Die Geschichte der Schönheit - Herausgegeben von Umberto Eco

  • Klappentext
    Woher wissen wir eigentlich, was "schön" ist? Umberto Eco zeigt in seinem grossen, reich illustrierten Buch mit Bildern und Texten, dass Schönheit nie etwas Absolutes und Unveränderliches ist, sondern je nach Zeiten und Kulturen ganz verschiedene Gesichter hat. Dies gilt sowohl für die sinnlich erfahrbare Schönheit eines Mannes, einer Frau oder einer Landschaft als auch für die Schönheit in der Kunst: in Gemälden, Statuen, Bauwerken und Photos.


    Inhalt
    Wenn man durch das Buch blättert, fällt einem als erstes die unterschiedlichen Ideale der einzelnen Epochen oder indivduellen Vorstellungen der Schönheit auf.
    Tatsache ist doch, das Schönheit meistens ein weiblich besetzer Begriff ist, der Autor illustriert jedoch auch die Schönheit in der Literatur, in der Musik, Architektur und zeigt ebenfalls die Schönheit der Natur in all ihren Facetten auf.


    Umbero Eco schreibt:

    Zitat

    Schön ist etwas, über das wir, wenn es uns gehörte, glücklich wären, aber auch schön bleibt, wenn es einem anderen gehört


    Seine Ausführungen sind sehr spannend, er hat prägnante Aussagen der Antike bis zur Neuzeit gesammelt und lässt sie selbstredend dem Geheimnis der Schönheit auf die Spur kommen.

    Zitat

    Wie der Fassadenschmuck Gebäuden Schönheit verleiht und die Rhetorik eine Rede verschönt, so erscheint der menschliche Körper durch seinen natürlichen Schmuck (Nabel, Zahnfleisch, Augenbrauen, Busen) und durch den künstlichen (Kleider, Geschmeide) als schön


    Er zitiert Sokrates und Plato, er fokussiert die apollinische und die dionysische Schönheit mit den Worten von Friedrich Nietzsche.


    Er beschreibt die Schöheit der Ernährung, wobei er Isidor von Sevilla (560- 636) zitiert welcher behauptete, "delicatus" (reizend) sei das Aussehen dessen, der "derliciae" (köstliche Leckerbissen) zu sich genommen habe.


    Wunderbar wie er Licht und Farbe in ihrer Schönheit beschreibt und welche Bedeutung sie je nach Epoche haben.


    Umberto Eco widmet sich auch der etwas weniger "schönen Schönheit", er spricht von dekadenter Schönheit welche mit den Gefühlen der Zersetzung, der Ohnmacht, der Erschlaffung und Wehmut verbunden ist.
    Seine Ausführungen schliesst der Autor mit den Worten

    Zitat

    Massenmedien liefern heute kein einheitliches Modell, kein einziges Schönheitsideal mehr


    Meine Meinung
    Ein sehr schönes Buch, mit wunderbaren Bildern in die man eintauchen kann. Die Ausführungen des Autors sind interessant, es ist ein Vergnügen seine Ausführungen zu lesen. Es ist ja nicht ein Buch dass man in einem "Zuge" durchliest, sondern das einem immer wieder einlädt sich darin zu vertiefen. Als ich die Venus von Willendorf (um 25 000 v. Chr.) betrachtete, musste ich einfach schmunzeln und dachte, das wäre deine Zeit gewesen :D


    Es gibt dieses Buch in zwei Ausführungen, als HC, der allerdings etwas teuer ist CHF 69.00 oder nun als Taschenbuch für CHF 33.00 ca. 18 Euro.
    Ich würde demjenigen der Interesse an diesem Buch hat, empfehlen sich beide Ausgaben anzuschauen um dann erst zu entscheiden, den die Qualität ist schon ziemlich unterschiedlich.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

    3 Mal editiert, zuletzt von serjena ()