Chapter Five: July (Seite 157-200)

  • Vielleicht habe ich wichtige Dinge überlesen, ich weiß auch nicht, aber dieses Kapitel finde ich irgendwie nichts sagend.
    Mr. Bellington ist mir gleich unsympathisch, wie er das Wortspiel "Last Harvest" erklärt, als wären alle außer ihm Analphabeten. Aber er spielt ja auch keine wirklich wichtige Rolle. Zum Glück, denn den fand ich nach nur drei Sätzen nervig.


    Unglaublich fand ich John, den (wievielten) Ehemann von Bernadette.
    „In truth he was the angriest man alive. He kept a list of insults.”
    Eine Liste mit Dingen die zum Teil 20 Jahre zurück lagen. Weil ein Mitschüler ihn mal einen Streber genannt hatte. Unglaublich.


    Und der Satz „You know, I don´t think there´s anything truly unforgivable. Not where there´s love”.
    Das soll praktisch heißen, dass jemand der liebt und geliebt wird, sich alles erlauben kann. Unfassbar. Was hat Sylvia nur für Ansichten. Natürlich gibt es Dinge, die man verzeihen kann. Aber genauso gibt es Dinge, die man nicht verzeihen kann. Niemals. Man kann mal einen Fehler machen. Klar. Aber über Monate belogen und hintergangen zu werden. Und es dann auch noch durch Zufall selbst herausfinden müssen (wer weiß, wie viel Jahre das sonst so weiter gegangen wäre).
    Da ist doch das Vertrauen für immer zerstört.


    Schön fand ich den Satz "How dare you hurt my daughter so much."


    Aber irgendwie habe ich das Gefühl etwas verpasst oder überlesen zu haben, dass mir dieses Kapitel so belanglos für die Story verkommt.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Nunja, gelesen habe ich es aufgrund starker Bauch- bzw. Kopfschmerzen und eines heftigen Tumultes, der zur Zeit in meiner Familie Einzug hält, noch nicht (wird mindestens bis morgen dauern - wenn nicht sogar bis Montagabend), aber so wie du es beschreibst, geht es hauptsächlich um Liebesangelegenheiten. Passend zum besprochenen Buch.
    Achja, das ist ja mein Patenbuch! :cheers:


    Also *tief Luft hol*:
    Es soll vermutlich zeigen, wie Bernadette in diese ganze Runde hineinpasst, wie sie innerlich etwas zerrüttet ist und was sie schon alles mitmachen musste.
    Außerdem gibt es ja immer noch den Konflikt um Sylvia's Ehe. Wobei ich hier sagen muss, dass ich schon erwartet habe, dass Sylvia solch eine Ansicht vertritt (dass in der Liebe alles erlaubt ist). Den Eindruck hat sie bei mir gleich hinterlassen - keine Ahnung wieso.


    Bernadettes Erfahrungen sind somit das absolute Gegenteil von Sylvia's - die eine treu auf ewig und alles verzeiend, die andere den Partner "ständig" wechselnd.


    Passt auch irgendwie zu dem Buch, dass an dieser Stelle nur die Hernzensngelegenheiten beschrieben werden und sonst drumherum nicht viel passiert. Denn in Pride and Prejudice, finde zumindest ich, geht auch alles nur um den "Konflikt" Lizzy's mit der Welt und mit Mr. Darcy. Es vergehen zwar Monate und die Leute um sie herum erleben was, aber eigentlich bleibt die Welt still für den einen, den perfekten, wenn anfangs auch abweisenden ...
    *räusper*
    Verzeihung, bin ins Schwärmen gekommen - gehört an eine andere Stelle. :mrgreen: :geek:
    Naja, technisch gesehen ist es wirklich so. Sieht man auch an der einen Stelle, nach dem ersten Antrag Darcy's, den Lizzy ablehnt, weil er das Glück ihrer Schwester ruiniert hat.
    Was ich ursprünglich sagen wollte:
    In Pride and Prejudice gibt es sehr wohl eine Rahmenhandlung, wie bei diesem Kapitel sicherlich auch, aber generell geht es nur um den Herzenskonflikt (bzw. wenn man genauer hinsieht mehrere). Und genauso scheint es mir hier auch zu sein.


    Wenn ich das Kapitel gelesen habe, kann ich mehr dazu sagen.

