Homes, A.M. - Dieses Buch wird ihr Leben retten

Vielen Dank für die Empfehlung, Buchkrümel! Deine Rezension hat mir ein unterhaltsames Wochenende beschert.

Richard Novak ist ein Suchender - auf der Suche nach seiner Vergangenheit (von der er ganze Episoden vergessen hat), auf der Suche nach einer Bedeutung für seine Gegenwart und darauf aufbauend auch für seine Zukunft. Intensive Schmerzen werden für ihn der Auslöser für eine Lebensveränderung. Er lässt seine Einsiedelei hinter sich und wandelt sich zu einem guten Samariter nach dem Motto "Was du nicht für dich selbst erreichen kannst, verändere im Leben anderer". Diese Entscheidung verselbständigt sich und wandelt im Verlauf auch sein eigenes Schicksal und bereichert seine Existenz.

A. M. Homes schafft in "Dieses Buch wird ihr Leben retten" eine ganz eigene, faszinierende und traumhaft scheinende Welt mitten in Los Angeles. Auf mich wirkte der Roman so als habe sich die Autorin hingesetzt, mit dem Schreiben begonnen und beschlossen, ihrer Fantasie keine Grenzen zu setzen, was der Geschichte diese surreale Atmosphäre gibt. Eine aberwitzige Episode jagt die nächste. Der entstehende Sog ließ mich den Roman selten zur Seite legen.

Allerdings muss ich gestehen, dass ich den Titel "This Book will save your Life" ("Dieses Buch wird ihr Leben retten") ebenfalls nicht nachvollziehen kann. Für mein Leben konnte ich wenig bedeutsames herausziehen, aber das hatte ich auch nicht ernsthaft erwartet. Doch selbst den Hauptfiguren wird die Rettung vorenthalten. Fast wirkt es als hätte die Autorin keine Lust gehabt, ihre losen Enden zu verbinden und so mutet das Ende fast noch bedrohlicher an als der Romananfang. Aber das Ende illustriert für mich andererseits auch das Ausmaß von Richards Wandelung.

Was hat sie sich nur gedacht?!

Da mir letztendlich die Identifikation mit einem der Charaktere fehlte und ich zwischendurch mehr als einmal dachte, dass sich die Zufälle etwas zu sehr häufen und dadurch unglaubwürdig werden, wird "This Book will save your Life" nicht zu meinen Lieblingsbüchern zählen. Für eine entspannte Wochenendlektüre und den Traum von wärmeren Gefilden hat es sich aber bewährt!

Kurzbeschreibung:
(Cover/Verlag)
Richard Novak, reich geworden im Aktienhandel, geschieden, hat hart daran gearbeitet, sein Leben unter Kontrolle zu haben. Sein Unabhängigkeit reicht so weit, dass er mit kaum jemandem spricht; nur mit seiner Haushälterin und ein paar mal in der Woche mit seiner Ernährungsberaterin.
Eines Tages landet er mit heftigen Schmerzen in der Notaufnahme . Außerdem droht sein Haus, das auf einem Hügel steht, in einem Erdloch zu versinken.
Was macht so einer wie Richard in so einer Situation?
Loslassen und neu anfangen.

Meine Meinung:

Lebhaft und auch spannend fängt die Geschichte von Richard Novak an, nur leider, schon nach relativ kurze Zeit habe ich die Interesse daran verloren.
Lag es an einem unpassendem Zeitpunkt, oder daran, dass ich mich mit dem Protagonisten nicht identifizieren konnte ?
Die Charaktere, obwohl plastisch und glaubhaft gezeichnet- blieben mir fremd. Die Geschichte des Neuanfangs, nun ja, hat mich auch nicht gefesselt.

Was mir allerdings sehr gut gefallen hat, ist der Sinn für Humor der Autorin. Es gab einige Momente, wo ich lachen musste. Auch der Schreibstil von A. M. Homes spricht mich an. Ich mag ihre lebhafte Art zu erzählen. Auch wenn dieser Roman nicht ganz meinem Geschmack entsprach, würde ich auf keinen Fall weitere Bücher der Autorin versäumen wollen.

