George R. R. Martin - Die Herren von Winterfell / A Game of Thrones 1

  • Grüß euch,


    also jetzt bin ich wirklich überrascht, hab alle 8 Forenseiten durchgeblättert, weil ich mir sicher war, dass jemand schon einen Thread zu dieser Saga erstellt hat. Aber Pustekuchen, hat noch keiner, also tue ich das hiermit.


    Grob gefasst geht es in dieser Saga um verschiedene Herrscherhäuser, die nach dem Tod des Königs alle um die Nachfolge kämpfen. Dies geschieht aber nicht nur indem die Häuser versuchen ihre Widersacher mit Waffengewalt zur Aufgabe zu zwingen (Schlachten gibt es natürlich schon, aber sie allein entscheiden nicht wer den Thron besteigt), sondern häufig auch durch fein gesponnene Intrigen.Gleichzeitig taucht eine unbekannte Gefahr aus dem Norden auf, die das Leben aller Menschen des Kontinents bedroht.Aus der Verbannung heraus plant die Tochter des alten Herrscherhauses der Targaryen die Rückkehr auf den Thron in Westeros. Hundert Jahre nachdem die Drachen ausgestorben und Magie nur noch in Legenden auftaucht, kehrt beides wieder zurück.



    Die komplette Saga überrascht immer wieder mit unvorhergesehenen Wendungen, meist genügt ein Absatz, um die Dinge auf einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel zu sehen. Und häufig erfährt man auch im Nachhinein, weshalb ein Charakter sich so und nicht anders verhalten hat und dies lässt die Figur dann meist in einem völlig anderen Licht erscheinen.Persönliche Beziehungen innerhalb der Häuser spielen eine große Rolle und die Charaktere machen auch großartige Entwicklungen im Verlauf der Bücher durch. Leider muss man sich von vielen liebgewonnen Charakteren verabschieden, aber das lässt die ganze Saga auch sehr "echt" wirken. Die Fantasy fliesst ganz behutsam in die Geschichte mitein, mich erinnert es schon eher an einen mittelalterlichen Roman.


    In der deutschen Übersezung sind jetzt 8 Bände draussen, ich glaube insgesamt werden es 12. Schaut es euch an ich kanns wirklich nur empfehlen.


    Gruß Hübel

  • Hallo.


    Mich hat es ebenso überrascht, dass es keine einzige Rezension außer deiner hier gibt.
    Vielleicht kommen ja noch ein paar.



    Ich habe mir schon lange überlegt, diesen Zyklus zu kaufen. Man hört auch nur gutes davon.



    Um mir ein besseres Bild zu machen, würdest du mir vielleicht den Gefallen erweisen, und ein bisschen detaillierter auf das Buch (und die anderen vielleicht auch) eingehen?
    Mich interessiert der Schreibstil von George R.R. Martin.
    Wie du geschrieben hast, kann man die Personen leicht ins Herz schließen, also denke ich, er hat sich genügend Zeit genommen, um seine Welt/Personen ganz genau zu beschreiben.


    Gruß!

  • Hallo,konkrete Angaben zum Inhalt (Klappentext) findest Du sicher bei Amazon.


    Zum Schreibstil: Viele lästern immer über die deutsche Übersetzung, mag sein, dass sie in den ersten beiden Teilen nicht ganz so optimal war, danach wurde der Übersetzer aber gewechselt. Ich kanns ehrlichgesagt nicht beurteilen, weil ich mich ans Original nicht rangetraut hab, Schule ist zehn Jahre her und ich hatte Bedenken, irgendetwas vielleicht nicht sofort zu verstehen oder ständig nachschlagen zu müssen.
    Obwohl ich glaube dass die Sprache von Martin eher zweckmäßig ist als irgendwie gestelzt oder besonders hochtrabend formuliert. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und nennt die Dinge beim Namen. Ich könnt mir vorstellen, dass das für einige ein Problem ist, gibt halt auch einige, sagen wir mal "intime" Szenen. Und die setzt er dann mit teilweise "derbem" Vokabular um. Ich finde es passt zur Welt und zur Geschichte, irgendwie verdeutlich es die etwas raueren "Gepflogenheiten".
    Ansonsten, er beschreibt die Personen/Umwelt so, dass man sich ein gutes Bild von der Situation/Person machen kann, sich aber nicht in einer 2 Seiten langen Beschreibung verliert oder irgendwie gelangweilt ist.


