Kapitel 1 bis 3

  • Hallo!


    So ruhig hier ... ich habe jetzt diese ersten 3 Kapitel beendet.
    Es fällt mir schwer, die vorkommenden Personen zu charakterisieren, sehr oberflächlich erscheinen sie mir.


    Gatsby selber scheint noch sehr geheimnisvoll. Die Leute - die scharenweise zu seinen beliebten Partys pilgern - wissen eigentlich auch nicht viel von ihm, und es scheint sie auch nicht zu interessieren.
    Unser Protagonist Nick Carraway scheint sich zumindest Gedanken über die Leute zu machen und es kommt ihm doch einiges sehr undurchsichtig vor.


    Mal sehen, wie es weitergeht, und welche Geheimnisse sich rund um den großen Gatsby noch lüften werden.

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • So, die ersten Kapitel hätte ich nun auch gelesen.


    Ich kann mich nur Rosalita anschließen, noch habe ich keine wirklich Idee wie die Charaktere wirklich sind. :scratch:


    Die Partys bei Gatsby finde ich ziemlich oberflächlich, den Gastgeber selbst scheinen viele nicht persönlich zu kennen und trotzdem pilgern sie dorthin, einfach um des Feierns wegen.


    Ich bin ganz schön neugierig was sich hinter dem Charakter Gatsby versteckt und auch hinter Nick Carraway selbst. :-k


    Und obwohl ich die englische Ausgabe lese, finde ich den Schreibstil von Fitzgerald ziemlich einfach gehalten, vor allem im Vergleich zu so manch anderem Klassiker. :?:


    Lg, SamSpade :flower:

  • Hallo SamSpade!


    Ich lese das Buch auch auf Englisch, ich habe es noch aus meiner Schulzeit. Glücklicherweise habe ich damals, als wir es als Schullektüre gelesen haben, die deutsche Übersetzung unbekannter Wörter mit Bleistift direkt im Buch notiert, das erleichtert das Lesen nach so vielen Jahren erheblich! :lol:


    Ich finde auch, dass es sich relativ einfach liest, allerdings bin ich schon verleitet, einzelne (satirische, zynische) Feinheiten ohne weiteres Nachdenken zu überlesen, wie z.B. (Seite 50)


    Zitat

    "Anyhow, he gives large parties", said Jordan, changing the subject with an urban distaste for the concrete. "And I like large parties. They're so intimate. At small parties there isn't any privacy."

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Ich habe nun die ersten beiden Kapitel gelesen.


    Es ist etwas schwierig hierzu viel zu schreiben, da sich beide Gesellschaften (in Kapitel 1 und Kapitel 2) auf denen sich unser Erzähler, Nick, befindet doch recht oberflächlich darstellen.
    Schmunzeln mußte ich dennoch bei der ersten Begegnung von Daisy und Nick in ihrem Haus. Ihr Ausruf, als sie ihn sah


    " Ich werde wa-ahsinnig vor Glück"


    hat mir gut gefallen :wink:


    Da hat sich wohl in den letzten 90 Jahren nicht viel verändert. Auch heute trifft man auf sogenannten "hippen" Veranstaltungen Personen, vorzugsweise Frauen, die man kaum kennt, von denen man zunächst einmal 3 Küsschen auf die Wange bekommt (rechts, links, rechts) und die versichern, wie absolut toll es sei, dass man da wäre .... dies natürlich in einer Lautstärke, dass es Umstehende keinesfalls ignorieren können.


    Mir hat die Beschreibung dieser beiden Gesellschaften sehr gut gefallen, die Langeweile, die nichtssagenden Unterhaltungen, mitsamt den Eskaltionen, die passieren können (Tom knallt seiner Geliebten eine als sie weiterhin den Namen seiner Frau ausspricht).


    Da ich im Moment wenig Zeit zum lesen habe, werde ich in dieser LR wohl etwas hinterherschleichen :)

  • Zitat

    Original von Coco


    Da ich im Moment wenig Zeit zum lesen habe, werde ich in dieser LR wohl etwas hinterherschleichen :)


    So geht es mir auch. Aber ich versuche dranzubleiben. Dieses Buch liegt nämlich schon sehr lange auf meinem SUB.


    Bin noch nicht ganz so weit, aber bisher finde ich alles zu oberflächlich und die Menschen durchweg unsympathisch. Gerade dieser Ausruf von Daisy, den Coco angesprochen hat, ließ mich eher mit den Augen rollen, als schmunzeln.
    Dennoch liest sich der Stil ganz gut und ich bin gespannt ob sich meine Meinung bestätigt oder ändert.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Gestern hab ich die ersten drei Kapitel zu Ende gelesen. Den Personen kann man schlecht einen Charakter zuordnen, da sie bisher sehr oberflächlich sind.


    Ich bin gespannt wie es mit Gatsby und seinen Partys weiter geht. Die Menschen die zu ihm kommen, kennt er kaum oder gar nicht und das scheint ihm auch egal zu sein.


