Horst Eckert - Königsallee

  • Klappentext:


    Erst ein millionenschwerer Gemälderaub, dann ein brutaler Mord, in den Politprominenz verstrickt ist. Derweil verkauft der Oberbürgermeister seine Stadt ...


    Ein Debakel für Kommissar Jan Reuter: Sein wichtigster Informkant wird ermordet, kurz darauf verschwindet die einzige Zeugin, die Tochter eines aufstrebenden Politikers. Steht die Tat mit dem Raub eines wertvollen Bildes im Zusammenhang, das hinter dem Rücken der Polizei zurück gekauft wurde - ausgerechnet unter Vermittlung von Reuters Bruder Edgar, einem erfolgreichen Anwalt? Zugleich gerät auch Oberbürgermeister Kroll in Bedrängnis: Der Investor eines prestigeträchtigen Bauvorhabens springt ab, eine peinliche Da bietet sich ein dubioser Milliardär als Ersatz an. Soll Kroll das Angebot annehmen?


    Eigene Beurteilung:


    Die Ermittlungen werden auf Grund ihrer Verknüpfungmit der Düsseldorfer Politprominenz finanziell und personell sehr schnell stark unterstützt und während OB Kroll sich um seine Stadtentwicklung kümmert, für die er dringend neue Finanzierer braucht, die seiner Mitarbeiterin zunehmend suspekter werden, beginnt die MK Feuerwerk mit ihren Ermittlungen, die bei den verschiedenen Beamtinnen und Beamten dienstlich und auch privat allerlei bewegen – so dass Leserinnen und Leser auf jedem Meter mit neuen Überraschungen rechnen müssen.


    Überhaupt werden diese stark gefordert. Denn nicht nur haben wir eine Reihe von Handlungsebenen, die mehr oder minder stark miteinander verknüpft sind, sondern auch einen stetig anwachsenden Fundus an Charakteren, die sich zum einen ständig entwickeln und über die darüber hinaus auch noch regelmäßig Neues zu erfahren ist. Einen Faktor, der auch aus Aufgeputscht und Die Zwillingsfalle durchaus bekannt ist. Diese Charaktere sind kompliziert und ihre Motive und Rationalisierungen sind manchmal sehr überraschend, was dieser Roman nur allzu klar verdeutlicht. Damit bekommt das Buch eine realistische Atmosphäre, die bedrückend bis zum letzten Wort ist, genau wie das Leben in Transnistrien, von dem viele Leserinnen und Leser auf diesen Seiten sicherlich zum ersten Mal erfahren werden. Und das Meiste, was sie hier erfahren ist leider wahr. :evil:


    Wer außerdem noch gerne über die Düsseldorf Stadtpolitik herzieht, der hat neben Spannung und Realismus hier einen perfekten Roman gefunden, den man am Besten in aller Ruhe in einem Rutsch durchliest.

  • Die Rezension zu meinem im Gewinnspiel-Marathon gewonnenen Buch!


    Als ich anfing, das Buch zu lesen, stolperte ich als erstes über Transnistrien. Nun ist es nicht so, dass ich noch nichts über den international nicht anerkannten Staat gehört habe. Ein Freund von mir, machte letztes Jahr Urlaub in der Ukraine, und machte u. a. einen Abstecher nach Moldavien und Transnistrien. Die Ausreise aus Transnistrien gestaltete sich als recht schwer, und nur nachdem er 40 Euro oder Dollar Schmiergeld bezahlt hat, durfte er wieder ausreisen. :shock: Soviel schonmal zu Transnistrien.


    Das Buch Teilt sich in 5 Abschnitte auf. Die ersten beiden Teile fand ich extrem schwer zu lesen, da die Erzähler-Perspektive immer wieder wechselte. Die Charaktere sind, wie K.-G. Beck-Ewe bereits sagte, kompliziert. Fast allesamt schwer vom Schicksal gebeutelt und aus zerrütteten Familien, was ich sehr anstrengend fand. Das Schicksal fast aller Personen hängt irgendwie zusammen, und es ich fand es sehr schwierig, diesen Klüngel zu durchschauen.


    Im 3. und 4. Abschnitt kam die Handlung endlich richtig in Schwung, und da ich mich auch gut eingelesen hatte, kam ich auch endlich zügig mit der Geschichte voran. Allerdings musste ich weiterhin stark aufpassen, um nicht den Überblick in der dicken Suppe der Verstrickungen zu verlieren. Insgesamt empfand ich auch all die Ereignisse als zu viel. Da wäre an mancher Stelle weniger mehr gewesen.


    Und der 5. Abschnitt, der Schluss ist im krassen Gegensatz zum restlichen Teil der Geschichte.


    Mein Fazit: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Das Missliche an neuen Büchern ist, dass sie uns hindern, die alten zu lesen.
    J.Joubert

  • Horst Eckert: Königsallee; grafit – Verlag Dortmund 2008; 411 Seiten; ISBN: 978-3-89425-350-9


    Kommissar
    Jan Reuter erlebt eine unangenehme Situation: Sein wichtigster
    Informant wird ermordet. Steckt die Tat mit dem Raub eines wertvollen
    Bildes in Zusammenhang, das hinter dem Rücken der Polizei zurückgekauft
    wurde?


    Außerdem gerät Oberbürgermeister Dagobert Kroll in
    Bedrängnis. Der Investor eines prestigeträchtigen Bauvorhabens springt
    ab. Eine peinliche Pleite droht. Dann bietet sich ein dubioser
    Milliardär als Ersatz an.


    Horst Eckert wurde 1959 in Weiden /
    Oberpfalz geboren. Er wuchs allerdings in Prossath in der
    nordostbayerischen Provinz auf. Seit seinem Studium der Politischen
    Wissenschaften in Erlangen und Berlin (Abschluß: Diplompolitologe) lebt
    er als freier Autor in Düsseldorf.


    In diesem Buch bleibt sich
    Eckert treu. Die Geschichte spielt in der nordrhein-westfälischen
    Landeshauptstadt. Wer sich dort ein wenig auskennt, wird die Orte der
    Handlung leicht wiedererkennen. Kriminelle Polizisten kommen hier
    genauso vor wie machthungrige Kommunal- und Landespolitiker. „Eine Hand
    wäscht die andere,“ behauptet der Volksmund. Und: „Politik ist ein
    schmutziges Geschäft.“ Liest man das vorliegende Buch, glaubt man diese
    Binsenweisheiten gerne. Solange es der eigenen Karriere förderlich ist,
    werden unangenehme Wahrheiten unter den Tisch gekehrt. Ob sich hier
    lebende oder verstorbene Politiker angesprochen fühlen können, sei
    einmal dahingestellt. Glaubwürdig ist die Geschichte schon, auf wenn
    die Frage bleibt, ob die Geschichte nicht hätte kürzer sein dürfen.

  • Nun, wie man hier sehen kann, gibt es auch abweichende Meinungen zu dem Buch. Und es war mit der Suchfunktion ganz leicht wieder zu finden. Und im Rezensionsindex.