    So ganz allgemein, ich glaube nicht, dass dieser Zyklus für seinen Schreibstil mal einen Literaturpreis gewinnen würde, aber darum gehts auch nicht. Der Schreibstil passt und was ich so toll finde, sind einfach die vielen Wendungen, die sehr glaubwürdige Darstellung der Charaktere, ihre Entwicklung usw. Da wirkt nix an den Haaren herbeigezogen, sondern jedes Puzzleteil passt ins große "Gemälde".


    Mein einziges Problem war/ist, ich bin kein schneller Leser und ich lese meist auch nicht mehr als 2 Stunden am Stück, teilweise auch mit größeren Pausen. Ich hatte leider nicht immer alles auf dem Schirm und war auch zu faul, die Stellen in den einzelnen Büchern nochmal nachzulesen, deshalb habe ich mir vorgenommen, die Reihe wenn sie komplett ist, nocheinmal zu lesen, und diesmal ein bisschen "disziplinierter" :).


    Ich denke auch, dass man diese Bücher ruhig noch ein zweites Mal lesen kann, weil einem einiges vielleicht erst beim Reread auffällt.


    Ein Kritikpunkt vielleicht noch, ich war teilweise, wenn Martin sein Augenmerk auf einen anderen Teil der Welt richtet, ein bisschen erschlagen von der Menge an neuen Charakteren und neuen Informationen.


    Vielleicht kann hier noch jemand etwas dazu sagen, damit die Infos zu der Reihe nicht so einseitig sind.


    gruß hübel


    PS: Ich hoffe, ich konnte dir damit helfen

  • Hi,


    ich habe Das Lied von Eis und Feuer mit seinen ganzen bisherigen 8 Bänden verschlungen!
    Ganz toll finde ich auch, dass das Epos nun in Serienform verfilmt wird! Ich bin schon gespannt auf die Umsetzung!


    Grundsätzlich kann ich die Geschichte auch Nicht- Fantasy- Freunden empfehlen. Man merkt bis auf ein paar Drachen gar nicht, dass es sich um Fantaasy handelt. Eher mittelalterlich!

  • Hallöchen..
    ich habe die ersten beiden Bände gelesen und es war nett.
    Insgesamt ist die Geschichte sehr komplex, sehr vielfältig. Es gibt verschiedene Familien, verschiedene Loyalitäten und verschiedene Länder, die gut beschrieben werden und auch die Geschichte entwickelt sich manchmal überraschend. Aber die Bücher sind schon darauf angelegt, dass man die Serie lesen muss und auch Spass an diesen komplexen Geschichten haben sollte. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir die Geschichte auch nicht und vielleicht hole ich mir die nächsten folgenden Bände.
    Insgesamt würde ich sagen, es ist eine gute Fantasy Reihe, aber man sollte jetzt nicht das Neue in den Büchern erwarten.

  • Zwar bin ich mit Band 1 noch nicht ganz durch, bin aber jetzt schon völlig begeistert von dem packenden Erzählstil und den originellen und sehr stimmigen Figuren!
    Ich werde natürlich auch die weiteren Teile der Reihe lesen und freue mich schon sehr auf die Verfilmung (TV-Serie), die dann hoffentlich auch ins deutsche Fernsehen kommt.


    Vor dem Kauf des Romans hatte ich öfter gelesen, dass der Autor manchmal "derbe" Worte für bestimmte Szenen findet, was ich aber so eigentlich nicht bestätigen kann. Soooo schlimm ist´s nun auch wieder nicht. :wink:

  • Ich bin fast fertig mit dem 4. Band der Reihe, Die Saat des Goldenen Löwen, und finde dieses Buch spannender als den 3. Teil. Von mir bekommt das Buch alle :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne und ich hoffe, es geht so turbulent weiter in den Fortsetzungen!


