Khaled Hosseini - Tausend strahlende Sonnen/A Thousand Splendid Suns

  • :winken: Danke für die Rückmeldung Sommerregen03 :thumright:


    Habe das Buch natürlich inzwischen durch und es war SUPER :cheers: Trotz Roman auch sehr viele Infos über sein Land! :love: Habe mir nun auch Drachenläufer bestellt!


    Na, dann hoffe 8-[ ich einfach mal mal das er noch mehr Bücher schreibt, wäre echt schön! Bin nun gespannt auf Drachenläufer!

    Je mehr ich las,umso näher brachten die Bücher mir die Welt,umso heller und bedeutsamer wurde für mich das Leben


    :love: :love: :love: :love: :love: :love: :love:


    :cat: :cat: :cat: Die Augen einer Katze sind Fenster, die uns in eine andere Welt blicken lassen :cat: :cat: :cat:

  • Gerne. Ich fand Drachenläufer fast noch besser.
    Aber das hängt zum Teil auch damit zusammen, welches von beiden man zuerst liest. Ich hatte einer Freundin 1000 strahlende Sonnen zuerst geliehen, danach den Drachenläufer, und ihr haben die Sonnen besser gefallen. Wenn sich das bei Hosseini überhaupt sagen lässt, ich fand beide Bücher Meisterwerke.

    merveille.


    It was that kind of a crazy afternoon, terrifically cold, and no sun out or anything,
    and you felt like you were disappearing every time you crossed a road.


    Catcher in the Rye. ♥

  • Nun hast Du mich noch neugieriger gemacht! Kann es kaum erwarten :drunken:


    Bin echt mal gespannt :bounce:

    Je mehr ich las,umso näher brachten die Bücher mir die Welt,umso heller und bedeutsamer wurde für mich das Leben


    :love: :love: :love: :love: :love: :love: :love:


    :cat: :cat: :cat: Die Augen einer Katze sind Fenster, die uns in eine andere Welt blicken lassen :cat: :cat: :cat:

  • Ohne Zweifel ein Roman, den man nicht einfach weglegt und vergisst. Ganz im Gegenteil, das Schicksal Mariams und auch das von Laila und vielen anderen Charakteren dieses Romans hat mich sehr berührt. Hosseini kann einfach wirklich fantastisch erzählen, und ganz ohne dass man das Gefühl hat, es ginge ihm um reine Anklage einer Situation, legt er Gesetze, Lebensumstände und Schicksale so offen, dass einem das Leben der Menschen in Afghanistan plötzlich so viel näher erscheint, als jede Nachrichtensendung es je erreichen könnte. Manchmal musste ich innehalten beim Lesen, vieles, was geschieht, hätte ich mir anders gewünscht, trotzdem - oder gerade deswegen - hat mich das Buch sehr beeindruckt und mich gerade am Ende auch viele Tränen vergießen lassen.
    Ein Buch, das nicht reißerisch mit dem Thema umgeht, sondern sehr sensibel, und das gerade deswegen so besonders ist.
    Ich habe auch "Drachenläufer" bereits gelesen und fand es großartig, aber "Tausend strahlende Sonnen" ging mir noch sehr viel mehr nahe.
    Von mir bekommt dieser Roman :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ein unglaublich tolles Buch! Ich habe ebenfalls bereits den Drachenläufer gelesen und mag die beiden gar nicht vergleichen. Zwar haben beide Bücher eine Gemeinsamkeit, doch ich finde, dass jedes der Bücher eine ganz besondere Note hat. Bei jetzigem Buch gefiehl mir diese einfühlsame Mischung aus fiktiver Geschichte und wahrem Hintergrund. Es war interessant und auch äußerst erschreckend, was jenseits des eigenen Tellerrandes passiert. Man liest und hört viel in den Nachrichten, aber das ist alles einfach von oben betrachtet und unpersönlich. Laila und Mariam haben dem ganzen ein Gesicht gegeben.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: 5 Sterne für dieses wunderbare Buch!

    Um zu verstehen, warum manche überall ihren Senf dazugeben, musst Du lernen, wie eine Bratwurst zu denken.

  • Ich habe das Buch nun seit 2 Tagen durch und muss immer noch sehr viel daran denken. Das ist ein Zeichen, dass das Buch sehr gut war und mich wirklich berührt hat.
    Ich wusste, dass schlimme Dinge in Afgahnistan passiert sind, aber ein richtiges Bild habe ich mir davon nicht gemacht. Nun weiß ich wie es wohl vielen Frauen wirklich erging, auch wenn die Geschichte hier fiktiv ist.
    Aber solche Schicksale traf man sicherlich damals nicht nur einmal an, und trifft sie wohl auch noch andernorts heute an.
    Schrecklich wie wenig ein Frauenleben in dieser Zeit bedeutet hat und was sich Frauen alles haben gefallen lassen müssen.


