Elizabeth George - Wer die Wahrheit sucht / A Place of Hiding

  • Und wieder ein Buch, das hier noch nicht vorgestellt wurde, von dem ich nur die gekürzte Hörbuchfassung kenne. Also stelle ich das hier vor.


    Zunächst einmal muss ich der Amazon-Produktbeschreibung aufs heftigste widersprechen. Dort wird die Cosmopolitan zitiert, dass Elizabeth George in die Fußstapfen von Agatha Christie trete Das tut sie m.M. nach mitnichten!


    Kurzbeschreibung nach Amazon:
    Guy Brouard ist Millionär und Mäzen. Guy Brouard hat viele Frauen und noch mehr Feinde. Nun ist Guy Brouard tot. Ermordet an einem Strand der englischen Kanalinsel Guernsey. Verdächtige und Motive gibt es mehr als genug. Nur die junge Amerikanerin China River hat keines. Doch alle Indizien weisen auf sie. Simon St. James reist mit seiner Frau Deborah auf die winterliche Kanalinsel, um die Unschuld von China nachzuweisen. Doch je tiefer sie in die verschworene Inselgemeinschaft eintauchen, desto mehr Personen entdecken sie, die auf irgendeine Weise in den Mord an Guy Brouard verstrickt sind ...


    Meine Meinung:
    Ich fand das Buch nicht so langatmig und zäh, wie einige Rezensenten kritisieren. Doch das ist halt der Vorteil bei einer gekürzten Hörbuchfassung, die Handlung ist kompakter und es zieht sich nicht.
    Der Fall selbst war zwar interessant, aber nicht herausragend. Ich habe Inspector Linley und Barbara Havers vermisst, doch zumindest war Deborah nicht mehr so nervig wie in andere Büchern.
    Es mangelte nicht an Verdächtigen, auch eine Spur, die in die Zeit des 2. Weltkrieges und einer Widerstandsgruppe gegen die Nazis führte, war dabei. Doch die Ermittlung war eher vom Zufall bestimmt es gab einiges, was ich für ziemlich unglaubwürdig hielt. Einige Charaktere blieben für mich sehr farblos (u.a. Simon St. James) Auch die Geschichte mit Matt, Chinas Ex, fand ich skuril und unbefriedigend. Sonst kann ich mir von den Personen ein Bild machen, doch hier gelang es nur bei einigen. (Kann aber auch daran liegen, dass ich nur die Kurz-Fassung kenne)


    Es war aber immerhin so spannend, dass ich es zu Ende hörte. Ich wollte ja eingentlich keine Bücher von George mehr lesen, weil sie gegenüber ihren früheren Büchern abfällt, doch ein Hörbuch ist eine gute Alternative. Man kann es ohne große Konzentrationsschwierigkeiten hören, kommt immer wieder gut in die Geschichte rein. Insofern hat mir das Hörbuch gefallen. Es war ein nettes Hörvergügen und Miroslav Nemec hat es sehr gut gelesen. Zum Sonnen auf dem Balkon sind Hörbücher schon was feines!


    grüße von missmarple

  • Zitat

    Original von missmarple
    Ich habe Inspector Linley und Barbara Havers vermisst, doch zumindest war Deborah nicht mehr so nervig wie in andere Büchern.


    Vor allem ohne Barbara Havers ist ein Elizabeth George-Roman nur das halbe Vergnügen. Deborah fand ich in diesem Buch so nervig wie nie zuvor. Ihretwegen war ich sehr, sehr nahe dran, es abzubrechen, habe dann aber doch durchgehalten. Ich habe mir oft gedacht, wenn sie jetzt nochmal herzumzickt, hör ich auf, habe dann aber doch immer weitergelesen.


    Du hast recht, die Qualität von Mrs. George fällt sehr ab. Wirklich schade drum!! "Wo es keine Zeugen gibt" reizt mich, ehrlich gesagt, nicht besonders.

  • Das Buch hat mir noch halbwegs gefallen, auch wenn es nicht schlimm gewesen wäre, wenn die Obernervensäge Deborah bei der Explosion noch in der Hütte gewesen wäre. (Ich hoffe, ich verwechsle da nichts?)
    Aber seit dem Folgeband (With no one as witness) hat es sich bei mir mit EG erledigt.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Danke für den Link, Marie,
    das passiert, wenn man nur im Rezensionsindex nachschaut, ob das Buch schon vorgestellt wurde. (Was für mich auch ein bisschen die Sinnlosigkeit des "Ich-lese-gerade-Threads" vor Augen führt. Doch die Diskussin wurde bereits an anderer Stelle geführt.)


    Ich zitiere mal Susannah aus dem "Ich-lese-gerade-Thread":
    "...Trotzdem könnte der Roman statt der 734 Seiten 500 haben und würde trotzdem alle wichtigen Informationen enthalten. "
    Das finde ich nun beruhigend. Da habe ich in der gekürzten Hörbuch-Fassung nicht allzu vie versäumt - und anscheinend sind auch viele Passagen mit Deborah gestrichen worden. Denn im Hörbuch empfand ich sie nicht so nervig.


    grüße von missmarple