    Lg, Lorelai

  • Zitat

    Original von Heidi Hof
    Also die deutsche Sprache des Buches ist so simpel und einfach gehalten


    Die englische Originalfassung auch! Was mich aber in diesem Fall nicht weiters recht stört, weil ich so eine Chance habe, ein englisches Buch zu lesen :mrgreen:
    Ich denke aber, dass die Sprach bewusst so gewählt ist, um die Oberflächlichkeit der Gesellschaft noch besser hervorzuheben.


    Ich rätsle auch, worin diese immense Bedeutung, die diesem Buch in der literarischen Welt zukommt, liegt. Ich habe schon einige Bücher gelesen (zuletzt "Tender Bar"), in dem "The Great Gatsby" als literarisches Vorbild und Lieblingsbuch vorkommt.

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
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  • Zitat

    Original von Rosalita


    Die englische Originalfassung auch! Was mich aber in diesem Fall nicht weiters recht stört, weil ich so eine Chance habe, ein englisches Buch zu lesen :mrgreen:
    Ich denke aber, dass die Sprach bewusst so gewählt ist, um die Oberflächlichkeit der Gesellschaft noch besser hervorzuheben.


    Ich rätsle auch, worin diese immense Bedeutung, die diesem Buch in der literarischen Welt zukommt, liegt. Ich habe schon einige Bücher gelesen (zuletzt "Tender Bar"), in dem "The Great Gatsby" als literarisches Vorbild und Lieblingsbuch vorkommt.


    Puh, zum Glück bin ich nicht die Einzige, die sich fragt warum dieses Buch so berühmt unter den Klassikern ist... :-k Naja, warten wir mal ab und lesen fleissig weiter, wahrscheinlich stoßen wir dann noch auf das "Besondere". :?:

  • Das Buch gehört zu meinen absoluten Lieblingen und ich verfolge mit Interesse eure Leserunde. Vor einigen Semestern habe ich ein Seminar darüber belegt und auch eine Hausarbeit geschrieben, die den Titel trägt: "The Great Gatsby oder Der amerikanische Traum eines unverbesserlichen Romantikers". Dazu muss ich sagen, dass ich das Buch zu Anfang unglaublich langweilig fand und am liebsten gar nicht weitergelesen hätte, also wundert euch nicht, wenn sich euch die Bedeutung des Buches jetzt noch nicht erschließt, das kommt noch. :wink:


    Zu der einfachen Sprache haben wir damals gesagt, dass es zum Teil einfach Fitzgeralds Stil ist, denn in seinen Kurzgeschichten und anderen Werken ist es auch nicht anders, aber dass es eben auch der krasse Gegensatz zu dem überbordenden Luxus ist, der im Leben der Charaktere vorherrscht. Außerdem wird die Geschichte ja auch von einem Mann erzählt, der nicht zur High Society gehört, sondern in seinem bescheidenen Häuschen im Schatten von alldem lebt.

  • Ich habe "The Great Gatsby" auch schon mal in der Uni gelesen und freue mich, dass es jetzt Bestandteil der Leserunde ist. Ich finde, dass der Stil sehr schön zu lesen ist. Es ist meiner Meinung nach eben wirklich so geschrieben, wie der Erzähler sprechen würde, deswegen sind die Sätze nicht so verschachtelt, sondern einfacher strukturiert. MIr persönlich gefällt das sehr gut. :)


    Direkt zum Anfang möchte ich sagen, dass ich es sehr spannend finde, wie der Erzähler Gatsby einführt. Man wird relativ vielen Andeutungen ausgesetzt und macht sich schon ein eigenes Bild, das dazu führt, dass man mehr über Gatsby erfahren will. - Und vielleicht ist man deswegen erstmal so genervt, wenn diese Partys losgehen, weil sie einem so wenig über Gatsby sagen?


    Zitat

    The Great Gatsby:
    Only Gatsby, the man who gives his name to this book, was exempft from my reaction - Gatsby, who represented everything for which I have an unaffected scorn. If personality is an unbroken series of successful gestures, then there was something gorgeous about him, some heightened sensitivity to the promises of life, as if he were related to one of those intricate machines that register earthquakes ten thousand miles away. [...] No - Gatsby turned out all right at the end; it is what preyed on Gatsby, what foul dust floated in the wake of his dreams that temporarily closed out my interest in the abortive sorrows and shortwinded elations of men.