    Der Autor schreibt sehr lebendig, sehr nah und sehr flüssig, so dass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte. Ich habe wirklich mitgelitten und mir immer nur gedacht, was für ein Glück, dass ich in eine andere Kultur geboren worden bin.


    Ein fabelhaftes Buch und ich korrigiere im nachhinein meine Bewertung etwas nach oben und somit gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: volle Punktzahl von mir.


    Liebe Grüße
    Rapunzel

    Wir brauchen Geschichten.
    Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?
    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin

  • Dieses Buch versetzt den Leser mitten hinein in eine ganz andere Welt. Es erzählt die Geschichte von zwei Frauen, deren Lebensläufe durch gemeinsam ertragene Qualen und gemeinsam erlebte, kleine Momente der Freude miteinander verknüpft werden und die in einer Gesellschaft, in der Frauen keine Rechte haben und kaum etwas wert sind, trotzdem ihre Würde und ihre Stärke bewahren.


    Das Buch besteht aus 4 Teilen. Teil 1 und 2 führen jeweils Mariam und dann Laila ein. Beide wachsen unter vollkommen verschiedenen Umständne auf. Mariam lernt schon früh, dass sie keinen Respekt zu erwarten hat, dass sie immer an allem Schuld trägt und nichts wert ist. Als uneheliches Kind wird sie von ihrem Vater zwar enmal pro Woche besucht, doch in der Öffentlichkeit will er nicht mit ihr gesehen werden. Als ihre Mutter stirbt und ihre Welt zusammenbricht, kennt man sie und ihre Vergangenheit so gut, dass all ihre Handlungen im Verlauf der Geschichte nachvollziehbar sind. Laila dagegen ist die jüngste Tochter eines liberal eingestellten Lehrers und seiner Frau. Obwohl sie viel jünger ist als Mariam, ist sie dank ihrer Schulausbildung schon früher erwachsener und nicht so naiv. Ihr Vater hat für Laila eine berufliche Karriere geplant; er möchte, dass sie studiert, arbeitet und nicht als Ehefrau versauert, wie so viele andere Frauen in ihrem Land. Doch der Krieg zerstört diese Hoffnung und Laila findet sich als Zweitfrau von Raschid wieder.
    Ich muss zugeben, dass ich über Afghanistan und die die Hintergründe des Bürgerkriegs dort eigentlich überhaupt nichts weiß. Die Geschichte dieses Landes ist mir fast völligt fremd. Dieses Buch hat mir einiges darüber näher gebracht. Vor dem Hintergrund tatsächlich stattgefundener Kriege nimmt der Autor aus der Masse der Opfer zwei Einzelschicksale heraus und verdeutlicht daran, welche schrecklichen Verluste diese Menschen ertragen mussten und immernoch müssen. Es kristallisiert sich die Maxime heraus, die mittlerweile eigentlich wirklich jedem noch so blindem Menschen klar sein müsste: Frieden erreicht man niemals, indem man Krieg führt.


    Dieses Paradox zieht sich durch das ganze Buch und doch bleibt den Personen darin nichts anderes übrig, als daran zu glauben, dass nach den Kämpfen der Frieden kommt. Hoffnung ist das einzige, was sie noch haben.
    Der Einblick in die Lebenswirklichkeit der Menschen - ich unterstelle dem Autoren jetzt einfach Mal gute Arbeit; auch wenn die Geschichte natürlich fikitv ist, gibt es sicher viele Menschen, die ein ähnliches Schicksal hatten wie die Personen im Buch - hat mich sehr beeindruckt. Für die Rezipienten der Berichterstattung hier im Westen sind die Taliban spätestens sei 9/11 das Feindbild schlechthin. Doch für die Menschen direkt in Afghanistan sind sie noch viel schlimmer. Unterdrückung und Gewalt stehen selbst bei "ihren eigenen" Leuten an der Tagesordnung.
    Trotz aller Verluste ist es kein komplett düsterer Roman. Es gibt immer wieder kleine Momente der Hoffnung, die, wegen ihrer Seltenheit, noch viel wertvoller sind.


