Seite 271 - 350

  • Dieser Teil beginnt mit einem neuen Kapitel auf Seite 272:


    Zitat

    In ihrem Schlafzimmer unterhalten sich die Kinder über den Großvater. "Bestimmt kam er aus der Universität, das ist so seine Zeit", meint Andrea, die schon im Bett liegt.

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Hallo liebe Mitleser


    Sorry, aber ich bin schon fertig mit dem Buch, und werde hier morgen (d.h. wenn ich es zeitlich schaffe) meine abschliessenden Eindrücke posten.
    Ich muss nur zuerst einmal über das Gelesene nachdenken, und die doch insgesamt gesehen schöne Geschichte, nachwirken lassen.


    Gruss Bonprix :wink:

  • Ich bin auch schon fast durch; nur noch fünfzehn Seiten, die ich wohl heute Abend schaffen werde.


    Es bleibt bei einem überwiegend positiven Eindruck, trotz gewisser Schwächen. Im weiteren Lesen ging mir persönlich durch den Kopf, dass man den leichten "Vorzug" zu Salvatores Warte noch ganz anders verstehen kann. Natürlich: da ist erstmal die Tatsache, dass der Autor selber Mann ist und vielleicht eher aus "männlicher" Sicht schreiben will/kann.


    Aber die Dissonanzen, die einigen von uns auffielen, und wo wir dann überlegen, wo wer Recht oder Unrecht hat, werden vom Autor ja auch so behandelt, dass der Weichwerdungsprozess des Salvatore eine Bewegung hin zum anderen Geschlecht wird, bzw. eine Öffnung für die "andere Seite in ihm", um es was pathetisch und psychologisch auszudrücken. Es wird an einer Stelle angedeutet, dass dieser Prozess (umgekehrt gesehen) von einer Frau oft nicht gegangen zu werden braucht, da "sie schon weiß, in sich den anderen schon empfangen und aufgenommen hat". Für Salvatore gab es bislang nur "Gegenüber", nicht ein "MIT-Sein"..., wie eben der etruskische Sarkophag so schön ausdrückt.
    Unter dieser Warte wird nun plötzlich die scheinbar bisher negative Einstellung zu Andrea anders. Und tatsächlich sehe ich in den letzten Kapiteln, insbesondere der Begegnung zwischen Hortensias und Andreas eine gute "Erklärung" von manch Ungesagtem.

  • Nun bin ich fertig mit dem Lesen, wobei der letzte Teil mich ein wenig versöhnt hat mit der Geschichte von Salvatore.
    Die Thematik ist, trotz einiger Dissonanzen, gut gewählt und man darf dem Autor attestieren dass er ein ausgezeichneter Erzähler ist. Der Umgang mit der Krankheit – welcher Salvatore einen Namen gab – dass er nicht in Selbstmitleid verfiel – er nicht verbitterte sondern diese akzeptierte und seine Schmerzen heroisch ertragen hat, ist schon bemerkenswert. Sampedro beschreibt wirklich gut ,wie und warum sich ein Mensch trotz allem verändern kann. Natürlich hätte man das Buch auch mehr aus der Sicht Salvatores lesen können, das gelang mir jedoch nicht; und auch weil ich mit keinem der Protagonisten warm werden konnte, kann ich das Buch nicht unter den Perlen der Literatur einreihen.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

    Einmal editiert, zuletzt von serjena ()

  • Ich habe das Buch auch eben ausgelesen. Auch mich haben die letzten Kapitel versöhnt und ich kann mir doch einiges aus diesem Buch mitnehmen.


    Wie es im Leben so ist, hat jeder sein Päckchen zu tragen. So erfahren wir, dass Andrea als 3-jährige ihre Mutter verloren hat, was sicherlich auch ihr ganzes Leben geprägt hat.
    Die Zuneigung, die Andrea und Hortensia füreinander empfinden belehrt uns eines Besseren, dass also auch so extrem gegensätzliche Typen sich fantastisch ergänzen können.


