Chapter XIX + XX

  • Kapitel 19:


    Frühe Erkenntnis sein Leben eine bessere Wendung zu geben. Fast hätte ich ihm geglaubt wenn da nicht das Wörtchen "selfsacrifice" gewesen wäre. Hätte er es ernst gemeint hätte er gesagt er hat sich von Hetty getrennt weil er ihr Kummer ersparen will. Seinen Egoismus hat er dadurch auf jeden Fall nicht verloren. :roll:


    Kapitel 20:
    Ich konnte es kaum erwarten. :)
    Erinnert Ihr Euch an Alan Campbell, der junge Mann aus Kapitel 14, der die Leiche Basils vernichtet hat ? Ein weiterer Toter auf Dorians Liste. :(
    Hier erfahren wir dann auch das Lord Henry 10 Jahre älter ist als Dorian. Also im besten Alter ( 28 )als das Buch begonnen hat und zum Zeitpunkt von Kapitel 20 immer noch im guten Alter von 48. :)


    Hat er wirklich gehofft im Bild hätte sich was verändert weil er großmütig sich von Hetty getrennt hat ? Ich meine da könnten sehr viele Hettys kommen und das Bild würde sich nicht verändern.
    Die Erkenntnis das nichts seine Sünden vergeben kann muss sehr schmerzhaft gewesen sein. :(


    Dorians Tod ist gerecht und für ihn wohl eine große Erlösung gewesen. Im Endeffekt hat er sich doch immer gequaelt und machte mir nie den Eindruck ein glücklicher Mensch zu sein.
    Auch der Tausch zwischen Bild und Dorian war sehr gelungen. Fast wie als wenn Dorian seine Seele zurückbekommen hätte durch seinen Tod.


    Hat mich trotzdem ein bisschen traurig gemacht.


    Devils bargain, wünsch Dir was und gib Deine Seele her. :(


    ***


    Zum Abschluss, vieles hat mir gefallen, vieles hat mir nicht gefallen. Zum Beispiel endlose Abschweifungen wenn auch ein Einblick in die damalige Zeit und Denkweise sehr interessant war.
    Auf jeden Fall habe ich beschlossen, ich werd nie ein Protrait von mir malen lassen. :wink:


    Der Charakter Dorian ist eigentlich gar nicht wirklich zu bewerten. Zumindest für mich nicht. So wie ich das Buch verstanden hatte war ein Großteil wenn nicht sogar die ganze Seele von ihm im Bild.


    Lord Herny schien mir mit den Jahren ruhiger geworden zu sein oder Oscar Wilde ist davon abgerückt und hat ihn erwachsener werden lassen. Ein Portrait von Lord Herny hätte ganz sicher auch seine Spuren.


    Am Liebsten war mir Basil mit seinem ruhigen Charakter. :)


    Was mir noch besonders am Schreibstil, der leichter als erwartet ist, aufgefallen ist, ist das sehr oft das Wort cried verwendet wurde. Manchmal hatte ich den Eindruck im Buch wird nur gerufen. Ich nehme an Oscar Wilde das lag einfach an der damaligen Ausdrucksweise oder Oscar Wilde wollte Nachdruck vemitteln.

  • Ich wäre auch beinahe darauf hereingefallen! Aber mir hat eben auch diese Dramatik auf die eigene Person bezogen deutlich gezeigt, dass ein Dorian Gray sich nie WIRKLICH ändern wird!
    Aufgeregt hat mich, wie abwertend Lord Henry über Basil sprach! Hallo?! Selbst, wenn man nciht mehr befreundet ist, spricht man doch nicht so über jemanden - und dann noch, nachdem dieser tot ist (er muss damit rechnen, dass er es ist)! :thumbdown:
    Lustig fand ich irgendwie, dass Lord Henry Dorian den Mord an Basil nicht zutraut - das war echt krass; dass er ihn so unter- oder sogar überschätzt, hätte ich nicht erwartet. Er hat echt auf ihn eingeredet, als wäre er der Teufel und wolle seinen Vorboten nicht verlieren; dabei hatte Lod Henry nicht den blassensten Schimmer einer Ahnung, mit was für einem Monster (ja, so sehe ich Dorian) er da sprach! :idea:
    Und ich stimme auch nicht mit Lord Henry überein, was dieses Buch anbelangt: Ich denke, dass Bücher sehr wohl verletzen können. Da sie von Menschen "gemacht" wurden, können sie ebenso wie Menschen auch Schaden anrichten.
    Was mich wirklich aufregt, ist, dass Dorian sich immer noch wie eine Art Theaterstück sieht! Er kann einfach nicht damit aufhören! ](*,)

  • So, ich bin nun mit dem Buch ebenfalls fertig.