    Doch trotz allen Lobes muss ich sagen, dass mich der Schreibstil nicht zu 100% packen konnte. Es war eine für mich irritierende Mischung aus distanzierter Beschreibung und emotionaler Innensicht. Den Einstieg habe ich relativ schwer gefunden, obwohl mich die Erzählung nie gelangweilt hat. Deshalb gibt es ein bisschen Punktabzug. Trotzdem ein tolles Buch, das unbedingt lesenswert ist. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Ich kann mich vorbehaltlos den guten Kritiken anschließen. Wahrscheinlich ist es ein Fehler von mir direkt nach dem lesen meinen Eindruck niederzuschreiben, aber irgendwie kann ich jetzt nicht anders. Ich bin durch den Roman wie durch eine Achterbahn der Gefühle gegangen. Was mir nicht mehr so oft passiert, dass mir fiktive Personen so ans Herz gewachsen sind. Ich habe streckenweise die Luft angehalten ob der Gewalt die beschrieben wurde. Und ich bekam einen mehr als realistischen Eindruck wie das Leben in Afghanistan während der unterschiedlichen Regime war, vor allem das Leben der Frauen.


    Einen klitzekleinen Kritikpunkt habe ich allerdings, fast unwesentlich im Grunde:


    Das Ende empfand ich als möglich und Hoffnung machend. Mariam und Laila werden mich wohl noch ein paar Tage in meinen Gedanken begleiten.

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


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  • Ich habe das Buch gestern schon beendet aber musste es auch erst einmal etwas "sacken" lassen.
    Die Geschichte zweier Frauen von ihrer Kindheit an. Das Leben in Afghanistan über etliche Jahre und Kriege hinweg.

    Ich bin durch den Roman wie durch eine Achterbahn der Gefühle gegangen. Was mir nicht mehr so oft passiert, dass mir fiktive Personen so ans Herz gewachsen sind. Ich habe streckenweise die Luft angehalten ob der Gewalt die beschrieben wurde.

    Besser könnte ich es nicht sagen. So ging es mir auch. Manchmal hab ich auch eine Träne verdrückt, so leid haben mir die Frauen getan. Ich hab aber auch ihren Mut und ihre Kraft bewundert. Ich weiss nicht ob ich diese gehabt hätte.
    Diese geschilderten Zustände in Afghanistan fand ich erschreckend. Wenn man das so detailliert liest, ist das noch anders als wenn man mal in den Nachrichten einen Bericht sieht.
    Interessant auch die Schilderungen über die Landschaften, Geschichte, die Dichter dieses Landes. Welches mir trotzdem aber irgendwie immer fremd bleiben wird, Das ist eine gänzlich andere Welt in der ich nicht leben möchte und ich hatte beim lesen des Buches oft den Gedanken wie gut man es selbst hat. Vor allem als Frau.
    Mich haben die Schicksale sehr bewegt und berührt. Einen halben Stern ziehe ich ab weil ich diese ganzen arabischen Namen und Begriffe oftmals etwas zu viel aufgeführt und auch verwirrend fand.
    Ich vergebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • "Tausend strahlende Sonnen" erzählt eine Geschichte, die in vielerlei Hinsicht einfach unfair ist. Der Autor zeigt die Entwicklung Afghanistans anhand des Schicksals von Mariam und Laila, zwei Frauen, die von verschiedenen historischen Ereignissen beeinflusst wurden und mit den Umständen zu kämpfen hatten. Es war beklemmend zu sehen, wie sich ihr Leben immer mehr einengte und verschlechterte. Die Einblicke in die afghanische Geschichte und Kultur fand ich sehr interessant, obwohl sie oft erschütternd waren. Das hat es manchmal etwas schwer gemacht, weiterzulesen, und "Tausend strahlende Sonnen" ist definitiv keine leichte Kost, sondern aufwühlend, in vielerlei Hinsicht tragisch und ergreifend.


    Zugleich war das Buch unglaublich fesselnd und ich konnte es kaum aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, was noch passieren würde, gerade in Bezug auf die Protagonistinnen. Beide haben schon früh Verluste erlitten, mussten dann jahrelang unter ihrem Ehemann leiden... kurz gesagt, die beiden hatten es nicht leicht. Ich habe mit ihnen mitgelitten und gehofft, dass sie der Lage irgendwie entkommen würden, egal, wie unwahrscheinlich das zu sein schien. Gerade am Ende gab es dann Szenen, die mir die Tränen in die Augen getrieben haben; Hosseini erzählt eindringlich und sehr realistisch, was fast schon grausam ist, da die Charaktere etwas besseres verdient hatten, das nicht bekommen konnten und stattdessen Opfer bringen mussten. Das Schicksal der Figuren konnte mich wirklich berühren und ich fand es bewundernswert, dass sie trotz allem nicht aufgegeben haben.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Carpe Diem.
    :musik: Herr Heiland und der gefallene Engel, gelesen von Reinhard Kuhnert

    2024 gelesen: 18 Bücher | gehört: 4 Bücher

  • Ich schließe mich den vielen positiven Stimmen an. Dieser interessante, berührende und oftmals traurige Roman hat auch mich nicht kalt gelassen.


