Cormac McCarthy - Die Straße / The Road

  • Die Darsteller überraschen mich: Charlize Theron als Mutter,


    Mich überrascht vor allem,dass hier eine Rolle der Mutter gespielt wird? Gab es im Buch eine Mutter???????

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Mich überrascht vor allem,dass hier eine Rolle der Mutter gespielt wird? Gab es im Buch eine Mutter???????

    Nein, aber vielleicht gibt es im Film Rückblenden? Ist ja ein oft verwendetes Stilmittel.

    Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht überwindet, erst dann wird es Frieden geben.
    Jimi Hendrix

  • Mich überrascht vor allem,dass hier eine Rolle der Mutter gespielt wird? Gab es im Buch eine Mutter???????

    Soweit ich mich erinnere, gabs im Buch eine oder zwei Rückblenen, wo die Mutter erwähnt wird. Ich denke aber schon, daß sie im Film eine größere Rolle bekommt - wahrscheinlich endet es in einer großen Familienzusammenführung :roll:

  • Dem Trailer bei YouTube kann man nicht viel entnehmen, es wirkt aber nicht wirklich nach dem Buch. Andererseits verständlich, denn sehr dick ist das Buch nicht und es lebt ja auch von den düsternen Stimmungen. Davon kann kein Film existieren. Dennoch wirkt es sehr nach einem Endzeit Science Fiction Film.... Doch ich will den Film nicht todreden, wo er doch noch gar nicht wirklich geboren ist *wink*

  • Nein, aber vielleicht gibt es im Film Rückblenden? Ist ja ein oft verwendetes Stilmittel.


    Im Buch wird zumindestens mal erwähnt, dass er an sein Leben denkt. (Zitat S. 166: Längst gestorbene Verwandte fanden sich ein und bedachten ihn mit geisterhaften Seitenblicken....Er dachte an sein Leben..."). Das kann für einen Film sicher ausgebaut werden. :-k

  • Die Darsteller überraschen mich: Charlize Theron als Mutter,


    Zitat

    Charlize Theron as the Wife, who appears in flashback. Theron joined the film because she was a fan of the book and had previously worked with producer Nick Wechsler on the 2000 film The Yards.[4] The character will have a larger role in the film than she did in the book. Hillcoat said of the expanded role, "I think it's fine to depart from the book as long as you maintain the spirit of it."[5]


    Kopiert aus http://en.wikipedia.org/wiki/The_Road_(film)
    So könnte ich es mir allenfalls vorstellen, wenn nicht "Amerikanisches Happy End" erfolgt :-?

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Ich habe das Buch heute in einem Rutsch durchgelesen.
    Das Buch ist wirklich...erschreckend und fasizinierend zugleich.
    Ich wüsste nicht, was ich machen würde, wenn ich durch so eine Welt wandeln würde :| Ich hätte es gerne noch weiter gelesen.

  • Das Buch war ein Erlebnis! Ich habe es vor vier Wochen gelesen und war sehr beeindruckt. Das Spiel mit der Sprache brachte eine geradezu biblische Atmosphäre in den Text, was sehr gut zu den apokalyptischen Zuständen und der damit einhergehenden Sinnsuche passte.
    Inhaltlich fand ich den Überlebenswillen der Beiden beeindruckend. Ein ums andere Mal dachte ich, ich an ihrer Stelle würde jetzt aufgeben, denn wo bietet sich nur die geringste Perspektive?


    Nun lese ich hier mit Neugier und/oder Schrecken, dass auch dieser Roman schon wieder verfilmt wird. Die Neugier wird mich (wie bei "Die Stadt der Blinden") wohl ins Kino treiben, aber ich habe auch wie einige hier meine Zweifel, was die Umsetzung betrifft.
    Die Mutter kommt im Buch in Rückblenden schon recht häufig vor, aber eine Familienzusammenführung würde wirklich die ganze literarische Geschichte ad absurdum führen (wie das Ende der "I am legend"-Verfilmung).
    Was ich mir auch vorstellen könnte, ist dass die Kannibalen-Szenen ausgeschlachtet werden. Es würde mich wundern, wenn sich die Filmindustrie die Gelegenheit für blutrünstige Effekte entgehen lassen würde. :vampire:

  • Ich habe lange überlegt, ob ich mir dieses Buch kaufen soll oder nicht. Immerhin - Pulitzerpreis ausgezeichnet, das hört sich für mich nach schwerer Literatur an. Aber die Kritiken in den Zeitungen waren immer allesamt ausgezeichnet, sodaß ich es nun doch gewagt habe.

    Dem kann ich mich nur anschließen! Mir ist es genauso ergangen, ich bin mehrmals um das Buch "herumgeschlichen" und habe es schließlich doch gekauft. (Alternativ hatte ich auch "Die Atemschaukel" in der Hand, doch "die Straße" hat gewonnen :mrgreen: )
    Ich habe jetzt die ersten 40 Seiten gelesen und mir geht es wie Suspiria, ich muss das Buch weglegen. Mal schauen wie lange ich für die 252 Seiten brauche, es ist kein Buch dass ich in einem Rutsch durchlesen kann...

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
    deine Bibliothek ist der beste Keller!"
    Jean Cocteau

  • Ich habe die englische Ausgabe The Road gelesen und war generell nicht so begeistert von diesem Roman. Vielleicht auch deshalb, weil ich sehr hohe Erwartungen hatte und mir ein ganz besonderes Leseerlebnis vorgestellt hatte.
    Es waren schon ein paar spannende Szenen dabei, wie zum Beispiel

    , aber ansonsten habe ich mich über lange Strecken gelangweilt und fand die Grundstimmung zu düster, es fehlte jeder Hoffnungsschimmer für Vater und Sohn. Dementsprechend schlecht fühlte ich mich auch während der Lektüre des Romans.
    Ich habe gerne Geschichten, in denen die Figuren eine gewisse Tiefe haben, was ich bei The Road gänzlich vermisst habe. Wobei ich mit dem nüchternen Schreibstil eigentlich gut zurechtkam, ich hätte mir bloß für die Figuren mehr charakterliche Eigenarten gewünscht. Aber dies zu erfüllen, wäre vermutlich gegen die Intention des Autors gewesen, weil es mehr um die Darstellung eines trostlosen Endzeitszenarios ging und die Figuren wahrscheinlich nur gewisse Funktionen in der Vater/Sohn-Konstellation erfüllen sollten, um den Konflikt des Vaters rüberbringen zu können (im Sinne von: zu welchem Zweck benutze ich die Patronen und/oder benutze ich sie überhaupt).


    Und...


    Kurzgefasst würde ich sagen: interessanter Schreibstil, viel Hoffnungslosigkeit, wenig Überraschungen, geringer Unterhaltungswert.


    Es tut mir leid, dass ich hier die einzige unbegeisterte Bewertung abgebe, aber ich bin wirklich erwartungsvoll an das Buch herangegangen und konnte mich leider nicht dafür erwärmen. Immerhin habe ich es zu Ende gelesen, denn richtig schlecht war es auch wieder nicht. :|
    Daher von mir nur irgendwie neutrale :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne.

  • Nachdem ich das Buch beendet habe möchte ich Euch auch meine Eindrücke mitteilen:


    Ich habe noch nie ein so grausliches und trotzdem faszinierendes Buch gelesen.
    Allerding bin ich froh, dass es so wenig Seiten hat, den gegen Ende habe ich mir immer schwerer getan es nicht einfach aus der Hand zu legen. Andererseits konnte ich auch nicht abbrechen :shock:
    Ich weiß, das klingt eigenartig, aber es ist mir wirklich so gegangen.


    Die Geschichte selbst ist in einer schönen, einfachen Sprache geschrieben, es bleiben viele Fragen offen und es regt zum nachdenken an.
    Zu Euren Fragen am Anfang: über die Frau und Mutter erfährt man schon etwas:


    Und zum Ende: ich habe es so gelesen, dass "die Guten" den Vater und Sohn beobachtet haben und (vielleicht) zu sich aufnehmen wollten, deswegen ist ihnen der Mann gefolgt :-k
    Ob die Leuchtpistole damit in Zusammenhang gestanden ist?? Ich glaube nicht.

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
    deine Bibliothek ist der beste Keller!"
    Jean Cocteau

  • Selten hat mich ein Buch so berührt und aufgewühlt wie "Die Straße". Selten etwas so Trauriges und Hoffnungsloses gelesen. Und trotzdem mit so viel Gefühl. So wie der Vater den Sohn dazu zwingt nicht aufzugeben, so zwingt der Autor den Leser dazu. Das Buch hat mir in mehr als nur einer Art Gänsehaut bereitet.


    Ich bin ein großer Fan von Viggo Mortensen, aber die Verfilmung werde ich mir nicht ansehen. Kein Film, auch wenn er 3 Stunden dauert, könnte wiedergeben was in diesem kleinen Büchlein enthalten ist.

    Ich kann allem widerstehen, nur der Versuchung nicht.
    Oscar Wilde


  • Tja, nun habe ich auch dieses Buch hinter mich gebracht. In den 80er Jahren waren Endzeitromane mit Darstellungen einer Zeit nach einem thermonuklearen Schlagabtausch und dem darauf folgenden nuklearen Winter sehr verbreitet, weswegen ich über viele Moment dieses Romanes weniger überrascht gewesen bin. Das was die Überlebenden tun um zu überleben und welche unterschiedlichen Herangehensweisen sie zeigen ist auch nicht unbedingt neu. Der düstere Stil mit der vergleichsweise nüchternen sprachlichen Darstellung erinnerte mich irgendwie an Robert C O'Briens "Z for Zachariah", wobei dieses Buch - als Jugendbuch konzipiert - in meinen Augen wegen seiner Thematik sogar noch düsterer ist als "Die Straße".


    Menschen geben sich auf oder machen weiter. Manche halten dabei bestimmte humanitäre Standards ein, andere überleben um jeden Preis. Dies ist alles nicht wirklich neu, aber eine lange Zeit nach dem Ende des Kalten Krieges wird es hier noch einmal ganz eindrucksvoll wachgerufen. Was besonders für Leserinnen und Leser, die nicht in dieser Zeit gelebt haben - oder damals nicht viel dazu gelesen haben - sehr beeindruckend sein dürfte. Für mich war es eher - in negativer Hinsicht - ein wenig nostalgisch.

  • « Die Strasse » hat mich sehr beeindruckt. McCarthy arbeitet mit einer schlichten Sprache, die in den Dialogen sogar minimalistisch wird. Diese erinnerten mich an Stücke von z.B. Samuel Beckett. Trotzdem haben die Personen - für mein Empfinden - eine Tiefe, die hier ein Leser gar nicht gesehen hat.
    Hinter dem apokalyptischen Hintergrund taucht immer wieder versteckt die Sinnfrage auf: Man findet auch teils religiöse, biblische Bilder und Motive.
    Einerseits scheint der Vater zu verzweifeln, andererseits ist er wie noch von einer Aufgabe bewohnt, so wahnwitzig sie scheint. Diese Aufgabe ist „das Kind“, von jeher Verheißungs- und Zukunftsträger. Bei allem Pessimismus scheint am Ende des Stückes eine Öffnung, eine Zukunft zu stehen.


    Ein gutes Buch! Empfehlenswert

  • Besonders interessant fand ich hier die spartanische Sprache, die mit der kalten Landschaft korrespondiert. Im Gegensatz zu vielen anderen Romanen aus diesem Genre. Ich weiß auch nicht ob "Die Straße" ein reiner Endzeitroman sein soll. Vielmehr beschreibt McCarthy hier eine Vater-Sohn-Beziehung und benutzt hierbei die "Straße" als Metapher auf das Leben, das beide nur gemeinsam bestreiten können und am Ende....


    Ein gutes Buch. Meine Empfehlung.

  • Ich habe vor einiger Zeit den Film zum Buch im Kino gesehen, das Buch selbst habe ich nicht gelesen. Und ich kann - entgegen der eher pessimistischen Grundstimmung - den Film nur empfehlen. Ich kann zwar keinen direkten Vergleich zum Buch anstellen, aber ich kann mich den meisten Kommentaren zum Buch bedingungslos anschließen.

    Selten hat mich ein Buch so berührt und aufgewühlt wie "Die Straße". Selten etwas so Trauriges und Hoffnungsloses gelesen. Und trotzdem mit so viel Gefühl. So wie der Vater den Sohn dazu zwingt nicht aufzugeben, so zwingt der Autor den Leser dazu. Das Buch hat mir in mehr als nur einer Art Gänsehaut bereitet.

    Genau so ging es mir auch, der Film war sehr bewegend, beängstigend und bedrückend, und er ist auf jeden Fall einen Blick wert!

    "Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele." - Marcus Tullius Cicero
    :study: Tad Williams - Die Hexenholzkrone 2