Ich war auch nicht restlos begeistert, meine Rezi von damals:

Richard Novak hat im Beruf alles erreicht, er war im Finanzsektor sogar so erfolgreich, dass er nun mit 55 Jahren nicht mehr zu arbeiten braucht. Seine Ehe ist schon vor langer Zeit gescheitert, der Kontakt zu sei-nem siebzehnjährigen Sohn besteht nur sporadisch, an vielen Tagen spricht er höchstens mit seiner Putzfrau, seiner Trainerin und seiner Ernährungsberaterin. Sein Lebensstil ist äußerst gesundheitsbewusst, dennoch zwingt ihn eines Tages ein Anfall von merkwürdigen Schmerzen, den Notarzt zu rufen. Während er mutterseelenallein in seinem großen Haus auf dessen Eintreffen wartet, geht ihm allmählich auf, wie einsam er eigentlich ist - und wie wenig Spaß und Freude sein Leben beinhaltet.

Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus krempelt er sein Leben völlig um. Angefangen damit, dass er seinem Heißhunger auf Donuts zum ersten Mal seit Jahren nachgibt, bis hin zu mehreren Einsätzen als "guter Samariter", die ihn sogar in die Schlagzeilen bringen. Eine plötzliche Bodensenkung hinter seinem Haus zwingt ihn auch noch, dieses zu verlassen und ein Notquartier zu beziehen ...

Der Ansatz dieses Buches ist nicht gerade neu - gesundheitliche Krise zwingt erfolgsverwöhnten, aber kontaktarmen Menschen, alles zu überdenken und sich zu ändern - aber immer wieder für ein Buch oder einen Film gut. Hier bin ich mir allerdings nicht ganz sicher, ob es eine Satire auf solche Geschichten sein soll oder ernst gemeint ist. Bei einigen Begegnungen und Ereignissen trägt die Autorin reichlich dick auf.

Der Stil ist eher schlicht, es wird im Präsens erzählt, was eine besondere Nähe zum Geschehen erzeugt. Die Übersetzung lässt für meinen Geschmack zu häufig englische Wörter einfach so stehen, statt deutsche Entsprechungen zu finden.

Insgesamt ist dies eins der wenigen Bücher, dessen Handlung ich mir lieber als Film angesehen hätte, statt es zu lesen (vielleicht mit der einen oder anderen Straffung). Nach ungefähr der Hälfte des Buches interessierte mich Richards Leben eigentlich gar nicht mehr besonders, doch es wurde immer noch ein Ereignis, noch eine Begegnung obendrauf gepackt - ein bisschen zuviel des Guten für meinen Geschmack.

Magdalena
Danke für die schöne Rezension. Genau auf den Punkt hast du es gebracht.

Zitat von Magdalena

Insgesamt ist dies eins der wenigen Bücher, dessen Handlung ich mir lieber als Film angesehen hätte, statt es zu lesen (vielleicht mit der einen oder anderen Straffung)

Dieser Gedanke gefällt mir, ich kann mir vorstellen, dass es mir auch gut gefallen würde, die Geschichte als Film zu sehen.

Dieses Buch wird ihr Leben retten ! Wie kann das sein ? Wie geht das ?Es
wird uns die Geschichte von Richard erzählt.Einem megareichen
Amerikaner,der im Geld Schwimmmt.Doch plötzlich,ohne es zu wollen ist er
mit seinem vielen Geld allein nicht glücklich.Er merkt,das er auch
andere Menschen braucht,die ihn brauchen,und nicht nur von ihm
"gebraucht" werden.Wie Haushälterin,Fitness-oder
Ernährungsberaterin.Außlöser dieses Umdenken ist eine Herzattacke,und
die damit verbundene Angst vor dem Tod.Er erkennt, das es ihm gut
tut,gutes zu tun.Oder ist es doch nur langeweile, gepaart mit
Einsamkeit? Jedenfalls schmeißt er sich ins volle Leben.Er entdeckt
plötzlich die Liebe zu seinem Sohn und seiner Exfrau wieder.Als er einer
weinenden Frau begenet ,die er in der Gemüseabteilung eines
Supermarktes kennenlernt,holt er sie aus der Frustation ihres Daseins.In
einem Dounat-Laden trift er Anhill,der zum Freund wird.Dem er sogar
sein dickes Auto zur verfügung stellt!Er rettet Leben ,macht lauter gute
Dinge,die man mit viel Money nicht kaufen kann.Stellt sich die
Frage,warum erst jetzt?Er krempelt sein Leben um,will ein anderer
(besserer) Mensch sein ! Spät ,aber nicht zu spät ! Jedenfalls wird
dieses Buch nicht mein Leben retten.Das muß ich schon selbst tun , wenn
nötig.Trotzdem ein unterhaltsamer Roman . Wenn auch teilweise
übertrieben.Ich hörte das es in Amerika ein heiß diskutiertes Buch
sei.Frage mich allerdings,warum?

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