Ken Follett - Die Nadel / The Eye of the Needle

  • Ich habe gerade eben mit „entsetzen“ festgestellt das es vom Buch „Die Nadel“ von Ken Follett noch keine Rezession gibt.
    Ich hoffe ich mach es diesmal richtig und stelle diese Buch einmal vor: :D


    Klapptext:


    April 1944. Vor der schottischen Küste wartet ein deutsches U-Boot auf einen Spion. Man nennt ihn 'Die Nadel`. Er hat bereits viermal getötet. Zwischen ihm und seinem Erfolg steht nur noch Rose, eine junge Engländerin. Doch wie soll eine einsame Frau, hin- und hergerissen zwischen Pflicht und lange verdrängter Leidenschaft, einem Mann widerstehne, der zu allem bereit ist, um sein Ziel zu erreichen?


    Das Buch beginnt zwar etwas holprig. Das kommt aber daher weil man erst mit den ganzen Charakteren und mit dem geschichtlichen Hintergrund vertraut gemacht wird. So wie es eigentlich fast immer ist. Doch wenn die Nadel durch ganz Großbritannien gejagt wird und immer wieder entfliehen kann, ist man wie hypnotisiert und kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Das fulminante Ende treibt dann den Adrenalinspiegel bis zum Höhepunkt


    Meinung:

    Ich war nach den ersten Seiten etwas enttäuscht und fand das Buch sehr langweilig. Doch das änderte sich schnell. Den Follett weis wie er seine Leser zum weiterlesen zwingt und schließlich die Neugierde wie es weitergeht ließ mich doch noch zu Ende lesen. Im großen und ganzen ein sehr guter Thriller mit eingebundenen geschichtlichen Hindergrund und sehr gut ausgearbeiteten Charakteren. So dass „Die Nadel“ sehr realistisch wirkt.

  • Zitat

    Original von BEDA
    Kann es wirklich sein, dass der Roman hier noch nie diskutiert wurde :?::?:


    Tatsächlich ist es so...


    Mir hat "Die Nadel" auch sehr gut gefallen. Der Protagonist ist einer jener Mörder in der Literatur, für die man immer vollstes Verständnis hat und egal, wie viele Menschen sie auch umbringen, man sieht vollkommen ein, dass sie keine andere Wahl hatten, als so zu handeln.


    Ich habe gestern mit "Der dritte Zwilling" begonnen und die ersten paar Seiten fand ich schon recht gut.

  • Dass dieses Buch hier noch nicht zu seinem Recht gekommen ist, wundert mich auch. Mir erging es ebenso wie Susannah, mein Verständnis galt dem Protagonisten. Ständig habe ich mit dem Protagonisten mitgefiebert, obwohl er schon recht brutal zur Sache geht und in für ihn bedrohlichen Situationen mit seinen Gegnern nicht zimperlich umgeht. Aber irgendwie habe ich immer geschaut und gebangt, na, schafft er es wieder? Eigentlich konnte er ja gar nicht anders als so zu handeln. :wink:


    Ich habe ihn als guten und spannenden Spionageroman in Erinnerung.

  • Nun, es liegt auch immer daran, was man gerade aktuell in der Hand hat. Meine eigene Wahrnehmung der Geschichte - die immerhin 1979 geschrieben wurde - stammt aus den späten Neunziger Jahren über dieses Hörbuch - das mir auch sehr gefallen hatte:

  • Die Nadel gilt ja angeblich als DER Agenten/Spionage-Thriller. So super toll fand ich das Buch allerdings nicht. Solider Agententhriller, allerdings auch teilweise etwas vorhersehbar und unglaubwürdig (Follett-Style eben *g).


    Das Buch gab es als HC ja im Rahmen der "Bild Bestseller" Reihe für günstige 5Euro - allerdings scheint die Ausgabe mitlerweile nicht mehr erhältlich zu sein.

  • Ich kenne nur diese Verfilmung mit Donald Sutherland, das Buch habe ich nach mehreren Anfangsversuchen immer wieder in die Tiefen des SUB zurückgelegt. Aber anscheinend lohnt sich das Durchhalten.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Na ja. Ich habe es in der 8 Klasse gelesen und ich fand es da schon ziemlich grausam. Ich würde es kein zweites Mal lesen.

    Ich :study: Tintenherz von Cornelia Funke


    ,,Ohne eigene Bücher zu sein, ist der Abgrund der Armut, verweile nicht darin."
    John Rusika

  • Mich hat "Die Nadel" von Anfang an gefesselt, wie alle Bücher von Ken Follet, die ich bisher gelesen haben (ich glaube fast alle).