    Allerdings fällt mir bei allen Teilen der Reihe auf, dass sich doch einige Tippfehler eingeschlichen haben und nicht nur das. Gelegentlich heißen die Figuren auch anders, z. B. wurde in diesem Band Asha kurz mal zu Arya und bei Mirri Maz Duur wurden auch ein paar Buchstaben des Names verändert, was mich spontan ein wenig verwirrte. :scratch:
    Schön auch die Stelle, bei der ich lesen konnte, dass einer der Hauptpersonen "im Töten ungeschockt" sei. :lol: Das sollte dann wohl eher "ungeschickt" heißen.


    Jedenfalls freue ich mich schon sehr auf die übrigen Bände von "Das Lied von Eis und Feuer" (sind ja immerhin noch 4 Stück :dance: ), obwohl sich der Fehlerteufel relativ oft eingeschlichen hat.

  • Ich wollte eigentlich auch gerne mal eine Rezension einstellen, aber ach! Es ist ja doch ganz schön schwierig, noch ein Werk hervorzukramen, dass nicht irgend ein fleißiger Bücherwurm bereits verschlungen und hier dann vorgestellt hätte.


    Also gebe ich einfach meinen Senf hier dazu, denn "Ein Lied von Eis und Feuer" gehört dramaturgisch für mich zum Besten, was ich je gelesen habe. Mir persönlich gefällt der Stil gut - dazu muss ich aber sagen, dass ich die Bücher im englischen Orginal gelesen habe, ich kann also nicht beurteilen, wie gut die deutsche Übersetzung gelungen ist.


    Viel mehr hat mich allerdings die Tatsache begeistert, dass die Handlung einige - für mich völlig unvorhergesehene - Wendungen durchläuft. Bei klassischen Fantasy-Plots durchschaut man doch in der Regel recht schnell, worauf alles hinausläuft. Da werden die Helden aufgebaut und man braucht normalerweise keine Befürchtungen zu haben, dass eben diese Helden ihr großes, hehres Ziel auch erreichen werden - am Ende siegen sie und das Böse verliert den Kampf.


    Nicht so bei Martins Saga. Auch hier werden Charaktere sehr sorgfältig aufgebaut, allerdings nicht nur die "Guten", sondern auch die "Bösen". Die Handlung wird zudem aus verschiedenen Perspektiven präsentiert, wobei man als Leser auch die Sichtweise der zwielichtigen und finsteren Gestalten kennen lernt. Dadurch gibt es so gut wie keine Stereotypen, denn selbst der übelste Schurke hat seine Motive und Beweggründe - man mag diese Beweggründe natürlich für falsch und grausam halten, aber man kann sie dennoch irgendwie nachvollziehen.


    Durch diese Erzählweise gewinnen die Figuren eine unglaubliche Tiefe, man fiebert gleich noch einmal so viel mit - und man hasst die Antagonisten noch viel leidenschaftlicher, denn man hat in sie "hineingesehen" und weiß, wie verkommen sie sind. Es gibt nicht einfach irgendeinen bösen Zauberer, der irgendwo auf seinem Turm sitzt und gar schröcklich fies und gemein ist, weil böse Zauberer nun mal so sind... nein, es gibt nur Figuren, die einen echten Grund haben für das, was sie tun.


    Was mich dann aber vollends überrascht hat: Selbst eine über mehrere Hundert Seiten sorgfältig aufgebaute Hauptfigur kann sterben - einfach so! Obgleich Fantasy, ist die Saga doch erschreckend realistisch. Wenn ein Held, und sei er auch ein noch so guter und tapferer Krieger, in einen Hinterhalt gerät - dann fällt er eben. Das geschieht durchaus mehrfach, man kann sich NIE sicher sein, ob ein Held aus einer gefährlichen Situation auch wirklich siegreich oder auch nur unbeschadet hervorgeht.


    Aus diesem Grund sprach ich von "unvorhergesehenen" Wendungen. Figuren, die man als Held sieht, fallen - und vermeintliche Randfiguren, sogar regelrechte Antihelden, gewinnen plötzlich an Bedeutung.


    Genau das ist es, was die Lektüre dieser Saga für mich zu einem solchen Hochgenuss gemacht hat - man weiß wirklich nie, was kommt.



