Ich habe das Buch vor Kurzem aus reinem Interesse heraus gelesen, einfach, weil ich schon so viel darüber gelesen hatte. Die Story an sich ist erst einmal interessant: eine Gruppe von Jungs, die durch einen Flugzeugabsturz auf einer tropischen Insel landen und sich dann dort und miteinander zurecht finden müssen - wobei ein schrecklicher Absturz aller Moral erfolgt.
Allerdings fand ich die Umsetzung dieser Idee nicht so gelungen. Zum einen sind die ständigen, ausschweifenden Beschreibungen der Insel irgendwann nur noch nervig - ich meine, irgendwann hat jeder begriffen, dass sie auf einer Insel mit reichlich Wald, Bergen und einer Menge Wasser darum sind - und zum anderen sind die Gedankengänge der Jungs manchmal schwer nachzuvollziehen. Gut, es sind Kinder, ich weiß, trotzdem konnte ich mich in keine der Figuren hineinversetzen, sie haben mir rein charakterlich nicht gefallen.
Zum Ende: Es ist eine moralische Wertung darin.
Nämlich hat der Kapitän, in seiner schicken Marineuniform nicht sonderlich darauf reagiert, dass zwei der Jungen ermordet worden sind und dann wird das Kriegsschiff erwähnt, das vor der Insel vor Anker liegt. Das ist wichtig, da es zeigt, dass die Jungen eigentlich nur von ihrem eigenen, kleinen Krieg in den großen Atomkrieg hinausgebracht werden, der auf der Erde herrscht.
Das Buch hat kein Happy-End, keinen versöhnlichen Schluss.