Robert Löhr - Der Schachautomat

  • Robert Löhr - Der Schachautomat
    Roman um den brillantesten Betrug des 18. Jahrhunderts


    Klappentext:
    Als Hofrat Wolfgang von Kempelen 1770 am Habsburgischen Hof seinen Schach spielenden Automaten präsentiert, gilt der Maschinenmensch als großartigste Errungenschaft des Jahrhunderts. Doch tatsächlich verbirgt sich im Innern der Maschine ein Zwerg – und dieses menschliche Gehirn erweist sich als tödlich und sterblich zugleich. Von den Bleikammern Venedigs zum kaiserlichen Hof in Wien, von den Palästen des Preßburger Adels in die Gassen des Judenviertels – ein spannender historischer Roman um ein legendäres Täuschungsmanöver



    Inhalt:
    Tibor Scardanneli der Zwerg, einer der Hauptpotagonisten, der sich mit Schachspielen mehr schlecht denn recht über die Runden schlägt, wird von Hofrat Wolfgang von Kempelen aus einer misslichen Lage befreit, natürlich nicht uneigennützig.
    Von Kempelen ist ein Beamter der sich durch Fleiss und Begabung zum Hofsekretär und später zum Hofkammerrat hocharbeitet. Seine Interessen gelten der Naturwissenschaft und der Mechanik, wobei er in seiner Freizeit Studien und Experimente darüber durchführt.
    Wie er am Hofe in Wien einer Vorführung des Gelehrten Jean Pelletier, sagen wir einem Zauberer, beiwohnt und erlebt wie begeistert sich die Kaiserin Maria Theresia darüber äussert, meldet er sich zu Worte und verspricht innert sechs Monate ein Experiment zu präsentieren dass alles bisherige in den Schatten stellen würde.
    Hier beginnt schon der eigentliche Betrug, den von Kempelen ist sich bewusst das die Zeit nicht reichen würde eine sprechende Maschine zu bauen, wie er beabsichtigt hatte, jedoch würde es reichen einen „Scheinautomaten“ zu erstellen. Er will eine Schachmaschine bauen.
    Somit beginnt die Geschichte des sogenannten „Schachtürken“.
    Im Frühjahr 1770 gibt er seine erste Vorstellung, zu der auch die Kaiserin anwesend ist, und verblüfft alle Anwesenden mit dem Schach spielenden Automaten.
    Der Erfolg,den von Kempelen mit seinem Automaten hat lässt sehr schnell Neid und Missgunst aufkommen und als es dann Tote gibt und auch Tibor der „eigentliche Schachspieler“ in seiner Rolle nicht mehr oder immer weniger glücklich ist nimmt die Geschichte ihren, man darf sagen „unglücklichen“ Verlauf.


    Meine Meinung :
    Es ist Robert Löhr gelungen einen unterhaltsamen Roman um die Geschehnisse der damaligen Zeit, in welchem Automaten welche „Kunststücke“ konnten, begeisterte Zuschauer fanden, zu schreiben. Sein Schreibstil gefällt mir, ist sehr fantasievoll, niemals langweilig ich kann dieses Buch guten Gewissens weiter empfehlen.
    Noch eine Anmerkung:
    Wir alle kennen die Redewendung „getürkt“, sie wird unter anderen Deutungen auch auf von Kempelens Schachtürken zurückgeführt.



    Interessantes über diesen sogennanten „Schachtürken“ kann nachgelesen werden unter:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Schacht%C3%BCrke

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Hallo serjena,
    welch ein Zufall ich habe das Buch auch gerade gelesen und wollte eigentlich heute die Rezension schreiben. :wink:
    Ein sehr interessantes Thema und auch Löhrs Schreibstil gefiel mir gut. Man muß nicht unbedingt selbst Schach spielen können um der Geschichte zu folgen. Der Zeitgeist ist gut erfasst, Die Handlung spannend, aber Löhrs Fictionen sind mir manchmal etwas zu abenteuerlich. Wolfgang von Kempelen wird als sehr ehrgeizig beschrieben, erfindungsreich und talentiert, aber ich glaube kaum, dass er um des Erfolges Willen und zum Nutze der Geheimhaltung sich in Morde hätte verstricken lassen. Daher sehe ich es eher als spannenden Abenteuerroman, aber für unterhaltsame Stunden mit Sicherheit empfehelnswert. :)
    Gruß Wirbelwind


    :study: Nicolas Remin, Venezianische Verlobung

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Ich habe das Buch auch gerade gelesen... und kann mich nur anschließen: es ist wirklich sehr unterhaltsam und keinen Moment langweilig - ob Kempelen sich tatsächlich in Morde verstrickt hätte.... ? Lässt sich heute wohl schwerlich sagen. Aber wie bei einer wirklich guten historischen Geschichte heißt es am Ende: es könnte so gewesen
    sein!


    Was mir an dem Buch nicht ganz so gefiel,