    Einziger Nachteil aus meiner Sicht: George R. R. Martin hat zu viele Handlungsstränge eröffnet, so dass es immer mehr lose Enden gibt - man fragt sich, wie und vor allem wann er diese zusammenfügen will. Der zeitliche Abstand zwischen den Neuerscheinungen wird immer größer - und es ist ungeheuer schwer, nach langer Zeit einen neuen Band zur Hand zu nehmen und wieder in das Geschehen hineinzufinden.


    EDIT:


    Falls jemand hier ist, der nicht nur das geschriebene Wort allein schätzt, sondern durchaus gern mal zu einer Graphic Novel (frei übersetzt: Comic mit Anspruch :D ) greift, dem sei Der Heckenritter wärmstens anempfohlen. Die Handlung spielt sich in der Welt ab, die man als Leser auch in "Ein Lied von Eis und Feuer" kennen lernt - allerdings ist die Geschichte zeitlich vor den Ereignissen in den Romanen angesiedelt und auch völlig losgelöst davon.

  • Halle Alexander Felden,


    dass ist eine sehr gelungene Beschreibung der Bände..gerade der Punkt "George R. R. Martin hat zu viele Handlungsstränge eröffnet, so dass es
    immer mehr lose Enden gibt - man fragt sich, wie und vor allem wann er
    diese zusammenfügen will. Der zeitliche Abstand zwischen den
    Neuerscheinungen wird immer größer - und es ist ungeheuer schwer, nach
    langer Zeit einen neuen Band zur Hand zu nehmen und wieder in das
    Geschehen hineinzufinden." passt sehr gut.
    Ich würde da auch empfehlen, sich mehrere Bände zu holen und die dann weg zu lesen, sonst kommt man schlecht weiter mit der Geschichte..

  • dass ist eine sehr gelungene Beschreibung der Bände


    In der Tat! Sehr schöne Beschreibung der Saga, Alexander!


    Ich bin jetzt mit dem sechsten Band fertig und finde, dass "Die Königin der Drachen" zu den besten der Reihe zählt. Es tut sich nämlich RICHTIG was, was viele Überraschungen und den Abschied von einigen nicht gerade unwichtigen Figuren mit sich bringt.
    Was mich sehr gefreut hat, waren die Jaime-Kapitel, in denen man äußerst interessante Einblicke in das Seelenleben dieser Hauptfigur erhält!
    Also, ich bin wieder einmal echt begeistert und vergebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: ! :thumleft:
    Ich freue mich auf Band 7!

  • Schön, dass die Rezension auch nicht zu viel verrät mit dieser Beschreibung ;)
    Für mich ist dies einer der "fast" komplettesten Fantasy Zyklen, die ich je gelesen habe...
    Hoffentlich schreibt er es jetzt zu Ende, wo die Serie bald anfängt.

  • Hoffentlich schreibt er es jetzt zu Ende, wo die Serie bald anfängt.


    Ja, langsam wird´s wirklich Zeit, dass der nächste Band rauskommt. Leider zeichnet sich bis jetzt noch kein konkreter Termin ab oder zumindest habe ich davon nichts mitbekommen.
    Die TV-Serie startet in den USA bereits im April 2011 und wird dann hoffentlich auch bald ins deutsche Fernsehen kommen. Ich habe auf youtube bereits in die Vorschau-Trailer reingelinst und es sieht alles SEHR vielversprechend aus, finde ich. :thumleft:

  • Ich würde gerne die Bücher in Englisch lesen, weiss jemand ob sie schwer zu verstehen ist? Mein Englisch ist nicht gerade das Beste. :uups:


    Also schwer zu verstehen ist relativ :-k Ich hab das erste Buch auf Englisch durch und alles soweit ganz gut verstanden, brauchte aber schon so einige Seiten, um mich in die Sprache reinzulesen, denn die Reihe ist sprachlich schon ein anderes Kaliber als beispielsweise die Harry Potter Bücher (ich nehm die mal als Beispiel, weil die ja verhältnismäßig viele auf Englich gelesen haben :wink: ), die ja eher umgangssprachlich geschrieben sind. Also meiner Meinung nach kann "A Game of Thrones" eine ganz schöne Herausforderung darstellen, wenn man noch nie zuvor ein englisches Buch im "altertümlichen Sprachstil" gelesen hat, die aber je nach Zugang zur Sprache und Vokabelkenntnissen machbar ist.
    Würde dir empfehlen, am besten mal in die Leseprobe reinzulesen, um zu schauen, wie du so damit klar kommst. :)
    Wenn du den Text einigermaßen gut verstehst, würde ich dir auf jeden Fall die englische Version empfehlen. Wie gesagt, ich habe bisher leider nur das erste vollständig gelesen und bin gerade erst beim zweiten, aber wenn man sich einmal in den Sprachstil "reingefuchst" hat, ist es ein tolles Lesevergnügen :thumleft: Solltest du dich dafür entscheiden, wünsche ich dir schon mal ganz viel Spaß :D

    :study: J. R. R. Tolkien - The Hobbit or There And Back Again


    “All that is gold does not glitter, not all those who wander are lost”
    (J.R.R. Tolkien, The Lord Of The Rings)

  • Maenwen Vielen Dank für deine Antwort und den Link zur Leseprobe (die hab ich einfach nirgends gefunden 8-[ ) :friends: Ich glaube, dass ich erst noch einige einfachere Bücher auf Englisch lesen sollte. Ich steh ja erst am Anfang mit meiner "Bücher-in-englisch-lesen-Phase" :geek: Ich habe mir "the Chronicles of Narnia" für den Anfang bestellt (alle Bände in einem gebundenen Buch :love: sollte heute im Briefkasten sein :lechz: ) Ich überlege nur, was ich sonst noch so lesen könnte auf Harry Potter und Twilight hab ich nicht wirklich Lust, da ich beide Serien schon gelesen habe, möchte was neues lesen :uups:

  • Ich habe jetzt auch endlich mit dem Projekt "Das Lied von Eis und Feuer" angefangen und vor einigen Tagen den ersten Band beendet.


    Die Herren von Winterfell (Band1)


    Kurzbeschreibung:
    Die letzten Tage des Sommers sind gekommen. Eddard Stark, Herrscher im Norden des Reiches von Robert Baratheon, weiß, dass der nächste Winter Jahrzehnte dauern wird. Als der engste Vertraute des Königs stirbt, soll Eddard dessen Nachfolger werden. Er folgt dem Ruf an den Königshof, während sich sein Sohn Jon den Kriegern der Nachtwache an der Grenze des Nordens anschließt. Doch um den Schattenthron des schwachen Robert scharen sich Intriganten und feige Meuchler. Eddard sieht sich plötzlich von mächtigen Feinden umzingelt, während seine vielköpfige Familie in alle Winde verstreut wird. Die Zukunft des gesamten Reiches steht auf dem Spiel...