    Der Thematik geschuldet enthält der Roman schockierende Passagen und ist damit für besonders empfindliche Leser vielleicht nicht unbedingt geeignet.

    Wird hier nicht zu sehr schwarz und weiß gezeichnet und Klischees gewinnbringend an den mitleidenden Leser gebracht? Natürlich die bösen Männer (gibt es im moslemischen Raum überhaupt gute Männer?), die duldsamen totalverschleierten Frauen, die sich quasi von ihrem Ehemann foltern lassen, die unschuldig in höchste Not geratenden Kinder? Liebende getrennt durch Intrigen und Krieg? Werbung für den ach so freiheitlichen Westen?

    Nein, ich bin zwar sicher kein Afghanistan-Experte, aber ich fand nicht, dass der Roman so schwarz und weiß gezeichnet ist. In dem Buch gibt es bei den männlichen Charakteren durchaus eine gewisse Bandbreite, wenn ich beispielsweise an Lailas Vater denke. Mariam und Laila erwecken zwar die Sympathie des Lesers, sind für meine Begriffe aber auch als vielschichtige Charaktere angelegt. Außerdem wird in dem Buch zum Beispiel auch erwähnt:

    Mir erscheint das nicht unbedingt wie eine besonders einseitige Darstellung. Sicherlich hat Hosseini eine eigene Sicht auf die Dinge, die sich möglicherweise auch in der Geschichte wiederfindet. Eine Schwarz-Weiß-Betrachtung sehe ich bei diesem Buch trotzdem nicht.

  • Eigenzitat aus amazon.de


    So, nun habe ich dieses Buch auch gelesen. Die Taliban herrschen wieder in Afghanistan, Frauen sollen nach Möglichkeit im Haus bleiben, beim vor die Tür gehen Burqas tragen und dürfen eh nur in Begleitung eines Mannes vor die Tür gehen. Verstoßen sie gegen diese Regeln, wird auch der für sie verantwortliche Mann bestraft. Ehemalige Polizistinnen, Richterinnen oder andere Frauen in Autoritätspositionen erleben ständige Repressalien und Todesdrohungen.


    Das - und die Erinnerung an aus Afghanistan geflüchtete Kinder, die ich während der letzten Talibanherrschaft unterrichtet habe (eine, der von einem Milizangehörigen im Alter von 9 Jahren die linke Seite des Gesichts aufgeschnitten wurde, wegen einer vorgeblichen Verfehlung ihres Vaters) -, sowie der amnesty international- und Ärzte ohne Grenzen-Berichte - sind der Hintergrund, vor dem ich dieses Buch gelesen habe.


    Deswegen hat mich leider gar nichts in dieser Geschichte überraschen können - obwohl mich die konsequente Darstellung von Innen durch Mariams und Lailas Perspektive noch einmal sehr, sehr wütend gemacht hat.


    Irgendwie erinnert es auch an Fallbeispiele zu häuslicher Gewalt. Eine Person wird umworben - auch mit Schutzversprechen in einer gefährlichen Welt - und wenn sie von ihrem vorgeblichen Beschützer geschlagen, getreten etc. wurde, geschieht das zu 'ihrem Besten', hat sie dies 'provoziert' und nach einer gewissen - beinahe harmonischen Ruhephase, in der die Person wirklich hofft, dass jetzt alles gut wird, gibt's wieder Prügel. Nach einiger Zeit sind die Schuldmanipulationen des Schlägers internalisiert und - wie Mariam - geben sich die Mißhandelten selbst die Schuld und werden mental und emotional ihre eigenen Gefängniswächter.


    All dies zeichnet dieser Roman nur allzu deutlich nach - genau wie die Systematisierung solcher Mißhandlungs- und Unterdrückungsstrukturen durch bestimmte Traditionen, Religionen und Ideologien. Diese Darstellung gelingt sehr gut - und machte es so für mich emotional schwer verdaulich.