Seite 181 - 270

  • Seite 180 beginnt bei mir mit:


    Zitat

    Silvester zu Hause war für den Alten eine Qual, weil er sich nach dem üppigen Essen mit Hortensia nun gezwungen sieht, die Gerichte zu probieren, die Andreas so mühevoll zubereitet hat, natürlich streng nach Rezept aus ihrem Kochbuch.

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Die Szenen an der Universität haben mich zum schmunzeln gebracht, die Ironie ist nicht zu überlesen. Sehr „possenhaft“ wie er seine eigenen Geschichten in einer Art und Weise erzählt, dass sie wie Geschichten aus der Mythologie aufgenommen werden.
    Ich kann mir sehr gut vorstellen was Sampedro damit zum Ausdruck bringen wollte. Salvatore repräsentiert "das wahre lebendige Leben“, während die Universität „das abstrakte, akademisch geprägte Leben“ darstellt.
    Wobei Salvatore ein Leben führte, dass sich sehr erschütternd liest - durch die lebenslange Fehde mit Cantanotte, wurde er zu einem sehr harten Mann.
    Umso erfreulicher ist es dass er durch Brunettino welcher ihn vorbehaltlos liebt, und auch mit Hortensia, erleben kann dass es noch etwas anderes gibt.


    Hortensia bewirkt, das liest sich sehr gut in dem Abschnitt wo sie krank ist, dass der „Alte“ sein Verhältnis zu Frauen überdenkt.


    Wie nun Cantanotte stirbt sein grösster Wunsch also in Erfüllung geht, kommt etwas hinzu dass er gar nicht will – Mitleid – das wühlt ihn sehr auf – zeigt jedoch er ist nicht mer der „alte“; und das ist gut so.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Hier ist es aber still geworden ... :?:


    Ich habe nun auch diesen Teil beendet, ich hatte leider in den letzten Tagen sehr wenig Zeit zum Lesen.


    Mir hat gut gefallen, dass man ein wenig mehr über Salvatores Leben erfahren hat. Von Beginn an hängt über diesem Buch der Schatten einer - vorsichtig ausgedrückt nicht gerade rosigen - Vergangenheit. Die Erlebnisse aus dem Krieg, aus dem Wiederstand haben wohl auch ihr Schärflein begetragen, dass Salvatore das geworden ist, was er ist.


    Die Gesrpäche, die er am Bett seines Enkels führt, sind wie eine Therapie, wie ein Abschließen und eine Bewältigung dieser Vergangenheit. Salvatore ist sich bewusst, dass es mit ihm bald zu Ende geht, er will mit sich selber aufräumen und kramt die Erinnerungen nochmals hervor.

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Zitat

    Rosalita
    Hier ist es aber still geworden ...

    Habe mich auch etwas gewundert, dass niemand sich Gedanken machte über die brachiale Gewalt die das Leben Salvatores beherrschte.


    Zitat

    Rosalita
    Die Gesrpäche, die er am Bett seines Enkels führt, sind wie eine Therapie...

    Man glaubt Bruno, dass er gelernt hat, dass er nicht alles richtig gemacht hat. Er akzeptierte seine Weiblichkeit. Er ist einen weiten Weg gegangen und heute kann er geniessen.


    Einen kleinen Kritikpunkt gibt es dennoch; Kalabrien (Traditonen) wird ein wenig zu klischeehaft dargestellt.


    Dazu habe ich ein interessantes Interview mit Jose luis Sampedro entdeckt,
    hier ein Auszug:
    Ni tampoco me desplacé a Milán y a la Calabria italiana para escribir "La sonrisa etrusca". Esto no implica, ni muchos menos, que no me documentara para poder describir aquellos escenarios. La ciudad de Milán, por ejemplo, está explicada a partir de planos de la ciudad y de guías de historiadores locales. Yo no había pisado nunca Milán... Cuando empecé a escribir este libro, esta cuestión ni me la planteé, porque lo concebí como una narración breve, como un cuento. Pero lo cierto es que el cuentecito del abuelo se alargó, hasta el punto de exigir el tratamiento de novela. Esto me llevó a cuestionarme cuál podía ser el escenario adecuado. En un principio pensé en Grecia. Tenía claro que el ambiente adecuado era el Mediterráneo. Descarté España enseguida, porque esta elección implicaba hablar de la guerra civil, y no me atraía. Pensé, además, que si sacaba el escenario fuera de nuestro país añadiría exotismo a la novela. La elección final de Milán y de Calabria fue casual. Una secretaria que yo tenía entonces, de vuelta de un viaje por tierras italianas, me regaló un libro dedicado al folklore de la zona de Catanzaro. Ésta fue la clave. Puro azar, como podéis ver...


    Für diejenigen welche nicht spanisch sprechen, er sagte unter anderem, -"dass er wusste dass die Handlung im Mittelmeer – Raum angesiedelt werden musste – zuerst dachte er an Griechenland.
    Er wäre nie, weder in Mailand noch in Kalabrien gewesen. Die Wahl wäre zufällig auf Mailand - Kalabrien gafallen.
    Sein Wissen über Mailand entnahm er Stadtplänen und historischen Werken - und Kalabrien – eine Sekretärin hätte ihm ein Buch geschenkt „Folklore (Traditionen) Catanzaros“ – das sei der Schlüssel gewesen".


    Wer das ganze Interview lesen möchte:
    http://www.ub.es/geocrit/b3w-330.htm

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Danke für den Auszug aus dem Interview (und v.a. für die deutschen Zusammenfassung :-, )


    Ich stimme dir zu, ich finde auch, dass der Süden Italiens sehr klischeehaft dargestellt wird und wenn ich lese, dass der Autor niemals dagewesen ist, wird mir diese Darstellung auch klar. Ich finde es allerdings schade und es hat mich schon etwas gewundert. Denn er will ja irgendwie dieses südliche Lebensgefühl transportieren. Wenn ich jetzt diesen Eintrag lese habe ich nicht so sehr den Eindruck, dass ihm das ein Anliegen war.

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Fuer einzelne Traditionen weiss ich natuerlich nicht Bescheid, doch wenn es um ein Grundthema des Buches geht, naemlich das Selbstverstaendnis des Mannes, bzw. das Bild, das dieser sich von der Frau macht, so ist trotz aller Verallgemeinerungen doch wahrscheinlich etwas Wahres getroffen worden. Wenn man das dann teils Klischee nennen mag, okay. Aber man lebt (leider) viel mit Klischees, Vorurteilen etc. Das war bei Salvatore irgendwie auch der Fall. Fuer mich haelt sich das Grundthema. Wenn Sampedro es nicht in dem ihm viel bekannteren Spanien ansiedeln wollte, dann (siehe Auszug) weil er die immr noch sehr leidvolle Grundthematik des spanischen Buergerkrieges vermeiden wollte. Dass aber waere bei Verfasssung des Romans schwer gewesen. Bei allen Unterschieden gibt es wohl doch eine Verwndtschaft der Mittelmeercharaktere???
    Uebrigens kann man ja inzwischen durch die Hinweise die Handlung auf 1983 mehr oder weniger einkreisen.

  • Zitat

    Original von tom fleo
    Bei allen Unterschieden gibt es wohl doch eine Verwndtschaft der Mittelmeercharaktere???


    Das sehe ich auch so, fühle ich mich doch während der Lektüre immer wieder an Alexis Sorbas erinnert!

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)