Michael Theurillat - Im Sommer sterben

  • Hallo ihr Lieben,


    heute möchte ich euch den folgenden Krimi vorstellen, den ich gestern in einem Rutsch durchgelesen habe. Es ist meine erste Krimirezi und ich hoffe, dass ich nicht zuviel verrate :uups: .


    Kurzbeschreibung (von Amazon):
    Der Bankier Philipp Bettlach wird auf einem Golfplatz aus großer Distanz von einem Scharfschützen getötet. Kommissar Eschenbach aus Zürich übernimmt den Fall. Im Sommer sterben heißt der feine Debütroman Michael Theurillats, der dem deutschen Krimipublikum einen knorrigen Ermittler präsentiert -- Ähnlichkeiten mit Friedrich Glausers Wachtmeister Studer sind wohl mehr als rein zufällig.


    Es ist ein heißer Sommer. Eschenbach kann sich weiß Gott Schöneres vorstellen, als auf einem sonnendurchglühten Golfplatz den Tatort eines Mordes in Augenschein zu nehmen. Philipp Bettlach wurde von der tödlichen Kugel wohl mitten in einem Golfschlag getroffen. Das Gespräch mit Johannes Bettlach, dem Bruder des Ermordeten und einflussreicher Präsident einer Privatbank, bringt keine neuen Erkenntnisse. Philipp hatte keine offensichtlichen Feinde, war sehr beliebt und von einnehmendem Charakter. Eschenbach spürt dennoch, dass man ihm irgendetwas verschweigt. Da ist die junge Doris Hottiger, die er auf dem Golfplatz kennenlernt, ehemalige Geliebte des Opfers und sehr patent im Umgang mit Schusswaffen. Tatverdächtig? Schließlich stößt der Kommissar auf den schwarzen Fleck im Leben des scheinbar Untadeligen, als er dessen geschiedene Frau in Paris aufsucht.


    Meine Einschätzung:
    Nach langer Krimiabstinenz hatte ich mal wieder so richtig "Appetit" :wink: auf einen schönen, klar strukturierten Krimi. Durch Zufall entdeckte ich diesen in der Bibliothek und wurde in meinen Erwartungen auch nicht enttäuscht.
    Der Leser lernt den Kommisar kennen, als er sich gerade auf den Weg zum Tatort begeben hat. In Zürich herrschen Höchsttemperaturen, das Leben in der Stadt stagniert aufgrund der Hitze. Eschenbach war mir in seiner Art - leicht verschroben - sofort sympathisch, während es mir von Anfang an schwerfiel mit dem eigentlichen "Opfer" Mitleid zu haben. Zu glatt, zu perfekt war seine Beschreibung, die sich dann im Laufe des Buches auch wandeln sollte.
    Der Krimi folgt einem klaren Aufbau, es gibt nur eine beschränkte Personenanzahl anhand derer ich zu wissen meinte, wer der Mörder ist. Aber hier zeigte sich das Können von Michael Theurillat, denn er wusste zu überraschen, neue Wege einzuschlagen und mich so zu fesseln, dass ich das Buch nicht weglegen konnte.
    Meine Wertung: *****


    LG,
    Casoubon.