Renate Feyl, Das sanfte Joch der Vortrefflichkeit

  • Seitenzahl: 318


    Inhalt (Innenseite):
    Zwei Dinge prägen das Leben der Caroline von Wolzogen (1763-1847): ihre schriftstellerische Tätigkeit und die Nähe zu ihrem Schwager Friedrich Schiller. Er liebte die Schwestern von Lengefeld, heiratete, weil Caroline ablehnte, Charlotte und wollte dennoch beide immer um sich haben - Charlotte für das alltäglich Praktische und Caroline für das geistig Höhere.
    Caroline, die in zweiter Ehe mit dem Geheimrat von Wolzogen verheiratet war, mußte erfahren, was es heißt, mit einem Genie in der Familie zu leben und an seiner Seite ihren eigenen Weg als Schriftstellerin zu finden. Ihr Roman "Agnes von Lilien" erregte großes Aufsehen. Sie wurde von Goethe geschätzt und von Wilhelm von Humboldt bewundert. Mit der Biographie über ihren Schwager schuf sie die Grundlage für Schillers Nachruhm. Was sie in dieser Biographie aus Rücksicht auf noch lebende Zeigenossen verschweigen mußte und mit welchen Problemen sie zu kämpfen hatte, wird in diesem Buch erzählt.


    Autorin:
    Renate Feyl, 1944 in Prag geboren, wuchs in Jena auf. Nach dem Abitur absolvierte sie eine Buchhändlerlehre, anschließend studierte sie Philosophie in Berlin. Seit 1970 schreibt sie freiberuflich Romane und Essays.


    Meine Meinung:
    Über Schiller wurde schon viel geschrieben und Mannheim schmückt sich noch heute gerne als Stadt, in der "Die Räuber" uraufgeführt wurden.
    Um so unteressanter eine Biographie in Romanform aus Sicht seiner Schwägerin Caroline von Wolzogen über das Genie der Familie.
    Man begegnet Zeitgenossen wie Humboldt, Dalberg, Herder etc. und nicht zuletzt Goethe, in Freundschaft verbunden und auch heute in der Gruft nebeneinander im Tode vereint.
    In der Ich-Form erzählt erlebt man ein Stück Literaturgeschichte in modernem, kurzweiligen Stil.
    Ein Buch, das ich mit viel Freude gelesen habe, und geschichts-u.literaturinteressierten Freunden gerne schenken werde, und euch nur wärmstens empfehlen kann. :thumleft:


    Gruß Wirbelwind


    :study: Miguel Delibes, Der Ketzer

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Alles was oben gesagt wurde kan ich unterschreiben. Ich fand das Buch wirklich interessant. Es schien gut recherchiert und die Erzählerin war mir auch auf Anhieb sympatisch. Der einzige Kritikpunkt wäre für mich, dass wichtige Szenen teilweise etwas kurz udn abgehackt beschrieben wurden. ansonsten kann ich das Buch nur empfehlen!

  • Dieses Buch habe ich heute aus der Bücherei geholt, zusammen mit "Charlotte Schiller. Ein biographischer Roman" von Utta Schiller, in dem Charlotte und Caroline vorkommen.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ah ja, letzteres kenne ich noch nicht. :)


    Gruß Wirbelwind


    :study: Anne Tyler, Engel gesucht

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Pardon, ich sehe gerade, dass ich mir einen Verschreiber geleistet habe: Die Autorin des genannten Buchs heißt Utta Keppler. :uups:
    Ich habe von ihr schon das eine oder andere Buch gelesen (u.a."Katharina Keplerin. Mutter des Astronomen"), die mir gut gefallen haben.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Jetzt habe ich "Das sanfte Joch der Vortrefflichkeit" auch gelesen und finde das Buch sehr gelungen. Die Darstellung der Charaktere (Schiller, Charlotte und Caroline) deckt sich mit der in der Biographie von Utta Keppler. Ich habe immer noch den Eindruck, dass Charlotte in der Tat eher das stille, ergebene Hausmütterchen war, auch wenn Utta Keppler das gerade falsifizieren wollte... :loool:
    Caroline von Wolzogen ist da eher meine Kragenweite, selbst wenn auch sie mir emotional zu sehr von Schiller abhängig scheint.
    Wir haben damals im Deutsch -Leistungskurs einiges von Schiller gelesen, trotzdem erschließt sich mir dessen Genialität nicht so ganz. Er scheint ein ziemlich verwöhnter Egomane gewesen zu sein, dessen Befindlichkeiten sich jeder anzupassen hatte.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998