Heinrich Böll "Ansichten eines Clowns"

  • Kurzbeschreibung
    »Heinrich Böll zeigt, was so selten gezeigt wird: den Alltag einer Liebe.« Marcel Reich-Ranicki


    »Ich bin ein Clown, im Augenblick besser als mein Ruf.« Hans Schnier, einst ein gefragter Pantomime und Spaßmacher, sitzt, nachdem ihn seine Frau verlassen hat, zum Bettler degradiert auf den Stufen des Bonner Bahnhofs.


    Über den Autor
    Heinrich Böll, am 21. Dezember 1917 in Köln geboren, war nach dem Abitur Lehrling im Buchhandel. Danach Studium der Germanistik. Im Krieg sechs Jahre Soldat. Seit 1947 veröffentlichte er Erzählungen, Romane, Hör- und Fernsehspiele, Theaterstücke und war auch als übersetzer aus dem Englischen tätig. 1972 erhielt Böll den Nobelpreis für Literatur. Er starb am 16. Juli 1985 in Langenbroich/Eifel. Sein gesamtes Werk liegt im Taschenbuch bei dtv vor.



    meine Meinung:


    Das Buch ist hier sicher schon zur Sprache gekommen, aber nachdem ich "Gruppenbild mit Dame" unbeendet zur Seite gelegt habe und Marie mir Böll weiter empfohlen hat, hab ich nun die ersten 40 Seiten hinter mir.


    Das Buch macht nicht den Anschein, nicht zu Ende gelesen zu werden. Ich bin echt begeistert und hab die erste PN zu diesem Thema schon verschickt.


    Werd euch auf dem laufendem halten. ;)

    Seien Sie vorsichtig mit Gesundheitsbüchern - Sie könnten an einem Druckfehler sterben. #-o


    Mark Twain

  • Zitat

    Original von Clown
    Ist schon laaaaange her. :-?Könnte dieses Buch wieder mal lesen.


    Das war mein erster Gedanke, als ich den Titel des Beitrags gesehen habe. Obwohl ich´s schon zwei Mal gelesen habe. Ein ganz, ganz großartiges Buch, das es keinesfalls verdient hat, halb gelesen weggelegt zu werden!! [-X:wink:


    Lg
    Susannah

  • Ich schätze Böll sehr und habe auch (fast) alles von ihm gelesen.
    "Ansichten eines Clowns" gehört zu meinen persönlichen Top5 Büchern, ich habe es wohl schon 4 x gelesen, das letzte Mal im Rahmen der KLR im Jänner 06 hier im Forum.


    Mir gefällt seine Beobachtungsgabe und die Gesellschaftskritik, die aber immer mit einem Augenzwinkern begleitet wird und nicht böse gemeint ist.
    Ich kann außerdem u.a. noch "Der Zug war pünktlich" und "Und sagte kein einziges Wort" empfehlen.

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Habe von Böll nur Die verlorene Ehre der Katharina Blum gelesen und wollte iiimmer mal Ansichten eines Clowns lesen! Aber immer erst andere Bücher gekauft und letzendlich hab ich es immer noch nicht! :uups:


    Werde ich bei der nächsten Bestellung sicher auch dabei haben. Scheint echt ein gutes Buch zu sein.


    Viel Spaß noch weiterhin beim Lesen! :D

  • Gestern Mittag hab ich das Buch wieder ins Regal gestellt. Dieses mal durchgelesen. :wink:


    Ich muss sagen es hat sich gelohnt. Meine Meinung zu Böll hat sich dadurch schon sehr geändert.
    Ich war von der Geradlinigkeit des Romans überrascht. Böll gibt die ganze Zeit stur die Richtung vor.
    Es ist der Abstieg von Hans Schnier. Stufenweise wird er demontiert und nebenher verteilt Böll Ohrfeigen an die Kirche und den Staat.
    Niedlich fand ich die "Länderübergreifende" Szene in Erfurt. So hatten die Ost - Kommunisten auch ihre Watschen weg.


