Kapitel 4 bis 6

  • In Kapitel IV erfahren wir nun von Gatsby selber einige Hintergründe. Ob man ihm alles glauben kann (Ausbildung in Oxford, Aufenthalte in Europas größten Städten) etc), bezweifle ich irgendwie.


    Die Gerüchte rund um ihn scheinen ihn weniger zu bekümmern, und die Nähe zu Nick scheint er offensichtlich ganz bewusst gesucht zu haben, verspricht er sich doch ein Zusammentreffen mit Daisy.


    Und wie so oft im Leben (und in Büchern) ist der Auslöser für diese unglückliche Situation eine Frau....

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Ja Rosalita, viele Gerüchte, viele Andeutungen, aber nichts handfestes.
    Als ich diese beiden Teile las, habe ich mich laufend gefragt, warum lese ich das Buch überhaupt. Es interessierte mich keinen Deut.
    Ich finde eigentlich alles so nicht greifbar. Naja, ihr merkt schon, mein Buch war es nicht ;)

  • Zitat

    Original von Heidi Hof
    Ja Rosalita, viele Gerüchte, viele Andeutungen, aber nichts handfestes.
    Als ich diese beiden Teile las, habe ich mich laufend gefragt, warum lese ich das Buch überhaupt. Es interessierte mich keinen Deut.
    Ich finde eigentlich alles so nicht greifbar. Naja, ihr merkt schon, mein Buch war es nicht ;)


    Da kann ich mich dir nur anschließen. So ganz meine Interesse hat das Buch noch nicht getroffen. :( Und so ganz bin ich mir auch nicht sicher, ob ich die "Wahrheit" hinter den Charakteren schon entdeckt habe :-k, denn da gibt es wirklich so viele Andeutungen, dass man ganz wirr wird. :thumbdown:


    Aber naja, noch habe ich das Buch ja nicht fertiggelesen, und ich hoffe mir geht da noch das ein oder andere Lämpchen auf. :wink:

  • Diesen Teil habe ich nun beendet und langsam beginnt mir das Buch wirklich zu gefallen.


    Gatsby erzählt Nick von seiner Vergangenheit. Warum gerade Nick? Er kennt ihn doch noch gar nicht lange. Vielleicht fühlt er, dass Nick "anders" ist als all seine Bekanntschaften auf seinen Parties. Interessant der Punkt, an dem James Gatz beschließt, seine Vergangenheit, seine Herkunft über Bord zu werfen, in eine neue Identität zu schlüpfen und "alles anders/besser" zu machen. Aber es macht ihn mir auch sehr unsympathisch. Ich sehe ihn direkt vor mir, als eingebildeter, selbstdarstellerischer Ehrgeizling an Bord der Yacht von Cody,seine eigenen Wurzeln negierend und unbedingt zu den Neureichen gehören wollend.


    Ein bisschen Schadenfreude keimt auf, als er nichts von Codys Erbe abbekommt, darauf hat er sicherlich spekuliert.


    Wie sich die Beziehung zu Daisy weiterentwickelt, darauf bin ich gespannt.

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
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  • Nun ist ja klar, warum Gatsby diese ganzen Partys gibt.


    Obwohl ich an Nicks Stelle vielleicht etwas beleidigt wäre


    Bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Irgendwie gewinnt man durch die "Lebensbeichte" an Nick erstmal den Eindruck, dass Gatsby auch nicht so ist wie die anderen, weil man bei ihm erfährt, was alles so dahintersteckt. Aber dann, als das deutlich wird, was Pandämonium geschrieben hat, finde ich, dass man den Eindruck hat, dass er gar nicht besser ist als die anderen. Sein Verhalten ist ziemlich merkwürdig und Nick tut mir ganz schön Leid, weil er sowohl mit Daisy als auch mit Tom echt einiges mitmachen muss. :wink:

  • Gatsbys eigentlicher Wunsch, Daisy wieder zu treffen, wird deutlich.


    Er läuft einer verloreren Liebe hinterher, ist derart fanatisch, daß er sogar ein Haus in der Nähe von Daisys Heim kauft.
    Das erste Treffen der beiden bei Nick zuhause hat schon fast etwas anrührendes. Gatsy schüchtern, in solcher Verlegenheit, zu erleben, die schon fast peinliche Hausbesichtigung von Gatsbys Anwesen ....


    Aber Fitzgerald sagt es bereits selbst (Ende des 5. Kapitels). Die real vor ihm stehende Daisy kann nur hinter Gatsbys Wunschbild "seiner" Daisy abfallen. Er verbindet wohl etwas mit ihr, eine Zeit seines Lebens, womit sie wohl nichts zu tun hat. Mit der eigentlichen Person Daisy hat das wenig zu tun.


    Die Vergangenheit Gatsbys wird immer verschwommener, welche Version ist nun die richtige ? Aber ist das wichtig, hat nicht jeder ein Recht auf seine eigene Vergangenheit, vielleicht auch einer erdachten ?


    Alles in allem gefällt mir das Buch sehr gut !


    Ich fange nun mit Kapitel 7 an - wie gesagt, ich schleiche wohl etwas hinterher !

  • Coco: ich glaub nicht, dass du hinterherschleichst! :wink:


    Das mit Daisy fand ich auch. Aber auch das ist wieder eine Sache, bei der ich denke, dass das jeder auch irgendwie kennt. Jemanden idealisieren, ihn nicht so in Erinnerung zu behalten, wie er wirklich ist... :wink:
    Jedenfalls fand ich Gatsby auch da wieder sehr sympathisch und man konnte ihm alles so nachfühlen. Daisy hingegen wird immer unsympathischer. [-X