    Ich fand es auch heftig, dass Campbell wieder vorkam und zu Dorian's Opfern zählte - war aber irgendwie klar. Er tat mir irgendwie leid. Ich hätte nur zu gerne gewusst, was Dorian damals gegen ihn eingesetzt hatte, damit er ihm mit Basil's Leiche half!


    Die Szene mit dem Bild und all seinen Hoffnungen fand ich ebenfalls sehr ergreifend und eigentlich tat mir Dorian leid! Er hatte gehofft, durch ewige Jugend und Schönheit Glück zu finden, aber statt dessen hat es ihn erst recht ruiniert - und viele andere noch dazu.
    Also war der Tod für ihn wirklich eine Erlösung und zwar eine, die ich ihm zum Schluss gegönnt habe. :)
    Erschütternd war die Szene als Dorian schrie und der Constable mit dem anderen Polizisten auf der Straße vor seinem Haus stand, fragte, wessen Haus das sei und als er Dorian's Namen hörte, spottend weiterging. OK, er war der Onkel von einem von Dorian's Opfern, aber trotzdem! :shock:


    Ich fand auch, dass Lord Henry in seinen "Vorträgen" nicht mehr ganz so hart mit anderen ins Gericht ging - dennoch war er immer noch der alte: z.B. als er über seine Cousine mit Dorian sprach von wegen, dass ihr Intellekt ermüdend sei auf Dauer.
    Tja, Pech gehabt, wenn er mit einer intellektuellen, schlagkräftigen Frau nicht klarkommt! :twisted:
    Aber ich vermute, seine "mildere" Art hängt damit zusammen, dass er erkennt, dass er lange nicht alles hat und vieles bereut! Er sagt ja zu Dorian einmal, wie sehr er ihn beneidet und sofort mit ihm tauschen würde - vermutlich schwand sein Einfluss mit den Jahren, deshalb. Im Endeffekt geschah ihm dann das, wovor er Dorian am Anfang des Buches gewarnt hatte!


    Mir hat ebenfalls Basil am besten von allen gefallen - auch wenn er "schwach" war. Er war dafür rechtschaffen und blieb sich selber (und seinen "Freunden") treu bis in den Tod!


    Die ganze Dramatik am Schluss hat irgendwie zum Rest des Buches gepasst - es gab keinen Stilbruch, was mir sehr gefallen hat! Kann mir die Szene mit den Bediensteten und dem Toten vor dem makellosen Portrait bildlich vorstellen - sehr schön gemacht!
    Die Ausschweifungen - besonders im 11. Kapitel - fand ich dafür beinahe mörderisch! Der Schreibstil selbst aber sonst sehr gut. :thumleft:

    2 Mal editiert, zuletzt von FallenAngel ()

  • Zitat

    Original von FallenAngel
    Ich fand auch, dass Lord Henry in seinen "Vorträgen" nicht mehr ganz so hart mit anderen ins Gericht ging - dennoch war er immer noch der alte: z.B. als er über seine Cousine mit Dorian sprach von wegen, dass ihr Intellekt ermüdend sei auf Dauer.
    Tja, Pech gehabt, wenn er mit einer intellektuellen, schlagkräftigen Frau nicht klarkommt! :twisted:
    Aber ich vermute, seine "mildere" Art hängt damit zusammen, dass er erkennt, dass er lange nicht alles hat und vieles bereut! Er sagt ja zu Dorian einmal, wie sehr er ihn beneidet und sofort mit ihm tauschen würde - vermutlich schwand sein Einfluss mit den Jahren, deshalb. Im Endeffekt geschah ihm dann das, wovor er Dorian am Anfang des Buches gewarnt hatte!


    Ich glaube in Kapitel 19 erwähnte Lord Henry seine Scheidung und das das Haus ziemlich leer sei. Vielleicht hat das dazu beigetragen das sich seine komplette attitude ein bisschen verlagert hat.
    Natürlich hat er Dorian beneidet. Ich nehme aber nicht an das er wußte wie es in Dorian aussah. Das Menschen Schänheit bewundern und beneiden ist kein seltenes Phaenomen. Ich beneide auch die Haare meiner Nachbarin, die sind echt wunderschön. :)

  • Sleepy:
    Ich denke auch, dass Lord Henry durch die Scheidung gemerkt hat, dass es durchaus positive Seiten hat, verheiratet zu sein und dass er in gewisser Weise etwas für seine Frau empfunden hat. :cherry:
    Ich frage mich ernsthaft, wie Lord Henry reagiert hätte, wenn er gewusst hätte, was Dorian alles getan hat, wofür er alles verantwortlich war und wie er empfunden hat! :-k

  • Ich glaube nicht, dass Lord Henry seine Frau vermisst. Ich glaube, wenn überhaupt, ärgert er sich, dass sie es war, die ihn verlassen hat! :-?


