Makine, Andrei - Das französische Testament
Roman.btb
322 Seiten
ISBN: 3-453-15024-4
Ersch. 1995
unter dem Titel
"Le Testament Francais"
Klappentext:
Jeden Sommer verbringt Aljoscha bei seiner Großmutter Charlotte in der unendlichen Weite Sibiriens, "wo der Himmel so weit und die Wälder so tief sind, dass man sich keinen Menschen darin vorstellen kann". Eines Tages stößt der Junge auf Charlottes "sibirischen Koffer", der angefüllt ist mit Zeitungsartikeln, Bildern und Erinnerungsstücken aus Paris, wo sie einst ihre Kindheit verbracht hat.
Charlotte weiß zu jeder Episode ihres wechselvollen Lebens eine außergewöhnliche Geschichte zu erzählen, und Aljoscha kann nicht genug hören von Marcel Proust, der in Neuilly Champagner trank, vom Besuch des Zaren in Paris und vom Tod des Präsidenten in den Armen seiner Geliebten. Doch Aljoscha ist nicht nur stolz auf seine französische Großmutter, die ihm so manchen Spott seiner Schulkameraden einbringt und ihn verzweifelt nach seiner eigenen Identiät suchen lässt. Erst als er selbst nach Paris kommt, findet er Frieden mit Charlotte und mit sich selbst.
Dieses Buch Makines ist sicher wirklich ein besonderes. Makine versteht es tiefgreifend, mitreißend und kunstvoll zu schreiben, ohne Frage.
Leider war es mir teils ein wenig zu düster und/oder hat mich unangenehm berührt. Vielleicht weil Makine so gut die eine Seite des Lebens, die der Selbstfindung, der Sehnsucht, der Nostalgie und des (zu ) späten Erkennens beschreibt. Eine Seite mit der ich mich momentan so nicht auseinandersetzen wollte.
Dieses Buch wird nichtsdestotrotz lange in meinem Gedächtnis bleiben.
Ich habe viel von mir selbst wiedergefunden, Kindheitserinnerungen und Traurigkeit über das Vergangene.
Über den Autor:
Andrei Makine wurde 1957 in Sibirien geboren. Er studierte Philologie in Moskau und Twer. Durch seine französische Großmutter wurde er schon als Kind mit der Sprache und Kultur Frankreichs vertraut. Seit 1987 lebt er in Paris.