Zum Inhalt:
Evas Sohn Kevin hat eine furchtbare Gewalttat begangen: In der Schule hat er mehrere Menschen getötet. Von allen verurteilt und von jetzt an auf sich selbst gestellt, findet Eva den Mut, sich in aller Offenheit den quälenden Fragen auszusetzen: Hätte sie ihr Kind mehr lieben sollen? Hätte sie das Unglück verhindern können? Hätte sie ihre Ehe retten können? Stilistisch brillant und mit erschütternder Klarheit lotet dieser Roman die Tiefen und Untiefen der modernen Gesellschaft aus. Lionel Shriver erzählt aus der Sicht einer Mutter, die sich auf schmerzhafte und ehrliche Weise mit Schuld und Verantwortung auseinandersetzt.
"Wir müssen über Kevin reden" wurde durch Mundpropaganda ein Erfolg in Amerika und England, sorgte allseits für Aufsehen und bot Stoff für zahlreiche kontroverse Debatten. Die Autorin wurde für das große Wagnis, das sie mit diesem Roman eingegangen ist, mit dem Orange Prize ausgezeichnet, einem der wichtigsten internationalen Literaturpreise. (amazon.de)
Meine Meinung:
Lt. Klappentext "jagt man durch dieses Buch, will es weitergeben und empfehlen, noch bevor man es zu Ende gelesen hat - und danach erst recht"... Und genauso geht es mir damit; ich habe zuvor noch keinen vergleichbaren Roman gelesen, der mich - vor allem aus psychologischer Sicht, aber auch wegen der stets anhaltenden Spannung und der unerwarteten Wendungen - derart gefesselt hat. Kompromisslos und ohne Rücksicht auf sich selbst versucht Eva in den Briefen an ihren Ehemann zu analysieren, wie ihr Sohn zum Amokläufer werden konnte und berührt hierbei auch Fragen, die gern als inkorrekt abgestempelt werden - ob es eine genetische Veranlagung zum Bösen geben kann, ob es möglich ist, für das eigene Kind von Anfang an keine Liebe zu empfinden und dergleichen. Ich werde über dieses Buch noch sehr oft nachdenken müssen und es bestimmt ein zweites Mal lesen.
Meine absolute Empfehlung
Viele Grüße von blackbird