    Rezension:
    Nach unzähligen Empfehlungen von verschiedensten Seiten und langem Aufenthalt im "Most Wanted"-Bereich meiner Wunschliste, durfte ich es dank einer lieben Büchertrefflerin ( :kiss: ) letzten Monat endlich in den Händen halten: den Auftakt zu "Das Lied von Eis und Feuer"!
    Die Fantasy-Saga überhaupt, das Beste vom besten sollte das sein. Soweit so gut, ich war gespannt- und bald schon überrascht! Denn vom Unheil verkündenden Prolog und einigen Verweisen auf längst vergangene Zeiten der Magie abgesehen, war hier vom Genre zunächst nicht viel zu spüren. Statt den üblichen Verdächtigen epischer Fantasy, wie Magier, Ungeheuer und Co., begegnet der Leser der über Winterfell herrschenden Familie des Lords Eddard Stark. Und während man sie alle (und sie sind zahlreich, das sei versichert :wink:) kennenlernt und zusehen kann (und muss), wie sich die Räder des Schicksals zu drehen beginnen, vermisst man weder feuerspeiende Drachen, noch blitzeschleudernde Zauberer. Dazu wird man viel zu schnell eingesogen in eine Welt voller Intrigen, Ränke und Verschwörungen, denen man sich nicht entziehen kann. Eine Welt, die Martin auf einzigartig eindringliche Art und Weise beschreibt. Grundgerüst ist eine mittelalterliche Zeit, die vom Autor sehr greifbar dargestellt wird. Fast schon konnte ich gegrilltes Fleisch riechen, den Fluss plätschern hören oder die eisige Kälte einer Gruft spüren. Genauso präsent sind die verschiedenen Charaktere. Obwohl es sehr (sehr, sehr, sehr) viele sind, aus deren verschiedenen Sichtweisen die Geschichte abwechselnd erzählt wird, war ich schnell mit ihnen vertraut. Denn jedes Kapitel ist sehr persönlich erzählt. Man blickt nicht einfach durch die Augen einer bestimmten Person auf das Geschehen, sondern erlebt es hautnah. Ich habe schon einiges an Fantasy gelesen, aber selten hatte ich derart das Gefühl, Teil der Erzählung zu sein. Und vor Allem bin ich selten so vielen verschiedenen Hauptpersonen - Helden, wie (vermeintliche) Antihelden gleichermaßen - begegnet, von denen nicht eine einzige nur oberflächlich ausgearbeitet war. Stereotypen gibt es hier, wie ich finde, nur auf den ersten Blick und das hat mir sehr gut gefallen.
    Zur Handlung: man merkt dem Buch deutlich an, dass es einen Auftakt darstellt. Aber was für einen! Denn einen Einführungsband im klassischem Sinne hält man hier nicht in den Händen. Es werden nicht erst einmal gemächlich alle Charaktere vorgestellt und seitenweise Motive, Freund- und Feindschaften erläutert. Vielmehr lernt man getreu dem Motto "Man ist, was man tut." die verschiedenen Personen anhand ihrer Reaktionen auf verschiedene Geschehnisse kennen. Das macht es zwar nicht immer ganz leicht, den Überblick zu behalten, schafft aber auch eine unheimliche Dynamik. Verstärkt wird diese noch dadurch, dass die Geschichte keinem glatten, vorhersehbaren Handlungsverlauf folgt. Du denkst, du wüsstest, wer der Held ist und auf der Gewinnerseite zu stehen hat? Du hast deine Lieblinge gefunden und weißt, um wen es nicht schade wäre? Du wirst dich mehr als einmal irren- und es wird dich begeistern :thumleft: Deshalb möchte ich zum Plot hier gar nicht viel schreiben. Diese Geschichte lebt von ihren Überraschungen und die sollte man unbelastet genießen können.
    Denn der Autor schafft damit und mit seinem fesselnden Schreibstil eine (fast) unbeschreibliche Atmosphäre. Als Leser hatte ich hier eine einmalige Achterbahn-Position inne: auf der einen Seite hatte ich den Protagonisten den Blick auf das große Ganze (oder zumindest das, was sich davon bereits erahnen lässt) voraus. Aber nur, weil ich einige Abgründe schon erahnen konnte, hieß das nicht, dass ich die Fahrt für eine kurze Verschnaufspause hätte anhalten können.


    Fazit:
    Ein wirklich gelungener Auftakt! Und vor Allem einer fern von rosaroter Seifenblasen-Fantasy mit garantiertem Happy End. Wenn die Folgebände ansatzweise halten, was dieses Buch verspricht, dann wartet auf mich eine tolle Saga voller Überraschungen. Ich kann es kaum erwarten, die Starks mit Freund und Feind wiederzusehen.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    :study: Das Lächeln der Fortuna (R.Gable)
    :bewertung1von5: Bücher/Seiten 2022: 53/23.270 || SUB 277 O:-) (Start:287)

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    "Bücher sind Wahrheiten inmitten von Lügen." / S.King
    "Ein Frosch ohne Humor ist nur ein kleiner grüner Haufen." / Muppet Show
    "Why do most people fail to give each other the fairy tale?" / M.Quick

  • Deine Beurteilung kann ich nur voll unterstreichen, Kermit, sehr gute Rezi! :thumleft:
    Ich bin sicher, du wirst von den Folgebänden nicht enttäuscht werden. Meiner Meinung nach ist lediglich ein schwächerer Band dabei, der Rest ist Action pur!