Ian Rankin - Das Souvenir des Mörders / Black and Blue

  • Originaltitel: Black and Blue


    8. Band der John-Rebus-Reihe


    Inhalt nach Amazon:
    Schottland ist starr vor Entsetzen: Drei Frauen, brutal misshandelt und erwürgt, sind dem Serienmörder bereits zum Opfer gefallen. Johnny Bible, so nennen die Medien den Mörder – nach dem berüchtigten Bible John, der vor Jahrzehnten Frauen auf dieselbe Art tötete, aber nie gefasst werden konnte. Erste Spuren führen Detective Inspector John Rebus von Edinburgh nach Glasgow und Aberdeen. Doch auch der alte Bible John hat sich aufgemacht, den in seinen Augen unwürdigen Nachahmer zu stellen, und John Rebus bleibt wenig Zeit, die Ermordung eines Mörders zu verhindern.


    Die Inhaltsangabe verrät nur einen der Fälle, mit denen sich Rebus, strafversetzt in Edinburghs berüchtigtes Revier "Fort Apache, Bronx", in diesem Band herumschlägt. Zusätzlich kommt noch ein Mord an einem Mitarbeiter einer Ölplattform hinzu und ein Disziplinarverfahren, das sich auf einen Jahrzehnte zurückliegenden Fall bezieht, in dem Rebus seinem damaligen Vorsetzten geholfen haben soll, einem Verdächtigen Beweise unterzuschieben.


    Dazu sagt Krimi-Couch:
    Rankin hat sich Luft geschaffen und seinen Helden aus dem Alltagstrott gerissen, was der Serie zweifellos neues Leben einhaucht. Indes nimmt er sich manchmal ein bisschen zu viel auf einmal vor. Im Grunde sind es drei Kriminalfälle, derer sich Rebus annehmen muss. Um dies nicht gar zu deutlich werden zu lassen, schafft Rankin einige Querverbindungen, die logisch nur bedingt nachvollziehbar sind.


    Viel kann man dem nicht mehr hinzufügen. Die Verzettelung tut dem Buch nicht gut, zumal in allen Fällen eine Vielzahl an Personen auftritt, sowohl im Opferumfeld als auch auf Seiten der Polizei, so dass man oft mit Verwechslungen kämpft. Auch sind einfach zuviele Themen angeschnitten: Korruption in der Erdölindustrie, Mord, Drogenhandel, organisiertes Verbrechen, Bestechung.
    Was das Buch rettet, ist die Person Rebus, der nach einigen Abstürzen mal wieder eine Zeitlang trocken und nikotinfrei lebt (bis zum nächsten Band). Und natürlich seine boshafte Schlagfertigkeit.


    Sogar als Rebus-Fan kann ich dieses Buch eigentlich nicht empfehlen, denn es ist meiner Meinung nach ein verwirrendes, viel zu umfangreiches Buch, und eins der schlechtesten, die ich bisher aus dieser Serie gelesen habe.


    Marie

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    Einmal editiert, zuletzt von Marie ()

  • Danke Marie, dem ist nichts hinzu zu fügen. Ich habe das ebenso empfunden.


    Auf meiner Homepage www.polizeicafe.at habe ich das Buch ähnlich rezensiert und ihm 3 von 5 möglichen Sternen gegeben, wobei der dritte Stern einzig und allein eine Sympathiebekundung für John Rebus ist!

  • Nachdem ich mich durch einige Rebus-Bücher teilweise durchackern musste, war ich schon enttäuscht, als ich Euro Rezi gelesen hatte, aber ich wurde positiv überrascht. Mir hat es gefallen, ich fand es spannend und hatte keine Probleme den verschiedenen Fällen zu folgen. Fand es nur schade, das das Buch relativ offen endete.

    Ruhe, Stille, Sofa und eine Tasse Tee gehen über alles.


    Theodor Fontane

  • Der 8. der John-Rebus-Romane ist der bislang umfangreichste, den ich aus der Reihe kenne.

    Auch sind einfach zuviele Themen angeschnitten: Korruption in der Erdölindustrie, Mord, Drogenhandel, organisiertes Verbrechen, Bestechung.

    Da kann ich Dir nur beipflichten. Deswegen dauert es auch ein Weilchen bis man ankommt. Im Nachwort zur aktuellen Ausgabe kann man zwischen den Zeilen lesen, dass er die Anstöße zu einem Teil der Themen ungefähr zur gleichen Zeit erhielt und sich dachte: Warum nicht aus allem eins machen? Die Fäden finden erst sehr spät zueinander.


    Auf die Figur des John Rebus ist dankenswerterweise immer Verlass. Gewohnt unbequem und eigensinnig, mit einem Humor der wirklich zum Schießen ist. Psychisch mittlerweile allerdings am Abgrund - ein Wrack. Das Wiedersehen mit Jack Morton hat mich sehr gefreut.


    Trotz aller Kritik mag ich keine durchschnittliche Wertung geben. Meine Vorliebe für John Rebus führt vielleicht nicht zur neutralsten Bewertung. Es gibt jedoch noch einen Aspekt, der dies für mich unmöglich macht. Rankins Blick auf Personen und das jeweilige Milieu lassen einen nicht kalt. Seine Beobachtungen greifen tief und hallen nach. So auch dieses Mal. Sowas bin ich auf diese Art und Weise in diesem Genre nur von Mankell gewohnt.


    Alles in allem ist mir das :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: wert.


    Mag mir jemand sagen, ob