Kurzbeschreibung (von Amazon)
Diese einzigartige Familiensaga der schwarzen Amerikaner - die Geschichte von Kunta Kinte, der als Sklave aus Afrika verschleppt wurde, und den sechs nachfolgenden afro-amerikanischen Generationen - ging als Buch und Fernsehfilm um die ganze Welt. Doch "Roots" (Wurzeln) - das ist inzwischen mehr als ein Bestseller. Der Roman wurde zum Inbegriff eines Mythos.
"Seit "Onkel Toms Hütte" hat kein Buch über die Sklaverei in Amerika solches Aufsehen erregt und so viele Diskussionen ausgelöst wie "Roots"." (Münchner Merkur)
Begonnen hatte alles mit den Geschichten, die Großmutter Cynthia dem kleinen Alex Haley in Henning, Tennessee, erzählte, von ihren Großeltern und deren Großeltern - und noch weiter zurück bis hin zu jenem Mann am Anfang der amerikanischen Überlieferung, den man in der Familie nur den "Afrikaner" nannte. Von jenseits des Ozeans stamme er her, aus einem afrikanischen Dorf unweit eines Flusses namens "Kamby Bolongo", und als er eines Tages auf der Suche gewesen sei nach einem geeigneten Stück Holz für seine Trommel, da hätten ihn vier Männer überfallen, in Ketten gelegt und auf ein für die amerikanischen Kolonien bestimmtes Sklavenschiff verschleppt.
Diese Erzählungen haben Alex Haley nie losgelassen, und viele Jahre später, nun schon ein renommierter Schriftsteller, begann er, der Sache mit dem Urvater nachzugehen in einer mühsamen und zeitraubenden Suche nach Beweisen für die Erzählungen seiner Großmutter. Nach zwölf Jahren endlich und vielen Reisen in das Gebiet am Gambia-Fluß gelang es ihm, den "Afrikaner" - Kunta Kinte - zu identifizieren und den Ursprung seiner Familie zu finden. Juffure heißt das Dorf im westafrikanischen Gambia, aus dem im Jahre 1767 der siebzehnjährige Kunta auf der "Lord Ligonier" nach Maryland verschleppt und dort an einen Plantagenbesitzer aus Virginia verkauft worden war.
Indem Alex Haley als erster schwarzer amerikanischer Schriftsteller seine Abstammung bis zu den Wurzeln zurückverfolgt, erzählt er zugleich den 25 Millionen schwarzer Amerikaner die Geschichte ihrer Herkunft. Ihnen gibt er mit seinem Buch ihre Identität wieder, und uns allen schlägt er eines der düstersten und dramatischsten Kapitel der Menschheitsgeschichte auf.
Autorenporträt (auch nach Amazon)
Copyright: Aus Das Buch der 1000 Bücher (Harenberg Verlag)
Haley, Alex afroamerikan. Schriftsteller und Journalist *11.8.1922 Ithaca (New York) †10.2.1992 Seattle (Washington) Wurzeln, 1976 Alex Haley war kein Schriftsteller der literarischen Innovation. Seine Bedeutung für die schwarze Literatur liegt in der positiven Neubewertung der afrikanischen Ursprünge der afro-amerikanischen Volkskultur und Geschichte. Als Sohn von Akademikern im Süden aufgewachsen, diente Haley ab 1939 rund 20 Jahre in der US-Küstenwache, begann Kurzgeschichten zu schreiben und wurde Marinejournalist. Ab 1959 veröffentlichte er u.a. in Reader's Digest, Playboy und der Evening Standard Post. Nach Interviews mit dem schwarzen Bürgerrechtler Malcolm X (eigtl. Malcolm Little, 1925 bis 1965) erhielt Haley den Auftrag, dessen Lebensgeschichte zu schreiben (Der schwarze Tribun, 1965). Angeregt durch Familienerzählungen, verfolgte Haley anschließend die Geschichte seiner Vorfahren bis zu ihren afrikanischen Ursprüngen zurück und veröffentlichte die Ergebnisse dieser Forschung 1976 in der Familiensaga Wurzeln.
Meine Meinung
Während des Lesens habe ich immer wieder darüber nachgedacht, welche Bedeutung dieses Buch für Haleys Familie haben muss. Haley muss unglaublich viel Zeit in die Recherche gesteckt haben um seinen Stammbaum in einem Zeitraum von 200 Jahren zurückzuverfolgen. Das Ergibnis hat er in eine Handlung verpackt, die auch für andere Leser interessant ist. Ich glaube, so ein Buch von der eigenen Familie ist ein Schatz. =D>
Mich beeindrucken vorallem die ganzen Details, die in die Geschichte eingewoben sind. Natürlich können nicht alle genau belegt werden, besonders bei den Dialogen ist das ja verständlich.
Aber das Leben von Kunta in Afrika, der Transport im Sklavenschiff und das Leben auf den Plantagen als Slave sind gut recherchiert. Mir ist durch Haleys Beschreiben erst richtig klar geworden, was es bedeutet, Sklave zu sein. Natürlich ist allgemein bekannt, dass das eine dunkle Zeit in der Geschichte war, aber in Roots wird es einem noch mal richtig nahe gebracht.
Der Schreibstil ist locker und unkompliziert, langweilige Passagen gab es nicht. Trotzdem kriegt das Buch von mir hier einen kleinen Abzug, weil für mich das gewisse Etwas fehlt. Wie gesagt ist es gut geschrieben, aber nur ganz selten wird es richtig spannend. Das ist auch der Grund, warum ich zwei Anläufe brauchte. Roots ist eben nichts für zwischendurch (eigentlich logisch bei 700 Seiten mit kleiner Schrift ), man sollte sich Zeit dafür nehmen.
Trotzdem ein bewegendes Buch mit einigen Wissenswerten Fakten zur Sklaverei. :thumright: