Horst Eckert - Aufgeputscht

  • Vor dem Herauskommen von Königsallee am Mittwoch hier noch ein Hinweis auf einen Marlowe-Preisträger aus Eckerts Feder:


    Klappentext:


    Zitat

    Er musste aufpassen - erbrauchte das Wohlwollen des Kripochefs. "Ich möchte eins klarstellen, Herr Vogel. Der Blitz hat diese Razzia exklusiv. Sie schulden mir einen Gefallen. Hören Sie also auf mit ihren verdammten Lügen." Alex Vogel grinste. "Was würden Sie von folgender Überschrift halten? Waffengeiler Polizist tötet Unschuldigen im Drogenrausch."
    Nowak starrte an Vogel vorbei ins Leere. Nicht ausrasten. Nicht hier.


    *


    Hauptkommissar Nowak vom Betrugsdezernat hat einen dunklen Punkt in seienr jüngsten Vergangenheit und steht unter Druck. Sein Kollege Ben Engel von der Mordkommission hat einen neuen Fall und möchte beim bevorstehenden Postenkarussell nicht zu kurz kommen. "Bejamin" Karl Thann hat einen neuen Aufgabenbereich und macht sich im Polizeipräsidium unbeliebt. Wahlen stehen an, ein Unterweltkrieg droht auszubrechen, und ein psychopathischer Mörder geht um - in Eckerts packendem Roman kommt eine ganze Stadt nicht zur Ruhe.


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    Eigene Beurteilung:


    Neben den interpersonellen Problemen scheinen die Mordfälle, die die Beamten zu behandeln haben beinahe alltäglich, obwohl sie das eigentlich in keinster Weise sind. Tatsächlich gibt es einige ziemlich spektakuläre Leichenfunde, die zu allerlei hektischer Aktivität führen und den Personalstamm ordentlich durchrühren.


    Die Charaktere sind farbenfroh, glaubwürdig gezeichnet und sehr zahlreich, so dass die Leserinnen und Leser dieses Buch nicht so nebenher lesen können. Auch die allgemeinen Arbeitsumstände einer großen Landesbehörde werden überaus realistisch dargebracht, so dass jeder Laie einen Eindruck davon bekommt, wie es sein muss, unter den Anweisungen ungesehener Herren zu schaffen.


    Ein sehr realistisch gezeichneter Roman, der allerdings die Frage aufwirft, ob es in Düsseldorf Polizisten gibt, die nicht irgendwelche seelische oder moralische Defizite aufweisen. Rundum positive Identifizierungsfiguren sucht man hier – wie in fast allen Eckert-Romane – eher vergeblich, aber gerade dadurch heben sich diese Romane vom Gros der sonstigen deutschen Krimi-Produkte deutlich – und ja auch positiv – ab.