Eißpin einen verhängnisvollen Vertrag zu schließen. Dieser gibt dem Schrecksenmeister Sledwayas das Recht, die Kratze beim nächsten Vollmond zu töten und ihr das Fett auszukochen. Als Gegenleistung muß Eißpin Echo dreißig Tage lang auf höchstem kulinarischen Niveau durchfüttern. Doch der Schrecksenmeister hat nicht mit dem Überlebenswillen und dem Erfindungsreichtum des Krätzchens gerechnet - vor allem nicht mit seinen neuen Freunden, der letzten Schreckse von Sledwaya, dem Einäugigen Schuhu und einem Gekochten Gespenst.
Meine Bewertung:
Auf dieses Buch habe ich voller Spannung gewartet - nachdem ich als letztes Buch von Moers "Die Stadt der träumenden Bücher" gelesen hatte, waren an sein neuestes Werk ziemlich hohe Erwartungen geknüpft. An diese Erwartungen knüpfte sich zugleich die Angst davor, dass mich die Lektüre enttäuschen würde.
Walter Moers schafft es erneut ein Stück Zamonien zum Leben zu erwecken. Im Gegensatz zu seinen anderen Zamonien-Romanen mit vergleichsweise wenigen Protagonisten. Da ist zum einen Echo, die kleine Kratze, die in einem Zustand völligen Ausgehungertseins einen Vertrag mit dem Schrecksenmeister abschließt. Auch beschränkt sich die Handlung fast ausschließlich auf einen Ort: das Schloß des Schrecksenmeisters. Zwangsläufig geht von der Handlung eine Bedrohung, eine Bedrückung aus - man erfährt ziemlich viel über die Alchemie des Schrecksenmeisters (teilweise ziemlich gewöhnungsbedürftig) und Moers beschreibt die Handlungen so eindrücklich, dass es mich mehr als einmal "geschüttelt" hat. Da es sich ja um ein "kulinarisches Märchen" handelt, wird man als Leser häufig Zeuge von den Kochkünsten des Schrecksenmeisters - auch hier zeigt sich die Erzählkunst des Walter Moers, da mir beim Lesen mehr als einmal das Wasser im Mund zusammenlief.
Alles in allem ein typischer Moers, allerdings fehlte mir während der gesamten Lektüre etwas. Ich kann es nicht richtig beschreiben, aber mir fehlte teilweise die Spannung, die mich bei den anderen Zamonien-Bücher gefesselt hatte, sodass ich kaum in der Lage war, das Buch aus der Hand zu legen.
An vereinzelten Stellen kommen aussergewöhnliche Kreaturen Zamoniens vor, die aber nicht erklärt wurden, dafür fand man eine Fußnote mit dem Querverweis auf einen anderen Zamonien-Roman - das fand ich persönlich nicht so gelungen.
Mich konnte dieses Buch nicht so sehr begeistern wie "Die 13 1/2 Leben des Käptn Blaubär" und "Die Stadt der träumenden Bücher" - allerdings war ich wieder einmal von der Erzählkunst Moers´ beeindruckt und dass ihm die Ideen nachwievor nicht ausgegangen sind und dass er immer wieder mit neuen Kreaturen aus der zamonischen Welt zu überraschen weiß.
In Sternen ausgedrückt: ****/*
LG,
Casoubon.