Walter Moers - Rumo oder Die Wunder im Dunkeln

  • Da es also bisher noch keine Rezi gab, versuche ich mich mal daran...


    Zum Inhalt dieses Zamonien-Romans
    Es handelt sich um den dritten Roman von Walter Moers um Zamonien. Allerdings ist diesmal der Wolpertinger Rumo der Titelheld, der sich durch Oben- und Untenwelt kämpfen muss auf der Suche nach seinem "Silbernen Faden".
    Der erste Teil handelt hauptsächlich von Rumos Erwachsenwerden und wie er dabei seine Fähigkeiten und Schwächen erkennt, während er sich auf der Suche nach seiner Heimat befindet. Dort wird geschildert, wen Rumo auf seinem Weg trifft und es gibt erste Abenteuer zu bestehen und gefährliche Situationen mit anderen Lebewesen Zamoniens zu meistern. Aber nicht nur die sind manchmal etwas außergewöhnlich, denn auch die anderen Wolpertinger sind nicht immer harmlos und bringen Rumos Weltbild ganz schön ins Wanken.
    Im zweiten Teil gelang Rumo dann schließlich nach Untenwelt und erfährt höchstpersönlich, was an den Gerüchten über diese ominöse Landschaft auf sich hat. Auch hier gelangt er von einem Abenteuer ins nächste und nicht alle sind positiv. :wink


    Meine Meinung
    Dass es sich hierbei nicht um ein Kinderbuch handelt, möchte ich schonmal vorwegschicken. Die Phantasiewelt könnte zwar sicher so manches Kind begeistern und Moers ist da wirklich sehr einfallssreich (ich erwähne nur mal die Szene mit der "Behaglichkeitssteuerung"!) - allerdings enthält dieses Buch auch einige seiner Horror-Phantasien, es gibt ordentlich Mord und Totschlag, Folter und Exekution.
    Trotzdem hat mir das Buch sehr gut gefallen, denn ich bewundere Moers Fähigkeit, eine solch stimmige Welt zu entfalten, die noch dazu voll von Anspielungen ist an andere literarische Texte und mythologische Tradition. Was das angeht, so gibt es da wirklich viel zu entdecken... (wie auch bei der "Stadt der Träumenden Bücher").
    Ich finde es sehr schwer, zu einem solchen Buch eine aussagekräftige Inhaltsangabe zu machen, da man immer Gefahr läuft entweder zu viel zu verraten oder nichtssagend zu bleiben.


    Wie auch schon bei den anderen Moers-Büchern ist die Aufmachung besonders hübsch und phantasievoll - in der Taschenbuchausgabe leider weniger als im HC. Für Liebhaber Zamoniens emphielt sich daher unbedingt die HC-Ausgabe. :cheers:


    Sollte mich mal jemand fragen, welche Zamonien-Romane mir am besten gefallen, dann würde ich ohne Rücksicht auf ihren inhaltlichen Zusammenhang folgende persönliche Hierarchie vorschlagen:
    1. Die Stadt der Träumenden Bücher *****
    2. Rumo oder Die Wunder im Dunkeln ****
    3. Ensel und Krete ***(*)
    -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-
    Die 13 1/2 Leben des Kapit'n Blaubär fehlen mir noch, dazu kann ich nichts sagen...

  • Hallo Anriel,


    habe schon ungeduldig gewartet, nachdem Bonprix Dich bat, die Rezi zu machen.


    Habe die Zamonienbücher auch gelesen und Rumo war mein erstes.


    Ich war anfänglich etwas über die brutalen Ausführlichkeiten erschrocken, aber nicht angewiedert. Das musste eben so und passte ganz genau. Mir haben die Beschreibungen sehr gut gefallen und Rumo ist mir sofort sympathisch gewesen. Ich konnte das (Wichtel)buch kaum aus den Händen legen.


    Bis zum Schluss war ich gefesselt von der Fantasie und den Ideen Moers. Er hat einen unglaublich guten Schreibstil und hat mir das Fantasiegenre, mit Rumo sehr gut nahegebracht und mich neugierig gemacht (seinerzeit) auf mehr in dieser Richtung (Tintenherz, -blut). Die Namenvergabe ist in all seinen Büchern grandios, meiner Meinung nach. Er schafft es, viele Figuren einzuschleusen, ohne dass der Leser den Überblick verliert.