    Eine spannende Agentenstory.


    Mein Gesamteindruck: :)

  • Ich mag eigentlich keine Bücher die vom Krieg handeln, aber irgendwie hat Ken Follett mich fasziniert. Und das Buch war wirklich spannend geschrieben und eine Handlung mit sehr reichhaltigem Hintergrund. Ich kann es wirklich nur weiterempfehlen.

    Ohne ein Wort :study: Linwood Barclay
    Mein SuB: 30

    Meine Bücher 2013: 56
    Seiten: 26.603

  • Dieser Agententhriller hat definitiv ein bisschen mehr Aufmerksamkeit verdient. Und viel zu lange in meinem Regal geschlummert.
    Wäre bestimmt auch spannend als Minileserunde gewesen...


    In diesem Thriller von Ken Follett lernt man den Mann Henry Faber kennen, der für das Deutsche Reich in London unterwegs ist, um den Feind auszuspionieren.
    Wir befinden uns im Jahr 1940. Es herscht Misstrauen zwischen den Menschen. Ist ein Spion nicht doch etwa ein Doppelspion?
    Um sich zu schützen versuchen die Briten in ihrem Land die fremden Agenten ausfindig zu machen und "umzupolen" oder Hinweise auf weitere Spitzel zu bekommen. So versucht Godliman und Bloggs , Geheimdienst in London, auch Faber ausfindig zu machen.
    Faber wird auch "die Nadel" genannt, da er schon mehrere Morde begangen hat und diese immer mit einem Stilett ausführte. Er ist aber so vorsichtig und präzise, dass Godliman und auch Bloggs immer einen Schritt zu langsam sind. "Die Nadel" kennt sich auch damit aus, mehrere Identitäten gleichzeitig anznehmen.Es wird eine super spannende Jagd durch London und die Nachbarstädte, viele Leute die ihm in die Quere kommen müssen ihr Leben lassen.


    Und dann wird Faber auch noch "lebensgefährlich" für die Briten und Ihre Angriffstrategie und muss das, was er weiß irgendwie an den Führer richten...
    Doch wie bringt man Informationen nach Deutschland, wenn man nicht weiß, wer auf seiner Seite ist... deswegen ist die Nadel ein Einzelgänger.Er ist auch der einzige Spion, von dem Hitler überzeugt ist und nach seinen Empfehlungen handelt....


    Eine Parallel Geschichte handelt von Lucy und ihrem Mann David, die derzeit ihr Eheleben auf einer einsamen Insel nahe Aberdeen leben, nachdem David nach einem Unfall sein Beine verloren hat. Wie sich diese zwei Stories verbinden ist meiner Meinung nach lange unklar aber genial...


    Ich kann dieses Buch jedem Spionage Liebhaber und Follett - Leser empfehlen !! Ich konnte es nicht mehr aus den Händen legen , volle Punktzahl
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Man muss sich einfache Ziele setzen, dann kann man sich komplizierte Umwege erlauben.(Charles de Gaulle)

  • Mein Fazit:


    Dies ist für mich erste Roman von Follett, den ich gelesen habe. Und ich bin angenehm überrascht. Der Autor beweist großes Geschick, was das Erzählen angeht. Er geht nicht zu sehr ins Detail, lässt aber auch keine Fragen offen. Er macht keine unnötigen Zeitsprünge, sondern schließt eine Handlung stets im Kapitel ab.


    Seine Protagonisten haben sehr viel Tiefgang und Charakter. Auch Faber, den man anfänglich ablehnt aufgrund seiner brutalen Vorgehensweise, lernte ich kennen. Er widerfuhr im Laufe der Geschichte eine leichte Verwandlung. Zwar war er noch immer eiskalt und brutal, aber der Autor hat ihm Gefühle gegeben. Und die spannende Jagd quer durch England machte ihn eigentlich sympathischer.


    Lucy lebte in einer lieblosen Ehe, bedingt durch die Behinderung ihres Mannes. Am Tag ihrer Hochzeit hatten sie einen Autounfall und er verlor beide Beine. Sie begegnet Faber in einer Situation, wo sie sich nach Leben sehnte, nach Menschen und nach Gedankenaustausch. Und er hatte die Gabe, ihre Körpersprache richtig zu deuten.