    Da ich das Ende wirklich zum Schluß lese, wie bestimmt nicht alle hier im Forum, war ich vom Ende etwas überrascht. Ich nahm an er beendet sein Leben vom Balkon. Einige Dinge wiesen ja darauf hin.
    - der Abschied vom Vater ohne die Geldfrage geklärt zu haben
    - das abzählen der letzten Zigaretten
    - das wegwerfen der letzten Mark
    - die Flasche Kognak in seiner Bademanteltasche


    Am Ende saß er dann doch vor dem Bahnhof und war bedacht, dass seine letzte Zigarette ordentlich im Hut liegt. Hier war er wieder der "richtige" Deutsche.


    Hat mir gut gefallen und hat Appetit auf mehr gemacht.
    So, nun werd ich mich an eure Rezensionen machen und lesen, was mir alles verborgen geblieben ist.


    Gute Nacht sagt Alwin03

    Seien Sie vorsichtig mit Gesundheitsbüchern - Sie könnten an einem Druckfehler sterben. #-o


    Mark Twain

  • Alwin


    Ich habe den Thread in den Vorstellungs-Bereich verschoben, da du ja inzwischen das Buch beendet und deine abschliessende Meinung gepostet hast.
    Somit erscheint das Buch auch im Rezi-Index, was nicht der Fall wäre, wenn es im >Ich lese gerade<-Bereich bleiben würde. :idea:


    Gruss Bonprix :wink:

  • Zitat

    Original von Rosalita
    Mir gefällt seine Beobachtungsgabe und die Gesellschaftskritik, die aber immer mit einem Augenzwinkern begleitet wird und nicht böse gemeint ist.
    Ich kann außerdem u.a. noch "Der Zug war pünktlich" und "Und sagte kein einziges Wort" empfehlen.


    Das empfinde/die empfehle ich GENAU SO!


    Es wäre schade, wenn dieser Autor etwa "nur" an eine Epoche gebunden wäre als ob er uns heutigen Genrationen nichts mehr sagen könnte... Fûr alle, die einen Einblick haben möchten, wie kurz nach dem Krieg Heimkehrer und einfach Menschen in Deutschland empfunden haben, kann ich besonders die Ende der 40iger/Anfang der 50iger Erzählungen und Kurzgeschichten empfehlen. Die hauen mich immer wieder um.

  • Bis gestern lag dieses Buch auf meinem Nachttisch, aber ich musste es wieder zur Bücherei zurückgeben, obwohl ich nicht einmal ein Drittel gelesen hatte :( Dabei hat mir das, was ich bisher gelesen hatte, doch so gut gefallen... Besonders wegen den hier schon angesprochenen 'Ohrfeigen an die Kirche und den Staat'.

  • Bevor ich Ansichten eines Clowns gelesen hab, war der Name Böll für mich mit einem unglaublichen Gefühl von Überdruss verbunden. In der Schule sind wir zugeschmissen worden mit sog. Nachkriegsliteraturund sämtlichen relevanten Kurzgeschichten von Böll und Borchert. Die Texte an sich finde ich zum großen Teil wirklich gut, aber die Masse hat mich erschlagen. Als ich das Buch dann vor mir hatte, war mein einziger Gedanke- nicht noch so eins... Es hat mich echt Überwindung gekostet das Buch anzufangen, aber es hat sich gelohnt. Diese Mischung aus Erinnerung, phantastischer Gedankenwelt und alltäglichen Ereignissen, die dann doch nicht so verlaufen wie gedacht, hat mich bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Ich hab zwar die ganze Zeit geschwankt zwischen dem Bedürfnis Herrn Schnier kräftig zu schütteln und ihn tröstend in den Arm zu nehmen, aber es hat mir trotzdem überraschend gut gefallen. Vielleicht trau ich mich ja jetzt doch noch an "Gruppenbild mit Dame"...

    "We're all stories in the end. Just make it a good one." - The Doctor


    2019 gelesen: 0 gehört: 0 (2018: 25/13) aktiver SUB: 75

  • Mir erging es zu Schulzeiten ähnlich wie Pickwick. Ich dachte immer das Rheinland, meine Heimatstadt insbesondere, hätten einen besonders "Böll-Lastigen" Lehrplan.
    Nun habe ich das große Glück eine Ausgabe von meinem Opa, einem bekennenden Böll Anhänger, geerbt zu haben. Und ihr habt mich wirklich neugierig gemacht.
    Danke dafür :)