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


    Einmal editiert, zuletzt von Tanni ()

  • Rumo war mein zweites Zamonien-Buch nach den 13 1 /2 Leben und ich würde es von der Hitliste her wie Du anordnen, Anriel. Wobei der Vgl. mit den anderen Büchern der Reihe von daher etwas hinkt, weil "Rumo" mit Abstand das brutalste ist und etwas von der Leichtigkeit der anderen Bände vermissen lässt. Eindeutig das düsterste Buch aus Zamonien !

  • Ich liebe den Rumo!
    Für mich steht es eindeutig auf Platz eins der Hitliste!
    Ich liebe die Figur. Rumo ist nicht der hellste möchte ich meinen, aber dafür um so direkter und mit dem Kopf durch die Wand. Er ist eigentlich ziemlich überzeugt von seinem Können und Handeln bzw. scheint sein Horizont nicht so weit zu reichen, mögliche Konsequenzen dessen abzuwägen. Oder seine Gedult...wer weiß.
    Irgendwie mag ich gerade das an ihm, seine Geradlinigkeit. Rumo ist kein perfektes Wesen, vielleicht macht ihn das so sympatisch.
    Zamonien ist, wie ich schon anderswo erwähnte eine fantastische Welt (in jedem Sinne), die zwar nach weltenbastlerischen Maßstäben vielleicht nicht tief genug ausgearbeitet ist, aber wer braucht das schon.
    Ich mag nicht nur den Humor, den Zamonien an sich verspricht, sondern auch dieses etwas zynische von Rumo und vor allem diese running Gags, die man erst im Laufe des Buches richtig aufnimmt ("wussten sie das sie wie ein KArtenspiel heißen?").
    Von allen Moers-Romanen die ich bisher gelesen habe (Blaubär, Träumende Bücher, Wilde Reise durch die NAcht) ist die Geschichte an sich am stimmigsten ausgearbeite. Es gibt keine Totläuferszenen, es bleibt konstant gut, nirgens ist zu viel oder zu wenig. Es ist alles drin: fantasy, Humor, ein bisschen kitsch, Spannung und auch eine gehörige Portion Brutalität..


    Von mir bekäme der Roman höchstmöglich Bewertung, wenn ich bewerten müsste


    gruß
    aj

  • naja, bei moers isses halt find ich schwer die zamonien-bücher zu vergleichen. ich mein, das einzige, was sie gemeinsam haben is doch eigtl nur, dass sie in bzw auf zamonien spielen (ok, die ganzen querverweise mal ausgenommen)


    rumo z.b. is ja eher ein abenteuerroman
    die stadt der träumenden bücher ein "reisebericht"
    und käptn blaubär im prinzip ne (auto)biografie
    und ensel und krete halt ein märchen


    also eh schonmal unterschiedliche gattungen... hatte bei allen was, was gefallen hat
    und eben auch was, was nich so dolle war


    und nu wart ich ganz gespannt, dass mein schrecksenmeister mal ankommt :bounce:

  • rumo hat mir auch gut gefallen, obwohl ich zuerst auch mitdenken hab müssen, weils ja wenig mit den anderen büchern zu tun hat.


    aber wirklich sehr tolles buch! :P

    :winken: *~Arroganz ist das Selbstmitleid des Minderwertigkeitskomplexes~* :winken:

  • was meinst du denn mit der "hässlichen" Variante?
    Ich selbst mag es, dass die Cover alle vom Stil gleich sind...also zB beim Blaubär ein blauer Vorhang und der Bär der hervorschaut, beim "DSdtB" eben die Bücherwand mit Hildegunst und bei Rumo ein roter Hintergrund mit Rumo...
    Der "Schrecksenmeister" ist ja auch so (ich warte aber noch aufs TB), ebenso wie "Ensel und Grete"...finds gut

  • Also ich habe dieses Buch verschlungen, es hat sich gut gelesen, ging sehr flott. Ich hatte viel Spaß, vorallem mit Smeik :D
    Spannung gabs dann mehr mit Rumo, der sich wagemutig durchschlägt!


    Am Ende ist man immer traurig, dass wieder ein Moers-Buch durchgelesen ist, weil es einen so schön unterhalten und in die fantasische Zamonien-Welt geführt hat.