  • Ich habe jetzt die ersten beiden Kapitel gelesen und muss deswegen noch etwas loswerden. :wink:
    Mehrfach ist hier ja gesagt worden, dass die Charaktere alle so flach sind. Ich meine, sie sind schon bizarr und meiner Meinung nach besonders die Frauen. Sie scheinen alle sehr oberflächlich zu sein, wechseln immer das Thema, wenn es brisant wird und scheinen auch wirklich nichts im Kopf zu haben. Daisy, aber auch Myrtle zum Beispiel, leben nach außen hin das perfekte und vorbildliche Eheleben, kümmern sich um die Aufrechterhaltung ihrer Fassade und scheinen damit zufrieden zu sein.
    Bei Daisy ist das ja bei diesem Abendessen schon sehr auffällig. Sie benimmt sich fahrig und nicht so, dass ein echte Gespräch aufkommen könnte, aber sie tut alles, um die Fassade aufrecht zu erhalten, dass mit Tom und ihr alles in Ordnung ist. Gerade dieses Abschlussbild, das die beiden so in dem Lichtschimmer in der Tür stehen lässt, spricht doch dafür.


    Wie aber auch schon bei dem Erzählstil denke ich, dass auch die Beschreibung der Figuren wirklich gut zu der Geschichte passt. Der Erzähler teilt uns als Lesern mit, was er sieht und wie er diese Leute empfindet. Es würde in Anbetracht der Geschichte und dem Verhalten dieser Figuren viel unglaubwürdiger wirken, wenn sie detailliert und facettenreich dargestellt wären. [-X


    Oder? :-k

  • Ärgerlich, ich habe gerade einen langen Beitrag zum den ersten Kapiteln geschrieben, aber aus welchem Grund auch immer taucht er hier nicht auf.
    Da habe ich bestimmt nur auf Vorschau statt auf abschicken geklickt.


    Grummel.


    Nun gut, noch mal kurz zusammengefasst:
    Mir sind die Charaktere nicht mehr ganz so unsympathisch, allerdings auch nicht wirklich sympathisch. Diese Eigenschaften, wie Ehebruch, Unehrlichkeit und mit jemandem verheiratet sein, nur weil er Geld und einen gesellschaftlichen Status hat, sind für mich nicht nachvollziehbar. Von daher sind mir diese Menschen einfach zu oberflächlich. Sehr seltsam finde ich auch die Art der Partys. Jeder kann kommen, obwohl kaum einer Gatsby kennt und er die Gäste ja wohl auch nicht. Ich wollte nicht mein Haus jedes Wochenende voller Fremder haben.
    Die Beschreibung wie Nick Gatsby kennen lernt fand ich ganz witzig.
    Bin schon sehr neugierig, was ich noch so alles über Gatsby erfahren werde und ob er mir sympathisch oder eher unsympathisch sein wird.
    Dieses Buch lässt sich auf jeden Fall gut und flüssig lesen und gefällt mir bisher recht gut.
    Und demnächst schreibe ich längere Beiträge erst in Word, damit mir so etwas nicht noch mal passiert. :evil:

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Ich finde bei diesen Charakteren auch bemerkenswert, dass man überhaupt keine Beziehung zu ihnen aufbauen kann - und wenn dann, mag man sie nicht mal sonderlich. Mir fällt es zum Teil auch schwer, sie auseinanderzuhalten.
    Ich könnte mir aber vorstellen, dass das gewollt ist, denn genau so wird diese Gesellschaft ja auch dargestellt, oberflächlich und austauschbar, keiner kennt den anderen so richtig, sondern es geht nur darum, auf Party gut anzukommen.


    Gatsby tut mir irgendwie Leid, weil ich das so gemein finde, dass alle zu seinen Partys gehen, aber keiner ihn wirklich kennt und alle viel mehr am Verbreiten von Gerüchten über ihn interessiert sind. :-?

  • Es ist schwierig, viel über dieses Buch zu sagen.
    Die ersten 3 Kapitel beschreiben Gesellschaften, deren Teilnehmer wenig miteinander zu tun haben - was soll man also zu Oberflächlichkeit noch weiteres sagen ?


    Aber es sind die kleinen, feinen Beschreibungen, die mir gefallen.
    Da sind z.B. die Gefühle, die Nick auf Gatsbys großer Party hegt. Er kommt an, versucht den Gastgeber zu finden - keiner weiß von ihm oder kennt ihn - er steht alleine auf dem Rasen herum und fängt an, sich aus purer Verlegenheit, alleine herumzustehen, zu betrinken ....


    oder


    Nick trifft einen Mann in Gatsbys Bibliothek, die Bücher sind tatsächlich echt - mit Seiten - der Mann ist begeistert.


    Ich kann das nur schlecht beschreiben - aber in der Oberflächlichkeit geht mir das Buch nahe - ich denke, viel liegt auch an der schlichten Sprache.

  • Ja, genau, so ging mir das auch. Als der betrunkene Mann in der Bücherei sagt: "Die sind alle echt..." - das war schon krass... :wink:
    Aber irgendwie berührt diese Party auch. Gatsby tut einem so Leid, und mir zumindest ging es so, dass ich mich gefragt habe: war ich auch schon mal bei einer solch komischen Veranstaltung? Und ich muss sagen, natürlich ist das alles total extrem, aber so vom Kern her... :-s