Nach dem tollen Buch "Eismond" Jan Costin Wagner - Eismond
habe ich mir nun auch die "Nachtfahrt" besorgt und ich muss sagen, ich bin bitter enttäuscht, zumal dieses Werk auch noch den Philip-Marlowe-Preis gewonnen hat.
Es geht um einen Möchtegern-Schriftsteller, der nach Cap Ferret an die Atlantikküste ("ans Ende der Welt") flüchtet, weil er seinen Verleger umgebracht hat, der seinen Roman zerrissen hat und weil er, auf Vermittlung seines Verlegers in Frankreich eine Biographie eines Schauspielers schreiben soll.
Er fühlt sich als Gott, (deshalb auch die Aufteilung des Buches in 7 Tage) als unantastbar, was auch noch dadurch bestärkt wird, dass er im Casino mit 2 Spielen gleich 190000 Francs gewinnt.
Man weiß also, dass er der Mörder ist, man weiß, dass er noch jemanden umbringen wird. Wagner versucht irgendwie ein Psychogramm zu erstellen, was ihm gründlich misslingt, dass kann z.B. Rendell weitaus besser.
Was zudem noch stört, ist das "Falschdeutsch", ich dachte zunächst, das sei ein Stilmittel, um ihn als unfähigen Schriftsteller darzustellen, aber es taucht manchmal auf, manchmal aber nicht. Wenn ein Roman schon mit zwei grammatisch falschen Sätzen beginnt , kriege ich die Krise.
Anderen hat er wohl gefallen, mir auf jeden Fall nicht.