    Ohne Frage, dieses Buch ist stellenweise recht brutal, es ist wahrscheinlich das Blutigste aus der Moers-Reihe *g* Aber es ist keine dumpe Brutalität, sie unterstreicht nur die grausame Realität, durch die sich alle Charaktere durchkämpfen müssen, um am Ende ihres silbernen Fadens zu gelangen ^^ (ok, nur Wolpertinger können ihn sehen, aber ich glaube JEDER hat so einen Faden, dem er unbewusst folgt ^^ )


    Empfehlenswert! :thumright:

    “Multiple exclamation marks are a sure sign for a diseased mind!” | T. Pratchett
    :study:
    Terry Pratchett Alles Sense

    Einmal editiert, zuletzt von Lilith ()

  • Es ist schon ein Weilchen her, seit ich Rumo gelesen habe, für meinen Geschmack ist das Buch allerdings zu brutal. Die Ideen von Walter Moers sind zwar wie in seinen anderen Romanen wirklich ausergewöhnlich, für mich geht es bei Rumo jedoch zu sehr um Gewalt und Tod. Die Beschreibungen sind zwar nie plump oder abgedroschen, aber an einigen Stellen wird manche Grausamkeit zu sehr im Detail beschrieben. Da das Buch ansonsten aber spannend zu lesen und sehr originell ist, habe ich es mit 3 Sternen bewertet. Für Walter Moers Fans ist es sicher lesenswert, wobei ich z.B.: Stadt der Träumenden Bücher wesentlich besser finde.

  • Ich fand Rumo eigentlich sehr nett, aber die Zamonienromane sind alle klasse.
    Ein paar Sachen haben mich gestört, zum Beispiel das lange Duell im Fechtgarten und das furchtbare umgedrehte Geschmarre von dem irren König. Ansonsten ist das Buch flott und sehr fantasievoll. Zu brutal finde ich es nicht.
    Aber am besten sind ja wohl die Schrecksen!

  • Ich finde das die Brutalität die in diesem Buch hier sooft erwähnt wird genau das richtig Bild vermittelt. Schließlich darf man nicht vergessen, dass es sich bei den Wolpertingern und bei Rumo selbst ganz besonders um Hunde handelt. Die ja nunmal Jäger sind und ihre Beute auch mit Krallen und vor allem den Zähnen erlegen. Die Stellen an den Walter Moers so detailreich die Kämpfe und den Tod beschrieben hat, wurde mir als Leser wieder klar, was für eine Rasse die Wolpertinger eigentlich sind. Für mich eine gesunde Mischung aus wilden, freien Tieren und einer zivilisierten Rasse.


    Ganz davon abgesehen find ich es doch erstaunlich, wenn man beim lesen wieder auf altbekannte Charaktere aus den anderen Moers Büchern trifft. So wird einem erst das ganze Aussmaß dieser riesigen Welt bewusst. Ich beneide die Fantasie dieses Autors und bin bereit jeden bis zu seinem Lebensende zu verfolgen, damit er seine Bücher liest (ob sie ihm gefallen ist sei dahingestellt)

  • Nachdem ich "Die Stadt der träumenden Bücher" gelesen habe, hab ich mir auch Rumo und die Wunder im Dunkeln gekauft. Ich muss sagen, das erste hat mir deutlich besser gefallen, aber auch Rumo fand ich ganz gut.


    Zu brutal fand ich es nicht, auch wenn es manchmal schon gruslig ist, sich die Szenen vorzustellen. Ich fand es sehr mitreißend und die Figuren einfach super beschrieben.

    lg Schattenlady


    Bücher lesen heißt: wandern gehen in fernen Welten, aus den Stuben über die Sterne
    (Jean Paul)

  • Ich lese seit ein paar Tagen Rumo und die Wunder im Dunkeln von Walter Moers.


    Kurzbeschreibung (amazon):
    Rumo – der Wolpertinger aus Walter Moers’ Bestseller »Die 13 S Leben des Käpt’n Blaubär« – macht sich selbständig und geht seinen Weg: Wie er kämpfen und lieben lernt, Feinde besiegt, Freunde gewinnt und das Böse kennenlernt und wie er schließlich auszieht, um das größte Abenteuer seines Lebens zu bestehen, davon erzählt das bislang spannendste, ergreifendste und komischste Werk von Walter Moers.