    Das Ende des Buches möchte ich nicht verraten, aber es war für mich sehr überraschend. Ich habe an einigen Stellen schmunzeln müssen. Ich empfinde das Buch als gut recherchiert, obwohl ich nicht alles so genau weiß, wie es damals in London war. Aber die Detail-Beschreibungen waren schon sehr interssant. Dieses Buch ist für mich ein Juwell in den Agenten-Thrillern und ich hoffe, ich kann noch mehr von Ken Follett lesen.


    Das Buch bekommt 5 von 5 Sternchen.


    Anmerkung: Die Rezension stammt aus April 2009.

  • ich stimme Elke in dem, was sie sagt weitestgehend zu.


    Besonders gefallen hat mir die Erzählweise, die sehr flüssig und "rund" wirkte.
    Storytechnisch muss man das Setting mögen. Wenn jemand mit dem Thema "2. Weltkrieg" nichts anzufangen weiß, weil das Thema ausgelutscht ist, dann kann ich nachvollziehen, dass das Buch diesen Leser langweilt oder er es gar nicht beendet.


    Ich habe den Follett ausgewählt, weil ich auch vorher nichts von ihm gelesen habe und mir zunächst mal einen Eindruck von dem machen wollte, was der Mann so treibt, bevor ich evtl. die epischen Trilogien beginne und die Art von Follett dann doch nichts für mich ist.


    Ich würde jetzt nicht direkt zu den Trilogien greifen, aber irgendwann werden diese auch an der Reihe sein.


    Alles in Allem: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ken Folletts (m. M. nach bestes) Buch, „Die Nadel“ (1978) beinhaltet die Jagd nach einem deutschen Spion in England 1944, der kriegsentscheidende Informationen über die geplante alliierte Invasion nach Berlin bringen muß. Die Parallelen zum Roman „Der Schakal“ (1971) von Frederick Forsyth sind dabei auffallend: Hier wie dort jagt der Staatsapparat eine Zielperson, welche der Regierung gefährlich werden kann. Nach beiden muß am Anfang aus politischen Gründen mühsam verdeckt gefahndet werden, erst nach begangenen Morden ist eine öffentliche Mörder-Fahndung möglich. Auch Forsyths Schilderung, dass man sich in England problemlos falsche Papiere beschaffen konnte, findet man in der Nadel wieder.


    In seinen besten Momenten schildert der Roman die aufreibende minutiöse Puzzle-Arbeit bei der beinahe aussichtslosen Fahndung nach einer anfangs noch namen- und gesichtslosen Zielperson, die auf Anordnung der Regierung festzunehmen ist, ohne jedoch die atmosphärische Dichte und das erzählerische Niveau des Schakals zu erreichen. Wo sich Forsyth nämlich strikt auf seinen Attentäter, den ihn jagenden Staatsapparat und den Ablauf der Ereignisse fokussiert, verliert sich Follett nach meinem Geschmack zu oft in Nebensächlichkeiten, da ufern Schilderungen von Nebenfiguren regelrecht in Psychogramme aus, da wird die Vorgeschichte des Finales auf Storm Island geradezu in epischer Breite entfaltet. Zumindest in der „vollständig überarbeiteten und ungekürzten“ Jubiläumsausgabe von 1995, die über 400 Seiten umfaßt.


    Wenn man Wikipedia glauben darf, arbeitet Follett „mit einem zwanzigköpfigen Mitarbeiterstab, den er als Follett Office bezeichnet“. Mein Eindruck, seine Bücher seien auf Massentauglichkeit gestylt und am Reißbrett entworfene Konglomerate aus vorgefertigten Teilen, wird von Wikipedia nicht entkräftet, wenn man dort liest: „Er gibt für seine Projekte acht Monate für Recherche und Planung, acht Monate für den ersten Entwurf und weitere acht Monate für die Überarbeitung an. Danach wird fristgerecht an den Verlag geliefert. Zu seiner Schreibphilosophie gehört das Ansprechen einer möglichst breiten Leserschaft.“


    Empfehlenswert, lieber zur gekürzten Ausgabe zu greifen, da Die Nadel eine durchaus interessante Geschichte erzählt und flüssiger zu lesen ist als etwa „Dreifach“. Von der kaum lesbaren Lobhudelei „Auf den Schwingen des Adlers“ mal ganz abgesehen...

  • Ich fand das Buch nicht schlecht, aber auch nicht herausragend oder so. Spannend fand ich die britische Sicht auf das Geschehen (also die Vorbereitung der Invasion in der Normandie), und dass Follett diese historischen Ereignisse nutzt, um einfach einen spannenden Agententhriller zu schreiben, so dass es nicht mehr wichtig ist, ob die Handlung realistisch wirkt oder nicht.