Leider komme ich erst heute dazu und auch da kann ich nur mit den ersten beiden Geschichten aufwarten und werde voraussichtlich auch erst wieder am Sonntag dazukommen, da ich wieder zwei Tage weg bin.
Ich persönlich habe mit Drogen nie etwas zu tun gehabt, kenne aber einige Söhne von Freundinnen, die Drogen konsumieren und wo ich auch die Geschichten sozusagen live mitbekomme. Zum Teil leider auch in extremster Weise.
Was Sucht angeht, da habe ich schon eine sehr gute Vorstellung, da ich Jahrzehnte lang geraucht habe und dann von einem Tag auf den anderen aufgehört habe, allerdings ohne Komplikationen bzw. Entzugserscheinungen. Ich habe einfach den richtigen Tag erwischt und rauche nun seit 8 Jahren nicht mehr und bin sehr froh darüber. Alkohol wird bei uns schon konsumiert, aber eben im normalen Rahmen und meist nur bei Festivitäten.
Nun zu Alexander Scheer. Vorweg finde ich es ganz hervorragend, dass Jörg Böckem so emotionslos und neutral erzählt, als ob es nur so im Vorübergehen passiert wäre, dadurch lässt es sich sehr gut lesen.
Bewundernswert ist natürlich, wenn man aus dieser Sucht wieder rausfindet. Was mich allerdings wundert, dass er „…in den Sommermonaten noch immer die eine oder andere rauschverlorene Nacht verbringt…“ und trotzdem nicht rückfällig wird. Das finde ich sehr erstaunlich, noch dazu wo er ausnahmsweise aus einer intakten Familie kommt. Die Einstellung, die er ja noch immer vertritt, in der U-Bahn schwarz zu fahren und nicht gerne einen Eintritt zu bezahlen, kann ich allerdings nicht verstehen.
Ich wüsste außerdem sehr gerne, wie seine Eltern zu ihm gestanden sind, er hat sie ja dann nicht mehr erwähnt, auch nicht, als er wieder in die Heimat gekommen ist, was ich sehr schade finde. Hätte gerne gewusst, was aus ihnen geworden ist, ob sie in Berlin geblieben sind.
PS: Auch ich möchte meine Hochachtung für die offenen Beiträge hier ausdrücken. Das finde ich wirklich sehr mutig.