    Ich finde die Charaktere in diesem Buch sehr interessant und auch recht gut gezeichnet und geschildert. Die Sprache allerdings war mir dann doch oftmals zu schwülstig, ein kargerer, nüchterner Stil hätte mir persönlich mehr zugesagt.


    Alles in Allem war das Buch doch recht nett zu lesen, ich bedanke mich für die - wenn auch geschrumpfte - Leserunde mit Euch!

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Ich habe das Buch jetzt im Urlaub ausgelesen und es hat mir sehr gut gefallen.


    Zum Schluß denke ich jetzt auch über Andrea etwas anders. Sicher, sie erscheint immer noch herrisch und auf ihre Karriere bedacht. Auch von Renato erwartet sie insgeheim mehr, sie denkt er hat es nicht weiter als bis zum Chemiker geschafft.
    Aber zum Schluß lernt man auch ihre nette Seite kennen. Sie ist Bruno gegenüber offener und versteht sich sehr gut mit Hortensia.


    Renato denke ich, ist ein Typ, der sich mit den meisten Menschen gut versteht. Er paßt sich an und kommt somit mit jedem gut aus.
    Ich denke, er braucht einfach eine Leitfigur und ist froh, daß er diese in Andrea gefunden hat.


    Salvatore scheint wie ein Fels in der Brandung. Ihn kann nichts mehr erschüttern, selbst sein bevorstehender Tod nicht.


    Es hat mir Spaß gemacht mit Euch dieses Buch zu lesen. Es war zwar nicht von Vorteil, daß ich in der Zeit in den Urlaub gefahren bin. Irgendwie ist man dann nicht mehr so mit dabei.


    Viele liebe Grüße
    Moira

  • Hab das Buch im Urlaub gelesen und erst seit gestern wieder Internetanschluss, daher hier abschließend meine Gedanken zum Buch.
    Auf der fünf Sterne Skala hätte ich zwischen drei und vier Sternen vergeben. Der Text war recht flüssig geschrieben und es las sich recht angenehm.


    Ein alter Mann aus den Bergen, mit riechender (stinkender) Decke und allerlei Unrat in den Taschen wird eingenistet in die Metropole Mailand. Dazu die flachbrüstigeSchwiegertochter, die so gar keine Mama sein kann.
    Was mir sehr gefiel war die Offenheit, zuweilen Naivität, von Bruno. Als er vor den Studenten stand und über die Ziegen gesprochen hat, oder als er mit Hortensia allein war. Bei dem Gedanken seinem Enkel für das Leben vorzubereiten, erinnert er sich an sein eigenes Leben.
    Wie er geliebt, gekämpft und sich Achtung im Dorf erworben hat. Er lernt sich in Mailand noch einmal neu kennen. Bezeichnend der Satz...
    Zitat:
    Dieses Häufchen Haut und Knochen mit dem sonnengebräunten, behaarten Brustkorb, dem weißen Hintern und den bleichen Hüften ist nicht er. Es ist beleidigend, dem alten Genießer, der von so vielen Frauen begehrt und umschwärmt wurde, diese senile Erscheinung gegenüberzustellen.


    Was mir etwas zu viel war, waren seine Nächte im "Versteck" bei seinem Enkel. Auch hätte ich mir gewünscht, dass er mehr Zeit mit seinem eigentlichen Sohn verbracht hätte. Ansätze waren ja vorhanden.
    Alles zusammen ein gelungenes Buch, welches ich bedingt empfehlen werde.



    Bemerkung am Rande:
    Meinen Urlaub hab ich in Ostfriesland auf dem Bauernhof gemacht. Dreimal dürft ihr raten wie der Bauer hieß!
    http://www.bauerbruno.de/

    Seien Sie vorsichtig mit Gesundheitsbüchern - Sie könnten an einem Druckfehler sterben. #-o


    Mark Twain