    :winken:

  • Walter moers erzählt in einem wunderbaren Stil, der an Märchen oder Kinderbücher erinnert, der Stil und das Titelbild passen wunderbar zusammen.
    Dafür ist allerdings die Handlung - zB.

    etwas zu grausam. Natürlich kommen auch in Märchen Grausamkeiten vor, die sind aber nicht ganz so... Bildgewaltig (?)
    Ich denke vor 7 Jahren, mit zehn hätte ich selber das Buch ganz gut lesen können, das ist aber keine uneingeschränkte Empfehlung, eher ein Mindestalter.


    Moers baut eine wunderbar fantastische Welt auf, die ohne Klischeewesen(Orks, Elfen/Elben) auskommt. Seine Ideen sind sehr zahlreich und haben mir gut gefallen, die Karten waren übrigens sehr schön, um sich eine Vorstellung davon zu machen. Auch der Humor kommt nicht zu kurz:
    "Übrigens, weisst du, dass du..." "Ja, ja, Kartenspiel"


    Am Anfang nervten mich die ganzen Geschichten, die Smeik erzählte, ein bisschen, aber letztendlich gehörten sie ja doch irgendwie dazu, ein tolles Stilmittel.


    Ein paar der Ideen, die mir am besten gefallen haben:


    Für einen flüssigen Schreibstil, einfach geniale Ideen, eine schöne fantastische Welt und tollen Humor, für die Wolpertinger und die anderen tollen (Lebe)wesen:
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: ohne Wenn und Aber.

  • Rumo ist die Heldengeschichte eines Wolperdingers auf der Fährte des silbernen Fadens :love: . Seine tapferen Gefährten und Rumo müssen dabei spannende Abenteuer in phantastischen Welten bestehen. Walter Moers führt durch Welten und Abenteuer die mal amüsant, lustig und rührend - mal spannend, gruslig und ekelhaft sind. Tolles Buch.

  • Ein wirklich tolles Buch vorallem, weil es eben nicht die typ. Fantasywesen sind, aber man sie doch aus dem Volksmund kennt. Die Charaktere sind mir im Laufe des Buches total ans Herz gewachsen und ich war schon ein wenig traurig als es zu Ende war. Aber ich würd es auch jedem weiterempfehlen. Eine gute Investition ;-)

    Wer sich viel mit Menschen herumärgern muß, erholt sich am besten davon in Büchern.
    (Adolf Spemann)


    :study: Die Bücherdiebin:study:

  • Es ist schon ein Weilchen her, seit ich Rumo gelesen habe, für meinen Geschmack ist das Buch allerdings zu brutal. Die Ideen von Walter Moers sind zwar wie in seinen anderen Romanen wirklich ausergewöhnlich, für mich geht es bei Rumo jedoch zu sehr um Gewalt und Tod. Die Beschreibungen sind zwar nie plump oder abgedroschen, aber an einigen Stellen wird manche Grausamkeit zu sehr im Detail beschrieben. Da das Buch ansonsten aber spannend zu lesen und sehr originell ist, habe ich es mit 3 Sternen bewertet. Für Walter Moers Fans ist es sicher lesenswert, wobei ich z.B.: Stadt der Träumenden Bücher wesentlich besser finde.

    also ich she des genauso, ich finde des einfach zu viel sterben usw. im Vergleich zu den anderen find ichs am schlechtesten.

    Wenn man ein Buch fertig gelesen hat, und es tut weh sich von den Figuern zu verabschieden, dann weiß man, dass es ein gutes Buch war. :study:

  • Ich finde eigentlich nicht, dass das Buch zu brutal ist. Es ist eben kein Kinderbuch und es passt auch alles zusammen, es geht ja nicht nur ums Kämpfen, sondern das ganze hat ja auch noch einen Sinn.
    Für mich gehört "Rumo" eindeutig zu den stärksten Zamonienromanen, obwohl eigentlich alle spitze sind. Moers' Humor ist einfach köstlich und die Geschichte total spannend. Die vielen Ideen sind einfach genial und es ist einfach interessant, wenn man alte Bekannte aus anderen Zamonienromanen wiederfindet.
    Besonders gefallen hat mir "Storr der Schnitter" und seine untotenYetis und natürlich Rumos "Käsemesser". Außerdem finde ich die Seitengestaltung in den Büchern immer wieder toll. Die unterschiedlichen Schriften und Schriftgrößen, die Bilder und Karten :thumleft:
    Ein tolles Buch! :love:

    "Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz."
    Cornelia Funke "Tintenherz"


    :study: Henning Mankell - The man from Beijing