  • Ich muss dir an der Stelle mit Sylvia's Aussage widersprechen, Pandämonium. Ich fand gerade den Satz von ihr sehr schön. Ist es nicht wirklich so, dass man sich, wenn man sich wirklich liebt, jeden Fehler verzeiht? Also, nicht wenn nur der Belogene den Lügner wirklich liebt und das nur aus falscher Bescheidenheit heraus tut, sondern, wenn beide einander wirklich lieben und der Lügner einfach nur einen Fehltritt begangen hat, es aber bereut. Vielleicht bin ich da zu altmodisch eingestellt, aber ich bin auch der Meinung, wenn man bei jedem Fehltritt oder bei jedem großen Problem, das sich einer Ehe in den Weg stellt, gleich das Handtuch wirft und sich trennt, dann war es keine echte Liebe. Man muss auch an der Beziehung arbeiten können und gemeinsam Krisen überstehen, aber leider ist das ja heute vermehrt so, dass die Leute dazu keine Lust haben, da lässt man sich dann lieber scheiden. Im Hinblick darauf bin ich froh, dass meine Eltern rund 20 Jahre älter sind, als die meiner Freunde - ich bin die einzige, deren Eltern nicht geschieden sind, auch nach 40 Ehejahren nicht, obwohl es auch bei ihrer Ehe so einige harte Brocken (und auch Untreue) zu überwinden gab.
    Von daher finde ich Sylvia's Ansichten wirklich toll, das zeugt von echter Stärke.

  • Jule:
    Vielleicht kam meine Aussage nicht so ganz klar rüber.
    Natürlich wirft man z.B. 40 Ehejahre nicht so einfach weg.
    Ich habe ja auch geschrieben, dass jeder mal Fehler macht. Und natürlich gibt es in jeder Beziehung Höhen und Tiefen und man sollte sich nicht wegen jeder Kleinigkeit trennen. Doch über längere Zeit angelogen zu werden und es selbst herausfinden zu müssen (im Bewußtsein, dass die Lügerei wahrscheinlich ewig so weiter gegangen wäre) ist schon sehr heftig.
    Ob man etwas verzeiht oder nicht, kommt meiner Meinung nach auf viele Faktoren an. Da spielen natürlich die Länge des Zusammenseins, die Gefühle die evtl. noch füreinander da sind und noch viele, viele andere Dinge eine Rolle.
    Man kann sicherlich so einiges Verzeihen, aber eben (wie ich finde) nicht alles.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Ich schließe mich erneut Pandämonium an.
    Leider weiß ich aus erster Hand (naja, eigentlich eher zweiter), wie es ist, über Jahre hinweg hintergangen zu werden, weil es da eine andere Frau gibt! :puker:
    Ich bin auch dafür, über Probleme zu reden, einander zu verzeihen oder zumindest Akzeptanz für die begangenen Fehler zu entwickeln - besonders, wenn man verheiratet ist (ich mag die Einstellug nicht, sich gleich wieder scheiden zu lassen, nur weil es mal Stolpersteine gibt)!
    Aber ALLES kann man nun einmal nicht verzeihen, zumindest nicht, wenn man sich selbst auch noch ein klein wenig liebt und Stolz/Würde besitzt. =;
    Klar gehört Stärke dazu, es wie Sylvia zu sehen, aber irgendwo hat das Grenzen; und zwar welche, die nicht überschritten werden dürfen.
    Und die ganze Einstellung von Daniel - z.B. auch der Spruch "I'm leaving the marriage, I'm not leaving you" (Kapitel 2) - zeigt mir, dass er zweigleisig fahren will. Auf der einen Seite will er etwas Neues, auf der anderen Seite will er ein Teil von Sylvia's Leben bleiben! ](*,) :-({|=
    Oder auch, dass er Sylvia über einen so langen Zeitraum hinweg hintergangen, belogen und betrogen hat, zeigt mir, dass er es nicht wirklich bereut, sondern sich der Sache bewusst war. Und er sieht es meiner Meinung nach auch nicht als Fehler an (noch ein Grund, es ihm nicht zu verzeihen)! :idea: :pukel:

  • Was ich sehr lustig in diesem Kapitel fand, war der Anfang!
    Als beschrieben wird, wie die erste Begegnung zwischen den einzelnen Leuten war. Insbesondere gefiel mir die Stelle:
    Allegra's first impression of Sylvia was blurred with her first impression of the larger world. For me? she'd asked herself, back when she had no words and no way to even know she was asking. And then, when Sylvia , and then, when Daniel had first looked into her eyes - More for me? :lol: :mrgreen:
    Sooooo lustig! Das hat mir das Kapitel irgendwie sympatisch gemacht. :flower:


    Allerdings, und vielleicht bin ich da ein bisschen eigen, hat es mich auch gewarnt. Denn erstens zeigt es die Natur der Menschen, Dingen und Menschen einen gewissen Charakter zu geben, wenn sie sie zum ersten Mal sehen und zweitens hat es der Handlung des Kapitels so einen Schubs in eine ... wie soll ich mich ausdrücken? ... "gefährliche" Richtung gegeben. Gefährlich vielleicht im Sinne von "heikles Thema".

  • Gott, ich liebe das fünfte Kapitel. :cheers: Keine Ahnung wieso, aber ich finde es sogar überaus vielsagend! :idea:
    Ich bin zur Zeit an der Stelle, an der dieser blöde Autor von Prudie fertig gemacht wurde und Bernadette von ihren ganzen Ehemännern zu erzählen beginnt.


    Down with plot! Down with Mo! :lol:


    Ich muss sagen, jetzt, wo ich die Stelle mit Sylvia's Aussage im Kontext gelesen habe, verstehe ich sie immer noch nicht. Nur der angeblichen Liebe willen kann man doch trotzdem nicht alles verzeihen?! :shock: =;


    Die Geschichte um Bernadette und ihren ersten Mann, den Politiker, ist letztendlich Pride and Prejudice sehr ähnlich - außer der Scheidung hinterher. Wie zum Beispiel, dass sie von der Freundin aus alten Tanz-Zeiten eingeladen wird, nachdem die einen Kerl geheiratet hat, den Bernadette hätte kriegen können (und nach Auffassunf von Bernadette's Mutter auch hätte kriegen sollen); das ist ein Spiegelbild von Charlotte Lucas (von der Allegra und Sylvia kurz vorher noch reden).
    Oder auch, dass ihr Mann mit ihrer kleinen Schwester durchbrennt ist von Pride and Prejudice (nur dass Lizzy nicht mit dem Kerl verheiratet, sondern lediglich an ihm interessiert war).


    Und diese Geschichte mit dem Reverand - unglaublich! Eva hat mit der Schlange geschlafen und daher kommen all die Ungläubigen? Und alles Böse ind er Welt kommt nur davon, eine Frau reden zu hören?!
    Ja klaaaar. :loool:


    Der ganze Humor um die Handlung in diesem Kapitel ist genial! :bounce:
    Auch, dass die einen wohl behütet, aber von einem ärgerlich unaufdringlichen und plumpen "Autor" unaufgeforderterweise unterhalten werden, während zwei andere sich ihrem Liebesschmerz stellen müssen, während wieder zwei andere durch den Dreck einer amerikanischen Stadt laufen müssen (der meiner Meinung nach nur wenig schlimmer als der Dreck im Auto sein kann) und aufeinanderprallen wie zwei Welten. Herrlich! :mrgreen:
    Aber definitiv anders, als die Andeutungen im Filmtrailer. Was ich wiederum sehr begrüße. Die Art der Handlung und ihres Verlaufs im Buch passt meiner Meinung nach besser. Immerhin besprechen sie im Buch Jane Austen Romane, da würde ein Ende der Beziehung zwischen Prudie und Dean und Prudie's daraus anscheinend resultierendem Seitensprung einfach nicht passen. Nicht im Buch; im Film ist das vielleicht was anderes.


    Edit:
    Damit ich nicht ständig noch mehr Beiträge posten muss, mache ich es über die Editieren-Funktion.

  • So, bin nun endlich fertig mit dem Kapitel und habe es sehr genossen. :cheers:
    ... Aber bin ich die einzige, der aufgefallen ist, dass dieser Mo Bernadette's Erzählung für seinen nächsten Roman benutzt hat, genau wie Corinne Allegra's Geschichten benutzt hat?! :idea:
    Unglaublich!
    Naja, von so jemandem habe ich es noch eher erwartet. Fand es gut, dass Prudie ihn zum Gespött gemacht hat, wenn auch nur ein kleines bisschen.
    Allerdings fand ich es schade, dass sie Dean nicht zugesagt hat, als er mit ihr tanzen wollte.
    Dafür habe ich mich umso prächtiger amüsiert, als ich mir Jocelyn und Grigg vorstellte, wie sie beide, total verärgert über einander, einen bestimmt wundervollen Tanz hingelegt haben! :lol:
    Offenbar ist auch der Schluss dieses Kapitels anders als im Trailer. Da sitzen ja alle in genau so einem Saal wie in diesem Kapitel beschrieben, aber Daniel ist dabei - ohne Begleitung - und alle amüsieren sich prächtig!
    Der Saal an sich: Eine perfekte Adaption an die Feste, auf denen Lizzy und ihre Familie in Pride and Prejudice waren - prunkvoll ausgestattet, eine Menge Leute, alle schick, zum Teil nur etwas vorgaukelnd, leckeres Essen, Drinks.
    Wie gesagt: Ich fand dieses Kapitel toll. :flower:


    Auch die E-Mails am Ende von Grigg's Schwestern zum Thema er hat sich verliebt und braucht Unterstützung fand ich sooooo süß! Genau wie in alten Zeiten (also wie im anderen Kapitel beschrieben). :thumleft:

  • Zitat

    Original von FallenAngel
    Auch die E-Mails am Ende von Grigg's Schwestern zum Thema er hat sich verliebt und braucht Unterstützung fand ich sooooo süß! Genau wie in alten Zeiten (also wie im anderen Kapitel beschrieben). :thumleft:


    Da kann ich dir nur zustimmen, FallenAngel. Finde es total süß wie sich die drei Schwestern um ihren sensiblen Bruder kümmern. =D>