    Das Ende des Buches finde ich super! :thumleft: Dramatisch, aber glaubwürdig. Passt zu dem Buch, das mir - bis auf Kapitel 11 - echt gut gefällt.
    Ich finde, das Buch ist ein Klassiker, bei dem man weiß, warum es ein Klassiker ist... :)

  • Zitat

    Original von Strandläuferin
    Ich glaube nicht, dass Lord Henry seine Frau vermisst. Ich glaube, wenn überhaupt, ärgert er sich, dass sie es war, die ihn verlassen hat! :-?


    Den Eindruck hatte ich auch - er hat ja von Anfang an nicht viel auf seine Ehe gegeben (wobei ich das am Anfang noch amüsant fand - so entwickelte frau sich weiter :wink: ).


    Ich fand das Ende richtig schön, trotz des Todes von Dorian - irgendwie habe ich während des Lesens kein anderes Ende erwartet, als dass er am Ende stirbt. Und die Umsetzung mit dem Austausch Bild - Dorian finde ich einfach hervorragend =D>. Endlich hat er seine Seele wieder und damit sicher auch seinen inneren Frieden.


    Ich muss zugeben, dass mich das Buch wirklich positiv überrascht hat. Hatte im Vorfeld keine Ahnung, um was es sich handeln würde und habe mich naiv auf das Abenteuer "Oscar Wilde" eingelassen - und es nicht bereut.
    Auch fand ich den Austausch innerhalb der Leserunde ziemlich gut und konnte durch eure Posts doch einige Unklarheiten beseitigen, die sich bei mir aufgrund der englischen Sprache aufgebaut hatten.


    LG,
    Casoubon.

  • Hm :-k vielleicht ist an eurem Argument etwas dran, dass Lord Henry sich nur auf den Schlips getreten fühlt, weil seine Frau es gewagt hat, ihn zu verlassen (wo er doch SO toll ist)! :geek:
    Ich hatte wirklich gehofft, dass es nicht DAS sein würde - wollte ihm irgendwie doch noch eine gute Wendung abgewinnen.


    Die Leserunde selber hat mir auch unheimlichen Spaß gemacht - das Buch ist wirklich ein Klassiker, der diese Bezeichnung auch verdient! :thumright:
    Und es ist toll, dass z.B. Casoubon anfangs gar nicht wusste, worum es ging und sich einfach hat "mitreißen" lassen - zumal sie auch noch positiv vom Buch überrascht wurde!
    Bin auch immer wieder gerne dabei.


    P.S.: Mir war während dem Lesen auch klar, dass Dorian sterben MUSS - war für seinen Seelenfrieden auch wirklich besser. Obwohl ich ja sagen muss, dass ich dem bösen Film-Dorian ja auch was abgewinnen kann. :twisted:

  • :uups: Ich muss gestehen, ich bin immer noch nicht durch, habe es zu Gunsten anderer Bücher mal wieder für Wochen beiseite gelegt, obwohl nur noch wenige Seiten fehlen...


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  • Kasalla:
    Nunja, ich bin ja nicht so der HörbuchFan, aber wenn dich das eher dazu animieren kann, den Schluss zu erfahren! Wo genau bist du denn "steckengeblieben"? :?:

  • Naja, steckengeblieben kann man gar nicht mal sagen, ich habe einfach andere Bücher in der Zwischenzeit gelesen und Dorian ganz einfach vergessen. Ich bin wirklich ganz kurz vor Schluss und ich kenne den Schluss ja auch schon, weil ich das Buch vor vielen Jahren schon einmal gelesen habe.


    Beim Hörbuch verspreche ich mir einfach eine angenehme, britische Stimme, ich bin gespannt, wie er es liest. Ich habe es noch nicht bestellt, aber bei Jokers ist dieses Wochenende wieder portofreie Lieferung bei Online-Bestellungen... :wink:

    Ich höre :musik: gerade "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" von Joel Dicker.